Thema: Charakterprägung kommt von den Aufzuchtbedingungen

Ich habe eigentlich keine Frage, sondern wollte mal von meinen Beobachtungen berichten. Vielleicht habt ihr ja schon ähnliches erlebt.

Ich habe drei junge Hähne von zwei verschiedenen Züchtern. Es ist unglaublich wie deutlich sie sich im Verhalten unterscheiden und ich denke, es kommt von den jeweiligen Aufzuchtsbedingungen.
Hahn blau ist etwa zwei Monate alt. Er ist nicht beringt und stammt aus einer gemischten Vogelzucht (Brieftauben, Singvögel, Sittiche). Er wurde mit den Nestgeschwistern separat in einem sehr kleinen "Aufzuchtkäfig" ohne Flugmöglichkeit gehalten. Eigentlich saßen die vier Tiere nur auf ihren Stangen herum.
Die Hähne gelb und grün sind ungefähr vier Monate alt. Sie sind beide beringt und stammen von einem reinen Sittich/Großsittich Züchter. Sie wurden in einer Gartenvoliere von ca 6qm im Schwarm aufgezogen. Die rund 12 Tiere verschiedenen Alters konnten in der Voliere fliegen und hatten durch die Gitter auch Kontakt zu Alttieren in den Nachbarvolieren.

Diese drei sind nun bei mir zu Hause. Gelb ist am frechsten und erkundet alles. Er hat bereits nach einem halben Tag sämtliche Futterstellen ausgekundschaftet. Gelb und Grün bewegen sich munter durch den Käfig und sind beide sehr aufgeweckt und erzählen sehr viel.
Blau hat erst nur bewegungslos auf einem ganz hohen Ast gehockt. (Der erste Tag, bevor die zwei anderen kamen). Nun klettert er zumindest ein wenig herum. Gefressen hat er erst, nachdem Gelb ihm gezeigt hat, wo es was gibt. Er hat in zwei Tagen genau einmal "piep" gemacht. Darum heisst er nun Pieps.
Grün (Fridolin) ist eine Labertasche, der ständig am Quasseln ist und Gelb (Klecks, weil Fleck am Rücken) ist der Abenteurer. Blau (Pieps) wird wohl ein Denker sein.

Ich bin sehr gespannt wie die drei Kerlchen sich entwickeln. Einer kann ja vom anderen lernen

Huhu

Ja stimmt, diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Duffy ist sehr viel schüchterner (er kommt von einem Großzüchter) und Beauty ist unglaublich aufgeweckt und frech - sie kommt vom Hobbyzüchter.

Aber beide sind wirklich klasse und wunderbare Wellis!

Dein Pieps ist aber sonst gesund oder? Nicht das er irgendeine erkrankung hat und deswegen etwas stiller ist ...

Schicke liebe Grüße und viel Freude mit deinen Zwergen,
Jacky

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Zitat von Jacky1990

Huhu
Dein Pieps ist aber sonst gesund oder? Nicht das er irgendeine erkrankung hat und deswegen etwas stiller ist ...

Soweit ich das beurteilen kann ist er gesund. Es gibt keine äußerlichen Anzeichen für das Gegenteil.
Er hat nun die Kolbenhirse entdeckt (wen wunderts) und der Futternapf am Boden wurde auch schon besucht. Die seitlichen Näpfe noch nicht und Salat wurde auch nur "beäugt" ... naja zwei Tage, da ist das völlig ok so. Er ist halt nur bei allem was er tut absolut lautlos.

Dann ist er wohl einfach nur etwas schüchtern. Ich vermute einfach mal, dass er die Käfigaufteilung und solch Futter, wie und wo du es anbietest einfach noch nicht kannte?!?

Wenn er nicht krank ist, wird sich sein Verhalten sicherlich nach einer Woche etwas ändern. Mein Duffy fing nach einer Woche an richtig zu zwitschern. Und solange er nicht teilnahmslos und aufgeplustert auf einem Ast sitzt, würde ich mir auch keine Sorgen machen.

Wahrscheinlich trauert er auch noch etwas seiner Familie hinterher.

Ganz liebe Grüße und viel Freude beim kennenlernen deiner Zwerge,
Jacky

.. nun sind die drei Piepse seit einer guten Woche bei mir und ich dachte, ich mal mal ein kleines Update.

Pieps "der Stille" ist nun plötzlich "der Chef vons janze" und gibt den Ton an. Wortwörtlich indem er fröhlich vor sich hin zwitschert und brabbelt und auch im übertragenen Sinne. Die Futternäpfe sind von Hause aus erstmal alles seine. Erst wenn er rundum satt ist, duldet er andere Esser in seiner Nähe. Zur Not setzt er sich mitten in den Napf hinein und pickt rund um sich, um alle zu verscheuchen.

Fridolin hat seine "Kreischattacken" bis auf wenige Ausnahmen völlig eingestellt. Er ist nun der beste Kumpel von Pieps und brabbelt und füttert was das Zeug hält.

Keks, der Abenteurer ist ein bissl auf der Strecke geblieben. Drei ist eben einer zuviel oder auch einer zu wenig und deshalb bekommt er bald Verstärkung, damit er dann auch einen Freund hat der Arme.

Alle meine Wellies sind/waren echte Charaktertiere und auch meine 2 Gastwellies haben schon jetzt ausgeprägte Charaktermerkmale obwohl sie noch ganz jung sind (3 Monate).
Meine süße Henne Emma: sehr ruhig, liebevoll (sie ist ein türkiser Spangle)
Mein Polly: ein richtiger Unterhalter, quatscht den ganzen Tag ohne Pause

Die entflogenen 3:
Meine wunderschöne Bella: ein Ausbund an Energie und Liebe
Mein Pablo (blau): ein echter Gentlemen, sehr ruhig, hat seinen Hennen stets den Vorrang beim Futter gegeben
Meine Apple: eine Schöne und das wußte sie auch

Gastwellie 1: dominant, etwas skeptisch, aber ein echtes Charaktertier (wenn sie zahm wird, wird sie ihre Menschen lieben)
Gastwellie 2: nimmt eindeutig den unterwürfigen Part ein, fürsorglich und liebevoll, aber auch neugierig