Huhu Ihr,
Ich habe in letzter Zeit nicht viel geschrieben aber immer fleißig mitgelesen Doch nun möchte ich euch erzählen was in den letzten Monaten bei mir verändert hat.
Im September haben mein Freund und ich das Zimmer umgestellt und eine Voliere für unsere 2 Wellis gekauft. Die Beiden sind auch direkt in das große neue Heim umgezogen und haben das alte Zuhause mit dem Bürzel nicht mehr angeschaut (Und ich hatte mir so Sorgen gemacht wegen der Umquartierung, weil die Beiden neue Sachen eigentlich gar nicht mögen ).
Eine gute Woche später bekam ich einen Anruf von der ehemaligen Nachbarin meiner Oma. (Ich hatte als Kind öfter die Urlaubsbetreuung für ihre beiden Vögel übernommen). Sie fragte mich, ob wir nicht noch Platz für einen Nymphensittich hätten. Ihr Sohn hat den von einer Bekannten bekommen, die den kleinen Kerl sonst fliegen lassen wollte, weil sie ihn "nicht mehr ertragen konnte"!
Nach einigem Hin und Her (ich war ziemlich untentschlossen), haben wir den Nymphensittich zu uns geholt, um ihm zunächst einen ruhigen Platz zu bieten und ihn untersuchen zu lassen.
Der Anblick war erschreckend, er hatte eine einzige dünne Holzstange im Käfig, und eine Schaukel, die sogar für einen Welli zu klein wäre. Das Futter war Madenverseucht und ich weiß nicht was das für eine Futtermischung sein sollte... darin waren getrockente Chilischoten, Maiskörner etc! Zudem hatte der Pieper leichte braune Schlieren am Federkleid.
Der Nymphi selbst war unheimlich ängstlich. Sobald man sich näherte zitterte er wie Espenlaub und wagte nicht sich zu rühren. (Seine ehemalige Besitzerin hatte angeblich Katzen, vielleicht kam es auch daher). Und er konnte Schreien... laut und stundenlang, ich habe noch nie einen Vogel so schreien hören.
Wir statteten seinen Käfig neu aus, versorgten ihn mit vernünftigem Futter und machten einen Termin bei unserem vkTA aus.
Zum Glück ist er, trotz der Haltung, gesund. Ein wenig grünlicher Durchfall, der aber aufgeklärt werden konnte, denn die braunen Schlieren waren wohl von Klebestreifen oder einem Fliegenfänger was er dann beim Putzen mit aufgenommen hat. Wir behielten ihn länger in Quarantäne und nach einem folgenden TA-Besuch hatte er das Ok in das Wellizimmer zu dürfen.
Lange Rede kurzer Sinn: Nach einigen Freiflugbegegnungen ging "Chui" (mein Freund hat ihn Chewbacca genannt) nicht mehr in seinen eigenen Käfig und blieb einfach bei den Wellis. Wir hatten erst Bedenken, da ich soviel davon gelesen habe, dass sich Wellis und Nymphis öfter mal streiten.
Aber davon war keine Rede. Die 3 verstanden sich prächtig, nur ging Chuis Balzen natürlich ins Leere.
Also fingen wir an nach einer Dame für ihn zu suchen. Doch alle Tierheime in der Umgegend hatten keine Nymphis oder nur Männchen.
Bei einer Züchterin fanden wir sie schließlich... Sunny! Nach der nächsten Vogelquarantäne+TA , durfte sie ebenfalls in das Zimmer und Chui war sofort hin und weg. Er nahm sofort Kontakt zu ihr auf und umgarnte sie.
Trotz jahrelanger Einsamkeit hat er, seit Sunny da ist, das stundenlange Schreien komplett eingestellt ... die Beiden sind den ganzen Tag unterwegs, schreddern Kork, spielen und kuscheln.
Wir werden demnächst noch eine 2te Voliere kaufen, damit jedes Pärchen seinen Rückzugsort hat, doch im Moment verstehen sich alle 4 gut. Toi, toi toi! Aber meistens sind eh alle draußen auf Achse.
Hier noch ein paar Bilder