Hallo liebe Freunde,
nachdem einige von euch sicher öfters hier schon von dem teils Besorgnis erregenden Zustand meines Hahns Peeco gelesen haben (Zustand nach Schädel-Hirn-Trauma, neurolog. Ausfallerscheinungen), wende ich mich heute mit einem sehr belastenden Thema an euch.
Peeco führt ein den Umständen entsprechend "normales" Leben, wenn er einen guten Tag hat.
In letzter Zeit häufen sich jedoch die Tage, an denen Peeco völlig neben der Spur ist.
Er zittert, eiert und ist teils orientierungslos; teilweise scheint sein Sehvermögen nicht mehr zu funktionieren. Beim Fliegen versagt immer häufiger die Koordinationsfähigkeit und seine Stimme ist ein gequetschtes Krächzen.
Kurzum: Mein Schatz macht sehr schwere Zeiten durch.
Hat er jedoch seine guten Tage, so ist er ein recht gewöhnlicher Sittich, der plappert, ordentlich frisst, einige Runden fliegt und auch die Nähe zu den anderen sucht. Er ist dabei allerdings immer sehr passiv, zurückhaltend und sanftmütig. Aggressionen gehen von ihm nicht aus; er ist einfach ein Herzchen - allerdings ein sehr ruhebedürftiges und oft erschöpftes Tier.
Seit einigen Tagen muss ich jedoch sehr zu meiner Erschrockenheit feststellen, dass Peeco zusehends abbaut.
Am (für mich und ihn) schlimmsten ist jedoch das Verhalten seiner Artgenossen, die ihn nun häufig angreifen, hacken und malträtieren.
Gerade die eine Henne hat ihn auf dem Kieker und pickt gnadenlos in Bauch und Füßchen.
Sein bester Freund Birdy verhält sich zwiespältig: ab und zu krault, liebkost und füttert er ihn wie verrückt und weicht ihm nicht von der Seite, dann wiederum pickt auch er zu und steigt ihm teils auf den Rücken.
Peeco ist zu fast 100 % dabei immer völlig wehrlos und unterlegen und weiß gar nicht, wie ihm geschieht.
Ihm ist seine Verwirrung deutlich anzumerken.
Nun weiß ich aus den vielen Beschreibungen des Sittichverhaltens, dass in der Natur kranke Vögel aus Prinzip gemieden und gepiesakt werden, um sie dazu zu zwingen, den Schwarm zu verlassen. Ein kranker Welli ist eine Gefahr für den Schwarm und damit unerwünscht.
Ich gewinne den Eindruck, dass Peeco langsam aber sicher auch als "unerwünscht" angesehen wird - wären da nicht die Tage dazwischen, in denen Birdy ihn ohne Ende betüttelt und sogar die zickige Henne Lilly ihn kraulen mag.
Ich mache mir nun ernsthaft Gedanken darüber, ob das, was der Vogel erlebt (und erleidet) noch lebenswert ist oder ob ich ihn erlösen lassen soll.
Schmerzen hat er laut TA keine; er ist halt eben geistig völlig durch den Wind und das merken die anderen, die mit Unsicherheit und Aggressivität auf ihn reagieren.
Wenn ich bemerke, dass er wieder angegriffen wird, separiere ich ihn um ihn zu schhützen.
Aber ich weiß nicht, ob das gut und richtig ist.
Mir ist auch bewusst, dass mir niemand hier meine Entscheidung abnehmen kann, aber ich wäre für Ideen oder Überlegungen eurerseits wirklich dankbar.
Vielleicht können sie mir ja eine Hilfestellung geben (?)
Keinesfalls möchte ich ihn einfach so einschläfern lassen; ich hätte momentan nämlich das Gefühl, ihn um seine Lebenszeit betrogen zu haben und ihn zu früh aus diesem Leben genommen zu haben. Aber ich kenne eben auch die andere Seite und es schmerzt mich, ihn und das Verhalten meines Schwarms mitansehen zu müssen.
In diesem Sinne sage ich schon mal Danke an diejenigen von euch, die mir hier vielleicht mit Rat oder Gefühl beistehen können.
Ich weiß, dass das Thema Euthanasie heikel ist und jeden Wellihalter zutiefst berührt, drum wende ich mich ja auch an euch Experten.....
ratlose und traurige Grüße
eure Elena