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Thema: Eure Erfolgsgeschichte vom kranken Welli beim Tierarzt

  1. #1

    Gast

    Standard Eure Erfolgsgeschichte vom kranken Welli beim Tierarzt

    Hallo,
    da ich bisher nur schlechte Erfahrungen beim Tierarzt gemacht habe (Tierarztbesuch bedeutet für mich, dass mein Welli kurze Zeit später gestorben ist), möchte ich gerne von euch wissen, ob ihr schon mal mit einem kranken Welli beim Tierarzt ward, der danach wieder richtig gesund geworden ist. Wenn ja, würde ich gerne eure Geschichte lesen.

  2. #2

    Gast

    Standard Erfolg ist relativ

    Hallo!
    Ich kann deine Besorgnis gut verstehen. Ich war letzen Sommer mit unserer Geena beim Tierarzt, weil sie an der linken Schulter ein großes Gewächs hatte (anfangs etwa so groß wie die Kuppe des Daumens). Dieser sagte mir, daß es wohl ein Hämatom wäre, welches sich der Vogel im Streit mit seinen Artgenossen geholt hatte. Da ich selbst Krankenschwester bin, weiß ich, wie ein Hämatom aussieht und sich anfühlt, wenn man es tastet. Ich war mit der Diagnose des TA nicht zufrieden und bin dann 1 Woche später zu einen anderen gegangen. Zu dem Zeitpunkt ging es der Kleinen schon schlechter. Sie konnte nicht mehr fliegen und putzte den linken Flügel ständig. Mein Verdacht war von Beginn an, dass es sich um einen Tumor handelt. Der andere TA bestätigte diesen Verdacht auf Anhieb. Ich ließ die Kleine noch am selben Tag einschläfern, da nicht sicher war, ob sie nicht doch starke Schmerzen hatte. Sie sollte auf keinen Fall leiden.

    Geena wurde nur ein halbes Jahr alt.


    Nun mußte ich vorgestern wieder mit einem unsere Wellis zum TA. Diesmal haben wir wohl mehr Glück. Bin auf eine sorgfältige und reflektierte TÄ gestoßen. Sie hat uns geraten die anderen beiden Wellis mitzubehandeln. Ihre Überlegungen sind sinnvoll. Ich kann schon am 2.Behandlungstag sagen, dass sie wieder mit Appetit frist und die Kloake nicht mehr verklebt. Der Durchfall lässt deutlich nach.
    Also: summa sumarum habe ich unterschiedlich Erfahrungen gemacht. Doch bei der aktuellen TÄ werde ich sicher bleiben.
    Ich drücke dir fest die Daumen!

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  3. #3

    Acala
    Frisch geschlüpft Benutzerbild von Acala


    Keine Aktivitätssterne

    Besitzt keine Vögel


    Standard

    Huhu,

    Ich kann da mit unterschiedlichen Erfahrungswerten dienen. Glücklicherweise mussten wir uns jedoch noch nicht allzu oft mit dem Thema "Krankheit" auseinandersetzen.

    Coco und seine Nierenentzündung
    Coco hatte vor langer Zeit (ich glaube, vor über zwei Jahren mittlerweile) eine Nierenentzündung. Als er zu uns kam, stellten wir fest, dass sein Kot bzw. dessen Urinanteil viel zu flüssig war. Ansonsten zeigte er keine Krankheitssymptome. Wir sind direkt zum vogelkundigen Tierarzt gefahren, der uns eröffnete, dass Coco die Entzündung schon einige Wochen mit sich herumträgt und sie somit also vermutlich schon beim Züchter hatte. Die Nieren waren letzlich auf über das doppelte der normalen Größe angeschwollen. Er bekam zwei Wochen ein Medikament und hatte seither nie wieder Probleme.

    Grey und die Luftsackmilben
    Als Grey zu uns kam, brachte er "Untermieter" mit: Luftsackmilben. Bemerkt haben wir dies, da er häufig hustete. Ansonsten keine Symptome. Wir sind auch wieder direkt mit ihm zum vogelkundigen Tierarzt gefahren, der dann eben den Milbenbefall diagnostizierte. Der vogelkundige Tierarzt wollte dann auch gleich die anderen Wellensittiche untersuchen, um zu schauen, ob sich welche angesteckt haben. Tatsächlich hatten sie das, sodass wir letztlich alle vier (mittlerweile sind es sechs) Wellis behandeln mussten. Alle wurden wieder gesund.

    Und dann gibt es noch so Sachen, gegen die man machtlos ist
    Unser Daro beispielsweise hatte sich damals bei Grey mit den Luftsackmilben angesteckt und wurde gegen diese behandelt. Nach der Behandlung traten bei Daro Kurzatmigkeit und schnelle Erschöpfung beim Fliegen auf. Wir sind also direkt wieder zum vogelkundigen Tierarzt gefahren. Die Ursache war leider Lungenkrebs; da war nichts zu machen. Daro hatte zwar die Luftsackmilben überwunden, aber gegen die Tumore konnten wir nichts unternehmen. Wir durften Daro noch ein paar schöne Tage bieten und ließen ihn letztlich einschläfern, da er sich gegen Ende nur noch quälte.

    Bei unserem Furby war es ähnlich. Er plustere sich eines Tages unrund auf und schlief häufiger als sonst. Das war am Wochenende und wir gerieten an einen tierärztlichen Notdienst, der sich nicht mit Vögeln auskannte. Furby baute recht schnell ab, konnte nicht mehr richtig atmen und fraß nicht mehr gescheit. Am folgenden Montag sind wir zu unserem vogelkundigen Tierarzt gefahren, der einen Klumpen im Kropf ertastete, aber keine Idee hatte, was das sein könnte. Einen Tumor im Kropf hielt er für unwahrscheinlich, aber nicht für ausgeschlossen. Er verwies uns an einen weiteren vogelkundigen Tierarzt, da er mit seinem Latein am Ende war. Der andere vogelkundige Tierarzt operierte Furby und sah, dass der Klumpen ein Tumor war, der bereits gestreut hatte und so den ganzen Hals befallen hatte. Operabel war dieser Tumor nicht und da Furby schon Probleme beim Atmen und Fressen hatte, haben wir uns zur Euthanasie entschieden.

    Da Wellis so schnell abbauen und es schon kurz vor 12 ist, sobald sie erste Krankheitsanzeichen zeigen, machen wir uns stets ohne zu Zögern auf den Weg zum vogelkundigen Tierarzt. Wie oben geschildert gibt es Krankheiten, die behandelbar sind und von denen sich die Wellis wieder erholen, sofern man die Symptome früh erkennt und dementsprechend handelt.
    Leider gibt es aber auch Krankheiten, gegen die man machtlos ist. Oder man erkennt sie früh und der Welli schafft es dennoch nicht
    Trotzdem würde ich nie pauschal sagen, dass ein Tierarztbesuch stets mit dem Tod eines Wellis endet. Und auch wenn ein geliebter Welli nach dem Tierarztbesuch sterben sollte, so ist es für mich wichtig, dass ich zumindest versucht habe, dem Tier zu helfen. Dass ich die Anzeichen erkannt und gehandelt habe. Dass ich den Weg zum Tierarzt ohne Zögern auf mich genommen habe.

    Liebe Grüße,
    Lisa

  4. #4

    Gast

    Standard

    Hallo ABST,

    ja, ich habe durchaus einige "Erfolgsgeschichten" zu erzählen. Es sind inzwischen so viele, dass es den Rahmen sprengen würde, sie alle aufzuschreiben.

    Einige Beispiele:
    Esperanza - die süße Vogeldame musste würgen und sonderte Schleim ab. Sie war total matt und sah gar nicht gut aus. Es ging natürlich auf schnellstem Weg zu einem vogelkundigen (!) Tierarzt. Der machte eine Kotuntersuchung, sowie einen Kropfabstrich. Ergebnis: Trichomonaden (parasitäre Einzeller). Da sie als hochansteckend gelten und automatisch jeder Vogel im Schwarm als infiziert gilt, wurden auch alle Piepser mit Metronidazol über's Trinkwasser behandelt, auch wenn sie (noch) keine Krankheitssymptome zeigten. Esperanza wurde nach etwa 3, 4 Tagen munterer, das Würgen ließ nach. Nach 10 Tagen gab es eine Kontrolluntersuchung - die Trichos waren weg!

    Bärle - der Schnabel und die Wachshaut von Bärle wurde krustig und sah eigenartig aus. Er kratzte sich häufig und wirkte irgendwie, tja, wie soll ich das beschreiben... - unglücklich. Ich fuhr mit ihm zum vogelkundigen Tierarzt und der diagnostizierte mit einem Blick Grab- bzw. Räudemilben. Bärle bekam 3x mit 10 Tagen Pause dazwischen per Spot On das Kontaktgift Ivomec in den Nacken geträufelt. Nach der Behandlung sah sein Schnabel gleich viel besser aus und wuchs wieder gesund nach.

    Finni - als Finni einzog, ahnte ich, dass er nicht gesund sein könnte - da er aus einer fürchterlichen Haltung stammte. Die Diagnose nach eingehender Untersuchung lautete: Megabakterien (Macrorhabdus Ornithogaster), Spulwürmer, Giardien und eine bakterielle Infektion. Außerdem wurde festgestellt, dass sein kompletter Verdauungsapparat bereits dauerhaft von den Erregern geschädigt wurde. Sein Zustand war erbärmlich, er wog 28 Gramm und war ein Häufchen Elend. Leider musste er in einem Zeitraum von insg. 8 Wochen ja aber nun mit allen möglichen Medis behandelt werden: Ampho Moronal gegen den Hefepilz Megas, Concurat gegen Spulwürmer, Metronidazol gegen Giardien und ein Antibiotikum gegen die bakterielle Infektion (dieses jedoch erst, nachdem per Antibiogramm der genaue Erregerstamm und die Wirksamkeit des AB's getestet wurden).
    Es war weder für Finni noch für uns Federlose einfach, auch der Tierarzt machte uns auf das Schlimmste gefasst - jedoch kämpfte der kleine Welli tapfer und hielt am Leben fest! Seit Dez 2012 ist er nun gesund, wiegt mittlerweile 46 Gramm und ist fit wie ein Turnschuh!

    Auch ein Negativbeispiel habe ich...
    Kelly - die blaue, 7jährige Wellidame legte ein Ei, worauf ich vorsorglich mit ihr zu einer vkTÄ fuhr um sie checken zu lassen. Nach Röntgen und Ultraschall stand fest, dass Kelly bereits ein weiteres Ei "produzierte". Da sie bereits etwas älter war, für die Zucht nicht konditioniert (weil nicht gewünscht) und zudem Übergewicht hatte, riet mir die Tierärztin sie aufmerksam zu beobachten. Nicht das es zu Problemen bei der weiteren Eiablage kommt. Dieses beobachten zog sich hin, Kelly legte kein weiteres Ei - war aber auch nicht auffällig. Die Tierärztin meinte nur, man solle eine OP möglichst immer vermeiden und sehen, ob das Ei nicht doch von alleine kommen würde. Solange Kelly gesund wirke, bestünde kein Handlungsbedarf. Mir kam das langsam komisch vor so lange zu warten, aber ich vertraute der Tierärztin.
    Nach 3 Wochen zeigte Kelly dann plötzlich doch Zeichen von Unwohlsein und ich fuhr mit ihr zu einem anderen vkTA (es war Sonntag und die eigentlich behandelnde Tierärztin nicht zu erreichen). Der Tierarzt schlug die Hände vorm Gesicht zusammen als ich ihm Kellys Geschichte erzählte und leitete nach einer Ultraschalluntersuchung direkt eine Not-OP ein. Das Ei hatte keine Schale ausgebildet und hatte eine großflächige Infektion im Bauchraum verursacht. Es hätte spätestens nach 7 Tagen operativ entfernt werden müssen um eine Entzündung abzuwenden. Die OP glückte, jedoch war der Eingriff sehr massiv und der Tierarzt gab Kelly kaum Überlebenschancen. Dieses Mal sollte er leider Recht behalten - 24 Stunden später starb Kelly.

    Fazit: Ein Tierarztbesuch lohnt sich immer, aber man sollte sich zeitnah um einen Termin kümmern sobald man Symptome entdeckt. Außerdem sollte es unbedingt ein vogelkundiger Tierarzt sein und nicht der Kleintierarzt "von nebenan", der nicht die entsprechende Ausbildung hat. https://www.welli.net/tierarzt-liste.html
    Ein ganz wichtiger Punkt ist in meinen Augen, dass man sich auch als Halter wenigstens ein bißchen mit den Vogelkrankheiten und deren Untersuchung/ Behandlung auseinandersetzt. So kann man seine Tiere besser einschätzen und auch eher abwägen, ob der besuchte Tierarzt gründlich untersucht hat usw.
    Schlußendlich muss sich zudem mit der Zeit ein gewisses Vertrauensverhältnis zwischen vogelkundigem Tierarzt und Vogelhalter aufbauen. In meinem Fall fahre ich z.B. nach dem "Fall" mit Kelly nun lieber gleich die 60km zu dem vogelkundigen Tierarzt, der sie operiert hatte. Die vkTÄ die zuvor behandelte ist zwar wesentlich schneller zu erreichen, da im Nachbarort, aber das Vertrauensverhälnis ist nachhaltig gestört.

    Liebe Grüße, Anne

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