Thema: Eigenbrödler unter Wellis?

Gibt es sie doch?
Mein Zuflieger Horst könnte so ein Kandidat sein.
Wir wissen ja nun nicht, wo er herkommt und was er in seiner Vergangenheit so alles erlebt hat oder wie alt er ist. Er ist jetzt 2 Monate bei uns und ich denke, dass sich kein Besitzer mehr meldet. Darum kann ich ja an dieser Stelle mal erwähnen, dass er ohne Ring bei uns ankam.
Tjaaa und Horsti war ja von Anfang an schon etwas komisch. Er hat nur einen Ton von sich gegeben. Einfach nur tschiep. Das hatte ich hier auch schonmal angesprochen. Bis heute ist Horsti aber still. Naja, meckern kann er noch. Das hat er beim Eingangscheck damals gezeigt. Nur seit er in der Gruppe ist, hab ich nie wieder nen Ton gehört, schon gar kein Singen. Irgendwie scheint er auch nicht richtig dazu zugehören. Er nimmt gern mal Abstand von der Gruppe, setzt sich auf die Voli, in die letzte Ecke und schläft. Am liebsten würde er draußen schlafen. Wenn alle anderen schon in der Voliere nach ihrem Nachtquartier suchen, sitzt Horst noch immer oben drauf. Er hat kaum Kontakte mit anderen, außer wenn man sich am Napf mal zankt.
Er sitzt zwar auch mit auf dem Spielplatz und dem Baum am Fenster, aber er sitzt eben nur rum. Er ist nicht neugierig, spielt nicht. gestern wurde er von Flakes angebalzt, aber dem ist er schnell aus dem Weg gegangen. Er stellt den Mädels aber auch nicht nach. Schon ein komischer Kauz, der kleine Horst...
Aber gibt es tatsächlich diese Eigenbrödler? Dass er nicht singt, find ich immernoch komisch. Vielleicht war er ne Handaufzucht? Aber er ist auch nicht zahm.
Was haltet ihr davon?

Hallo tiggerli,

habt ihr den Vogel mal untersuchen lassen? Oft kann auch ein Infekt dahinterstecken, wenn Vögel einfach ruhiger sind und nicht mitmachen und sich absondern. Wäre eine Überlegung wert.

Viele Grüße
Mutzie

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Ja ich würde auch einmal einen Besuch beim vk TA empfehlen, es kann ja sein das er draussen etwas schlimmes erlebt hat und der Schock noch in allen Gliedern sitzt-auf jedenfall lieber einmal zuviel als einmal zu wenig zum TA gehen

Vielleicht ist dein Findling nicht mehr der Jüngste und sucht daher mehr Ruhe? An ein mögliches gesundheitliches Problem habe ich aber auch gedacht und würde ihn mal einem vogelkundigen Tierarzt vorstellen. Vielleicht kommt er auch aus Einzelhaltung und ist von seinen Artgenossen noch immer überfordert und verhält sich deshalb so still und ruhig. Alles leider nur Vermutungen.

Beim Eingangscheck war er ja Anfang Juli. Da war soweit alles ok, bis auf Dehydrierung und eine leichte Verfärbung der Wachshaut. Zu der Verfärbung hieß es damals, das könnte auch stressbedingt sein und sollte beobachtet werden. Die Ärztin wollte ihm damals eine Röntgenuntersuchung nicht zumuten. Die Wachshaut hat sich auch wieder gebessert und sieht nun wieder normal aus. Außerdem war Horsti in den letzten Wochen noch 3 mal beim Doc, weil die ganze Bande gegen Grabmilben behandelt wurde. Er hat im Vergleich zum Eingangscheck auch wieder einpaar Gramm zugenommen und auch sonst wurde er für fit erklärt.
Ich habe eher das Gefühl, dass das Verhalten von der Vergangenheit her rührt. Vielleicht hatte er einfach keine Gelegenheit, das Sozialverhalten seiner Artgenossen zu erlernen?
Vielleicht ist er auch einfach nur alt??
Hab echt keine Ahnung!
Aus meiner Hand gefressen hat er schon, also die totalen Angstzustände erleidet er wohl nicht. Zahm ist er aber widerum auch nicht. Der Kleine ist mir wirklich ein Rätsel.
Zum Anfang ist er noch meiner Zicke hinterher geflogen, sie sieht genauso aus wie er und wir dachten schon, das könnte doch ein Pärchen werden. War aber nicht so. Ab und zu sitzt Honey mal bei ihm, obwohl Fussel ihr Partner ist.
Morgens ist er immer einer der ersten, der aus der Voliere geflogen kommt. Das dauert dann keine 2 Sekunden. Also glaube ich eher nicht, dass das Verhalten krankheitsbedingt ist, zumal 2 Monate ja auch schon ein Zeitraum ist, wo die Krankheit dem Kleinen irgendwann richtig anzusehen wäre oder?

Hi,

ich kann mir gut vorstellen, dass er vorher allein gehalten wurde. Wir haben auch so einen Eigenbrödler-Welli, der 8 Jahren in Einzelhaft war, bevor er zu uns kam. Er lässt auch keinen anderen Welli an sich ran, hatte sich so gut wie sämtliches artspezifisches Verhalten abgewöhnt und saß den ganzen Tag auf einer Stelle im Käfig und hat nichts gemacht, einfach nichts...fliegen konnte er auch nicht mehr. Langsam fängt er nochmal an, aus dem Käfig raus zu kommen, mittlerweile dreht er jeden Tag mal so seine Runde im Zimmer, frisst aus der Hand, kommt sogar mal auf die Hand geflogen und gaaanz selten knabbert er sogar mal verstohlen an einem Ast oder so. Aber mit den andern hat er leider nichts am Hut, sonst hätten wir schon längst eine Dame in seinem Alter aufgenommen, aber er fliegt weg, sobald ihm einer der anderen zu nahe kommt. Kann man wohl nix machen...
Traurig, was Einzelhaltung aus Vögeln macht.... aber immerhin fängt er nochmal an, sich wie ein Vogel zu benehmen, auch wenns eher ein unsoziales Exemplar ist...

Vielleicht hatte Horst ja in der vorherigen Haltung einen Spiegel und hat sich deshalb am Anfang an Zicke geheftet, weil er sie für sein Spiegelbild hielt?

Zitat von tiggerli

Ich habe eher das Gefühl, dass das Verhalten von der Vergangenheit her rührt. Vielleicht hatte er einfach keine Gelegenheit, das Sozialverhalten seiner Artgenossen zu erlernen?
Vielleicht ist er auch einfach nur alt??

Ich könnte mir beides vorstellen. Bei dir kann der kleine Eigenbrötler zum Glück selbst bestimmen, wieviel Kontakt zu Artgenossen er haben will oder nicht. Vielleicht taut er ja noch auf.

Das ist Horsti
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Hier schaut er dem Rest beim rumeiern zu. Selbst hat er sich allerdings nicht ins Getümmel gestürzt.
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Hier sitzt er oben auf dem Spielplatz und in der Schaukel seine "Zwillingsschwester"
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Zitat von rhapsody

Hi,

ich kann mir gut vorstellen, dass er vorher allein gehalten wurde. Wir haben auch so einen Eigenbrödler-Welli, der 8 Jahren in Einzelhaft war, bevor er zu uns kam. Er lässt auch keinen anderen Welli an sich ran, hatte sich so gut wie sämtliches artspezifisches Verhalten abgewöhnt und saß den ganzen Tag auf einer Stelle im Käfig und hat nichts gemacht, einfach nichts...fliegen konnte er auch nicht mehr. Langsam fängt er nochmal an, aus dem Käfig raus zu kommen, mittlerweile dreht er jeden Tag mal so seine Runde im Zimmer, frisst aus der Hand, kommt sogar mal auf die Hand geflogen und gaaanz selten knabbert er sogar mal verstohlen an einem Ast oder so. Aber mit den andern hat er leider nichts am Hut, sonst hätten wir schon längst eine Dame in seinem Alter aufgenommen, aber er fliegt weg, sobald ihm einer der anderen zu nahe kommt. Kann man wohl nix machen...
Traurig, was Einzelhaltung aus Vögeln macht.... aber immerhin fängt er nochmal an, sich wie ein Vogel zu benehmen, auch wenns eher ein unsoziales Exemplar ist...

Hallo,

ich hatte vor 1,5 Jahren auch einen Welli aufgenommen, der genau das gleiche Verhalten zeigte, wie Du es beschrieben hast.

Mein Leo, den ich als 11jährigen Hahn aufgenommen habe, wurde angeblich "nur" ein dreiviertel Jahr alleine gehalten.
Erst nach etwa drei Monaten fing er an, sich ein wenig wie ein Welli, zu verhalten.
Nach einem jahr wurde er schon deutlicher ein Welli. Und inzwischen ist er ein fester Bestandteil des kl. Schwarmes.
Er erzählt inzwischen auch regelmäßig ein wenig, wobei es noch anders klingt, als bei den Anderen.
Er hat seine 2 Lieblinge im Schwarm, denen er sich immerhin schon mal ganz vorsichtig nähert.
Nur nachts neben anderen Wellis sitzen, dass geht noch gar nicht. Und schon gar nicht in einer Transportbox zum TA gebracht werden... da wird dann so lannge lauthals gemeckert und geschrien, bis ich ihn alleine setze.

Dein Horsti ist so, wie mein Leo noch vor einem Jahr drauf war.
Hab Geduld und freue Dich über die kleinen Schritte, die er macht.

Und weil Leo so ist, wie er ist, hat er auch einen ganz besonderen Stautus für mich, er wächst einem unheimlich ans Herz...

Dann besteht ja noch Hoffnung für klein Horsti
Ich schätze mal, er ist schon ganz froh über die quirlige Rasselbande um ihn herum. Wenn gerade Siesta ist, dann sitzt er ja auch bei den anderen. Nur aus irgendwelchem Trubel hält er sich lieber raus. Dann soll er das tun, wie er meint. So ist das eben mit den Spatzen. Jeder ist anders und hat seinen ganz eigenen Charakter... und das ist auch gut so