Hallo,
ich möchte Euch gerne eine traurige Begebenheit erzählen :
Ich hatte 5 Welli-Männchen in meiner Voliere. Der kleinste war Goldhähnchen, ich nahm ihm im Oktober 2009 auf, er war vorher in Einzelhaltung, hatte aber wohl in grauer Vorzeit mal einen Gefährten.
Das Goldhähnchen war ein zauberhaftes Lutino-Männchen mit Nieren- und Leberproblemen, die ich aber nach Vorstellung in der VK-Klinik gut im Griff hatte.
Goldhähnchen war entzückt von seinen neuen Freunden und sie ebenfalls von ihm. Er war ein kleines zartes Vögelchen, dass nach Bedarf mitspielte und auch ebenfalls seine Ruhephasen im Geäst der
Voli schätzte. Obwohl er flugunfähig war, kam er gut zurecht und machte mit Klettern vieles wett.
Alle Piepser mochten ihn, er war in kürzester Zeit voll integriert und wußte auch die Leckerein zu schätzten und gegen seine Freunde zu verteidigen.
Einen Tag vor Ostern fiel mir auf, dass er lange brauchte, um sich zum Napf zu hangeln, ein weiterer Tag später schonte er seine rechte Kralle und am selben Abend war er nicht mehr fähig, auf seine Ratze-Schaukel zu klettern.
Er schlief im Geäst und lehnte sich an.
Am Dienstag war ich sofort morgens in der Klinik, Goldhähnchen hatte eine komplette Lähmung der rechten Kralle, das Gewicht war mit 49 Gramm o.k., er hatte eine Hüftathrose, die sich ins Bein ausbreitete und man konnte nicht ganz genau bestimmen, ob das Ungemach jetzt von der Niere kam oder von der Hüftthrose.
Die Ärztin brachte ein Pflaster an seinem Füßchen an, dass ihm helfen sollte, den Fuß mit der richtigen Zehenordnung auf den Stangen postieren zu können.
Einige Medikamente hatte sie bereits zurecht gestellt, die ich jeden Tag geben sollte.
Ich fragte genau, was die Medis bewirken, bzw. ob eine Besserung zu erwarten sei.
Sie sagte mir ehrlicherweise, dass dieses alles den Verfall um einige Wochen, ggfs, wenn man Glück hat, vielleicht zwei Monate aufhalten könne.
Aber mein Hähnchen würde nie wieder der alte sein, er saß jetzt schon die meiste Zeit abgesondert von seinen Freunden und wollte allein sein, ganz im Gegensatz zu vorher.
Mein liebes kleines gelbes Hähnchen sass während des Gespräches mit der Ärztin in seinem Transportkäfig und guckte mich an.
Es war so unendlich schwer für mich, aber ich traf die Entscheidung, dass Hähnli nicht mehr leiden sollte, nicht mehr von der Stange fallen sollte, nicht jeden Tag Medis unter Stress verabreicht bekommen sollte.
Mein Goldhähnchen wurde 11 Jahre alt.
Ich habe ihn im Garten begraben neben meinem Cookie.
Ich danke Euch für' s Lesen.
LG vom Flauschflügelchen