Thema: Flüssiger Urin, kahle Kloake..

Hallo Leute!

Lange ist es her, seit ich das letzte mal mich hier gemeldet habe, musste erst einmal die Trauer einer meiner geliebten Katzen (im Alter von 16 Jahren vor paar Wochen verstorben) einigermaßen verarbeiten.
Leider bewegt mich erneut ein eher besorgniserregender Grund wieder hier ins Forum.
Finn hat sich bei mir prima eingelebt, nach erfolgreicher Grabmilbenbehandlung sind die beiden Flauschis ein Herz und eine Seele geworden. Hängen jeden Tag aneinander und Teddy füttert Finn und beide balzen den ganzen Tag, also alles zu meiner besten Zufriedenheit, macht mich richtig glücklich!

Jedoch scheint Teddy nicht ganz gesund zu sein, ich tippe auf ein Nierenleiden oder Darmentzündung..
Sein Kot ist normal jedoch der Urinanteil flüssig, dies scheint bei ihm außerdem Juckreiz zu verursachen sodass er sich die Feder ausreißt(?) sodass sich eine kahle Stelle um die Kloake gebildet hat was mich natürlich stark beunruhigt und mir somit heute wieder eine schlaflose Nacht verursacht. Sonst scheint er recht normal zu sein (ich weiß, die kleinen Piepser sind gute Schauspieler) sein Verhalten lässt nicht direkt auf eine Krankheit tippen, er und Finn schlafen derzeit vermehrt, aber das ist jeden Winter so, meiner anderen Katze und meiner Familie geht es nicht anders. Ich mache mir nur nun große Sorgen was dies sein könnte, hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Natürlich will ich zum vkTA, zur selben Ärztin die Finn behandelt hat, die zwar etwas weiter weg ist aber sehr kompetent. Allerdings habe ich unglaublich schreckliche Angst. Ich leide derzeit unter starker Verlustangst da mich der Tot meiner Katze Sunny sehr getroffen hat und mich immer noch stark beschäftigt und ich somit Angst habe erneut ein geliebtes Tier zu verlieren oder eine Horror-Diagnose gestellt zu bekommen. Ich habe aber auch Angst, dass Teddy die Autofahrt/Tierarztbesuch nicht übersteht da ich ihn noch nie mit der Hand eingefangen habe, geschweige den irgendwo hin transportiert habe (immerhin ist er schon 6 Jahre alt). Könnt ihr mir die Angst nehmen, irgendwelche Tipps geben? Und wie transportiere ich ihn am besten bei diesem Wetter? Es ist sehr kalt draußen und ich weiß nicht ob er in den kleinen Transportkäfig soll oder doch lieber in den gewohnten größeren alten (jetzt Quarantäne) Käfig? Wie packe ich diesen am Besten sehr warm ein und schütze ihn vor der Zugluft? Und wäre eine Kotprobe über mehrere Tage sinnvoll? Soll ich mich hierbei nochmal bei der vkTA melden und nachfragen? Und welche Untersuchungen sind hier sinnvoll, Kropfabstrich, Kloakenabstrich, Kotuntersuchung?

So das war erstmal der Kummer und die Fragen, die ich mir von der Seele geschrieben habe. Ich hoffe ihr könnt mir wieder etwas weiter helfen!

Liebe Grüße,
beunruhigter Nick!

Hallo Nicki,

ich würde schnellstens mit dem Welli zum Tierarzt fahren. Transportieren würde ich ihn in dem Transportkäfig. Den kannst du in einen größeren Karton stellen und eine Wärmflasche mit in den Karton hineinlegen. Du kannst auch beide Wellis mitnehmen, damit sie sich gegenseitig trösten können.

Du kannst ein Küchentuch unten in den Käfig legen, wo der Kot dann rauf fällt und Kolbenhirse und ein Stück Gurke mit in den Transportkäfig hängen, falls sie Hunger und Durst haben sollten, können sie sich dann bedienen.

Ich kann gut nachvollziehen, dass es alles sehr schwierig ist durch den Tod deiner Katze und das du große Verlustängste hast. Aber die hast du jetzt schon und wirst sie auch weiter haben, wenn du nicht zum Arzt fährst.
Es muss auch keine Horror-Diagnose sein, es kann auch etwas sein, was gut und schnell behandelbar und heilbar ist.
Aber offensichtlich ist dein Welli nicht fit, daher solltest du jetzt etwas unternehmen.
Zum Einfangen hat jeder seine Methode, ich mache es mittlerweile mit dem Käscher. Zimmer abdunkeln hilft auch immer sehr, weil Wellis im Dunkeln nicht gut sehen können, das gibt dir, zumindest am Anfang, einen Vorteil.

Viele haben Angst vorm Einfangen, auch ich, aber ich sage mir dann immer, sei jetzt stark für den kleinen Kerl, er muss zum Arzt und Schluß.

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Lieber Nick,
ich versuche dir etwas zu helfen.

Erst einmal schließe ich mich Claudia an, geh bitte schnell zum vogelkundigen Tierarzt.
Was du beschreibst klingt nach einer Nierentzündung. Der flüssige und vermehrte Urin sorgt dafür, dass die Kloake sehr gereizt ist und das kann eben zu diesem Juckreiz führen.

Mein Polly hatte eine chronische Nierentzündung. Bei ihm gab es keine kahle Kloake, aber ich habe schon gelesen, dass dies bei einigen wellis vorkommen kann, weil sie ja den Juckreiz versuchen zu lindern.
Es kann natürlich auch etwas anderes sein, aber ich würde erst einmal auf Nierentzündung tippen.

Zu deinen Ängsten. Ich denke, dass ist völlig normal. Als mein Polly in diesem Jahr starb (mit fast 11 Jahren und 2 Jahre nach der Diagnose), hatte ich danach solche Angst wieder einen Zwerg zu verlieren, dass ich ständig zum Tierazt gerannt bin udn wegen jeder Kleinigkeit dachte, dass ihnen etwas passiert. Es hilft aber leider nichts, man macht sich nur verrückt.
Vielleicht kann ich dich so beruhigen: Wenn du zum vkTA gehst, wird dieser ein Röntgenbild machen, um wirklich die gesicherte Diagnose Nierentzündung geben zu können. Das mögen Wellis zwar nicht, aber sie stecken es sehr gut weg - keine Angst. Sollte er eine Nierenentzündung haben, wird ihm ein Antibiotikum gespritzt oder du bekommst etwas mit, was du ihm täglich in den Schnabel geben kannst. Ich finde ersteres besser, aber andere im Forum tendieren zum zweiten.
Unterstützend kannst du ihm Brenneseltee und Löwenzahn anbieten, beides spült die Nieren durch und sorgt so dafür, dass die Entzündungursachen schneller ausgespült werden. Wichtig ist, dass er viel trinkt. Biete ihm also auch ruhig einmal am Tag lauwarmes Wasser in einer Badewanne an, damit er immer schön viel trinkt. Aber mach den Raum schön warm, nicht das er sich noch mehr wegholt. Du kannst auch Mariendiestelpulver zur Unterstützung der Nieren geben oder Phytorenal-F (es wurde lange nicht mehr produziert, habe aber vor kurzem gelesen, dass es eventuell wieder verkauft werden soll ...). Beides sprech aber bitte mit deinem vkTA vorher einmal ab.

Eine Nierenentzpndung ist kein Todesurteil!!! Wenn du zum Arzt gehst, wird es ihm bald besser gehen. Und wenn du weitere Fragen hast, bin ich da und beantworte dir diese gerne!

Zitat von various

Und wie transportiere ich ihn am besten bei diesem Wetter? Es ist sehr kalt draußen und ich weiß nicht ob er in den kleinen Transportkäfig soll oder doch lieber in den gewohnten größeren alten (jetzt Quarantäne) Käfig? Wie packe ich diesen am Besten sehr warm ein und schütze ihn vor der Zugluft?

Leg eine Decke über den Käfig und mach eine Wärmflasche warm, die du in die Nähe des Käfigs legst. Aber so, dass der Zwerg nicht rankommt und sich verbrennt. Das hält ihn warm und er friert nicht.

Zitat von various

Und wäre eine Kotprobe über mehrere Tage sinnvoll?

So eine Kotprobe ist immer sinnvoll! Sollte es nämlich keine Nierenentzündung sein, können andere Ursachen ausgeschlossen werden, wenn du den gesammelten Kot zur Untersuchung mitbringst.

Ich drücke die Daumen für euch und schicke liebe Grüße,
Jacky

Danke euch erstmal für die Antworten!

@Jacky: Das mit deiner Polly tut mir sehr leid ich kann deinen Schmerz nur all zu gut nachempfinden..

Habe gestern Teddy gleich warm eingepackt wie ihr es mir empfohlen hattet und bin zum vkTA. Ich melde mich erst jetzt, da ich gestern große Sorgen hatte (die leider noch nicht weg sind) und erst heute die Ergebnisse der Kotuntersuchung bekam. Sie hatte ihn sich gründlich angesehen und abgetastet, die Niere oder Leber waren nicht vergrößert, zumindest nicht spürbar, sein Gewicht liegt bei 50g was sie als sehr gut empfand, ebenso, dass er sehr muskulös sei. Seine Kloake schien für sie recht normal, ein paar wenige federn fehlten, wobei dies vorkäme wenn der Kot wie hier flüssiger sei. Der Kot den ich Abgab war von Morgens, dieser war relativ normal, der Urin war kristallisiert und sie meinte, dass bei einem wirklichen Problem mit der Niere, diese dazu gar nicht mehr in der Lage sei. Dennoch wollte sie eine Infektion/Entzündung nicht ausschließen und gab ihm erst einmal Antibiotikum per Spritze. Ich glaube sie sagte es sei Baytril. Ich ließ den Kot da und sollte das ganze weiter beobachten und wieder kommen wenn es nicht besser wird. Der Befund des Kots lautete heute negativ. Gestern nach dem Tierarztbesuch ging es ihm aber sehr schlecht, ich denke der ganze Stress und die Spritze haben ihn sehr mitgenommen, er zitterte und konnte kaum mehr die Augen offen halten. Ich hatte schreckliche Sorgen, er wirkte unheimlich krank und ich hatte die Befürchtung, dass er die Nacht nicht übersteht. Heute früh ging es ihm allerdings wieder besser, er fraß und trank genug und putze sich und balzte mit Finn sogar, jedoch ist sein Kot immer noch relativ flüssig und gelegentlich plustert er sich auf und macht die Augen zu, das bereitet mir immer noch große Sorgen, aber ich denke das ist normal? Die vkTA meinte das AB hätte man ja erst gestern gespritzt und würde erst noch seine Wirkung entfalten und wenn nicht sollte ich mich DO noch einmal melden. Mache ich mir zu viele sorgen? Ich kann ja keine Wunder erwarten. Wann wirkt denn das AB tatsächlich? Röntgen wollte ich ihm gestern nicht mehr zumuten, wir ließen ihm schon gleich die Krallen schneiden und auch das generelle untersuchen und die Spritze hatten ihn so geschwächt, dass er mir gestern fast von der Stange gefallen wäre, sollte das AB nicht wirklich wirken, könnte man am Montag ja weitere Untersuchungen durchführen. Was sagt ihr dazu? Muss ich ihm einfach etwas Zeit geben? Kann ich ihm sonst noch irgendwie helfen? Ich habe Korvimin hier und Bene Bac Gel, wobei ich ihm das jetzt noch nicht schnabulös verabreichen möchte, da gestern schon anstrengend genug war..

Liebe Grüße und danke schon mal für eure Antworten!

Hallo Nick,

tut mir sehr leid, dass du solche Sorgen um deinen Teddy hast!

Ich finde es klasse, dass du mit ihm schnell zum vkTA gegangen bist. Spontan hätte ich auch darauf getippt, dass es ein Nierenproblem sein könnte. Bei meinem Zazu hatte ich auch schon, dass er ganz flüssigen Urin abgesetzt hat. Er wurde daraufhin geröntgt und bei ihm wurde eine geringfügig vergrößerte Niere festgestellt. Allerdings nicht weiter tragisch, ich muss nur darauf achten, dass er nicht zu eiweißreiche Nahrung bekommt und kurenweise gebe ich ihm Renes, das ist ein homöopatisches Mittel. Und was bei Nierenproblemen auch helfen kann, ist Brennnesseltee. Das gebe ich Zazu auch, wenn er mal wieder flüssigen Urin absetzt.
Dass das AB erst etwas braucht bis es wirkt, kann ich mir durchaus vorstellen. Mein TA hat meinem Bumblebee auch einmal Antibiotika gegeben, es waren zwei Dosen im Abstand von ein paar Tagen, da das AB einige Tage nachwirkt. Es war kein Baytril aber eventuell ist es dort genauso.
Dass Teddy gestern fix und fertig war und auch heute noch etwas schlapp ist, glaube ich. So ein Tierarztbesuch, verbunden mit der AB-Gabe ist sehr anstrengend für so einen kleinen Vogelkörper. Hast du eine Wärmelampe zuhause? Wenn ja, kannst du sie ihm ja einmal anbieten (ca. 50 cm Abstand und für Ausweichmöglichkeiten sorgen, damit er von der Wärme weg kann, wenn es ihm zu viel ist). Bitte dann auch dafür sorgen, dass der Vogel nicht direkt in die Lampe schauen kann und in kurzen Einheiten die Wärme anbieten (z. B. 3mal täglich für 10 Minuten).
Ansonsten würde ich nun erst einmal schauen, wie es ihm morgen geht. Wenn du bis Do keine wirkliche Verbesserung seines Zustandes erkennst, würde ich auf alle Fälle nochmals zum vkTA gehen und das weitere Vorgehen abstimmen.

Liebe Grüße und alles Gute für Teddy!

Hallo Nick,

es tut mir so leid, das du solche Sorgen hast.

Mein Muffin hat 2 mal ein AB bekommen und die Ärztin meinte, er würde jetzt ca. 24 Stunden sehr müde sein davon. Das ist normal. Dann kommt noch der Stress dazu. Das AB was Muffin bekommen hat (auch Spritze) wirkte 5 Tage.
Ich würde versuchen, ihm so viel Ruhe wie möglich zu geben. Und das mit der Wärme von Spachtelwachtel ist sicherlich eine super Idee.

Ich wünsche deinem Zwerg gute Besserung.

Hallo Nick!

Ich fühle definitiv mit dir Falls du mal hier im Forum nachgeguckt hast, hast du vielleicht auch mitbekommen, als ich über Schnips geschrieben habe.. Du kannst wirklich froh sein, dass es nicht am Wochenende passiert ist und ich bin mir sicher, dass es deinem Welli bald besser gehen wird.
Schnips hatte genau die gleichen Beschwerden.. Nur leider war es bei ihm so weit fortgeschritten, dass sein Urin gar nicht mehr kristallisiert ist ich wollte mit ihm zum Tierarzt (vk) aber es war Freitag.. 22 Uhr.. Hier wo ich wohne gibt es leider nicht die Möglichkeit, dass man einen Wellensittich zur Notaufnahme bringt.. Die Tierklinik ist spezialisiert auf Hunde und Pferde.. Das bringt nicht weiter.. Ich war am Samstag im Zoogeschäft und wollte ein paar Sachen kaufen, die gut gegen "Durchfall" sind.. Kohle, Heilerde, Anistee (nicht aus dem Zoogeschäft).. Ich habe angefangen mit er Kohle und der Heilerde.. Das hat nichts gebracht und am Sonntag habe ich dann den Anistee ausprobiert.. Auch keine Wirkung.. Am Montag ging es ihm dann leider so schlecht, dass jede Hilfe zu spät kam.. Als ich von der Schule kam, lag er tot in der Ecke.. Aber keine Angst!! Bei deinem Welli wird das nicht so enden, schließlich warst du mit ihm beim Tierarzt..
Mach dir bloß keine Sorgen! Es wird alles besser, glaub mir
Ganz liebe Grüße, Myra Wir drücken euch alle Krallen und Daumen