Thema: Integration eines Wellis

Hallo Leute,

ich habe im März einen ca 6 Jahre alten weiblichen Wellensittich bekommen, der von einer Arbeitskollegin meiner Mutter die ganzen Jahre über falsch behandelt wurde. Er lebte in einem viel zu kleinen Käfig und war die ganze Zeit alleine. Momentan lebt er bei mir in einem seperaten Käfig der eigentlich für 2 Wellensittiche da ist neben einer kleinen Voire wo die 2 andern Wellis ihr Umwesen treiben.

Am Anfang war der Wellensittich sehr scheu und bissig. Mittlerweile beißt er bei mir gar nicht mehr bzw nur noch sehr sanft in den Finger und unterhält sich ab und zu mit den anderen beiden Sittichen. Was mich jedoch verwundert ist, dass der Wellensittich nicht fliegen kann, nur sehr schwer an der Käfigwand entlangklettert, die anderen Sittiche nicht an sich ran lässt und manchmal mit gesenkten Kopf am Ende der Stange sitzt. Des Weiteren füttert sie die Spiegel und bewegt manchmal für eine kurze Zeit den Kopf ruckartig hin und her. Ihre Augen vergrößern sich dann und sie zeigt die typischen Anzeichen für Angst obwohl nichts und niemand in der Nähe ist. Sie hat außerdem die Angewohnheit nachdem Strecken der Kralle unter den Flügeln verschobene Federn zu haben.

Wie kann ich mit dem Welli weiterverfahren bzw was kann ich noch besser machen, beschäftige mich ja täglich mit dem Tier. Außerdem stelle ich mir immer die Frage ob der Vogel nur Angst hat oder schon ein bisschne Vertrauen zu mir hat.

Auf jeden Fall würde ich die Spiegel rausnehmen, wie Du ja schon richtig gesehen hast, löst so ein Spiegel Fehlverhalten aus, indem der Vogel versucht, ihn zu füttern.

Was das Fliegen angeht hat die Dame das wohl noch nie gedurft. In einem kleinen Käfig war das Ausbreiten der Flügel auch nicht sehr angenehm. Vielleicht wird sie über lange Zeit hin ihr Interesse für das Fliegen wiederfinden wenn sie einmal mit den anderen beiden Vögeln zusammen und Freiflugzeit ist.
Dieses ruckartige hin- und herbewegen des Kopfes ist auf jeden Fall einen Besuch beim vogelkundigen Tierarzt wert. Durch das Spiegelfüttern könnte der Kropf etwas abbekommen haben. Ich nehme mal an der Spiegel war (oder ist noch) ziemlich beschlagen vom Wellispeichel und dem Futter aus dem Kropf.
Wenn die Dame die vollen 6 Jahre alleine in dem kleinen Käfig war, so bin ich mir nicht sicher ob man den Spiegel von jetzt auf nachher entfernen sollte. Der jetzige Käfig von dir wird nicht lange ihr Zuhause bleiben und mit der neuen Umgebung und den beiden Kollegen fällt ihr vielleicht nicht mehr auf das der Spiegel nicht mitgekommen ist.

Der Tierarztbesuch sollte zumindest vorher gemacht werden. Über die Monate könnte der Vogel richtig aufblühen.

Hallo und herzlich willkommen im Forum! Verstehe ich das richtig, dass die alte Dame jetzt seit 4 Monaten bei Dir ist, aber immer noch alleine in einem Käfig neben der Voliere Deiner anderen beiden Wellis wohnt? Quarantäne zur Abklärung, ob ein Vogel ansteckende Krankheiten hat, ist zwar richtig, macht jedoch wenig Sinn, wenn die Käfige nebeneinander stehen, denn die meisten Krankheiten übertragen sich auch durch die Gitterstäbe, bzw. wenn keine Untersuchung auf ansteckende Krankheiten durch einen vogelkundigen Tierarzt erfolgt.

Du solltest versuchen, die Wellis nach einer Untersuchung so schnell wie möglich zusammen in einen Käfig ziehen zu lassen, wobei eine Konstellation von drei Vögeln natürlich nicht optimal ist - da wird sie schnell drittes Rad am Wagen und wird möglicherweise auch wegen ihrer Flugunfähigkeit nicht akzeptiert. Versuchen würde ich es trotzdem. Wie alt sind denn die anderen beiden Wellis? Sind sie ein festes Paar? Hast Du evtl. die Möglichkeit, noch einen 4. auch etwas älteren Vogel dazu zu nehmen?

Das Problem ist, dass der Vogel zwar interesse an den beiden andern hat, die sich jedoch nicht nähern dürfen. Mehrere Versuche sie mit den anderen beiden Sittichen in einem Käfig zu halten schlugen immer fehl. Sie sitzt dann permanent in einer Ecke des Käfigs und schaut panisch in der Gegend rum. Daher lasse ich sie mehr oder weniger zwangsweise in dem Käfig, wenn es nach mir ginge würde sie schon längst bei den anderen beiden sitzen.