Wellensittich Krankheiten mit S

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Sandmagen

Wie viele andere Vogelarten benötigen auch Wellensittiche Steinchen zum Zerkleinern der Nahrung im Magen. Aus diesem Grund muss ihnen Sand und/oder Vogelgrit zur Verfügung gestellt werden. Im Normalfall nehmen die Tiere nur so viel davon zu sich, wie sie benötigen. Aufgrund verschiedener Erkrankungen beispielsweise des Kropfes kann es allerdings zu einer übermäßigen Aufnahme führen, so dass sich mehr und mehr Sand im Magen ansammelt.

Beobachtet man einen Wellensittich dabei, wie er auffällig häufig und lange Sand zu sich nimmt, sollte ein vogelkundiger Tierarzt zur Ursachenklärung zu Rate gezogen werden.


Schilddrüsenunterfunktion

auch Hyperthyreose genannt ist die Unterfunktion der Schilddrüse und beim Wellensittich eine ernstzunehmende Erkrankung, die in Gewichtszunahme, Inaktivität und Trägheit, erhöhtem Schlafbedarf und vermehrter Futteraufnahme, sowie veränderter Federbildung auffällig werden kann.

Sie verläuft zumeist chronisch bei schleichendem Verlauf bis zur Entdeckung. Diagnostisch kann sie durch veränderte Schilddrüsenwerte festgestellt werden. Die Schilddrüse produziert zu wenig von den Hormonen Trijodthyronin (T3) und Thzroxin (T4).

Oft ist die Schilddrüse auch vergrößert, was auf Röntgenbildern gut zu sehen ist. Durch die Vergrößerung kann das Organ auf die Luftröhre drücken, was sich beim Wellensittich vor allem abends und in Ruhephasen durch eine quietschende Atmung äußert.

Behandelt werden kann die Schiddrüsenunterfunktion mit der Gabe von Lugolsche Lösung über das Trinkwasser (Zugabe von Iod) oder mit Schilddrüsenhormonpräparaten. Das Iod wird zur Bildung der Hormone Thyroxin und Trijodthyronin benötigt. Heilbar ist diese Erkrankung nicht, kann aber für den Vogel bei guter Lebensqualität unter Behandlung ohne hohen Krankheitswert sein.


Schilddrüsenüberfunktion

Auch Hyperthyreose genannt ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die sich durch veränderte Befiederung (Gefiederbildungsstörung), übermäßige Aktivität, Gewichtsabnahme trotz reichlicher Futteraufnahme und gesteigerter Nervosität des Vogels bemerkbar macht. Nicht selten sind die Vögel abgemagert, obwohl sie ständig fressen.

Diagnostisch kann diese Erkrankung durch die Ermittlung von Schilddrüsenwerten im Labor festgestellt werden. Behandelbar ist diese Erkrankung ggf. mit speziellen Medikamenten, jedoch nicht heilbar. Der Verlauf ist chronisch.


Schlaganfall

Bei einem Schlaganfall oder auch Apoplex handelt es sich um eine schwere und plötzlich auftretende Erkrankung des Gehirns.
Durchblutungsstörungen mit Ausfällen der betroffenen Gehirnregionen sind die Folge. Die gesamte Symptomatik ist breit gefächert im Spektrum
und sofern ein Vogel davon betroffen ist, ist schnelles Eingreifen nötig.


Schnabelbruch

Ein Bruch kann sowohl am Ober und / oder am Unterschnabel entstehen, Ursachen dafür können zum Beispiel Kollisionsunfälle, ein brüchiger Schnabel durch Milben oder eine zu lang gewachsene Schnabelspitze sein. Je höher der Bruch statt findet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit zu Blutungen. Wenn der Schnabel zu stark abgerissen ist, kann der Vogel sich eventuell nicht mehr ernähren und muss eingeschläfert werden.


Schreckmauser

Dabei verlieren Vögel schlagartig Schwanzfedern oder das Kleingefieder aufgrund von Stress z.B. beim Einfangen.

In der Regel wachsen diese Federn problemlos wieder nach und die Schreckmauser hinterlässt keine bleibenden Schäden.


Schwermetallvergiftung

Schwermetalle sind für Wellis giftig und können bei Aufnahme zu schweren Vergiftungserscheinungen führen. Die Schwermetallvergiftung kann sowohl akut, als auch chronisch sein. Es kommt immer darauf an, wie hoch die Dichte des aufgenommenen Metalls ist und wie häufig und in welchen Mengen das Zink, Blei, Kupfer, Cadmium oder Quecksilber aufgenommen wurde.

Es kann zu Nervenlähmungen kommen, auch im Bereich des Darmes und des Magens und zu massiven Blutungen in den Nieren. Bei Anzeichen einer Vergiftung muss zeitnah ein vogelkundiger Tierarzt aufgesucht werden.

Besser ist natürlich eine gute Vorsorge, dass die Wellis erst gar nicht mit diesen Stoffen in Kontakt kommen. Ältere Käfige oder auch leider manches Vogelspielzeug enthält oft Zink.


Sepsis

Sepsis (Fäulnis) bezeichnet eine Blutvergiftung.

Beispielsweise bei einer außer Kontrolle geratenen Infektion geraten Bakterien oder deren Giftstoffe in den Blutkreislauf; der Körper reagiert mit einer "Immunantwort", dh. er versucht, die Erkrankung zu bekämpfen, wodurch jedoch auch Körpergewebe geschädigt werden kann.

Eine rasche Behandlung durch einen vogelkundigen Tierarzt ist unumgänglich.


Sinusitis

Sinusitis ist eine Nasennebenhöhlenentzündung. Sie kann chronisch oder akut verlaufen. Die chronische Sinusitis dauert mitunter zwei bis drei Monate oder mehr. Sie entsteht oft aus einer nicht ausgeheilten akuten Sinusitis.

Die akute Form besteht überwiegend aus einem Schnupfen.


Spreizbeine

Einem Vogel mit Spreizbeinen stehen ein oder beide Beine seitlich vom Körper ab, anstatt sich unter dem Körper zu befinden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie es zu Spreizbeinen kommen kann. Eine der häufigsten Ursachen ist ein ungeeigneter Nistkasten.
Eine Behandlung hat die meisten Erfolgsaussichten, wenn die Wellensittiche noch sehr jung sind. Die Behandlung findet in der Regel mit einer Fixierung des Hüftgelenkes statt. Dazu müssen die Beine bandagiert werden. Sie werden so getaped, dass das Hüftgelenk in korrekter Position gehalten wird und sich wieder korrekt entwickeln kann.


Spulwürmer

Spulwürmer, auch Askariden oder Ascariden genannt, sind Parasiten, die sich im Darm von Wellensittichen einnisten können und bis zu 35 mm lang werden. Die Übertragung findet meist über die Aufnahme von Eiern statt, die im Boden lagern können oder durch den Kot bereits befallener Vögel verteilt werden. Die Würmern vermehren sich im Darm des Vogels, der später die Eier ausscheidet, sodass sich die Parasiten leicht verbreiten.

Befallene Vögel erkennt man an gelegentlichen Durchfällen, starker Abmagerung und geschwollenen Darmschlingen. Die Würmer scheiden zudem Toxine aus, die Probleme im Nervensystem der Vögel verursachen können. Diese reichen von Lähmungen über Zittern bis hin zu Stürzen. Bei starkem Befall kann es auch zu einem Darmverschluss kommen, an dem das befallene Tier meist zugrunde geht. Der Befall wird von einem vogelkundigen Tierarzt mittels einer parasitologischen Untersuchung festgestellt und der gesamte Bestand muss mit einem Antiparasitikum behandelt werden. Während dieser Zeit müssen besondere Hygienemaßnahmen ergriffen werden, um eine Neuansteckung zu vermeiden. Da es bei der Entwurmung zu Komplikationen kommen kann, ist die Absprache mit einem vogelkundigen Tierarzt unumgänglich.


Stockmauser

Ist eine Gefiederkrankheit, bei der das Gefieder im Hals- und Nackenbereich der Vögel nicht richtig nachwächst und die Federn allgemein glanzlos wirken.