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Thema: Sind unsere Wellis alle überzüchtet?

  1. #1

    Gast

    Standard Sind unsere Wellis alle überzüchtet?

    Hallo zusammen,

    dieser Gedanke hängt mir schon länger an... Wir haben noch mehr Haustiere (Hund und Meerschweinchen) und wenn man vergleicht, wie oft ich mit welchem Tier beim TA bin, schneiden die Wellis schlecht ab.

    Ich habe das Gefühl, dass meine Wellis sehr krankheitsanfällig sind, obwohl glaube ich keines unserer Tiere so viel Luxus genießt, wie unsere Vögel. Ich hab eine Villa Casa 120, ne Birdlamp, die ich regelmäßig austausche, Futter vom Spezialfutterhändler, täglich frisches Obst und Gemüse, ganztägigen Freiflug usw.

    Andauernd habe ich ein Sorgenkind, manchmal bin ich sogar soweit, dass ich wirklich überlege meine Wellis abzugeben (obwohl ich sie über alles mag) weil mich die vielen Krankengeschichten so belasten...
    Kennt ihr das? Ich find mich dann selbst doof, aber wenn ich immer Angst hab, das es ein Welli nicht schafft oder ich was falsch mache.
    Glaubt ihr auch, dass die Wellis besonders krankheitsanfällig sind?
    Klar ich hab auch Wellis im Schwarm, die praktisch nie krank sind, uralt und topfit. Dann habe ich aber auch Wellis die praktisch immer etwas haben.

    Wie ist eure Meinung?

  2. #2

    Blueberry
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    Album von Blueberry

    Standard

    Ehrlich gesagt glaube ich, dass mittlerweile so ziemlich alle unsere Haustiere überzüchtet sind. Auch Ratten und Mäuse z.B. sind sehr krankheitsanfällig - wobei diese natürlich dank ihrer traurigen Vergangenheit als Versuchstiere auch gezielt daraufhin gezüchtet wurden. Aber auch bei Zwergkaninchen oder Meerschweinchen ist die Lebenserwartung, jedenfalls falls man den "alten" Angaben in Ratgebern trauen darf, eher gesunken. Und viele Hunde haben auch rassespezifische Probleme.

    Da Wellis häufig auf Farbschläge hin gezüchtet werden, treten vermutlich Erbdefekte und Empfindlichkeiten gehäuft auf.

    Allerdings gibt es sicher auch noch den Faktor, dass Krankheiten bei Wellis heute häufiger diagnostiziert werden. Früher hat man das vermutlich meist gar nicht gemerkt, und der Vogel ist dann einfach gestorben, ohne dass die Ursache geklärt worden wäre. Aber dass Wellis 10-15 Jahre werden, wie früher standardmäßig behauptet, ist, das ist auch mein Gefühl, leider inzwischen die Ausnahme.

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  3. #3

    Gast

    Standard

    Ich denke genau wie Blueberry. Es ist kein spezielles Welli-Problem, sondern betrifft alle Haustierarten.
    Wenn bestimmte Tiere gefragt (beliebt) sind, wird viel gezüchtet (Angebot-Nachfrage) u so werden auch "schlechte" Gene o Erbanlagen weitergegeben usw. Sorry, wußte mich gerade nicht besser auszudrücken, aber ich denke ihr versteht was ich meine.

    Die Forschung geht immer weiter u werden Krankheiten eher entdeckt u behandelt. Andererseits wird auch die Umwelt indirekt Einfluß nehmen. Reines unbehandeltes Bio-Futter o Gemüse gibt es nicht mehr. Selbst wenn die Bio-Sachen nicht extra gespritzt sind, aber der saure Regen macht auch vor diesen Pflanzen keinen halt. Und das es die letzten Jahre sich verschlimmert hat, zeigen die ganzen Naturkatastrophen.

    Als Kind hatte ich auch einen Welli u nach meinem jetzigen Wissenstand habe ich so ziemlich alles falsch gemacht bei ihm. Und trotzdem war er wesentlich widerstandsfähiger als meine jetzigen. Er wurde auch knapp 11 Jahre alt. Ob das einer meiner jetzigen schafft, wage ich zu bezweifeln.

    Ich habe selber ein Sorgenkind in meiner Truppe dabei, die mir schon viele Euros TA-Kosten eingebrockt hat. Trotzdem würde ich es nicht übers Herz bringen, sie wegzugeben. Dafür ist mir die Kleine einfach viel zu sehr ans Herz gewachsen. Aber ich verstehe wie du das gemeint hast.

  4. #4

    Maggie
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    Standard

    Das ist, wie das meiste, nicht so pauschal zu sagen.
    Fakt ist, dass erste lebende Wellis 1840 nach Europa gelangt sind und seit 1846 nachgezüchtet wird, während Australien bereits 1894 einen noch heute gültigen Ausfuhrstopp erlassen hat.
    Die Züchter hatten also viel Zeit für alle möglichen Zuchtversuche, ohne, dass eine Blutauffrischung stattfinden konnte.
    Trotzdem soll der älteste bekannte Welli 1977 mit sage und schreibe 29 Jahren gestorben sein, während einer unserer Familienwellis schon in den 60er Jahren jung an einem Tumor verstorben ist und sein Nachfolger es nur auf wenige Monate gebracht hat.
    Es gibt also bestimmt gesündere und anfälligere Stämme, je nachdem, wie verantwortungsvoll der Züchter vorgeht.
    Schließlich erreichen ja auch heute noch viele Wellis ein gesegnetes Alter.

  5. #5

    georg60
    Frisch geschlüpft Benutzerbild von georg60


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    Standard

    Zitat Zitat von Blueberry Beitrag anzeigen
    Ehrlich gesagt glaube ich, dass mittlerweile so ziemlich alle unsere Haustiere überzüchtet sind. Auch Ratten und Mäuse z.B. sind sehr krankheitsanfällig - wobei diese natürlich dank ihrer traurigen Vergangenheit als Versuchstiere auch gezielt daraufhin gezüchtet wurden. Aber auch bei Zwergkaninchen oder Meerschweinchen ist die Lebenserwartung, jedenfalls falls man den "alten" Angaben in Ratgebern trauen darf, eher gesunken. Und viele Hunde haben auch rassespezifische Probleme.

    Da Wellis häufig auf Farbschläge hin gezüchtet werden, treten vermutlich Erbdefekte und Empfindlichkeiten gehäuft auf.

    Allerdings gibt es sicher auch noch den Faktor, dass Krankheiten bei Wellis heute häufiger diagnostiziert werden. Früher hat man das vermutlich meist gar nicht gemerkt, und der Vogel ist dann einfach gestorben, ohne dass die Ursache geklärt worden wäre. Aber dass Wellis 10-15 Jahre werden, wie früher standardmäßig behauptet, ist, das ist auch mein Gefühl, leider inzwischen die Ausnahme.
    Sehe ich leider auch so.
    Nur noch das gutgehende Geschäft zählt für die Züchter und Händler. Auf der Strecke bleibt dadurch die Gesundheit und Widerstandsfähikeit der armen Wellensittiche und Haustiere schlechthin.
    Wie könnte sich da was ändern? Kaum in eine kap. Gesellschaft , wo nur noch Profit zählt.
    In einem Sozialistischen Staat war und wäre das ganz sicher besser .

  6. #6

    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von georg60 Beitrag anzeigen
    In einem Sozialistischen Staat war und wäre das ganz sicher besser .
    Mit Verlaub, aber das ist nicht wahr. Es gibt dafür genügend aktuelle Beispiele, wo es nicht klappt und auch nicht besser ist. Auch in der DDR gab es Massenzuchten und Zuchtversuche, die im Endeffekt leistungsfähigere Tiere hervorbringen sollten.

    Im Übrigen kenn ich viele Leute, die den Sozialismus miterlebt haben und dankbar sind, dass das vorbei ist. Alt-Überzeuge übersehen ganz gerne manche Dinge und verklären manches.

    Soviel dazu, um nicht vom Thema abzulenken.

    Blueberry hat schon komplett Recht und das gut beschrieben! Auch ich habe hier Sorgenkinder und ganz die Fitte und es ist nicht immer leicht. Ich wünsche es mir manchmal auch anders, aber man weiß es ja nie. Und was ich von einem Bekannten mit seinem Rassehund gehört habe, lässt mich auch schaudern

    lg Jule

  7. #7

    Gast

    Standard

    Mit der politischen Form des Staates hat das obige Problem wahrscheinlich nicht so viel zu tun. Rassezucht gibt (gab) es in allen Ländern, Tierquälerei sowie Raubbau an der Natur ebenso, auch in asiatischen (sozialistischen/kommunistischen) Staaten wie Myanmar, Russland, China und Nordkorea wie auch mittel- und südamerikanischen Staaten wie Cuba oder Chile... Trotzdem finde ich dass Tierschutzgesetze verschärft werden sollten, damit ungesunde Züchtungen nicht erlaubt werden, bzw ihnen Einhalt geboten wird (z.B.: kaputte Wirbelsäule beim Schäferhund, Dackellähme bei kleinen, langen Hunden, entzündete Augen bei Perserkatzen und eben Gewicht und Größe bei Standartwellis)

    Ich habe auch das Gefühl das Wellis heute anfälliger sind als früher. An manchen Stellen liegt es aber daran, (hab mal mit den TA drüber gesprochen) dass Tiere die in Schwärmen leben anfälliger bei Infektionskrankheiten sind, da sie sich aneinander anstecken. Das ist aber sicherlich das geringere Übel gegenüber jahrelanger unglücklicher Einzelhaft.
    Auch die Tatsache, dass die Diagnoseverfahren bei Kleintieren feiner geworden sind macht es so gesehen nicht besser. So tauchen Krankheiten schneller auf und wir achten eher auf Krankheitserscheinungen und lassen die Tiere auch einschläfern, wenn es nicht mehr geht. Früher hätte man die Tiere so lange am Leben gelassen, bis so ein Welli tot von der Stange kippt. So wurden sie zwar ein, zwei Jahre älter, waren aber nicht gesund. Ein Welli der keinen Freiflug hat geht zwar langsam zugrunde, kann sich aber keine Verletzungen zufügen in dem er gegen Fensterscheiben knallt. Auch Vergiftungen sind so unwahrscheinlicher.

    Manchen Dingen kann man sicherlich vorbeugen, dazu gehören hohe Hygienestandarts gegenüber dem Umgang mit unseren Wellis: Händewaschen, bevor man den Käfig berührt, Handdesinfektion bevor man einen kranken Welli berührt. Käfige, Voliere und Sitzstangen sowie Spielsachen in Ordnung halten und auf die Qualität von Futter und Wasser achten und man den Standort des Käfigs gut wählt.

    Und ja, Zucht nach Äußerlichkeiten ist sicherlich auch ein weiterer Faktor. Allerdings kann das meine Wellis nicht betreffen da ich einen kunterbunten Schwarm habe mit kunterbunten Eltern. In diesem Fall wurde nicht auf "helbblau Stanadrt" o.ä. gezüchtet. Trotzdem sind meine Süßen sehr krankheitsanfällig.
    Also das ist meine Meinung

  8. #8

    Blueberry
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    Album von Blueberry

    Standard

    Zitat Zitat von georg60 Beitrag anzeigen
    Sehe ich leider auch so.
    Nur noch das gutgehende Geschäft zählt für die Züchter und Händler. Auf der Strecke bleibt dadurch die Gesundheit und Widerstandsfähikeit der armen Wellensittiche und Haustiere schlechthin.
    Wie könnte sich da was ändern? Kaum in eine kap. Gesellschaft , wo nur noch Profit zählt.
    Da du dich auf meinen Post bezogen hast, möchte ich einmal klar stellen: ich glaube nicht, dass nur Profit für Züchter und Händler zählt und dass deswegen die Tiergesundheit auf der Strecke bleibt!

    Es gibt sehr viele Züchter, die mit ihrer Zucht mehr Verlust als Gewinn erzielen und denen das Wohl ihrer Tiere auch nicht egal ist. Aber bei einem relativ eingeschränkten Genpool - und da es glücklicherweise inzwischen keine wildgefangenen Wellis mehr gibt und die Wellis ja selten um die ganze Welt reisen zu Zuchtzwecken, dürfte es den inzwischen wohl geben - kommt es nach sehr langer Zucht quasi zwangsläufig zu Kreuzungen von zumindest entfernt verwandten Tieren.
    Wenn man nun gezielt bestimmte Farbschläge zu züchten versucht (und das muss nicht aus Profitgier geschehen!), verschärft das die Situation, weil man noch weniger geeignete Tiere zur Verfügung hat.

    In einem Sozialistischen Staat war und wäre das ganz sicher besser .
    Abgesehen davon, dass ich den Sozialismus nicht als ernstzunehmende wirtschaftliche oder idealogische Alternative zum zweifelsohne auch nicht gerade gut funktionierenden Kapitalismus sehe, würde ich nicht sagen, dass das was mit dem wirtschaftlichen System zu tun hat. Wie gesagt, die meisten Züchter züchten eher aus Spaß oder "sportlichem Ehrgeiz" und nicht wegen des Geldes, und ich denke auch nicht, dass die Wellensittichzucht in der DDR oder in anderen "sozialistischen" Staaten (die ja teils auch weit entfernt waren vom ursprünglichen Sozialismus) besonders hohe Priorität im Kabinett besaß
    Aber das führt ja nun auch weit vom Thema weg.

  9. #9

    Lano
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    Standard

    Zitat Zitat von georg60 Beitrag anzeigen
    Nur noch das gutgehende Geschäft zählt für die Züchter und Händler. Auf der Strecke bleibt dadurch die Gesundheit und Widerstandsfähikeit der armen Wellensittiche und Haustiere schlechthin.
    Wie könnte sich da was ändern?
    Natürlich konnen wir das selbst ändern, in dem wir unsere Kaufentscheidungen treffen. Welchen Welli wählen wir aus, wenn wir vor einer Voliere mit jungen Wellensittichen stehen? Den hübschen Zuchtwelli (Rainbow, Standard, etc), den mit den besonderen Farben, oder den grünen "Allerwelts-Hansibubi"? Letztendlich haben wir Käufer die Macht.

    Natürlich sind da auch die Züchter gefordert. Vielleicht ist es ja möglich, bei der Zucht auf einen breiten Genpool zu achten und auf die Vitalität hin zu züchten, ohne den Äußerlichkeiten allzu viel Beachtung zu schenken. Mir wäre eine gesunde, bunte Mischung viel lieber als bestimmte Farbschläge. Auch bei anderen Haustierarten gibt es ja inzwischen eine Rückbesinnung bei der Zucht.

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