Werbung

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

nicht vogelkundige Tierärzte - wenn Geld wichtiger ist, als Wahrheit

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    nicht vogelkundige Tierärzte - wenn Geld wichtiger ist, als Wahrheit

    Werbung nur für Gäste

    Oft liest man doch von verärgerten Tierhaltern, denen von Tierärzten eher Geld aus der Tasche gezogen wird, als dass ihren Tieren geholfen wird. Nun war ich auch an der Reihe. Mein kleiner Wellensittich hat seit Längerem Kotauffälligkeiten (normale Form, aber weicher und hellgrün). Dazu gesellen sich weitere Symptome: Aufplustern, Antriebslosigkeit, leicht sichtbare Hautstellen unter den Flügeln, Schnabel-Brüchigkeit, Flügelzittern.

    Hin und wieder hat er zwar gewisse flug-und bewegungsaktive Phasen, da glaubt man, er sei wieder fit, doch diese sind kurz. Grundsätzlich spüre ich aber, dass er nicht gesund ist und was "ausbrütet".

    Nun ergab sich, dass ich trotz des Verständnisses, warum immer wieder auf die wichtige Vogelkundigkeit bei Tierärzten hingewiesen wird, keinen Termin bei einem gut erreichbaren Spezialisten bekommen konnte. Da mir das irgendwann dann zu lang dauerte, bis ich eine Lösung fand, sagte ich mir: "Besser zu einem Tierarzt, als zu keinem." Dieser Gedanke ist ein Irrtum. Heute, nach einem ziemlich enttäuschenden Tierarztbesuch muss ich den Satz umformulieren: "Beim Vogel lieber kein Tierarzt, als ein nicht vogelkundiger".

    Es fing dort an mit dem Pseudointeresse der Assistentin an der Rezeption. Floskeln und Vermutungen, auf die man auch selbst schon gekommen sein dürfte. Die blonde Laufsteg-Stelze war Mitte 20 und meinte, es könnte nach Schilderungen der Symptome wohl eine Mangelerscheinung sein.

    Nun, in der Hoffnung, dass der Arzt mehr untersuchen würde, als spekulieren ging es dann in den Behandlungsraum. Die Tierärztin hört sich meine Beobachtungen an und tippt sie in den PC. Doch was macht sie anschließend? Sie öffnet die Zimmertür und holt sich die blonde Stelze mit der Bemerkung: "Falls sie festhalten muss". Haben wir es hier mit einem Pottwal zutun, den man mit mehreren bändigen muss?

    Nunja, nach einigen weiteren Schilderungen der Symptome beauftragt die Ärztin das blonde Assistenten-Hühnchen den Vogel aus dem Kleinkäfig zu holen. Was dann kam, veränderte meinen Puls.

    Diese dürre Mitarbeitern, von der Aura einer Praktikantin schleicht zum Käfig, öffnet die Tür und fuchtelt in Zeitlupe darin herum, wie in ihrer Handtasche, um ihren glitschigen Lippenstift zu erwischen. Sie schien zeitweise zu vergessen, dass das ein flugfähiges Tier ist.
    Der verängstigte Vogel weicht ihr unentwegt aus und das natürlich mit Erfolg. Die dilettantischen Handbewegungen waren einfach nicht zu ertragen. Ich zählte die Sekunden bis der Vogel dann aus dem Käfig entwischte, was dann natürlich auch passierte. Jetzt fliegt der Vogel, der mit Leichtigkeit , kurz und schmerzlos aus dem Käfig hätte genommen werden können, im Arztzimmer herum.

    Die Ärztin schaltet das Licht daraufhin aus, während die bleiche Blondine ihre Lack-Griffel nach oben wirbelte, als wenn sie dem in Todesangst steckenden Vogel signalisieren wollte: "Komm zu mir, kleiner Vogel, ich bin doch nur blöd und nicht böse."

    Dann, nach zwei Minuten erschöpfendem Freiflug in beängstigender Dunkelheit sackt das Tier in einer Ecke herunter, sodass ich glaubte, dass es sein letzter Flug war. Beide Weiber stürzten sich auf den gefährlichen Greifvogel und die Ärztin "begutachtet" das Federvieh. "Ganz schön dünn, man fühlt die Knochen"... mehr Erkenntnisse gab es nicht. Was macht die Frau nun, nach dieser aufreibenden Fang-Veranstaltung? Sie bittet die Assistentin den Vogel wieder in den Käfig zu lassen.

    Der arme kleine Piepser musste all das über sich ergehen lassen, damit eine ahnungslose Ärztin feststellen konnte, dass er zu dünn ist. Kropfabstrich, sonstige Überprüfungen auf welche Krankheiten auch immer? Fehlanzeige. Als ich sie auf all die Möglichkeiten und zu prüfenden Aspekte ansprach, floskelte sie in einer Tour, dass das eher unpraktisch wäre. Dass der Vogel dies nicht aushalten würde, und aufgrund seiner Geschwächtheit (die eigentlich noch gar nicht besonders ausgeprägt ist). In der Summe wollte sie eigentlich sagen, dass jede nähere Untersuchung einer Risiko-Abwägung nicht standhalten würde und man daher lieber weniger macht, als zu viel. "Was nützt dem Vogel eine Untersuchung, die er nicht überstünde?" Meine Meinung, die ich auch äußerte war: "Was nützt dem Vogel keine Untersuchung, welche er aufgrund der sich daraus ergebenden Verschlechterung des Zustandes und Nichtbehandlung nicht überstünde?"

    Sie meinte Blutabnahmen wären nicht praktikabel, da ein Vogel sein Blut braucht und eine genügende Entnahme wäre eventuell mit tötlichem Blutverlust verbunden. Auch ein Kropfabstrich wäre zu heikel, bei der Gebrechlichkeit.

    Mir blieb nichts mehr übrig, als sie darauf aufmerksam zu machen, dass sie nicht vogelkundig ist. Sie redete daraufhin um den heißen Brei herum und beschönigte diese Tatsache. Letztlich erkannte sie, dass ich sehr unufrieden war und las aus meinen Aussagen und meinem Gesichtsausdruck, dass ich den gesamten Besuch bedauerte. Erst dann kam sie nach und nach dazu, mir als Fazit einen Vogelspezialisten zu empfehlen.

    Die Kritik, die ich an diese Behandlungsstrategien richte, liegt nicht darin, dass dieser Arzt eben nicht vogelkundig ist. Sondern darin, dass ich ihr den einzigen Rat, der letztlich von Belang war, erst aus der Nase ziehen musste. Hätte ich das nicht getan oder erkannt, dass sie völlig unfähig auf dem Gebiet ist und nicht einmal die grundlegenden Behandlungsprinzipien bei Vögeln beherrscht, hätte sie mich nämlich nicht an einen Spezialisten verwiesen und die Vogelkompetenz weiter vorgetäuscht, die von Anfang an nicht vorhanden war.

    Authentisch und korrekt wäre gewesen, den Vogel nicht zu behandeln, gar nicht erst diesem sinnlosen Stress auszusetzen und mich direkt an einen Fachmann zu vermitteln. Und genau das machen diese "Tierfreunde" nicht. Lieber 45 Euro aus 10 Minuten Gefasel quetschen, als von Anfang an die Karten auf den Tisch zu legen.

    Dann schaffte sie es noch, mir "Bene Bac" und Korvimin anzudrehen, um das mal "auszuprobieren". Wenn ich mich nicht täusche ist genau das Zeug die Allzweck-Waffe bei hoffnungsloser Ahnungslosigkeit.

    Nun werde ich wohl doch einen Spezialisten aufsuchen, wenn dieser auch einige Meilen weiter entfernt ist. Ich hätte auf Euch alle hören sollen, denn dieser Fall zeigt mir, dass man einfach das tun sollte, von dem man selbst eigentlich auch immer überzeugt war.

    NUR NOCH VOGELKUNDIGE TIERÄRZTE !

    Am Liebsten würde ich den Namen der Ärztin nennen, nur damit andere davon lesen.

  •   Werbung nur für Gäste


    #2
    Puh, so viel Stress für Nichts. Aber von "Untersuchungen" dieser Art muss man hier leider immer wieder lesen...

    Als ich mit meinem ersten Fundwelli - noch völlig ahnungslos - zu meinem Haustierarzt für Katz & Co gegangen bin hat man mir dort sofort gesagt, dass sie keine Vögel behandeln. Welli (ohne Probleme!) aus der Box nehmen und abtasten haben sie trotzdem gemacht, aber kein Geld verlangt (und mich wegen der Magerkeit ermahnt, am besten bald zum Spezialisten zu gehen). Echt schade, dass nicht jeder Tierarzt so ehrlich und anständig ist...

    Kommentar


    •   Werbung nur für Gäste


      #3
      Früher war ich auch bei einem "normalen" Tierarzt, ich wußte gar nicht, dass es etwas anderes gibt ... Gebracht hat es nie etwas. Auf Verdacht Antibiotika und Wärmebehandlung, gestorben sind meine Wellis alle. So schlimm wie Du es geschildert hast, habe ich es allerdings noch nicht erlebt, das ist wirklich ein Knaller!

      Jetzt fahre ich 45km einfachen Weg zu meiner vkTÄ, aber das ist es mir wert.

      Kommentar


      •   Werbung nur für Gäste


        #4
        Meine Tierärztin, deren Rat ich bei meinen Meerschweinchen schätze, verhält sich da zum Glück anders und rät Vogelhaltern, einen vogelkundigen Kollegen aufzusuchen.

        Kommentar


        •   Werbung nur für Gäste


          #5
          Auf unserem Portal kann man auch diese Geschichten über Unterschiede zwischen TA und vkTA veröffentlichen, damit sie von noch mehr Leuten gelesen werden! Wenn du beim vkTA warst, kannst du deine Geschichte ja vervollständigen und fürs Portal zur Verfügung stellen! Damit sich andere solche Erfahrungen ersparen können.
          Ich fahre ca. 120 km zu meiner vkTA und jeden Kilometer ist es wert!

          Kommentar


          •   Werbung nur für Gäste


            #6
            Bis vor nicht allzu langer Zeit wusste ich gar nicht, dass es spezielle vogelkundige Tierärzte gibt, und wir waren daher mit allen Wellis, die mal zum Tierarzt mussten, bei "normalen" Tierärzten. Gebracht hat es meistens wenig bis gar nichts. Das ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, wieso sich Tierhalter vor einem Gang zum Tierarzt drücken und glauben, dem Tierarzt gehe es nur ums Geld.

            Kommentar


            •   Werbung nur für Gäste


              #7
              Gerade war ich das vierte (und hoffentlich vorerst letzte) Mal bei meiner vk Tierärztin. Auch sie ließ sich von ihrer Sprechstundenhilfe helfen, aber mit einem einzigen routinierten Griff hatte sie ihn jedesmal ganz sanft eingefangen.

              Da lernt man wirklich das "vk" vor dem TA schätzen, danke für den Bericht!

              Kommentar


              •   Werbung nur für Gäste


                #8
                Ich hatte in meiner Kindheit auch Wellis. U.a. ein "Päarchen". Die beiden haben sich gar nicht verstanden, hatten einen viel zu kleinen Käfig und kannten keinen Freiflug. Es kam, wie es kommen musste: Mein Hahn hat sich die Federn gerupft.. Da sind wir auch zu nem TA. Natürlich kein vkTA!
                Und was macht er?
                Er gibt uns ein Medikament mit, womit wir den Welli einsprühen sollen, denn das schmeckt bitter. Angeblich hört der Welli dann auf sich die Federn zu rupfen.. Jaaah, was für eine tierärztliche Leistung...

                lg espe

                Kommentar


                •   Werbung nur für Gäste


                  #9
                  Hallo Wing,

                  das tut mir leid, dass du diese Erfahrung, wie viele andere hier auch, machen musstest!
                  Auch ich war in einer ähnlichen Lage und fahre nun auch eine halbe Stunde bis Stunde zum vk Ta.

                  Bene Bac wird oft nach Antibiotikagabe verabreicht, um die Darmflora wieder anzuregen. Korvimin ist gut für das Gefieder (bei Mauser z.B.). Ist sicher nicht ganz nutzlos, aber eine Besserung wird keines der Mittel bringen. Da hilft nur eine richtige Untersuchung/ Diagnose und Behandlung.

                  Armes Vögelchen, was ein Stress!

                  Grüße
                  White

                  Kommentar


                  •   Werbung nur für Gäste


                    #10
                    Hallo Wing,

                    ein klasse Bericht, der mal wieder zeigt, wie wichtig es ist einen guten vogelkundigen Tierarzt zu haben.
                    Würdest du deinen Erfahrungsbericht in abgeänderter Form ( z.B. etwas neutraler der Assistentin gegenüber, ein bisschen Gefühlsneutraler) hier nocheinmal posten: https://www.welli.net/forum/news/akt...fahrungen.html

                    Dann könnten wir ihn, sofern du damit einverstanden bist auch auf unserer Homepage veröffentlichen um anderen die Wichtigkeit eines Spezialisten zu verdeutlichen.

                    Ich Drücke dir auf jedenfall die Daumen, dass dein Besuch beim vk TA anders abläuft udn dein kleiner Spatz schnell wieder ganz Gesund wird.

                    Lg
                    Rehlein

                    Kommentar


                    •   Werbung nur für Gäste


                      #11
                      Tja, ich fahre auch 100 km einfacher Weg zu einem vk TA - es lohnt sich einfach nicht, zu einem nicht-vk zu gehen, da die entsprechende Ausbildung fehlt.

                      Prinzipiell ist schon möglich, dass der Vogel bei den Symptomen einen Organschaden hat oder z.B. Pilze, das lässt sich eben nur mit einer Kotprobe bzw. einem Kropfabstrich oder durch Ultraschall/ Röntgen feststellen. In der Tat wird aber auch vom vk TA nur im Notfall Blut genommen beim Welli, bei untergewichtigen Vögeln ist das noch gefährlicher. Wellis haben generell nicht viel Blut und bei kranken und leichten Vögeln kann es zum tödlichen Kreislaufkollaps kommen.
                      Bene Bac und Korvimin sind nichts Schlechtes, das sollte man eigentlich sowieso immer im Haus haben, insofern ist es nicht verkehrt, dass du das jetzt hast. Bene Bac hilft auch, den Appetit bei untergewichtigen Vögeln zu stimulieren. Nur eine Diagnose hast du eben noch nicht.
                      Wenn der Vogel schon plustert und auch der Kot schlecht aussieht, solltest du nicht mehr lange warten und bald einen guten TA aufsuchen.
                      Bis dahin würde ich alles vermeiden, was z.B. mögliche Pilze oder Leberprobleme begünstigt - also z.B. Obst weglassen - du gibst doch auch Apfelsaft, wenn ich mich richtig erinnere, oder? Sieh zu, dass das Körnerfutter möglichst 50% und mehr Glanz enthält, damit im Fall eines Organschadens Nährstoffe überhaupt richtig verwertet werden können.
                      LG, Petra

                      Kommentar


                      •   Werbung nur für Gäste


                        #12
                        Erst einmal vielen Dank für Eure Antworten. Meinen Bericht kann ich bei Vervollständigung durch Erfahrung mit einem ernstzunehmenden Arzt natürlich gerne den zahlreichen ähnlichen anheften.

                        @Petra; nur zur Information bezgl. deiner Ansprache des Bene Bac Präparates. Um dieses geht es hier überhaupt nicht. Es geht darum, dass ein Arzt nicht die Karten auf den Tisch legt und dabei vortäuscht, einem Tier helfen zu wollen und sich darum zu sorgen. Dabei werden dann ganz bewusst Fakten und wirklich wichtige Schritte verschwiegen und sich während eines Gesprächs eher darum bemüht, sich nichts davon anmerken zu lassen , dass man als Tierarzt für die Behandlung eines Vogels keinerlei entscheidende Kenntnisse hat. Dass dieser Arzt dann ohne die geringsten Bemühungen um eine Diagnose "in den blauen Dunst" Mittel verkauft, macht das Mittel selbst zwar nicht schlechter, aber seine ärztl. Behandlung nicht besser.

                        Daher bringt es herzlich wenig nun zu wissen, dass dem Vogel ein Mittel verschrieben wurde, bei dem es gut ist, dieses immer im Hause zu haben. Das Mittel mag gut sein. Es ist aber keine Leistung von diesem Arzt, bekannte und bewährte Medikamente zu verschreiben. Durch Recherche und Bestellung wäre ich auch selbst an "Bene Bac" gekommen. Wenn ich eine Hautkrankheit habe und mir der Doc ohne Diagnose Kopfschmerztabletten dafür verabreicht, muss ich mir veräppelt vorkommen, auch wenn das Produkt als solches gut ist.

                        Das, was der Arzt mit seiner Rate-Mentalität hier tat, war nur die Unterstützung, dass die Verabreichung eines wichtigen Medikaments und die Konzentration auf eine hilfreiche Therapie bei einem möglicherweise schwer kranken Tier nicht rechtzeitig erfolgt oder weiter verzögert wird, durch unstrukturierte Maßnahmen, die Zeit fressen.

                        Denn ohne Diagnose ist die blinde Empfehlung auf ein möglicherweise in dem Fall wirkungsloses Präparat die reinste Zeitverschwendung. Das wirklich Schlimme daran aber ist, dass man dem Arzt in solchem Fall die Wahrheit erst aus der Nase ziehen muss und er sich aufgrund der Reaktion und des Vorwissens des Vogelhaltes gezwungen sieht, einen Spezialisten zu erwähnen, der bei einem uninformierten Kunden wohl ganz ausgeblieben wäre.

                        Zum Thema Apfelsaft: Natürlich gebe ich meinem kranken Vogel keinen einzigen Tropfen von so einer Fruchtzucker-Brühe. Der betreffende Thread war rein informativ und ich tendiere selbst zu Grünkost, Kräutern und Gemüse.

                        Kommentar


                        •   Werbung nur für Gäste


                          #13
                          Wing - dein Ärger ist nachvollziehbar. Aber ich habe ehrlich gesagt kaum je bei einem Dienstleister - sei es TA, KLempner, Elektriker oder was auch immer mal ein Eingeständnis gehört, dass er sich nicht auskennt und mich an einen kompetenten Kollegen weiterverweist. Während das bei z.B. einem kaputten Fernseher nur Zeit, Geld und Nerven kostet, geht es beim TA oft um Leben und Tod.
                          Da hilft nur, seine Erfahrungen zu machen - und sich selbst so viel Wissen wie möglich anzueignen.
                          Bene-Bac und Korvimin habe ich nur noch mal erwähnt, weil es in deinem Post so rüberkam, als habe man dir dabei Schrott angedreht - das ist es zumindest nicht, auch wenn es natürlich ärgerlich ist, wenn das das einzig Positive nach so einem Arztbesuch ist.
                          Den Apfelsaft habe ich nur angesprochen, weil du den in deinem Thread doch recht vehement gegen Einwände verteidigt hast...

                          Kommentar


                          •   Werbung nur für Gäste


                            #14
                            Zitat von killerkueki
                            Während das bei z.B. einem kaputten Fernseher nur Zeit, Geld und Nerven kostet, geht es beim TA oft um Leben und Tod.
                            Exakt darum geht es. Ich fände es ist an der Zeit für eine Tiermedizin-Reform. Das ist doch eine Schande, was diese "Allgemeintiermediziner" sich da tagtäglich erlauben dürfen. Durch diese Methoden nährt sich ja auch die fatale Unwissenheit der Mehrzahl aller Vogelhalter, speziell beim Wellensittich. Überhaupt wird der Wellensittich meiner Meinung nach nicht als genauso wertvolles Leben angesehen, wie das von anderen Haustieren.
                            Das komplette Image des exotischen melopsittacus undulatus aus Australien ist durch diese Verkommung zum "Jedermanns Haustier" völlig entwürdigend. Allein die Bezeichnung "Hansibubis" fand ich immer herabwürdigend für so einen stolzen Kleinpapagei. Und dieses Image haftet ihm an, sodass ein Kind ihn oft schon eher als ein Spielzeug kennenlernt, die piepsende, allein gehaltene Federpuppe in der Küche, oder das im Bedarfsfall auswechselbare Unterhaltungs-Accessoire alter Omas.

                            Ich sehe diese Tiere anders: Es sind absolut spezielle Vögel, die eigentlich auf unserem Kontinent nichts verloren haben und sich auszeichnen durch sehr feine Charaktereigenschaften. Ja, ich gehe so weit und nenne den Wellensittich die Antwort auf die Frage, ob Liebe in der Evolution auch ohne den Menschen existiert. Im Wellensittich steckt Gutmütigkeit, Freundlichkeit, Neugier, Zärtlichkeit, ja auch Liebe. Er ist ein Verneiner der Aggression, weil seine Harmoniebedürftigkeit stark ausgeprägt ist. Er ist ein gefiederter und toleranter Friedensstifter und verdient mehr als nur einen Käfig, Kolbenhirse und Vogelsand. Er verdient Respekt. Und erst wenn jeder Wellensittich-Halter seinem Tier den individuellen Bedürfnissen entsprechend genauso viel gibt, wie er von ihm erwartet, gäbe es deutlich weniger Krankheits-und Todesfälle.

                            Das, was ich bei dieser Tierärztin erlebte, hatte mit Respekt vor diesem Tier überhaupt nichts zutun. Die Art und Weise, wie man dort einen so kleinen Vogel und seinen "Halter" bewusst hintergeht und unter Vorspiegelung falscher Tatsachen eine Behandlung vortäuscht, wäre bezogen auf den Menschen strafbar. Man sollte es gesetzlich regeln, dass Vögel nur von Ärzten behandelt werden dürfen, die eine enstsprechende Spezialisierung absolviert haben. Deutschland gilt als tierfreundliches und gleichermaßen mit Gesetzen überhäuftes Land. Das wäre ein Entwurf, der mir gefallen könnte.

                            Kommentar


                            •   Werbung nur für Gäste


                              #15
                              Zitat von Wing



                              Sie meinte Blutabnahmen wären nicht praktikabel, da ein Vogel sein Blut braucht und eine genügende Entnahme wäre eventuell mit tötlichem Blutverlust verbunden. Auch ein Kropfabstrich wäre zu heikel, bei der Gebrechlichkeit.
                              Von der hier zitierten "Gebrechlichkeit", auf der die Ärztin immer herumritt, könnt ihr Euch hier mal überzeugen:



                              Dieser Vogel ist krank, aber strotzt vor Lebenswillen und Energien. Der Einwand, er würde sämtliche Behandlungen, die ein vogelkundiger Arzt wohl durchführen würde, nicht überleben beruhte für mich ausschließlich darauf, dass sie strikt die nötigen und möglichen Behandlungen nicht beherrschte, die Geräte fehlten oder sie einfach selbst Angst hatte, in Ermangelung der Sachkenntnisse der Sache nicht gewachsen zu sein.
                              Damit das dann nicht so deutlich wird, wird mit der angeblichen "Gebrechlichkeit" des Vogels argumentiert. Sorry, ich finde das fast schon kriminell.

                              Kommentar


                              •   Werbung nur für Gäste

                              Lädt...
                              X

                              AdBlock Detected

                              Please Disable Adblock

                              Please consider supporting us by disabling the ad blocker.

                              I've Disabled AdBlock