ich finde es prima, dass Du Dir so viele Gedanken machst. Nun möchte ich gern versuchen, Dir zu helfen. Und ich versuche auch, mich verständlich auszudrücken (ich bin Physikerin, das Fachchinesisch lasse ich mal beiseite ).
Rotlicht ist die Bezeichnung für rotes Licht, also sichtbares Licht im roten Spektralbereich. Wenn Du mit einem Prisma das Sonnenlicht auffächerst, dann hast Du als Resultat einen Bereich, in dem das vormals weiße Licht in allen Regenbogenfarben erstrahlt. Diesen Effekt kennst Du sicher. Er beruht auf Lichtbrechung.
Rotes Licht hat eine größere Wellenlänge als beispielsweise blaues Licht. Im gesamten Wellenlängenspektrum, das nicht nur für uns Menschen sichtbare Strahlung umfasst, sondern auch UV-Licht, Radiostrahlung, etc., liegt das Infrarotlicht direkt neben dem roten Licht. Die Wellenlänge des Infrarotlichtes ist noch länger als das des roten Lichtes.
Strahlung transportiert Energie, also auch Wärme. Das siehst Du bei jeder Glühbirne. Die medizinischen Rotlichtlampen strahlen im roten Bereich und zudem im infraroten - das heißt, sie geben besonders viel Wärme ab. Diese Wärmeabstrahlung ist bei normalen Glühlampen nicht erwünscht, weil sie einen Energieverlust darstellt (macht warm, aber nicht hell). Bei den medizinischen Lampen ist es genau umgekehrt, denn sie sollen wärmen. Insofern brauchst Du also auf alle Fälle eine Speziallampe.
Nun ist es aber so: Wenn wir Menschen uns mit den Spezial-Wärmelampen bestrahlen, dann meist am Rücken oder im Schulterbereich. Die Lampen strahlen uns nicht permanent ins Gesicht, also blenden sie uns auch nicht. Denn um so viel Wärme abstrahlen zu können, haben sie eine recht hohe Strahlungsleistung, was selbst uns blenden würde, wenn wir längere Zeit in die Lampe blicken würden.
Weil Tiere wie Wellensittiche, aber auch manche Schlangen und Echsen sehr empfindliche Augen und zudem hauchdünne Augenlider haben, würden sie auf die Dauer von starken Rotlichtlampen Augenschäden davontragen. Das ist leider schon sehr oft geschehen und nicht alle Kleintierärzte wissen davon.
Um solche Erblindungen oder Augenschäden zu vermeiden, wurden so genannte Infrarot-Dunkelstrahler entwickelt. Dies sind Lampen, die so konzipiert sind, dass sie gar keine Strahlung im sichtbaren Bereich aussenden, sondern ausschließlich Wärme (=Infrarotstrahlung). Somit können die Lampen nicht blenden und sind für die Bestrahlung von Vögeln bestens geeignet.
Ich hoffe, meine Ausführungen waren nicht zu physikalisch. Wenn Du irgendetwas nicht verstanden hast, frag bitte noch einmal nach, ja? Mir ist es wichtig, dass die Zusammenhänge wirklich verstanden werden, denn es geht ja um die Gesundheit der Wellis.
Meinen Dunkelstrahler wende ich immer dann stundenweise an, wenn ein Vogel krank ist. Es gibt sogar Fälle, in denen man den Strahler rund um die Uhr eingeschaltet lassen sollte, aber dann sollte man auch ständig zu Hause sein, denn die Lampen werden sehr, sehr heiß (deshalb brauchen sie eine spezielle Keramikfassung). Beim Dauerbetrieb kann es vorkommen, dass sich Bereiche in der Nähe der Lampe stark aufheizen und zu brennen beginnen. Deshalb sollten sie nach Möglichkeit nicht in der Nähe von Pflanzen, Gardinen und dergleichen aufgestellt werden und nichts sollte die Lampenfassung berühren.
Viele liebe Grüße,
Gaby
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