Huhu,
Ich wollte mich hier eigentlich schon vor einigen Tagen melden, aber da die letzten Tage derart chaotisch waren, dass mein Freund und ich mit und wegen einem unserer Wellis von früh bis spät unterwegs waren, finde ich erst jetzt die Zeit dazu, das alles chronologisch und verständlich zu ordnen und zu erklären...
Bevor ich mit konkreten Fragen an euch beginne, möchte ich den bisherigen Krankheitsverlauf chronologisch schildern: (Achtung, das wird lang!)
Donnerstag, 23.01.2014
Ich komme um circa 18:00 Uhr von der Uni nach Hause und schaue direkt nach den Wellis. Alles ist in Ordnung. Ich schaue mir den Kot im Käfig an: alles normal. Beim Freiflug zeigen die sechs Rabauken keinerlei Auffälligkeiten. Ich gehe beruhigt in mein Zimmer und lerne für die Uni; mein Freund bleibt bei den Wellis und schaut ein wenig fern.
Freitag, 24.01.2014
Ich habe frei und schaue am Morgen nach den Wellis: alles in bester Ordnung. Mein Freund kommt um 15:00 Uhr nach Hause. Noch immer gibt es keine Probleme bei den Vögeln. Wir sind ein bisschen unterwegs und kommen spät abends wieder. Mir fällt auf, dass Furby schläft, während die anderen fünf Wellis munter ihre Runden drehen. Wir warten ab. Auch nach ein paar Stunden ruht Furby noch. Zwar wechselt er hin und wieder den Ort, schläft aber dennoch die ganze Zeit über. Seine Schwanzfeder zittert dabei. Ich schaue mir seinen Kot an, welcher völlig normal ist. Rein äußerlich kann ich sonst nichts erkennen, er plustert nichteinmal unrund. Später geht er mit den anderen Wellis in den Käfig, um zu fressen. Gegen 23:00 Uhr schließen wir die Käfigtüren und die Wellis schlafen. Wir wollen abwarten, wie es am Samstag aussieht und gegebenenfalls einen tierärztlichen Notdienst aufsuchen.
Samstag, 25.01.2014
Furby schläft immer noch viel. Er frisst und trinkt normal, aber abgesehen davon ruht er nur. Mittlerweile ist sein Plustern unrund. Wir suchen den tierärztlichen Notdienst auf, können aber leider keinen vogelkundigen auftreiben. Wir gehen ohne Diagnose, aber mit Baytril nach Hause.
Sonntag, 26.01.2014
Es wird nicht besser mit Furby. Sein Kot ist nun grünlich (Hungerkot) und Furby frisst nichts mehr. Wieder ist kein vogelkundiger Notdienst aufzutreiben. Unsere Entscheidung steht: am Montag geht es zu unserem vogelkundigen Tierarzt (hier von der Liste). Wir separieren Furby von den anderen Wellis. Er kommt in unseren Krankenkäfig und wir hängen ihm Kolbenhirse hinein -in der Hoffnung, dass er zumindest diese anrührt. Fehlanzeige.
Montag, 27.01.2014
Endlich können wir zu unserem vogelkundigen Tierarzt! Eine Diagnose gibt es aber immer noch nicht. Unser vogelkundiger Tierarzt bemerkte beim Abtasten, dass sich in Furbys Kropf eine Art "Klumpen" befindet, der nicht beweglich ist. Zunächst vermutet unser vogelkundiger Tierarzt einen Futterklumpen. Es wird eine Kropfspülung durchgeführt. Unser vogelkundiger Tierarzt tastet Furby erneut ab, aber der Klumpen löst sich noch immer nicht und scheint eine feste, einheitliche Masse zu sein. Unser vogelkundiger Tierarzt fragt uns, ob unsere Wellis irgendein Holz zum Schreddern bekommen, welches splittert. Es könnte sein, dass Furby einen Holzsplitter verschluckt hat. Wir bieten jedoch lediglich Weidenbällchen und Korkeiche an. Ich habe auch noch nie beobachtet, dass einer unserer Wellis das Holz fressen würde. Es wird zerlegt und dann zu Boden geschleudert. Die Holzsplitter-Theorie wird verworfen. Unser vogelkundiger Tierarzt würde gern ein Röntgenbild machen, was jedoch verschoben wird, da Furby von der Kropfspülung schon so erschöpft ist, dass er sich kaum mehr auf der Stange halten kann. Unser vogelkundiger Tierarzt befürchtet, dass Furby durch das Röntgen und den damit verbundenen Stress eingehen könnte. Eine andere seiner Vermutungen ist, dass es sich um einen Tumor handelt, allerdings habe er in 30 Jahren Berufstätigkeit als Tierarzt noch nie einen Vogel mit einem Kropftumor gesehen. Wir hoffen, dass es "nur" ein Futterklumpen ist, der sich hoffentlich bald löst. Wir sollen Furby auf Anweisung unseres vogelkundigen Tierarztes mit Rotlicht bestrahlen und ihm Eifutter zu fressen geben. Zudem sollen wir mit Baytril weiterbehandeln. Sollte es nicht besser werden, sollen wir am Mittwoch wiederkommen.
Dienstag, 28.01.2014
Furby frisst wieder! Leider verschmäht er das Eifutter, lässt sich aber zu ein bisschen Kolbenhirse "überreden". Er plustert noch immer unrund. Zum Plustert kommt nun noch extreme Schwanzatmung dazu. Hin und wieder mobilisiert Furby seine Kräfte und versucht, aus dem Krankenkäfig auszubüchsen.
Heute, 29.01.2014
Mein Freund ist seit Dienstag krankgeschrieben (Schnupfen). Glück im Unglück könnte man sagen, denn so konnte er direkt heute früh mit Furby zu unserem vogelkundigen Tierarzt. Der Klumpen -was auch immer es sein mag- ist noch da und noch immer unbeweglich. Unser vogelkundiger Tierarzt ist ratlos. Er hat so einen Fall noch nie gehabt. Eine erneute Kropfspülung wird durchgeführt. Das Röntgen wurde doch verworfen, da unser vogelkundiger Tierarzt meint, man könne dort zwar was erkennen, aber eine eindeutige Identifikation, aus was der Klumpen denn nun genau bestehe, sei nicht unbedingt möglich. Er überlegt, ob er Furby direkt operiert und rausholt, was auch immer da im Kropf ist, verwirft diese Überlegung jedoch wieder: er befürchtet, dass wenn es sich um einen Tumor handelt, er die Tumorkapsel versehentlich anritzen könnte und der Tumor dann streut. Unser vogelkundiger Tierarzt gibt zu, dass er völlig überfragt ist und nicht mehr weiß, was er machen soll. Er verweist uns an einen anderen vogelkundigen Tierazt (auch hier von der Liste), der nur auf Reptilien und Vögel spezialisiert ist. Er hätte die nötigen Instrumente, um bei Furby eine Endoskopie durchzuführen und so herauszufinden, was da im Kropf steckt.
Mein Freund hat mit besagtem zweiten vogelkundigen Tierarzt direkt einen Termin für morgen früh ausgemacht. Wir hoffen, dass dann endlich Klarheit herrscht.
So... das ersteinmal zum bisherigen Verlauf.
Nun haben wir noch einige Fragen:
Hat jemand von euch schommal etwas ähnliches erlebt?
Wir überlegen die ganze Zeit, ob es irgendetwas in unserem Welli- und Wohnzimmer gibt, das Furby gefressen oder verschluckt haben könnte und was nun im Kropf steckt oder zur Bildung dieses erbsengroßen Klumpens beigetragen haben könnte. Wir sind völlig ratlos. An unser Möbiliar gehen die Wellis nicht ran. An der Tapete knabbern sie auch nicht. Die Spielzeuge bestehen allesamt aus Naturmaterialien: Weide, Korkeiche, Holzspielplätze, Naturholzsitzstangen. In einigen Spielzeugen stecken noch Papierfetzen, aber die fressen unsere Wellis nicht, sondern werfen sie auf den Boden. An der Sepiaschale im Käfig knabbert auch keiner unserer Wellis übermäßig viel. Wir haben auch keine Zimmerpflanzen. Habt ihr noch irgendwelche Hinweise?
Und das wichtigste: wie bringen wir Furby bis morgen durch? Wie gesagt ist er bereits von den anderen separiert, bekommt Kolbenhirse, Eifutter (welches er nicht anrührt, leider), ganz viel Ruhe und auf den Tag verteilt mehrmals 10 Minuten Rotlicht. Was können wir sonst noch tun? Er frisst zwar, aber nicht so viel, wie wir gerne hätten
Wegen morgen: würdet ihr uns empfehlen, Furbys Partner (Grey) mitzunehmen? Ich meine, wäre das Ganze dann für Furby vielleicht stressfreier, wenn ein "bekanntes Gesicht" auf der Fahrt dabei ist? Die Fahrt zum zweiten vogelkundigen Tierarzt dauert etwas länger als die zum ersten, vielleicht ist es für Furby ja angenehmer, wenn der Partnervogel mitkommt?
Ich will nicht schwarzmalen, aber ich bin mir nicht sicher, ob Furby es bis morgen schafft Sollte er es nicht schaffen, werden wir eine Obduktion durchführen lassen; falls es sich bei dem Klumpen im Kropf tatsächlich um etwas aus unserem Wohn- und Wellizimmer handelt, möchte ich das wissen, um diese Gefahrenquelle für die anderen Wellis schnellstmöglich zu beseitigen!
Wir hoffen, dass ihr uns vielleicht ein bisschen weiterhelfen könnt.
Liebe Grüße und vielen lieben Dank fürs Durchlesen,
Lisa und Fabio