Wellensittich entflogen: Vorbeugemaßnahmen
Es ist der Alptraum aller Vogelhalter: Man kommt nach Hause und findet den Vogelkäfig leer vor. Besonders im Sommer - Zeit der offenen Fenster und der Balkonausflüge - häufen sich die Vermisstenanzeigen.Damit es gar nicht erst so weit kommt, ist Vorbeugen die allerwichtigste Pflicht aller Vogelhalter, denn Entfliegen ist für einen kleinen Stubenvogel ein enormes Risiko.
1. Keine fahrlässigen Experimente!
Auch wenn der Wellensittich noch so zahm und anhänglich ist, auch wenn der Vogel kein guter Flieger ist und nur ein paar Meter flattert: Niemals darf man einen Vogel ungesichert mit ins Freie nehmen! Wellensittiche sind Fluchttiere, die sich vor einem lauten Geräusch, einer plötzlichen Bewegung oder einem Wildtier so sehr erschrecken können, dass sie unerwartete Kräfte entwickeln und schneller davon fliegen als man gucken kann. Auch wer das Fenster ungesichert offen stehen lässt, weil die Vögel vermeintlich sowieso nicht rausfliegen, handelt absolut unverantwortlich. Kein Mensch kann gut genug aufpassen, um einen plötzlich auffliegenden Vogel aufzuhalten.
2. Fenster immer geschlossen halten oder zuverlässig sichern
Fenster zum Vogelzimmer sollten nur geöffnet werden, wenn die Tiere im Käfig eingeschlossen sind. Möchte man Frischluft einlassen oder ungefiltertes Sonnenlicht, während die Wellis Freiflug genießen, muss man das Fenster zuverlässig absichern. Ein Fliegennetz oder ein Vorhang sind kein ausreichender Schutz, denn sie können verrutschen oder durchgenagt werden! Sicher ist lediglich ein stabiles Metallgitter, das in den Fensterrahmen eingebaut wird und auch nagewütigen Schnäbeln Stand hält.
Vorsicht, auch gekippte Fenster können schnurstracks von neugierigen Vögeln erklettert und durchquert werden!
3. Käfigtüren sichern
Auch wenn die Wellensittiche sich in ihrer Voliere oder ihrem Käfig aufhalten, muss sicher gestellt sein, dass sie daraus nicht ausbrechen, wenn man lüftet oder sie auf den Balkon bzw. in den Garten stellt, um sie Sonne und Frischluft tanken zu lassen.
Einhängenäpfe sind nicht nur gefährlich, weil Wellis darin stecken bleiben können, sie stellen auch einen Ausbruchsweg dar, da die Klappen von findigen Wellis geöffnet werden können. Auch lockere Käfigtüren, die nicht mehr richtig einrasten, müssen zusätzlich gesichert werden, indem man beispielsweise ein zusätzliches Schloss anbringt. Zu vielen Modellen gibt es außerdem Ersatztüren zu kaufen.
Ein oft verkanntes Risiko stellen Badehäuschen dar: Diese dürfen niemals angebracht sein, während man die Vögel "lüftet", da sie unter Umständen ausgehebelt werden und das offene Türchen einen Zugang nach draußen bietet! Badehäuser müssen daher vorher abgenommen und das Türchen verschlossen werden. Alternativ kann eine Schale in den Käfig gestellt werden oder man verlegt das Bad auf den Freiflug im Zimmer. Es gibt auch Badehäuser, die von innen am Gitter angebracht werden, ohne dass dafür ein Törchen offen stehen muss.
Die Ringnummer notieren und die Vögel registrieren lassen
Die Ringnummer ist wichtigstes Identifikationsmerkmal und sollte vom Vogelbesitzer notiert werden. Mit ihr kann ein Vogel - falls es doch zum Entfliegen kommt - wieder gefunden und zugeordnet werden. Ein Finder kann den Züchter nachvollziehen und anhand dessen den Eigentümer des Vogels ausfindig machen.
Zusätzlich bieten einige Tierschutzvereine wie das Deutsche Haustierregister einen Registrierungsservice, in dem man seine Wellensittiche mit Ringnummer eintragen kann und so eine zusätzliche Suchanzeige aufgeben bzw. dem Finder die Zuordnung erleichtern kann.
Vorbeugen ist besser als nachbeugen und in diesem Sinne wünsche ich euch und euren Wellis, dass ihr euch nie unfreiwillig trennt!
Der Artikel wurde am 17.06.2011 von Blueberry veröffentlicht in der Kateogie: Tipps und Tricks.
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hanni_98 aus Lengerich (17.06.2011 - 18:41)
Mein welli ist vorgestern am 14.06.2011 auch wegeflogen... wir waren alle sehr traurig und haben überall nach ihm gesucht! wir hatten fast immer unseren 2. welli raus gestellt, damit er sie rufen konnte und dann haben wir sie zwischendurch sogar noch aus der hand gefüttert.. aber wir konnten sie nicht wieder einfangen! plötzlich am nächsten tag als wir den welli (mutzi) wieder rausgestellt haben da saß sie (tilli) auf dem käfig! dann hat meine mama den käfig hereingetragen und sie flog erstmal ganz verwirrt gegen die scheibe!jetzt ist sind ihre schwanzfedern ganz verbogen und wir hoffen sie hat nichts giftiges gegessen!
Blueberry aus NRW (17.06.2011 - 19:43)
Da habt ihr aber Glück gehabt :)
Die Schwanzfedern wachsen ja wieder nach. Ihr solltet Tilli zum Tierarzt bringen und eine Kotuntersuchung machen lassen, denn draußen fangen sich Wellis leider sehr leicht Parasiten ein. Alles Gute!
Die Schwanzfedern wachsen ja wieder nach. Ihr solltet Tilli zum Tierarzt bringen und eine Kotuntersuchung machen lassen, denn draußen fangen sich Wellis leider sehr leicht Parasiten ein. Alles Gute!
hanni_98 aus Lengerich (28.06.2011 - 15:27)
Dankeschön! Die schwanzfedern sind jetzt schon wieder nachgewachsen...und wir waren auch beim tierarzt. es ist zum glück alles gut gelaufen!