Hernie

Unter dem Begriff Hernie versteht man einen Bruch der Bauchdecke, der durch eine hohe Belastung an einer geschwächten Stelle entstehen kann.

Welche Ursachen kann es geben?

Damit eine Hernie entstehen kann, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein. Zunächst muss es eine Schwachstelle in der Bauchdecke des Vogels geben. Eine solche entsteht teilweise schon im Ei, als Grund hierfür wird ein genetischer Defekt vermutet. Dies wiederum lässt darauf schließen, dass eine Veranlagung für eine Hernie vererbt werden kann. Ein weiterer Grund für eine Schwachstelle in der Bauchdecke kann auch eine OP sein (diese kann auch schon lange zurückliegen). Das ist jedoch der deutlich seltenere Fall. Die zweite Voraussetzung ist eine starke Belastung an der ohnehin schon geschwächten Stelle. Eine solche Belastung entsteht beispielsweise durch einen Kollisionsunfall, in einigen Fällen kann aber möglicherweise auch gar nicht nachvollzogen werden, wodurch der Bauchbruch letztlich entstanden ist.

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Welche Symptome können bei einem Bauchbruch auftreten?

Ein Bauchbruch äußert sich in erster Linie durch eine starke Wölbung am Bauch, dem sogenannten Bruchsack. Dieser entsteht dadurch, dass sich Darmschlingen oder andere Organe durch den im Körper des Wellensittichs herrschenden Druck durch die Verletzung in der Bauchdecke nach außen drücken. Die normale Haut ist nicht so fest wie die Bauchdecke und kann die Organe nicht zurückhalten, sie wölbt sich aus. Je nachdem, welche Organe in den Bruchsack gerutscht sind, kann eine solche Verletzung verschiedene Folgen haben. Rutscht der Darm ab kann es Probleme bei der Verdauung und beim Kotabsetzen geben. Es kann sogar zu einem Darmverschluss kommen, der durch eine Verschlingung des Darms entsteht. Dies führt unbehandelt zum Tod des Vogels. Die mit einem Bauchbruch einhergehenden Schmerzen sollten auch nicht unterschätzt werden.

Hernie

Wie sieht die Behandlung aus?

Ein Bauchbruch muss, sofern möglich, durch eine Operation behandelt werden. Ein vogelkundiger Tierarzt kann sie durchführen und dem Vogel eine gute Chance geben, wieder beschwerdefrei zu leben. Bei dem Eingriff werden die in den Bruchsack gerutschten Organe wieder an ihre ursprüngliche Position verschoben und der Bruch in der Bauchdecke geschlossen. Um die Organe problemlos wieder an ihre Ursprungsposition zu versetzen, ist es wichtig, dass eine Hernie möglichst früh behandelt wird. Ältere Hernien können zwar auch chirurgisch korrigiert werden, allerdings sind die Prognosen hier weniger günstig, da Bauchdecke an der Stelle leicht erneut brechen kann. Es kommt jedoch auch vor, dass Hernien an Stellen entstehen, wo sie nicht behandelt werden können. Ein vogelkundiger Tierarzt sollte in diesem Fall mitentscheiden, ob der Vogel eingeschläfert werden muss oder nicht. Ist der Fall so beschaffen, dass der Vogel mit dem Bauchbruch leben kann, muss allerdings die gesamte Zeit danach auf Anzeichen von Verdauungsproblemen oder Darmverschluss geachtet werden. Der Vogel muss sofort behandelt werden, wenn durch die Hernie kein Kotabsetzen mehr möglich ist.

 

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