Gestern ist mein Tiffi über die Regenbogenbrücke gegangen.
Tiffi war ein hübscher zierlicher Scheckhahn mit unbekanntem Alter, den ich von zwei Jahren aus dem Tierheim geholt habe. Tiffi war einer von der Sorte, die es auch immer richtig erwischt wenn sie mal Krank sind. Letztes Jahr habe ich fast zwei Monate gebraucht um einen bakteriellen Infekt der Atemwege mit Antibiotika und danach Inhalation wegzubekommen.
In letzter Zeit ist mir immer mal wieder aufgefallen, dass er etwas matt aussah, was sich aber von Tag zu Tag geändert hat. Letzte Woche fing es dann ganz langsam mit etwas Durchfall an. Ich bin auch sofort zu meiner Tierärztin gefahren. Da diese nicht da war, hatte ich eine andere Tierärztin der Praxis. Sie machte einen Abstrich und da es Tiffi nicht wirklich schlecht ging und er auch noch sehr gut im Futter war, haben wir uns darauf geeinigt, dass ich es erst einmal mit Bird Bene Bac probiere, bis wir die Ergebnisse vom Abstrich haben. Aufgrund der Ergebnisse und weil sich der Durchfall nach zwei Tagen zwar etwas verbessert hatte, aber noch nicht weg war, habe ich Baytril fürs Trinkwasser bekommen. Dieses habe ich dann seit Freitag verabreicht. Sonntagmorgen als ich das Vogelzimmer betrat dann der Schock, Tiffi hat trotz des Antibiotika Schleim erbrochen und hat ganz verklebtes Kopfgefieder. Also habe ich mir wieder das Vögelchen geschnappt und wieder zum Tierarzt. Zum Glück hat meine Praxis 24-Stunden-Notfalldienst. Dort hat Tiffi eine Kropfspülung bekommen und für Zuhause Ulcogant sowie homöopathische Mittel fürs Trinkwasser. Montag war dann ein ähnliches Bild wie Sonntag. Morgens verklebtes Kopfgefieder, der Kot sah mal besser aus und mal schlechter. Da es Tiffi abends nach der Arbeit anscheinend besser ging (er fraß wie ein Scheunendrescher und guckte schon, ob er irgendwie aus dem Käfig kommt) habe ich einen erneuten Tierarztbesuch auf Dienstag verschoben, da meine Tierärztin dann auch wieder da war. Leider kam es dazu nicht mehr. Als ich Dienstag von der Arbeit kam, war es schon zu spät . Besonders Sky, einer meiner beiden Nyhmpies, sucht jetzt nach Tiffi. Er war total verliebt in Tiffi und hat ihn wie einen Schatten verfolgt.
Da das Antibiotika anscheinend nicht angeschlagen hat, hatte ich die Vermutung, dass vielleicht mein letzter Neuzugang vom Juli doch Megas oder irgendeine versteckte Krankheit eingeschleppt hat, die bei der Eingangsuntersuchung übersehen wurde. Also habe ich Tiffi zur Untersuchung zum TA gebracht um Klarheit zu bekommen ob es was ansteckendes war. Ergebnis für die Todesursache: stark vergrößerte Nieren sowie eine bereits verfärbte Niere und daraufhin Nierenversagen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aufgrund toxischer Einwirkung, also Vergiftung. Daran ist vermutlich mein alter Krankenkäfig bzw. Quarantänekäfig schuld, den ich nach dem letzten Neuzugang entsorgt habe. Ich hatte ihn immer gerne benutzt, da er sehr groß war und dunkle Gitterstäbe hatte. Allerdings haben meine Federbälle, besonders Bibo mein dickes Mädchen, mit vorliebe an den Gitterstäben geknabbert um den Insassen aus dem Käfig zu "retten". Dadurch hat die Beschichtung sehr gelitten und wurde an vielen Stellen ganz abgeknabbert, weshalb ich den Käfig jetzt auch entsorgt hatte. Ich gehe davon aus, dass auch Tiffi mal an den Gitterstäben war, obwohl er sonst nicht so knabberfreudig war. Ich mache mir jetzt etwas Vorwürfe, dass ich den Käfig nicht schon früher auf den Müll geworfen habe. Aus Fehlern lernt man zwar, aber so einen Fehler wünsche ich keinem.