Hallo,
ich habe vor ziemlich genau zwei Monaten die Wellensittiche meiner Oma übernommen.
Die beiden sind ca. 3-4 Jahre alt und saßen bei meiner Oma in einem recht kleinen Käfig.
Dazu bleibt noch zu sagen, dass meine Oma nicht immer nett zu den beiden war und sie oft erschrocken und gescheucht hat.
Ursprünglich stammen die beiden aus einem Tiergeschäft, das meiner Meinung nach eher Bescheiden ist - natürlich, Tiergeschäfte sind nie toll, aber das ist eher eines, was ich in die unterste Kategorie einordnen würde, weil es auch Katzen und Hundewelpen verkauft und bei Kleintieren auch nicht auf Geschlechtertrennung achtet. Wer weiß schon, wo die ihre Tiere her beziehen.
Nun sind die beiden also bei mir und irgendwie finde ich, dass sie sich nicht ganz normal verhalten.
Wobei ich auch gestehen muss, dass ich bisher nie Wellensittiche besessen habe und nicht genau weiß, was da "normal" ist, aber so wie es sich momentan gestaltet, sollte es glaube ich nicht sein.
Es ist so, dass die beiden bei mir einen großen Eigenbau haben, von etwa 160x90x50 cm Größe. Jeden Abend, wenn ich nach Hause komme, öffne ich die Käfigtüren, um ihnen Freiflug zu gewähren. In den ganzen Zeit haben sie nur einmal freiwillig den Käfig verlassen (zwei mal unfreiwillig, weil sie sich erschrocken haben).
Sie haben zwei Anflugmöglichkeiten, einmal einen Spielplatz in Nähe des Fensters auf einem Schrank und oben auf ihrem Käfig befindet sich ebenfalls ein Landeplatz.
Die beiden scheinen sich aber so gar nicht fürs Fliegen begeistern zu können.
Die Größe des Käfigs wird von ihnen auch kaum ausgenutzt. Meistens sitzen sie in der einen Ecke auf dem Klettergerüst und verlassen dieses allerhöchstens mal um zu fressen oder wenn sie sich erschrecken, wenn ich den Käfig reinige.
Außerdem versuche ich immer noch vergebens, sie an Frischfutter zu gewöhnen.
Zuerst habe ich es mit einem Fruchtspieß versucht, an dem ich einige kleine Stücke grünes Gemüse wie Salat, Gurke, Zucchini, Sellerie oder Paprika gesteckt habe.
Das habe ich zwei Wochen durchgezogen und jeden Tag das Frischfutter wieder wegwerfen müssen, weil sie kein einziges Mal davon gefressen haben.
Dann habe ich angefangen, kleingeriebenes Gemüse unter das Körnerfutter zu mischen, mit dem Ergebnis, dass sich beide nicht mehr an ihre Näpfe getraut haben.
Das habe ich dann auch eine Woche durchgezogen, erfolglos. Die Näpfe wurden konsequent gemieden.
Nun habe ich auch noch Obst aufgespießt, in der Hoffnung, dass sie vielleicht eher auf "Süßes" stehen, aber auch das war vergeblich.
Auch ist es so, dass die beiden jedesmal ganz still werden, wenn ich dem Raum betrete, als ob sie sich wahnsinnig vor mir fürchten würden. Dabei spreche ich jeden Tag mit ihnen und tue ihnen gar nichts böses.
Ich würde mich freuen, wenn sie mal ein klein wenig "lockerer" werden würden und nicht direkt ans Gitter flüchten würden, wenn ich mich dem Käfig nähere.
Alles in Allem bin ich ein wenig unglücklich mit der Situation.
Ich denke, dass die beiden es recht gut bei mir haben könnten, wenn sie denn wollten.
Aber irgendwie scheinen sie so verschreckt und verschüchtert zu sein, dass ich ihnen dabei gar nicht helfen kann, ein schönes Vogelleben bei mir zu führen.
Versteht mich nicht falsch, ich erwarte von den beiden gar nicht, dass sie Handzahm werden oder mich gar anfliegen oder sonst irgendwas mit mir anstellen.
Sie sollen einfach nur ein anständiges Vogelleben führen, mit abwechslungsreichem Futter und Freiflug.
Jetzt frage ich mich, wie ich den beiden helfen kann.
Ich nehme gerne jegliche Tipps von euch entgegen, falls ihr welche für mich habt.
Die Überlegung, vielleicht zwei "normalere" Vögel aus dem Tierheim oder hier aus dem Forum hinzuzuholen hatte ich auch schon, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das helfen würde bzw. ob der Käfig dafür groß genug wäre.
Vielleicht fällt euch ja was ein.
Oder vielleicht bin ich auch nur verrückt und es ist normal, wie sie sich verhalten...
Anbei noch ein Foto meines Käfigs mit aktueller Einrichtung.
http://i128.ph ot ob uc ke t.com/albums/p.../DSCF2332a.jpg
Danke schonmal
und Gruß,
Catrice