Thema: unverdaute Körner im Kot - nicht immer GLS

Hallo Ihr Lieben,

nachdem in den letzten Monaten bei mehreren Wellis von uns unverdaute Körner im Kot gefunden wurden, wurde nun endlich die Ursache gefunden.

Angefangen hat alles im September 07 als die kleine Funny bei uns eingezogen ist. Bei ihr wurden unverdaute Körner im Kot gefunden, alle Tests auf Megas waren zum Glück negativ. Wir haben sie trotzdem einige Zeit mit Ampho behandelt.

Im Dezember wurde unsere Rüpeline krank und im Januar dann Flocki. Beide waren sehr müde, hatten Körner im Kot und auch Gewicht verloren. Flocki hat sogar einmal Schleim ausgewürgt. Beide wurden mit AB (Baytril bzw. Doxy) und Ampho behandelt, ohne dass etwas festgestellt werden konnte. Der Zustand von den beiden verbesserte sich relativ schnell. Zugenommen haben die beiden während der Ampho-Gabe jedoch nicht, was eher untypisch für GLS ist. Erst Wochen später hatten dann beide wieder einige Gramm mehr auf den Rippen.

Vor ein paar Tagen war dann Fluse sehr müde und auch bei ihr wurden Körner im Kot gefunden. Sie würgte einige Male Schleim aus. Megas wurden auch bei ihr nicht gefunden. Bei ihr wurden dann weitere Test gemacht, u. a. wurde Kot eingeschickt. Sie hat dann auch gleich Baytril bekommen und es geht ihr schon viel besser.

Im Kot wurde eine große Anzahl von Endobakterien gefunden. Diese Bakterien können im Kot vorkommen, ohne dass sie Probleme machen. Die Anzahl bei Fluse war aber viel zu hoch. Das Antibiogramm ergab, dass Baytril oder auch Doxy geeignet ist. Diese beiden ABs wurden auch schon bei den anderen gegeben, so dass sich nun auch erklärt, warum es den Wellis zum Glück schnell wieder besser ging.

Vermutlich haben wir uns mit Funny, die ja aus sehr schlechter Haltung kam, etwas eingefangen. Aber der Feind hat jetzt einen Namen und wir können gegen ihn vorgehen.

Hallo Sabine,

danke für den interessanten Bericht.

Du weißt aber, dass Megas nur sporadisch ausgeschieden werden? Zum Zeitpunkt der Tests waren sie eventuell einfach nicht nachweisbar.

Das soll keineswegs eine Anzweiflung der Diagnose sein, ich klugscheiße nur, weil ich auch mal mit Megas hier zu kämpfen hatte und mir in der Zeit einiges angelesen habe.

Geht es denn inzwischen besser?

LG
Claudia

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Hallo Sabine,

das finde ich auch sehr interessant. Das könnte auch erklären, warum ein Hahn von mir vor ein paar Jahren Körner im Kot hatte. Er wurde auch auf alles Mögliche getestet. Megas wurden keine gefunden, aber auch Endobakterien. Er wurde mit Baytril behandelt und hatte danach nie mehr was.

Meine TÄ und ich hatten aber damals den Zusammenhang nicht hergestellt - er hatte ansonsten keine Symptome.

Zitat von Claudia

Du weißt aber, dass Megas nur sporadisch ausgeschieden werden? Zum Zeitpunkt der Tests waren sie eventuell einfach nicht nachweisbar.

Das soll keineswegs eine Anzweiflung der Diagnose sein, ich klugscheiße nur, weil ich auch mal mit Megas hier zu kämpfen hatte und mir in der Zeit einiges angelesen habe.

Geht es denn inzwischen besser?

Liebe Claudia,

leider musste ich mir auch bereits einiges über Megas anlesen und Jörg hatte sehr lange zwei Mega-Mädels, die trotz der Krankheit über 10 Jahre alt geworden sind.

Aufgrund des Krankheitsverlaufs und der Tatsache, dass das AB anschlägt, gehe ich aber davon aus, dass wir derzeit keinen akuten Mega-Fall haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir Megas im Bestand haben, ist aber - allein aufgrund der Welli-Menge - natürlich sehr, sehr hoch. Unser ehem. TA (sehr vogelkundig) sprach mal davon, dass inzwischen 90 % der Wellis Megas hätten, auch wenn die Krankheit nicht immer ausbricht.

Unseren Wellis geht es derzeit gut, auch Fluse hat sich in den letzten Tagen sehr verändert. Sie ist viel lebhafter geworden und auch der Kot sieht viel besser aus. Auch bei ihr hat das AB angeschlagen.

Wir behandeln derzeit den ganzen Bestand mit Baytril über das Trinkwasser und es gab bisher keine weiteren Erkrankungen *malschnellaufholzklopf*

Liebe Sabine,

ich bin froh, dass Du den Fall hier so ausführlich geschildert hast, denn leider wird diese Möglichkeit oft übersehen. Auch ich hatte schon mit solchen Fällen zu tun, zwei meiner Vögel hatten keine Megabakterien, aber dafür sehr aggressive Darmbakterien. Diese Erreger haben die Verdauung so arg gestört, dass sich unverdaute Körner im Kot befunden haben. Auch von anderen Vogelhaltern weiß ich, dass sie diese Symptome aufgrund von Darmentzündungen bei ihren Tieren beobachtet haben.

Eine Kotuntersuchung ist demnach immer extrem wichtig, wenn unverdaute Körner ausgeschieden werden. Denn nur so kann den Erregern - seien es Bakterien oder Megabakterien - auf die Schliche gekommen werden.

Euren Vögeln wünsche ich weiterhin gute Besserung!

Viele liebe Grüße,
Gaby