Wenn sich Kinder Wellensittiche wünschen...
Kinder wünschen sich schnell Tiere und sind schnell begeisterungsfähig. Da meine Jugend noch nicht so lange vorbei ist, die Elternschaft aber auch bald ansteht, kann ich mir ja mal ein paar Gedanken dazu machen. Bezüglich Wellensittichen habe ich da auch eigene, nicht immer schöne Erfahrungen machen dürfen.Kinder mit Tieren aufwachsen zu lassen, ist eine schöne Sache. Trotzdem sollte man bei einer Neuanschaffung oder dem Beginn der Wellensittichhaltung nichts überstürzen um nur dem Wunsch der Kinder nachgehen. Dies gilt natürlich auch für alle anderen Haustiere.
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass man schnell Feuer und Flamme ist, wenn ein Haustier einzieht- man möchte am Liebsten eines zum Kuscheln und Spielen. Da sind Wellensittiche und andere Ziervögel aber die falschen Ansprechpartner. Es ist keine zwingende Konsequenz, dass sie zahm werden. Auch bei Einzelhaltung, die wir strikt ablehnen und verurteilen, ist das nicht garantiert. Das Wichtigste bei der Haltung ist Geduld, für Kinder oftmals nicht leicht zu verstehen.
Heute seh ich das aus einem anderen Blickwinkel. Ich freu mich, wenn es meinen vier Piepsern gut geht und ich sie beobachten kann. Damals kam mir das nicht in den Sinn, dass er unter Einsamkeit leidet.
Und die Interessen von Kindern können schnell abflauen und sich anderweitig ausbreiten. Als siebenjähriges Mädchen fand ich unseren Wellensittich (ja, damals hatten wir nur einen *seufz*), den wir von der Oma übernahmen, erst total süß. Dann langweilig, da er entgegen meiner kindlichen Erwartungshaltung nicht zahm und nicht sprechend war. Und das Saubermachen des Käfigs hab ich damals gehasst- machen musste ich es aber. Als der arme Kerl starb, ließen meine Eltern keine Haustiere mehr zu.
Manchmal kommt es auch vor, dass die Kinder das Interesse so verlieren, dass die Wellensittiche dadurch ins Abseits geraten oder abgegeben werden. Sowas ist natürlich nicht schön und könnte vermieden werden.
Es sollte Eltern klar sein, dass vieles trotzdem an ihnen hängen bleibt. Je älter die Kinder werden, desto mehr können sie auch übernehmen und in die regelmäßigen Pflichten eingebunden werden. So kann ein verantwortungsvoller Umgang mit den Tieren gelehrt werden.
Trotzdem sind Kinder bei größeren Anschaffungen oder Fahrten zum Tierarzt von den Erwachsenen abhängig. Im Forum von welli.net können wir jedoch ganz häufig beobachten, dass viele Kinder sehr verantwortungsbewusst sind und ihr Taschengeld für die Vögel ausgeben. Bei größeren Ausgaben ist das jedoch selten möglich.
Leider können wir aber auch Fälle lesen, die traurig und hilflos machen. So gab es den Bericht, dass ein Jugendlicher bei seinem kranken Vogel zuhause saß und nicht zum Tierarzt kam, da die Eltern aus verschiedenen Gründen ("ist nur ein Vogel", lange Fahrt, Kosten etc.) dagegen waren. Sowas sollte nicht vorkommen und das Kind oder der Jugendliche so alleingelassen werden.
Wenn aber die Eltern dahinterstehen und die Entscheidung gemeinsam tragen, ist das eine wunderbare Sache. Vor der Anschaffung von Tieren sollten sich Eltern einiges bewusst sein und das ihren Kindern näherbringen. Wachsen Kinder mit Tieren auf, können sie davon oft profitieren.
Übrigens gibt es auf der Homepage eine Rubrik Wellensittiche für Kinder. Kinder können sich zusammen mit ihren Eltern so leicht über Wellensittiche informieren.
Der Artikel wurde am 21.06.2012 von veröffentlicht in der Kateogie: Haltungsblog.
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Limenia aus Gifhorn (23.01.2019 - 19:14)
Ein schöner Beitrag!
Ich selbst bekam meinen ersten Welli mit 10 Jahren. Ich bin bis dahin mit unseren zwei Penant-Sittichen aufgewachsen und habe mir sehnlichst einen eigenen gewünscht.
Aber Buddy war nicht so ganz geplant. Wir waren auf einer Vogelmesse, wo sich meine Eltern nach der perfekten Vogelrasse für mich umsehen wollten. Und wie es der Zufall nun wollte, gewann ich Buddy beim Loseziehen. Einige wenige Monate später durfte seine Partnerin Sandy bei mir einziehen.
Klar hatte ich zwischendurch auch mal Phasen, in denen die Quatschköpfe uninteressant waren. Aber meine Eltern haben mich immer wieder daran erinnert, wie wichtig es ist sich um die Beiden zu kümmern.
Heute, fast neun Jahre später, lebt Sandy immernoch bei mir und ich bin sehr glücklich darüber, dass meine Eltern mir den Wunsch von einem eigenem Haustier erfüllt haben.
Ich selbst bekam meinen ersten Welli mit 10 Jahren. Ich bin bis dahin mit unseren zwei Penant-Sittichen aufgewachsen und habe mir sehnlichst einen eigenen gewünscht.
Aber Buddy war nicht so ganz geplant. Wir waren auf einer Vogelmesse, wo sich meine Eltern nach der perfekten Vogelrasse für mich umsehen wollten. Und wie es der Zufall nun wollte, gewann ich Buddy beim Loseziehen. Einige wenige Monate später durfte seine Partnerin Sandy bei mir einziehen.
Klar hatte ich zwischendurch auch mal Phasen, in denen die Quatschköpfe uninteressant waren. Aber meine Eltern haben mich immer wieder daran erinnert, wie wichtig es ist sich um die Beiden zu kümmern.
Heute, fast neun Jahre später, lebt Sandy immernoch bei mir und ich bin sehr glücklich darüber, dass meine Eltern mir den Wunsch von einem eigenem Haustier erfüllt haben.
Micky016 aus Wellizimmer (06.05.2020 - 19:53)
Hi,
ich finde, man sollte Kindern ein Aufwachsen mit Wellensittichen ermöglichen. Doch aus eigener Erfahrung möchte ich einige Ratschläge geben:
-Vorher gründlich informieren! Wir hatten anfangs einen nicht welligerechten Käfig und keine Ahnung davon!
-Das Kind muss darüber aufgeklärt werden, was es heißt, Wellis zu halten. (Reinigen, kümmern, Langlebigkeit der Wellis, ...)
-Am besten vorher einen Probemonat mit Wellis von Freunden oder als Urlaubsbetreuung verbringen
-Keine Kleinkinder! Ich würde zu einem Alter von mindestens 10 Jahren raten.
-Man muss sich im Klaren sein, dass man als Eltern in den ersten Jahren mit den Wellensittichen die meiste Arbeit hat. Morgens die Wellis machen, gemeinsam mit dem Kind neue Spielsachen für die Piepmätze kaufen gehen, usw.
Kein 11-jähriges Kind kann sich rund um die Uhr alleine um Wellis kümmern, Spielzeug kaufen gehen/bestellen. Dies sollte den Eltern stets bewusst sein!
-Nach und nach das Kind mehr Veranwortung übernehmen lassen. Wenn es am Anfang jeden zweiten Tag staubsaugt hat es irgendwann, gerade im jungen Alter, wenn Kinder schnell die Interessen wechseln, keine Lust mehr, sich um die Tiere zu kümmern. Deshalb: Das Kind von allein mehr Verantwortung übernehmen lassen, wenn es bereit dazu ist.
(Es ist ja schön, wenn abgemacht ist, dass das Kind alles macht, aber wenn dann die Arbeit schlurig gemacht wird und die verdreckte Stange ewig im Käfig hängt, ist das auch nicht tiergerecht!)
Zum Schluss: Auch mal nein sagen! Wenn das Kind unbedingt Wellis haben will, aber nicht in der Lage ist, sich (mit Mithilfe der Eltern) darum zu kümmern, sollte man, egal wie begeistert man selbst ist, nein sagen können und das Tierwohl über alles stellen.
Lg, Micky016
ich finde, man sollte Kindern ein Aufwachsen mit Wellensittichen ermöglichen. Doch aus eigener Erfahrung möchte ich einige Ratschläge geben:
-Vorher gründlich informieren! Wir hatten anfangs einen nicht welligerechten Käfig und keine Ahnung davon!
-Das Kind muss darüber aufgeklärt werden, was es heißt, Wellis zu halten. (Reinigen, kümmern, Langlebigkeit der Wellis, ...)
-Am besten vorher einen Probemonat mit Wellis von Freunden oder als Urlaubsbetreuung verbringen
-Keine Kleinkinder! Ich würde zu einem Alter von mindestens 10 Jahren raten.
-Man muss sich im Klaren sein, dass man als Eltern in den ersten Jahren mit den Wellensittichen die meiste Arbeit hat. Morgens die Wellis machen, gemeinsam mit dem Kind neue Spielsachen für die Piepmätze kaufen gehen, usw.
Kein 11-jähriges Kind kann sich rund um die Uhr alleine um Wellis kümmern, Spielzeug kaufen gehen/bestellen. Dies sollte den Eltern stets bewusst sein!
-Nach und nach das Kind mehr Veranwortung übernehmen lassen. Wenn es am Anfang jeden zweiten Tag staubsaugt hat es irgendwann, gerade im jungen Alter, wenn Kinder schnell die Interessen wechseln, keine Lust mehr, sich um die Tiere zu kümmern. Deshalb: Das Kind von allein mehr Verantwortung übernehmen lassen, wenn es bereit dazu ist.
(Es ist ja schön, wenn abgemacht ist, dass das Kind alles macht, aber wenn dann die Arbeit schlurig gemacht wird und die verdreckte Stange ewig im Käfig hängt, ist das auch nicht tiergerecht!)
Zum Schluss: Auch mal nein sagen! Wenn das Kind unbedingt Wellis haben will, aber nicht in der Lage ist, sich (mit Mithilfe der Eltern) darum zu kümmern, sollte man, egal wie begeistert man selbst ist, nein sagen können und das Tierwohl über alles stellen.
Lg, Micky016