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Thema: Verhalten von TA hat mich verunsichert

  1. #1

    Nina.S
    Frisch geschlüpft


    Keine Aktivitätssterne

    Besitzt keine Vögel


    Album von Nina.S

    Standard Verhalten von TA hat mich verunsichert

    Hallo

    Ich habe gestern Morgen auf dem Weg zur Arbeit mitten auf der Strasse eine Krähe gefunden. Ein Kind warf Steine nach ihr aber sie flog nicht weg. Als dann auch noch eine Katze angeschlichen kam habe ich das arme Bündel in eine alte Schürze gepackt und mitgenommen. Sie sass die ganze Zeit ganz ruhig neben mir auf dem Beifahrersitz. Zuerst wollte ich sie einfach beim TA abgeben der gleich neben meinem Büro seine Praxis hat. Dann aber habe ich mich daran erinnert wie lieblos er mit einem meiner Tiere umgegangen ist und ich habe mich entschlossen, den Weg von einer Stunde auf mich zu nehmen um das Tier zu meiner vogelkundigen Tierärztin zu fahren. Also im Büro angerufen und mich auf den Weg gemacht.

    Da ich sie nicht unnötig stressen wollte, habe ich das Federtier mitsamt der Schürze einer Praxisassistentin gegeben mit der bitte mir die Schürze zurück zu geben. Es hat dann einen Moment gedauert, dann kam sie zurück. Ich hatte plötzlich ein ganz schlechtes Gefühl und fragte sie ob ich das Tier nochmals sehen dürfe. Sie willigte ein.

    Als ich sie sah, habe ich mich erst mal erschrocken, sie war in der Zwischenzeit viel schwächer geworden. Sie lag in einer durchsichtigen Plastikbox. Den Kopf auf dem Boden der Box die Schwanzfedern auf der Kante der Box. Ich habe ihr dann den Kopf gestreichelt und geweint. Mir war klar dass meine Hilfe zu spät gekommen war, das Tier lag im sterben. Die Tierärztin sass am Computer, schaute nicht auf als ich rein kam. Sie hat einfach nichts getan. Ich fragte nach einer gewissen Zeit, ob man das Tier bitte erlösen könne, ich würde die Kosten auch übernehmen. Sie meinte nur dass ich das nicht bezahlen müsse und wirkte verärgert. Sie fragte mich noch ob ich beim einschläfern dabei sein wollte. Ich habe der Krähe die Füsse gehalten, sie leicht gestreichelt und leise mit ihr gesprochen und ihr versprochen dass alles gut werden würde. Sie hat noch kurz gekrätzt und ist dann eingeschlafen.

    Das verhalten der TA hat mich stark verunsichert, sie hatte mein volles Vertrauen. Warum hat sie sich nicht um die Krähe gekümmert, warum musste sie in dieser zu kleinen Box liegen. Klar jeder hat mal einen schlechten Tag, aber dass der Computer wichtiger ist als ein Tier kann ich nicht verstehen.

    Ich habe Euch meine Gefühle nun schon geschildert, was eine objektive Beurteilung erschwert, trotzdem würde ich gerne wissen wie ihr darüber denkt.

    Sie ist die einzige vogelkundige TA in meiner „Nähe“, ich bin nun einfach verunsichert….


    Lieber Gruss

    Nina

  2. #2

    Gast

    Standard

    Mir tut es sehr leid, dass du diese Erfahrung machen musstest. Es ist traurig, dass die Krähe es nicht geschafft hat. Deine Entscheidung, sie zu einem vkTA zu bringen, war sehr aufopferungsvoll und ich hätte dir sehr gewünscht, dass dein Einsatz positiver verlaufen wäre.
    Ich denke, auch als vkTA muss man einfach eine gewisse "professionelle Distanz" aufbauen und kann nicht mit jedem Tier mitleiden, um diesen Beruf gut und lange ausüben zu können. Dem vkTA war sicher rasch klar, dass sie nichts mehr ausrichten kann.
    Ich habe meine vkTA bisher als sehr warmherzig und achtsam erlebt, wo ich das Gefühl hatte, ihr liegt etwas daran, auch solch kleinen Geschöpfen helfen zu können - anders als bei normalen Kleintierärzten! Als ich meine kleine Fridolin dorthin zum Obduzieren brachte, sprach der "Aufnahmebogen" jedoch eine ganz andere Sprache. Bei diesem hatte ich das Gefühl, mein toter Vogel ist Objekt einer Untersuchung (das Verhalten der Ärztin war trotzdem respektvoll). Im Grunde ist es ja bei Fachärzten auch so: Da geht es um das Aufspüren von Dysfunktionen des Tierkörpers. Ich denke, das kann einem Arzt auch nicht zum Vorwurf gemacht werden.
    Bei einer Krähe hatte die vkTA nicht mit einem "Besitzer" gerechnet, so einen Einsatz zeigen wenige Menschen. Ich glaube, sie konnte die ganze Situation nicht so richtig "einordnen". Es ist doch schön, dass sie dich beim Erlösen dabei sein hat lassen. Das zeigt doch, dass sie der Krähe und auch dir das Abschiednehmen erleichtern wollte. Manche Ärzte hätten sich vielleicht noch darüber lustig gemacht, wieso man einer Krähe die Krallen streichelt ... diese hatte jedoch wohl Verständnis für die Situation.

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  3. #3

    Nina.S
    Frisch geschlüpft


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    Besitzt keine Vögel


    Album von Nina.S

    Standard

    Danke für Deine Antwort Federvieh, Du hast recht, ich habe das ganze zu emotional gesehen. Wenn der TA immer mitleiden würde bei jedem Tier dann könnte er nicht überleben. Ich vertraue ihr ja eigentlich und sie ist immer gut mit meinen Tieren umgegangen. Es war ja auch früh am Morgen und wie Du geschrieben hast, hat sie bestimmt nicht mit einem "Besitzer" gerechnet. Verunsichert hat mich einfach dass sie sich nicht sofort um das Tier gekümmert hat. Aber da darf ich nicht so urteilen, ich war ja bei der Krähe und da musste sie nicht auch noch daneben stehen. Zudem weiss ich ja nicht was vorher geschah als ich nicht dabei war.

    Danke für Deine Sicht der Dinge.

    Grüessli

    Nina

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