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Thema: Clickertraining: Medikamentengabe einüben

  1. #1

    Acala
    Frisch geschlüpft Benutzerbild von Acala


    Keine Aktivitätssterne

    Besitzt keine Vögel


    Standard Clickertraining: Medikamentengabe einüben

    Huhu,

    Ich melde mich mal mit einer Frage zum Thema "Clickertraining".

    Wir clickern nun schon seit einigen Monaten mit unseren Wellis und unser Ziel wäre es, dass sie eines Tages in die Transportbox steigen, ohne dass wir sie einfangen müssen, und dass sie freiwillig schnabulös zu verabreichende Medikamente nehmen, ohne dass wir die Wellis dafür aus dem Käfig herausfischen müssen.

    Dass das hochgesteckte Ziele sind, wissen wir. Jedoch drängen wir unsere Wellis auch nicht zu irgendwas. Wenn einer nicht beim Clickertraining mitmachen möchte, dann ist das vollkommen okay. Und wenn einer eine Übung noch nicht ganz begreift und nicht weiß, was er tun soll, dann kehren wir mit ihm wieder zu einer einfacheren Übung zurück.

    Wir arbeiten mit einem Holzschaschlikspieß als Targetstick, dessen Spitze wir abgeschnitten haben, damit die Wellis sich nicht daran verletzen. Unsere Wellis sind nun soweit, dass sie auf Zuruf auf die Handgeflogen kommen. Targetstick und Clicker sind bei der Übung bereits ausgeschlichen. Zudem steigen sie auch wieder auf Kommando ab.

    Eigentlich hatten wir nun vor, uns ganz langsam an die Transportbox-Geschichte heranzuarbeiten. Unsere Wellis haben uns dabei aber einen Strich durch die Rechnung gemacht, da sie - und jetzt kommt's - die Spritze zur Medikamenteneingabe als Targetstick ansehen Offenbar wollen sie zunächst die Medikamenteneingabe üben und nicht das freiwillige Betreten der Transportbox

    Wie es dazu kam, ist ein uns völlig unbegreiflicher Zufall: Einer unserer Wellis musste ein Medikament bekommen. Alles kein Problem; er lässt sich leicht fangen, nimmt brav die Medizin und ist nichteinmal nachtragend.
    Coco hat bemerkt, dass einer der Wellis versorgt wurde, flog auf den Kopf meines Freundes, hopste auf die Schulter und von dort aus auf den Arm, und dann auf die Hand, in der mein Freund die Spritze hielt. Er beobachtete, wie Grey sein Medikament bekam und zurück in den Käfig gesetzt wurde. Und dann kniff Coco einfach so in die Spritze und schaute uns erwartungsvoll an.

    Wir wussten das erst gar nicht einzuordnen, bis wir auf den ersteinmal abwegig anmutenden Gedanken kamen, dass Coco vielleicht eine Belohnung haben will, weil er denkt, die Spritze wäre der neue Targetstick. Wir haben uns ersteinmal eine unbenutzte Spritze gekrallt und diesmal aktiv mit Coco gearbeitet. Und siehe da! Er rennt der Spritze hinterher und kneift in ihre Spitze. Die anderen fangen nun an, sich das abzugucken.

    Nun meine eigentliche Frage: Wie geht's weiter? Wir haben uns überlegt, vielleicht ein bisschen Obst zu pürieren und ein bisschen davon in die Spritze zu füllen (nein, wir haben keine Megas im Schwarm, daher sollte das mit dem Fruchtzucker in Ordnung sein). Oder wahlweise vielleicht Kräuter oder Grünzeug? Und dann clicken, wenn sie das aus der Spritze nehmen?

    Ich würde mich freuen, falls hier jemand einen Ratschlag zur weiteren Vorgehensweise hätte

    Liebe Grüße,
    Lisa

  2. #2

    Haarmonster
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    Album von Haarmonster

    Standard

    au, das ist eine super Basis! Da würde ich auch auf jeden Fall weiter mit ihnen üben!

    Probiers mal einfach nur mit Wasser. So ging das mit meinen damals los. Ausgerechnet der scheueste von allen betrachtete sehr neugierig den Wassertropfen, den ich so aus der Spritze gedrückt habe, dass er oben drauf gesessen hat (durch die Oberflächenspannung des Wassers kein Problem). Ich hielt also sehr lange meinen Arm hoch und irgendwann traute er sich gegen alle meine Erwartungen sogar, obwohl er beim Clickern weniger begeistert dabei war als die anderen.

    Jedenfalls schmatzte er deutlich hörbar und verlangte nach einem zweiten Tropfen, den er natürlich gleich bekam und wupp waren die anderen auch schon da, was es da leckeres geben mag


    Mit Medizin hab ich das allerdings noch nie geschafft bisher. Meistens schmeckt die halt auch nicht so dolle und bei einem Medikament dachte ich sogar, ob sie es vielleicht schon gerochen hat? Das roch aber auch echt böse...
    Naja, wir haben aus Zeitmangel auch schon lange nicht mehr geübt, aber für homöopathische Tröpfchen reicht es noch immer.

    Dass es möglich ist, hier der Beweis *g*:
    https://www.welli.net/forum/threads/...r-D?highlight=

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    Ich kann Dir dieses Produkt für Deine Wellis empfehlen:

  3. #3

    Gast

    Standard

    Hallo Acala,

    Ich bin auch am überlegen ob ich mit dem Clickertraining anfangen soll. Aber ich weiß nicht so richtig wie ich mir das vorstellen muss. Was genau macht man mit dem Spieß oder Stick? Wenn man jetzt am ersten Tag damit anfängt?
    Kannst du das bitte mal beschreiben? =)

  4. #4

    Gast

    Standard

    Oh ja mich würde das mit dem chlicker training auch interessieren. Warum und wie bei eher scheuen und autonomen wellis.

  5. #5

    Monsti
    Frisch geschlüpft Benutzerbild von Monsti


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    Standard

    Ich finde das mit dem pürierten Obst/Gemüse/Kräutern gut, so bekommen sie die Erwartung das in der Spritze was leckeres ist und werden es gerne schlucken. Und später würde ich dann so weiter machen dass sie mal etwas anderes schlucken was sie nicht so mögen, aber das würde ich seltener machen so dass die leckeren Sachen überwiegen.

  6. #6

    Haarmonster
    Frisch geschlüpft


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    Album von Haarmonster

    Standard

    Mehr Wissen zum Thema clickern:
    https://www.welli.net/suche.html?key...=Suche+starten

    Bei unbekannten "Geschmacksrichtungen" könnten sie vielleicht argwöhnisch werden. In die Spritze würde ich deshalb am Anfang nur das tun, was sie vom Geschmack her schon kennen. Wenn sie als Beispiel Möhre kennen, kannst du es natürlich mal mit Möhrensaft probieren. Erst wenn sie die Spritze mit leckerem Inhalt gut kennen, kannst du es mal mit anderen Sachen probieren.

  7. #7

    Gast

    Standard

    Danke für den link

  8. #8

    Monsti
    Frisch geschlüpft Benutzerbild von Monsti


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    Besitzt keine Vögel


    Standard

    Ich hab euch mal meine ersten Clickererfahrungen herausgesucht


    https://www.welli.net/forum/threads/...lickertraining

  9. #9

    Acala
    Frisch geschlüpft Benutzerbild von Acala


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    Standard

    Zitat Zitat von Haarmonster Beitrag anzeigen
    au, das ist eine super Basis! Da würde ich auch auf jeden Fall weiter mit ihnen üben!

    Probiers mal einfach nur mit Wasser. So ging das mit meinen damals los. Ausgerechnet der scheueste von allen betrachtete sehr neugierig den Wassertropfen, den ich so aus der Spritze gedrückt habe, dass er oben drauf gesessen hat (durch die Oberflächenspannung des Wassers kein Problem). Ich hielt also sehr lange meinen Arm hoch und irgendwann traute er sich gegen alle meine Erwartungen sogar, obwohl er beim Clickern weniger begeistert dabei war als die anderen.

    Jedenfalls schmatzte er deutlich hörbar und verlangte nach einem zweiten Tropfen, den er natürlich gleich bekam und wupp waren die anderen auch schon da, was es da leckeres geben mag

    Mit Medizin hab ich das allerdings noch nie geschafft bisher. Meistens schmeckt die halt auch nicht so dolle und bei einem Medikament dachte ich sogar, ob sie es vielleicht schon gerochen hat? Das roch aber auch echt böse...
    Naja, wir haben aus Zeitmangel auch schon lange nicht mehr geübt, aber für homöopathische Tröpfchen reicht es noch immer.

    Dass es möglich ist, hier der Beweis *g*:
    https://www.welli.net/forum/threads/...r-D?highlight=
    Huhu,

    Danke dir für den Hinweis mit dem Wasser! Das haben wir vorhin gleich ausprobiert und es klappte direkt! Coco war natürlich wieder an erster Stelle dabei und die anderen folgten seinem Beispiel

    Stimmt, Medizin ist ja meistens eher pfui-bah... mal schauen, wohin uns das Clickertraining führt. Unsere Wellis bekommen nach der Prozedur des Einfangens und der Medikamentengabe grundsätzlich Kolbenhirse als Belohnung. Vielleicht kommt es daher, dass sie nicht nachtragend sind. Jedenfalls hege ich den Wunschtraum, dass man das so auch mit der freiwilligen Medikamentengabe verknüpfen könnte. Also, dass sie das Medikament aus der Spritze schlabbern, was zwar eklig schmeckt, aber danach eben die tolle Kolbenhirse bekommen. Ist halt nur die Frage, wie groß die Gier unserer Wellis nach Kolbenhirse ist und ob sie dafür einen Tropfen vom ekligen Medikamentenkram erdulden würden. Ich bleibe jedenfalls am Ball und werde fortan die Spritze als Targetstick verwenden

    Zitat Zitat von MarciBond Beitrag anzeigen
    Hallo Acala,

    Ich bin auch am überlegen ob ich mit dem Clickertraining anfangen soll. Aber ich weiß nicht so richtig wie ich mir das vorstellen muss. Was genau macht man mit dem Spieß oder Stick? Wenn man jetzt am ersten Tag damit anfängt?
    Kannst du das bitte mal beschreiben? =)
    Hey,

    Du hast ja schon von Haarmonster und Monsti einen Link zum Thema bekommen, aber ich versuche dennoch mal, alles in einer Kurzfassung darzulegen Ich erkläre einfach mal, wie wir es bisher gemacht haben:

    Also... Grundsätzlich geht es darum, dass man mit den Wellis gewünschtes Verhalten einübt und dieses belohnt (Bestrafung bei ungewünschtem Verhalten ist natürlich keine Option!).

    Zunächst einmal braucht man einen Clicker. Den bekommt man entweder in der Zoohandlung in der Hundeabteilung oder auf diversen Verkaufportalen im Internet. Man clickt immer dann, wenn die Wellis das gewünschte Verhalten zeigen. Nach dem Clicken werden sie belohnt (vorzugsweise mit Kolbenhirse, da fahren sie ja total drauf ab! ).

    Bevor das funktioniert, muss man allerdings den Clicker "konditionieren", das heißt, die Wellis müssen verstehen lernen, dass der Click etwas Positives bedeutet und sie nach dem Click belohnt werden. Ängstlichen Wellis könnte das Click-Geräuch anfangs etwas Furcht machen, aber das sollte sich mit der Zeit legen. Man nimmt sich also ein paar Minuten Zeit, stellt sich zu den Wellis und clickt einmal. Innerhalb von einer bis zwei Sekunden sollten sie dann ein paar Bissen Kolbenhirse als Belohnung bekommen. Der Zeitintervall von ein bis zwei Sekunden ist enorm wichtig, da die Wellis das Click-Geräusch sonst nicht mit der Belohnung verbinden.

    Die Trainingseinheiten sollten generell recht kurz ausfallen. Wir trainieren mehrfach am Tag für jeweils 5 Minuten, wobei es auch immer darauf ankommt, wie motiviert die Wellis sind. Unsere sind irgendwie immer motiviert und kommen angeflogen, sobald ich den Raum betrete, weil ich ja Leckereien mitbringen könnte
    Wenn man merkt, dass sie desinteressiert sind, sollte man sie natürlich nicht zum Training zwingen.

    Und dann kommt es darauf an, was die Wellis denn nun genau lernen sollen. Einige Leute bringen ihnen Tricks bei; damit kenne ich mich allerdings nicht so aus, weil wir unseren Wellis eher "nützliche" Dinge beibringen wollen (Aufsteigen auf die Hand und Absteigen, freiwilliges Betreten der Transportbox/des Käfigs und eben die Medikamentengabe).

    Dann führt man den sogenannten Targetstick ein. Dazu kann man beispielsweise wie wir einen Holzschaschlikspieß nehmen (bitte vorher die Spitze wegen des Verletzungsrisikos abschneiden!) oder einen Zahnstocher oder ein ähnliches Objekt. Man sollte darauf achten, dass das Objekt vom Durchmesser her nicht zu groß ist, denn die Wellis sollten bequem in die Spitze des Objekts kneifen/beißen können. Der Targetstick dient später dazu, den Wellis zu zeigen wo sie hin sollen oder was sie tun sollen, aber dazu später mehr.

    Dann konditioniert man also den Targetstick.
    Dies sollte man aber erst tun, wenn auch der Clicker erfolgreich konditioniert wurde; das heißt, wenn die Wellis einwandfrei auf das Click-Geräusch reagieren. Dazu sollte man sich ruhig einige Tage Zeit nehmen. Es gibt bei Wellis mutigere und ängstlichere Charaktere, es gibt solche, die ganz schnell begreifen, was es mit dem Clickern auf sich hat und solche, die nunmal etwas länger brauchen. Ich kann also nicht genau sagen, wie lange es exakt dauert, bis der Clicker konditioniert ist. Bei unseren war das seine Sache von wenigen Stunden, weil unser Coco recht clever ist und sofort verstanden hat, was wir von ihm wollen. Die anderen fünf haben sich dann ganz schnell von ihm abgeguckt, wie's läuft. Mit sechs Wellis zu clickern kann sich allerdings als ein... sagen wir mal... koordinatives Problem... herausstellen Wenn sechs Vögel auf einmal hinter dem Targetstick herfliegen, herklettern oder herrennen und gleichzeitig versuchen, da hineinzubeißen wird es... kompliziert.
    Also, wo war ich? Genau, man sollte geduldig sein und sicherstellen, dass die Wellis das Click-Geräusch kennen, sich bei seinem Ertönen nicht erschrecken und es mit einer folgenden Belohnung verknüpfen.
    Dann zeigt man ihnen den Targetstick. Ängstliche Vögel werden sich damit voraussichtlich gar nicht wohl fühlen. Bei scheueren Tieren muss man also jede Übung in mehrere kleine Unterschritte unterteilen. Ersteinmal muss man herausfinden, bis zu welcher Distanz sie sich mit dem Targetstick noch wohl fühlen. Bei Angst fliegen sie logischerweise weg, legen ihr Gefieder eng an, reißen die Augen auf und atmen schneller. Dieses Verhalten wollen wir bei dem Training vermeiden. Das Training soll ja Spaß bringen und nicht mit Gefahr in Verbindung gebracht werden. Also nähert man sich vorsichtig und langsam mit dem Targetstick und schaut, wie die Wellis auf ihn reagieren. Bleiben sie ruhig und locker, kann man sich noch näher heranwagen.
    Bei scheuen Tieren belohnt man dann das ruhige und entspannte Verhalten in Gegenwart des Targetsticks und wiederholt das so lange, bis sie den Targetstick noch ein Stück weiter an sich heranlassen. Ziel ist es, den Wellis den Targetstick vor den Schnabel halten zu können, ohne dass sie dabei Angst verspüren. Also ist auch hier Geduld gefragt.
    Wenn die Wellis sich an den Targetstick gewöhnt haben und selbst dann keine Anst verspüren, wenn man ihnen den Targetstick vor den Schnabel hält, kann man den nächsten Schritt wagen: Die Wellis sollen lernen, in die Spitze des Targetsticks zu beißen. Tun sie das, clickt man und belohnt sie. Auch diese Übung sollte so lange wiederholt werden, bis sie einwandfrei sitzt. Der Targetstick wird dann quasi zu einem regelrechten "Reiz" für die Wellis, sodass sie ihm automatisch folgen, um an die Spitze des Sticks zu kommen.

    Hat man all das geschafft, kann man mit dem "richtigen" Üben beginnen. Ich schildere mal als Beispiel, wie wir den Welis beigebracht haben, uns auf Zuruf auf die Hand zu fliegen. Unsere Wellis waren schon vor Beginn des Clickertrainings zutraulich und stiegen deswegen ohne zu Zögern auf unsere Hände. Dass sie überhaupt auf die Hand steigen ist nämlich Voraussetzung dafür, dass sie im nächsten Schritt auch aus der Entfernung die Hand anfliegen. Ich gehe also im Folgenden davon aus, dass man Wellis hat, die nicht so zutraulich sind.
    Also... man fängt damit an, dass man den Wellis seinen Handrücken präsentiert. Bei scheuen Tieren auch wieder aus der Distanz. Bleiben sie locker, belohnt man dies. Dasselbe Spiel also wie bei der Konditionierung des Targetsticks. Das macht man so lange, bis die Wellis den Handrücken nahe bei sich akzeptieren. Dann hält man den Targetstick so an den Handrücken, dass die Wellis ihn sehen. Scheue Tiere werden natürlich nicht direkt auf die Hand steigen, um an den Targetstick heranzukommen. Also muss man auch hier wieder in kleinen Schritten vorgehen. Setzt der Welli vielleicht mal einen Fuß auf die Hand, wird das belohnt. Mit viel Geduld schafft man es womöglich, dass auch scheue Tiere ganz auf die Hand kommen, um in den Targetstick zu beißen. Wichtig ist, dass sie nur auf die Hand steigen müssen. Das ist zunächst mal viel einfacher und kostet weniger Überwindung, als auf die Hand zu hüpfen, geschweige denn aus dem Flug auf ihr zu landen.
    Danach (das heißt, wenn die Übung richtig sitzt) versucht man zu erreichen, dass sie auch ohne die Hilfe des Targetsticks und ohne Click und ohne Belohnung auf die Hand steigen. Man hält also den Handrücken hin und lässt den Targetstick weg. Steigen die Wellis auch so auf die hand, clickt man und belohnt das. Auch das wird wiederholt, bis es sitzt. Dann kann man das jeweilige Kommando einführen, beispielsweise "Auf!". Man präsentiert den Handrücken, sagt mit ruhiger Stimme "Auf!" und wenn die Wellis auf die Hand steigen, wird das mit einem Click und Hirse belohnt. Letztlich kann man versuchen, nur noch in unregelmäßigen Abständen zu clicken, die Belohnung aber dennoch weiterhin zu geben.
    Im letzten Schritt gibt man dann de Belohnung auch nur noch in unregelmäßigen Abständen.
    Und dann kann man das Landen auf der Hand einüben. Wir haben das folgendermaßen gemacht: Wir haben den Wellis den Handrücken gezeigt, diesmal jedoch mit ein wenig Abstand, sodass die Wellis nicht aufsteigen konnten, sondern auf die Hand hopsen mussten. Hier haben wir zunächst wieder mit dem Targetstick, dem Clicker und der Belohnung gearbeitet. Das Weglassen folgt erst später. Bei scheueren Tieren sollte man hier schon den Schritt belohnen, dass sie sich beispielsweise über die Hand strecken, um an den Stick zu kommen. Im weiteren Verlauf clickt man, wenn sie auf die Hand hüpfen und vergrößert dann den Abstand zwischen Hand und Welli, sodass die Wellis fliegen müssen, um die Hand zu erreichen. Funktioniert dies aus beliebiger Entfernung und an einer beliebigen Stelle im Zimmer, kann man versuchen, den Targetstick wegzulassen und das Kommando "Komm!" einzuführen.

    Dies alles sind allerdings nur unsere Erfahrungen und unsere Vorgehensweise. Andere Leute gehen womöglich anders vor als wir
    Ich hoffe dennoch, dass ich ein klein wenig helfen konnte. Ansonsten bin ich für Fragen stets offen!

    P.S. Ich wollte ohnehin mal schauen, ob ich nicht mal ein Video zum Clickertraining einstellen kann, falls das von Interesse wäre.


    Zitat Zitat von das Fragezeichen Beitrag anzeigen
    Oh ja mich würde das mit dem chlicker training auch interessieren. Warum und wie bei eher scheuen und autonomen wellis.
    Huhu,

    Ich gehe davon aus, dass meine obige Antwort auch deine Fragen beantworten wird. Falls nicht: Einfach nochmal nachhaken

    Zitat Zitat von Monsti Beitrag anzeigen
    Ich finde das mit dem pürierten Obst/Gemüse/Kräutern gut, so bekommen sie die Erwartung das in der Spritze was leckeres ist und werden es gerne schlucken. Und später würde ich dann so weiter machen dass sie mal etwas anderes schlucken was sie nicht so mögen, aber das würde ich seltener machen so dass die leckeren Sachen überwiegen.
    Das werde ich auch mal ausprobieren! Danke für den Tipp!

    Liebe Grüße,
    Lisa

  10. #10

    Gast

    Standard

    Hallo Acala,
    vielen vielen Dank für Deine ausführliche und verständliche Erklärung. Kann man da auch mit älteren Wellis anfangen?

  11. #11

    Monsti
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    Besitzt keine Vögel


    Standard

    Ja, man kann das auch mit älteren machen. Meine waren 4 als ich damit angefangen hab.

    LG
    Ramona

  12. #12

    Gast

    Standard

    Huhu,

    vielen Dank für diese ausführliche Antworten.

    Nur was ich nicht verstehe:
    Wenn man die Wellis nach dem Click mit Hirse belohnen soll, müssen sie diese ja auch erst mal essen. Aber das kann ja dauern wenn sie ja schon Angst haben sobald man nur die Hand hoch hebt um die Hirse hin zu legen.
    Oder ich halte die Hirse aus sicherer Entfernung in der Hand und warte bis was passiert?
    Weil man kann ja eigentlich erst wieder clicken wenn sie was gefressen haben oder?

    Und...
    wie bringe ich sie dazu etwas positives zu tun? Wenn ich sie beobachte und daneben sitze machen sie eigentlich nie was besonderes außer erzählen oder putzen.. Da bringt es ja nix wenn ich clicker oder doch?

  13. #13

    Monsti
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    Keine Aktivitätssterne

    Besitzt keine Vögel


    Standard

    Hallo Marci,

    bei mir hatte der Großteil der Wellis auch zuerst Angst vor der Hand. Ich hab den Clicker so kondioniert indem ich die Hirse auf das Käfigdach gelegt hab und ein Stückchen weggegangen bin. In dem Moment wo die Süßen zur Hire geflogen sind aund angefangen haben zu fressen hab ich dann geclickt. So haben sie dort ganz in Ruhe gefressen und es war keine Hand dabei. Ich denke das ist am Anfang wichtig denn sonst kann es leider passieren dass sie mit dem Clickergeräusch die Hand verbinden. Nachdem sie dann ein bisschen gefressen hatten bin ich langsam hin und hab gaaaaanz langsam die Hand zur Hirse bewegt und sie weggenommen. Schon nach ein paar Tagen hatten sie keine Angst mehr vor der Hand und dann hab ich angefangen die Hirse auf dem Käfigdach festzuhalten und sie kamen an zum fressen.

    Zu deiner zweiten Fagen: Was möchtest du denn das deine Vögel lernen sollen? Ich hab bei meinen dann als nächsten Schritt den Target-stick eingeführt. Das hat ein bisschen gedauert weil die Süßen ja dann erstmal lernen müssen dass sie etwas tun müssen um jetzt das Clickergeräusch zu hören. Da bin ich aber unterschiedlich vorgegangen, das kam ganz auf den Vogel an. Bei denjenigen die sehr viel Vertrauen zu mir hatten hab ich den Stick an den Schnabel gehalten um ihnen begreiflich zu machen dass sie das Ding berühren sollen und dann geclickert. Die ängstlicheren haben konnten das beobachten. Bei den änstlicheren dann hab ich den Stick in einer gewissen Entfernung hingehalten wo ich wusste dass meine Süßen sich noch wohlfühlen und dann hab ich sie beobachtet und zB. geclickert wenn sie den Kopf in die richtige Richtung drehen, später dann wenn sie per Zufall in Richtung des Sticks gegangen sind, usw. So hab ich sie dann immer näher an den Stick holen können.

    Durch abschauen von den anderen haben sie auch sehr schnell gelernt. Wenn sie das dann erstmal kapiert haben dann ist es auch einfach ihnen gewisse Verhaltensweisen beizubringen. Wenn ich dann z.B. möchte dass sie in den Käfig gehen dann halte ich den Stick in den Käfig und Schwupp, kommen alle angeflogen. Dann clicker ich und lass sie kurz fressen.

    Wichtig ist das man nur kurze Intervalle macht mehrmals über den Tag verteilt für ein paar Minuten und dass das ganze freiwiliig ist.

    Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen

    LG
    Ramona

  14. #14

    Acala
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    Standard

    Huhu MarciBond,

    Klar, das habe ich nun bei meinen Ausführungen nicht bedacht. Ich ging automatisch davon aus, dass sich die Wellis zumindest schon trauen, Hirse aus der Hand anzunehmen. Vielleicht wäre es an der Stelle ganz sinnig, vor dem Clickertraining ein bisschen mit den Wellis zu üben, dass sie die Hirse eben aus der Hand annehmen und fressen. Das geht am Besten beim Freiflug (nicht im Käfig, weil der ja einen Rückzugsort darstellen soll; da haben menschliche Hände außer zum Reinigen und zum Futterwechsel nichts drin verloren).

    Wir haben zu Beginn immer einen ganzen Hirsekolben genommen und... gewartet. Geduld ist dabei wirklich das A und O. Die meisten Wellis lassen sich aber schon mit Kolbenhirse dazu überreden, näher zu kommen - die Hirse ist einfach sehr verlockend

    Mit der Zeit haben wir den Kolben immer weiter verkürzt, also erst in die Hälfte gebrochen, dann in ein Viertel, und so weiter und so fort, bis wir einen einzelnen "Knubbel" (ich bin in Pflanzenkunde nicht bewandert und weiß daher den fachsprachlichen Ausdruck für die einzelnen Segmente der Kolbenhirse nicht) zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen konnten und die Wellis davon gefressen haben.

    Ich mache es dann so, dass ich in der rechten Hand den Targetstick und den Clicker halte und in der linken die Hirse.

    Stimmt, die Wellis sollen natürlich ersteinmal in Ruhe fressen dürfen, bis man mit der nächsten Übung oder der Wiederholung einer Übung weitermachen kann

    Wie du sie dazu bringst, etwas positives zu tun... Nun, das kommt natürlich darauf an, was deine Ziele beim Clickertraining sind. In der Regel fängt man das gewünschte Verhalten einfach mit dem Clicker ein - so wie bei einem Foto: du fotografierst dein Motiv bzw. du clickst, wenn du das gewünschte Verhalten siehst. Dazu muss man die Vögel natürlich beobachten, mitunter recht lange.

    Bei uns war das nicht notwendig, weil wir ja "einfach nur" mit dem Targetstick gearbeitet haben. Wie gesagt, unsere Ziele waren die vereinfachte Medikamenteneingabe, das Auf- und Absteigen auf die Hand und das freiwillige Betreten des Käfigs und der Transportbox. Da "dirigiert" man die Wellis mit dem Targetstick.

    Wenn ich möchte, dass die Wellis in den Käfig gehen und der Clicker sowie der Targetstick bereits konditioniert sind, halte ich den Targetstick beispielsweise an das Käfigtürchen und warte, bis die Wellis kommen, um in den Targetstick zu kneifen. Sobald sie das tun, clicke ich. Und wenn sie danach womöglich in den Käfig gehen, clicke ich wieder. So sollten sie lernen, dass, wenn man den Targetstick ans Käfigtürchen hält, dass gewünschte Verhalten eben das Betreten des Käfigs ist. Zumindest hat das bei unseren so funktioniert.

    Ich greife mir jetzt als Beispiel mal was völlig Aberwitziges aus der Luft. Nehmen wir mal an, ich will den Wellis beibringen, dass sie sich auf Kommando strecken. Das geht natürlich nicht, indem ich sie mit dem Targetstick irgendwo hinführe. Heißt, ich müsste warten, bis sich ein Welli streckt und dann clicken und ihm die Belohnung geben.

    Es kommt halt wirklich darauf an, was du persönlich mit dem Training erreichen willst. Darauf basierend kann man dann schauen, ob man die Übung mit dem Targetstick macht oder schlicht beim Auftreten des gewünschten Verhaltens clickt.

    Edit: Ah, Monsti war schneller

    Liebe Grüße,
    Lisa

  15. #15

    Gast

    Standard

    Hallo,
    Ich habe mir mitte letzter Woche ein Buch über Clickertraining zugelegt und fleißig gelesen. Nun wollte ich heute anfangen zu üben. Da sie kein Vertrauen zur menschlichen Hand haben dachte ich ich fange mit nem Targetstock an und belohne am anfang nur das hinsehen. Aber kaum hatten sie den stock gesehen sind sie voller Panik weggeflogen. Ich war richtig erschrocken über ihre Reaktion. Habe diesen gleich wieder weggepackt. Was nun?

  16. #16

    Gast

    Standard

    Hallöchen, hast du denn schon den Click oder Markergeräusch konditioniert?

  17. #17

    Acala
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    Besitzt keine Vögel


    Standard

    Huhu,

    Wie weit standest du denn dabei von den Wellis entfernt?

    Ich persönlich würde, wenn die Wellis sehr ängstlich sind, die Distanz zwischen Wellis und Targetstick nochmals erhöhen und dann - wie du es ebenfalls vorhattest - das Hinsehen belohnen.
    Ein paar unserer Wellis hatten anfangs auch ordentlich Bammel vor dem Targetstick. Dementsprechend habe ich mich mit dem "bösen" Targetstick ersteinmal in einiger Entfernung hingestellt und den Stick hochgehalten. Wurde er dann von den Wellis aus sicherer Entfernung genauer beobachtet, habe ich die Wellis belohnt. Ich glaube, ich stand ersteinmal so um die 2 Meter von den Wellis entfernt. Und immer dann, wenn sie beim Anschauen des Targetsticks entspannt geblieben sind, habe ich sie belohnt. Und so bin ich immer ein bisschen näher mit dem Targetstick an die Wellis herangekommen; Schritt für Schritt.

    Liebe Grüße,
    Lisa

  18. #18

    Gast

    Standard

    Hallo Lisa, na da stand ich viel zu nah. Danke für deine Hinweise! wie belohne ich sie dann? Lege ich ihnen die belohnung auf einen bestimmten Platz?

  19. #19

    Acala
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    Besitzt keine Vögel


    Standard

    Huhu,

    Hm... Da würde ich Schostakowitschs Frage nochmal aufgreifen: Hast du den Clicker bereits konditioniert? Und wenn ja, wie hast du das dabei mit der Belohnung gemacht?

    Ich meine irgendwie herauszulesen, dass du den Clicker noch nicht konditioniert hast.
    Normalerweise sollte jedoch erst der Clicker konditioniert werden, bevor man überhaupt den Targetstick einsetzt - sonst wissen die Wellis ja gar nicht was es bedeutet, wenn sie den Targetstick ansehen und dann ein Clickgeräusch ertönt Wenn der Clicker aber vorher konditioniert wird, wissen die Wellis, dass auf das Clickgeräusch eine Belohnung folgt. Wenn sie dann den Targetstick ansehen und du clickst, wissen sie, dass sie etwas richtig gemacht haben und es dafür ein Leckerli gibt.

    Beim Konditionieren des Clickers wäre es natürlich schon "hilfreich", wenn die Wellis ein wenig zutraulich wären. Sie haben Angst vor Händen, schriebst du? Also fressen sie auch keine Kolbenhirse aus der Hand? In dem Fall würde ich auf den letzten Beitrag von Monsti verweisen:

    Zitat Zitat von Monsti Beitrag anzeigen
    Hallo Marci,

    bei mir hatte der Großteil der Wellis auch zuerst Angst vor der Hand. Ich hab den Clicker so kondioniert indem ich die Hirse auf das Käfigdach gelegt hab und ein Stückchen weggegangen bin. In dem Moment wo die Süßen zur Hire geflogen sind aund angefangen haben zu fressen hab ich dann geclickt. So haben sie dort ganz in Ruhe gefressen und es war keine Hand dabei. Ich denke das ist am Anfang wichtig denn sonst kann es leider passieren dass sie mit dem Clickergeräusch die Hand verbinden. Nachdem sie dann ein bisschen gefressen hatten bin ich langsam hin und hab gaaaaanz langsam die Hand zur Hirse bewegt und sie weggenommen. Schon nach ein paar Tagen hatten sie keine Angst mehr vor der Hand und dann hab ich angefangen die Hirse auf dem Käfigdach festzuhalten und sie kamen an zum fressen.
    Das wäre eine Möglichkeit, um die Hände ersteinmal aus dem Spiel zu halten und gleichzeitig den Clicker zu konditionieren

    Etwas anderes fiele mir gerade auch nicht ein, es sei denn, du hast die nötige Zeit und Geduld, dich mit den Wellis während des Freiflugs intensiv zu beschäftigen und ihnen aus sicherer Entfernung immer mal wieder Kolbenhirse in der Hand anzubieten und zu schauen, ob sie sich nicht irgendwann doch überwinden. Die meisten Wellis lassen sich mit Kolbenhirse bestechen Das kann jedoch durchaus seine Zeit dauern und wiederm nicht jeder Vogel ist auch mutig genug.

    Und vielleicht noch eine womöglich völlig abwegige Idee: Wenn die Vögel wirklich "nur" Angst vor der menschlichen Hand haben, könnte man die Belohnung vielleicht in einem anderen Objekt servieren. Ich denke beispielsweise an einen kleinen Edelstahlnapf oder einen Tonuntersetzer, in den man die Kolbenhirse packt. Wenn gecklickt wird, reicht man den Wellis dann den Napf/den Untersetzer. So müssten sie zumindest nicht mit der Hand in Berührung kommen.

    Liebe Grüße,
    Lisa

  20. #20

    Gast

    Standard

    Hallo,
    Ja Du hast richtig verstanden. Man dann habe ich es gleich total falsch gemacht. Werde deinen Rat beherzigen und es genau so angehen. Vielen Dank für Deine Ratschläge.

  21. #21

    Gast

    Standard

    Huhu

    Ich wollte noch zu dem Beitrag mit dem pürierten Obst/Gemüse und Wasser hinzufügen, dass ich es bei meinen Flauschis mit Kamillentee gemacht habe. Also falls eure Knutschkugeln bestimmte Teesorten gern haben, könnt man das auch damit versuchen. Meine Eddy ist verrückt nach der Spritze die trinkt das ganze Ding leer


    Ich wünsche allen viel Erfolg

    Liebe Grüße
    Sebil

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