Gestern war ein sehr schlimmer Tag, gefolgt von einer schlaflosen Nacht mit Albträumen und Schüttelfrost….

Lasst mich kurz (oder auch nicht) erklären: Bin gestern wie immer nach der Arbeit in meine WG zurückgekehrt und hab den Käfig geöffnet für den allabendlichen Freiflug. Beide Piepser waren (wie auch die Tage zuvor) super gut drauf und haben eine Runde nach der anderen in meinem Zimmer gedreht. Zurück im Käfig habe ich dann das erste Elend gesehen: Joshy erbricht Körner und Schleim… hat er sich einfach übernommen, zuviel gefressen vor dem Fliegen oder droht jetzt doch der erwartete Mega-Schub. Fix und fertig stand ich da: ohne Auto, ohne Familie, ohne Mitbewohner und Freunde. Ganz auf mich allein gestellt. Noch 45min bis die TA Praxis schließt. Habe dort bisher gute Erfahrungen gemacht. Habe mir ein Taxi bestellt und dann ging eine sehr unschöne Einfangaktion los. Beim TA angekommen war ich schon mit Tränen überströmt und leider war keiner der 3 vk TA da, nur der 0-8-15 Kollege. Hat mich gefragt, ob sie denn überhaupt noch was machen sollen ????? So ein Blödsinn…. Hat dann mit 2 Kollegen telefoniert. Schon in diesem Moment hätte ich meine Vögelchen einpacken sollen und woanders hingehen. Naja… nach Aufforderung meinerseits wurden die beiden dann gewogen (ich musste sie aus dem Kistchen holen). Wollten sie am liebsten dort behalten und gleich mit der Ampho Behandlung beginnen…. Aber Ampho war nicht im Haus und für einen frischen Kropfabstrich zum ins Labor schicken war es schon zu spät. Für den fall dass es sich um eine kropfentzündung handeln könnte, wurde beiden (!!) Baytril und Dexamethason gespritzt (ganz schlechte Kombi in einer Spritze wie ich später erfahren hab). Zurück in der Kiste hab ich gesehen, das Pitri (eigentlich sypmtomfrei) Blut am Schwanz hat. Nach mehrfacher Aufforderung wurde die lange Schwanzfeder gezogen und ich war um 24 Euro plus Taxikosten leichter. Meiner Piepser waren total fertig mit der Welt. Zu Hause angekommen sah ich, dass es weiter blutet. Also noch mal aus der Kiste raus und mit Clauden gestillt. Der arme Pitri hatte aber offensichtlich Schmerzen also bin ich mit beiden letztlich doch noch in den Notdienst der Vogelklinik gefahren. Ich wusste nicht was ich machen sollte… hätte heute wieder kein Auto und keine Möglichkeit gehabt von beiden einen Kropfabstrich zu bekommen. Pitris Wunde wurde versorgt und dann saß der kleine Kerl total fertig mit abgeknickten Schwanz und mit einer Infusionsnadel unter der Bauchhaut im Klinikkäfig. Im Käfig nebenan Joshy ohne Eingewöhnungsschwierigkeiten. Da waren wir nun also: abends um 10 meine beiden Vögel fix und fertig. Mir tut das alles so furchtbar weh und leid, dass der kleine Pitri jetzt mit Kanüle und verwundetem Schwanz in der Klinik saß obwohl er am Nachmittag noch so freudig hin und her gehüpft ist. Beide Tiere werden heute Vormittag untersucht und ich musste ganz alleine ohne Tiere und wieder mit dem Taxi nach Hause fahren. Vorher natürlich im Regen alleine nachts vor der Klinik gehockt. Es ist zum Schreien, an manchen tagen kommt einfach alles zusammen. Die Nerven liegen blank und ich hab eine der schrecklichsten Nächte mit Selbstvorwürfen und Albträumen meines Lebens hinter mir. Ich hab so eine Angst davor, dass die beiden nie wieder gemeinsam zu Hause im Käfig herumtollen. Ich wusste nicht einmal, ob Pitri die Nacht übersteht. Diagnosen hab ich noch keine, aber ich weiß dass beide noch leben. Ich habe große Angst vor der Diagnose und der bevorstehenden Ampho-Behandlung. Es tut mir so unendlich leid und weh, dass ich dem kleinen Pitri grundlos so viel Leid und Schmerzen zugefügt hab. Ist bestimmt beim Einfangen passiert. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, dass ich beide wieder gesund nach Hause holen kann und sie wieder glücklich herumtollen. Es wäre auch alles leichter zu bewältigen gewesen, wenn ich nicht komplett auf mich gestellt gewesen wäre.

Entschuldigt die lange Geschichte, es hat irgendwie geholfen, alles einmal aufzuschreiben.