Thema: Wie kann ein Vogel in Schwarmhaltung eine Kropfentzündung bekommen?

Diese Frage schreibe ich für MICH, weil ICH das wissen will, behandelt wird Mucki bereits.

Aaaaaaalsooooo:

Vor zwei Tagen waren wir mit ihm bei der TÄ, weil er wieder so abgenommen hatte und nur rumsaß. Ich vermutete, es ist die Mauser, er steckt nämlich gerade mittendrin. Aber dafür ist er ZU dünn......

Die TÄ hat einen Kropfabstrich genommen und ihn gleich untersucht. Man sah schon, dass der Abstrich etwas schleimig war. Unter dem Mikroskop sah sie dann die Ursache: eine Entzündung.

Nun meine Frage: Mucki lebt bei meinem Freund in einem Schwarm von insgesamt 8 Wellensittichen und 5 Nymphensittichen. Wie kann es da sein, dass er eine Kropfentzündung bekommt? Meines Wissens hat er sogar eine Freundin die ihn liebt.

Es gibt keine Spiegel und auch keine Plastikvögel und soweit ich weiß auch nix, wo er sich selbst sehen könnte. Nur an den Volis kleine Bilder der Vögel mit ihren Namen, aber selbst das könnte nicht der Grund sein. Hoffe ich. Die Vögel sind ja auch nicht vollständig auf den Bildchen zu sehen und außerdem sind die Bilder recht klein und kleben an den Volitüren, dass die Vögel nicht direkt draufsehen können.

Also eine Kropfentzündung wird ja nicht nur davon verursacht, wenn ein Welli Fütterungsversuche macht, also Körner hochwürgt und diese dann nicht angenommen werden.
Es gibt einen ganzen Haufen anderer Ursachen, die eine Entzündung im Kropf hervorrufen können. Fremdkörper oder eine Infektion mit irgendwelchen Krankheitserregern.

Wie wird er denn behandelt? Macht die vkTÄ kein Antibiogramm, um den Erreger festzustellen?

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Das Problem bei Einzelvögeln ist, wenn sie permanent einen Spiegel oder Ähnliches füttern, daß ihre Kropfschleimhaut durch das ständige Regrutieren von Futter mehr als normal gereizt wird. Und diese Reizung macht sie angreifbar für Krankheitserreger, die dann ein leichtes Spiel haben.
Nachzulesen auch noch mal hier:
https://www.welli.net/kropfentzuendung.html

Das heißt aber nicht, daß ein im Paar oder Schwarm gehaltener Vogel sich nicht eine Erkrankung einfangen kann. Gerade wenn Du sagst, daß der Welli grad in der Mauser ist, ist dadurch das Immunsystem dadurch ja schon geschwächt, was eine Erkrankung begünstigt.

Zitat von Hubsi

Die TÄ hat einen Kropfabstrich genommen und ihn gleich untersucht. Man sah schon, dass der Abstrich etwas schleimig war. Unter dem Mikroskop sah sie dann die Ursache: eine Entzündung.

Das klingt sehr schwammig. Was genau hat sie denn entdeckt? Auf welchen Erreger führt sie die Kropfentzündung zurück? Hat sie Kulturen angelegt? Welche Therapie hat sie eingeleitet?
Die sog. Kropfentzündung kann auf eine Vielzahl von Ursachen zurückgehen, auf Parasiten, Pilze, Bakterien, aber auch auf Tumorerkrankungen. Ich wäre mit dieser Diagnose alles andere als zufrieden und würde nochmal sehr kritisch nachhaken.

Hier nochmal informative Links zur "Kropfentzündung": https://www.welli.net/kropfentzuendung.html
https://www.welli.net/kropfentzuendung.html

Ähemmmmmm....jaaaaaaa......das ist sooooooo.......

Wir waren nicht bei unserer vkTÄ, da wir uns das derzeit nicht wirklich leisten können und ich denke, dass eine "normale" TÄ immer noch besser ist als gar kein Arzt. Es gibt ja leider immer noch Menschen, die mit ihren Vögeln oder anderen Tieren gar nicht zum Arzt gehen. Ich musste mal von einer Frau hören, dass sich einer der Wellis ein Bein gebrochen hat, sie ist mit ihm zu dem Quacksalber der Lotti "behandelt" hat und der hat gemeint man kann nix machen. Das Tier ist elendig verreckt...

Und die TÄ ist auch kompetent. Sie würde einem Welli mit gebrochenem Bein helfen können. Wir suchen uns die TÄ schon gewissenhaft aus.

Aber leider hat sie KEINE Kulturen oder so angelegt.
Da wir aber mit Mucki nochmals hingehen werde ich sie mal darauf ansprechen.

Wie gesagt, es war ne Frage, wie das denn passieren kann und jetzt erinner ich mich auch, das sie genau das gesagt hat was Ihr auch sagt. Wirklich jetzt.

Zur Therapie: er bekommt erst einmal Baytril. Da es aber wohl nicht wirklich anschlägt werden wir so schnell wie möglich wieder hingehen. Dann wird weiter beraten.

Es hatte ja schon angeschlagen, aber dann ging es ihm plötzlich wieder schlechter. Darum sind wir ja auch wieder hin.

Aber danke für Eure Antworten.

Naja, kann sein, dass das Baytril eine sekundäre bakterielle Infektion bekämpft hat, so dass es dem Welli kurzzeitig besser ging, während eine mögliche Grunderkrankung nicht erkannt und behandelt wurde. Ich bin insgesamt aber kein Freund von Antibiosen "aus Hilflosigkeit" (es sei denn, der fachkundige Tierarzt hegt einen begründeten Verdacht auf eine bakterielle (Sekundär-) Infektion und will die Zeit überbrücken, bis er anhand der Ergebnisse des Antibiogramms gezielter therapieren kann), weil in dem Fall, dass ein Antibiotikum "mal so" gegeben wird, die Gefahr von Multiresistenzen steigt.

Wir waren nicht bei unserer vkTÄ, da wir uns das derzeit nicht wirklich leisten können

Ganz ehrlich, ich glaube, ihr macht da eine Milchmädchenrechnung auf. Ein vogelkundiger Tierarzt ist nicht teurer als ein nicht-vogelkundiger Tierarzt. Im Gegenteil. Nicht-fachkundige Behandlung, die euch letzten Endes doch dazu zwingen kann, zum Vogel-Facharzt zu fahren, kostet euch im Endeffekt mehr, als wenn ihr gleich zum Vogeldoc gefahren wärt. Ich halte es auch so, dass ich nur so viele Wellis halte, wie ich vogelkundig behandeln lassen kann.

Ich drücke dem Welli die Daumen

Du verstehst mich falsch:

Klar ist die vkTÄ nicht teurer als die "normale" TÄ, ABER sie ist in einer anderen Stadt und wir haben kein Auto.

Den Firmenwagen müssten wir bezahlen, das ist uns zu teuer geworden. Und der würde uns schon weniger kommen als ein Mietwagen.

Die Bahn können wir uns derzeit auch nicht leisten und es würde auch zu lange dauern. Taxi ist ebenso undenkbar, das würde den Rahmen erst recht sprengen.

Wir haben keine Freunde/Verwandte/Bekannte, die uns mit einem Auto aushelfen könnten. Entweder wollen sie nicht oder sie haben keine Zeit oder oder oder.....

Wie es kommt dass wir uns das alles nicht leisten können geht hier zu sehr ins Private.

Einen Abstrich machen und ins Labor schicken, kann jeder Arzt, der einigermaßen Ahnung von irgendwas hat, dazu braucht es keine Sonderausbildung
Eine Entzündung kann eben auch verschiedene Ursachen haben.

Zitat von Blueberry

Einen Abstrich machen und ins Labor schicken, kann jeder Arzt, der einigermaßen Ahnung von irgendwas hat, dazu braucht es keine Sonderausbildung
Eine Entzündung kann eben auch verschiedene Ursachen haben.

Der Abstrich wurd ja sogar schon gemacht, wie Hubsi schrieb. Ich find es komisch, dass mit ihm dann nichts gemacht wurde, wo er doch schon einmal da war.

Danke erst einmal für Eure lieben Worte und das viele Daumendrücken.

Mucki geht es schon wieder besser und die TÄ weiß, was sie tut, ich habe sie gelöchert und sie hat sehr kompetente Antworten gegeben.

Wisst Ihr, wieso sie Baytril mitgegeben hat? Weil sie dem Vogel helfen will aber das Gefühl hat, dass mein Freund das nicht so gerne bezahlen möchte......

Und das hat sie, denke ich, weil er es ihr quasi übermittelt hat. Mit Blicken oder seinem Verhalten, das weiß ich nicht.

Ich habe ihr gesagt, dass ihm der Vogel sehr wichtig ist und prompt gab es (JA, ich MUSS gestehen, wieder ohne Laborprobe *sich schämt*) ein besseres Medikament gegen Pilze, da sie AUCH den Verdacht auf Megas hat, da Mopsi, der Nymph, an Megas erkrankt war.

Einen Kropfabstrich kann sie sehr gut machen, wenn auch mehr mit Wattestäbchen als mit sonen Werkzeugen wie unsere vkTÄ. Aber sie hat bei Hubsi damals auch Trichos festgestellt. Und sie WÜRDE Proben zur Not ins Labor schicken.

Klar KANN es sein, dass wir am Ende DOCH nach O******** fahren müssen, aber dann sind wir halt selbst schuld......