Gleichgewichtsstörungen und verwirrt

[Gast]

Hallo,

durch Stöbern und Nachlesen, was mit meinem Welli "Simon" los ist, bin ich in diesem Forum gelandet und hoffe, dass mir hier jemand weiterhelfen kann.

Kurz zur Einleitung: Simon ist ein kleiner überängstlicher und introvertierter Wellensittich und ist vier Jahre alt. Er lebt mit einer kleinen Wellensittichdame (Charly) zusammen, die ihn gerne pisakt und er lässt es sich auch immer wieder gefallen und wehrt sich nicht. Beide sind leider nicht handzahm geworden, aber mal abgesehen von den kleinen Zankereien verstehen sie sich untereinander um so besser.

Seit einiger Zeit passiert es leider häufiger, dass Simon von der Stange fällt. Anfangs dachte ich, dass Charly ihn geschubst hätte (macht sie gerne mal), aber leider war das nicht der Fall. Simon wirkt vermehrt wackelig auf den Beinen und kann sich nicht mehr richtig halten. Dann fällt er auf den Käfigboden und bekommt richtige Verwirrtheitszustände. Er läuft verdattert über den Boden, die Beine geben immer nach und es dauert eine ganze Zeit, bis er es schafft wieder hoch zu klettern. Ich hab ihm schon Leitern bis auf den Boden verlegt, damit er es so leicht wie möglich hat. Zudem habe ich ihm noch Vitamintropfen gegeben, die aber auch nichts genützt haben.

Aber so heftig das alles klingt, geht das ganze Spiel einige Minuten und danach verhält er sich wieder, als wäre nichts gewesen und dann ist wieder für ein paar Tage gut. Seit dem Wochenende sieht es allerdings anders aus. Ich habe Simon in einen anderen Käfig gesetzt, damit er seine Ruhe hat, denn am Wochenende kam es dann heftig. Er wirkt nur noch müde, kneift die Augen zu und fällt manchmal im MInuten-, manchmal im Stundentakt von der Stange. Wenn er diese Verwirrtheitszustände bekommt, sieht es aus, als würde ihn etwas heftig durchzucken und der ganze Körper kurz verkrampfen.

Dann geht er aber wieder essen, trinkt was und dann ist für kurze Zeit wieder alles gut. Sein Gefieder und KOt sehen auch noch normal aus. Aber sein Zwitschern klingt mittlerweile mehr nach einem Krächzen, sofern er überhaupt einen Ton von sich gibt.

Ich weiß nicht, was ich mit dem kleinen Racker anstellen soll bzw. was er hat. Zudem habe ich mit den Tierärzten vor Ort bereits sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Weiß jemand einen Rat?

Ganz liebe Grüße,
Jennifer

[Gast]

Oh weia das hört sich gar nicht gut an!
Du musst so schnell wie möglich mit dem Kleinen zu einem vogelkundigen Tierarzt!
Hier ist eine Liste mit vk Tierärzten, guck mal, ob einer in deiner Nähe dabei ist:

https://www.welli.net/tierarztliste.html

Wenn keiner dabei ist, dann poste hier mal deinen Wohnort mit Postleitzahl.
Vielleicht kennt ja einer einen Tierarzt in deiner Nähe, der nicht mit auf der
Liste steht.

Ich drücke ganz doll die Daumen, dass dem armen Kerl so schnell wie möglich
geholfen werden kann

[Gast]

Hallo Jacki,

ich komme auch aus NRW. Genauer gesagt aus Gladbeck, an der Grenze zu Gelsenkirchen. Der nächste auf der Liste wäre in XXX. Nur leider bin ich auf Bus und Bahn angewiesen, da ich kein Auto habe und dann wäre der Weg für das Würmchen doch ganz schön lang. Aber ich versuche jemanden zu finden, der gleich morgen mit mir da hin fährt. Drück mir mal die Daumen, dass ich jemanden finde. Ich ärgere mich schon, dass ich überhaupt so lange gewartet habe...

Aber bei Tierärzten bin ich wie gesagt sehr mistrauisch. Zwei frühere Wellensittiche von mir sind durch falsch gesetzte Spritzen gestorben (beides Male unterschiedliche Ärzte) und daher habe ich mich bisher nicht getraut zu einem zu gehen.

Nichts desto Trotz schaue ich, dass ich jemanden mobil mache. Hab mir die Seite von dem xxx Arzt angesehen und denke (hoffe), die wissen, was sie tun.

Vielen Dank noch mal für Deine schnelle Antwort und fürs Daumendrücken.

[joia]

Hallo Jennifer,

hast eine PM. Gute Besserung dem Kleinen!

Joia

[Gast]

Der nächste auf der Liste wäre in XXX. Nur leider bin ich auf Bus und Bahn angewiesen, da ich kein Auto habe und dann wäre der Weg für das Würmchen doch ganz schön lang. Aber ich versuche jemanden zu finden, der gleich morgen mit mir da hin fährt. Drück mir mal die Daumen, dass ich jemanden finde. Ich ärgere mich schon, dass ich überhaupt so lange gewartet habe...

Ich hoffe, du findest jemanden, der mit dir dahin fahren kann! Ich würde
auch nicht unbedingt mit Bus und Bahn fahren wollen!
Mach dir keine Vorwürfe! Bei den Erfahrungen, die du gemacht hast, kann
man verstehen, dass du misstrauisch bist!

Aber bei Tierärzten bin ich wie gesagt sehr mistrauisch. Zwei frühere Wellensittiche von mir sind durch falsch gesetzte Spritzen gestorben (beides Male unterschiedliche Ärzte) und daher habe ich mich bisher nicht getraut zu einem zu gehen.

Das tut mir sehr Leid, dass du deshalb schon zwei Piepser verloren hast
Die Ärzte müssen ja wirklich null Ahnung gehabt haben.

Nichts desto Trotz schaue ich, dass ich jemanden mobil mache. Hab mir die Seite von dem xxx Arzt angesehen und denke (hoffe), die wissen, was sie tun.

Mach dir keine Sorgen! Die Ärzte hier in der Liste sind alle von Welli-Net Usern
getestet und empfohlen! Vielleicht schreibt ja noch einer was dazu, der den
Arzt dort kennt.

Vielen Dank noch mal für Deine schnelle Antwort und fürs Daumendrücken.

Kein Problem! Hier helfen immer alle gerne!
Ich drücke auch weiterhin die Daumen für deinen Schatz und berichte
morgen mal was der Arzt gesagt hat ok?

[Gast]

Danke für Eure Unterstützung! Ich werde auf jeden Fall berichten, wie es mit Simon weiter geht.

@Jacki
Ich denke, die Ärzte waren einfach nicht genügend ausgebildet für so kleine Piepser. Jedenfalls wird man danach als Wellihalter etwas skeptisch. (nett ausgedrückt)

[Gast]

Liebe Jennifer,

ich hoffe, dass sich eine Möglichkeit für Dich findet, zu dem Arzt zu gelangen, den Du anvisiert hast. Den Ortsnamen musste ich entfernen, weil es in diesem Forum nicht erlaubt ist, Tierärzte namentlich zu nennen und eine Ortsnamennennung in Verbindung mit unserer Liste einen direkten Rückschluss auf den jeweiligen Arzt zulässt. Das kann im schlimmsten Fall rechtliche Konsequenzen für den Forenbetreiber haben, deshalb habe ich es editiert. Aber das konntest Du alles nicht wissen, also mach Dir nichts draus, ja?

Zurück zu Deinem Patienten. Was Du beschrieben hast, klingt nicht gut. Es scheint anfallartig aufzutreten, was darauf schließen lässt, das möglicherweise etwas mit dem zentralen Nervensystem nicht in Ordnung ist. Solche Anfälle können infolge verschiedener Ursachen entstehen, darunter sind beispielsweise Epilepsie, beginnende Blindheit, Vergiftungen, ein leichter Schlaganfall, ein Hirntumor, etc. Wichtig ist, dass nach der Ursache gesucht wird, um eine konsequente Behandlung einzuleiten. Ich drücke die Daumen, dass es nichts Schlimmes ist und dass Deinem Vogel geholfen werden kann.

Gern kannst Du hier berichten, was der Tierarztbesuch ergeben hat, falls Du zu dem Vogel-Tierarzt gelangen solltest. Vielleicht können wir Dir dann weitere Tipps geben.

Viele liebe Grüße,
Gaby

[Gast]

Liebe Gaby,

danke, dass Du den Ortsnamen entfernt hast. Soweit habe ich in der Aufregung gar nicht gedacht.

Bei Aufregung fällt mir ein: ich hab jemanden gefunden, der mich fährt. Meine Schwester bringt uns gleich zum Tierarzt und ich bin schon total aufgeregt. Drückt uns die Daumen, dass alles gut wird.

Ich halte Euch auf jeden Fall auf dem Laufenden...wer weiß, ob ich mich ohne einen Schubser von Euch getraut hätte. Diesen Ruck brauchte ich wohl.

Liebe Grüße,
Jennifer

[Gast]

Hallo!

Simon und ich sind nach einer anstrengenden Reise wieder zurück gekehrt. Und während der Kleine sich jetzt erst mal im Käfig erholt, wollte ich allen, die mitgefiebert haben, mitteilen, wie es nun ausgegangen ist.

Großartig Untersuchungen hat der Arzt auch auf mehreren Anfragen von mir nicht gemacht, da er infektöse oder andere typische Krankheiten definitiv ausschliessen konnte. Er meinte, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach eine neurologische Krankheit ist, die man weder durch Röntgen sehen, noch durch Medikamente oder ähnliches behandeln könnte. Daher wollte er dem Kleinen sowas auch nicht zumuten.

100% sagen, was mit Simon los ist, konnte der Arzt nicht, da sich der Vogel sehr untypisch für bestimmte Krankheiten verhält bzw. sehr widersprüchlich, da er gut isst, normal trinkt und sich auch anderweitig immer wieder "normal" verhält. Wie gesagt, es wird wohl eher eine nervlich bedingte Angelegenheit sein, evt. Epilepsie oder er hatte wohl möglich einen Schlaganfall.

Des Weiteren riet mir der Arzt nur, dass ich dem Racker weiter Vitamintropfen geben soll. Ansonsten müsste der Kleine halt mit seiner "Behinderung" leben.

Zumindest bin ich schon einmal beruhigt, denn lebensbedrohlich ist seine Situation zur Zeit nicht und er könnte mit dieser Behinderung noch lange leben.

Jedenfalls schnappe ich mir jetzt direkt meine Schwester (wo sie schon mal da ist ) und fahre mit ihr in eine größere Tierhandlung, um Simon und Charly einen geräumigeren Käfig zu kaufen, den ich dann auch etwas behindertengerecht ausstatten werde. Da Simon nun nicht mehr fliegen darf, soll er es wenigstens im Käfig gut haben.

So viel erst mal von mir...und jetzt gehts Käfig kaufen.

[Gast]

Mein Rico hatte auch ähnliche Anfälle. Er war nicht mehr ansprechbar, er verkrampfte sich, er erblindete für eine kurze Zeit nach diesen Anfällen (meist so 10 Minuten). Was er hatte kann man nur raten... ich vermute es war ein Hirntumor, da er nie bleibende Schäden hatte und die Anfälle anfänglich viel zu oft und zu lange waren. Aber man kann es nur erahnen.

Was ich meine, was ihm gut geholfen hat, waren regelmäßige hochdosierte Vitamin-A-Kuren. Er bekam von mir ein bestimmtes Vitamin oral, auch direkt nach den Anfällen stündlich. Dann monatlich mal für ein paar Tage. Es wurde tatsächlich besser und seine Anfälle wurden sehr viel weniger. Hatter er sie anfangs fast wöchentlich, wurde es mit der Zeit höchstens 4 mal im Jahr.

Vor einigen Wochen hatte er leider einen Anfall, aus dem wir ihn nicht mehr herausbekommen haben. Er dreht sich auch nach Stunden nur noch im Kreis bis wir dem Elend ein Ende gesetzt haben - der Tierarzt und ich.

Ich möchte dir jetzt keine Angst machen, Rico ist schätzungsweise 5 Jahre alt geworden und hatte eine tolle Zeit in meinem Schwarm. Er war der freundlichste von allen.

Frag deinen Arzt, ob er dir ein hochdosiertes Vitamin-A-Präparat geben kann. Wichtig ist, dass der Vogel vorher fettreiche Saat frisst, damit die Vitamine auch gebunden und vom Körper verwertet werden können.

Alternativ kannst du ihm das auch beim Arzt spritzen lassen, was nach einem Anfall sicherlich auch sehr viel sinnvoller ist.

LG - Jasmin


@Feenseeschwalbe: Mein Hirn ist gerade ein wenig Müde, wars jetzt Vitamin-A oder Vitamin-B? Ich latsche gleich mal zum Kühlschrank, da habe ich noch die Vitaminmischung.

[Gast]

Hallo,

darf ich fragen, welche Vitamintropfen das sind? Hoffentlich Vitamin B? So ein allgemeines Vitaminpräparat wird ihm, denke ich, gar nicht helfen.

Hmm, die Untersuchung würde mich jetzt nicht unbedingt beruhigen. Allerdings hatte ich auch mal einen Vogel, der eine Störung des zentralen Nervensystems hatte und meine äußerst vogelkundige Tierärztin konnte ihn auch darauf nicht groß untersuchen, das Verhalten spricht auch einfach für sich. Mein Welli ist übrigens dann nach und nach erblindet, was ich gut durch selbst durchgeführte Test rausfinden konnte. Einfach mit einem kleinen Gegenstand - Stöckchen oder sowas - von der Seite an ihn rangehen und sehen, ob er überhaupt reagiert. Das war bei meinem nicht so, er hat es Null bemerkt.

Das würde auch das Erschrecken Deines Wellis erklären.
Alles Gute für ihn und ich drücke die Daumen.

Liebe Grüße,
Claudia

[Gast]

Liebe Leute,

oh weh, eine neurologische Erkrankung hört sich nicht gut an. Dagegen kann man nicht viel unternehmen, das ist richtig. Jasmin, es ist Vitamin B.

Was Du beschrieben hast, ist ein guter Ansatz, um den Gesundheitszustand eines betroffenen Vogels eine Weile stabil zu halten. Ich musste bei der Beschreibung auch an Rico denken, wenn ich ehrlich sein soll ...

Viele liebe Grüße,
Gaby

[Gast]

Hallo Jennifer,

habe dir eine PN geschickt.


Gruß
Elena

[Gast]

Hallo Ihr Lieben,

naja, so ganz beruhigt bin ich auch nicht wirklich, denn trotzdem sehe ich ja noch, wie mein Kleiner diese Anfälle hat und es fällt mir doch sehr schwer einfach hinzunehmen, dass man da wohl nichts machen kann.

Aber egal, wonach ich den Arzt fragte (untersuchungen, Medikamente), er meinte bei allem, dass es überflüssig und nicht hilfreich für Simon wäre, da er -mal abgesehen von diesen Störungen- doch recht fit wirkt. Kein Gewichtsverlust, er isst immer noch normal, er trinkt, Kot normal.

Was die Tropfen betrifft, da hat mir der Arzt gar keine verschrieben. Er meinte einfache Vitaminpräparate aus dem Geschäft würden zur Unterstützung ausreichen (und das sagte er auch nur auf mein Nachfragen). Ich habe ihn auch bereits gezielt nach Vitamin B gefragt, aber er meinte, dass Simon das nicht bräuchte, weil es an der Störung nichts ändert und es ansonsten nicht von Nöten wäre.

Das Gleiche zum Thema "Spritzen". Auch das wollte er Simon nicht zumuten, da es auch da nichts gäbe, womit er ihm wirklich helfen könnte.

Tja und das war der Arztbesuch...

Jetzt versuche ich halt, es dem Racker hier so angenehm wie möglich zu gestalten und hoffe, dass ich ihm ein wenig das Leben erleichtern kann...

Ganz liebe Grüße
Jennifer

[Gast]

Hallo nochmal,

kannst Du mir den Namen des Arztes mal PNen? Ich guck mal, ob der uns als vogelkundig bekannt ist. Ansonsten würde ich mir auf jeden Fall eine zweite Meinung einholen und die Diagnose bestätigen lassen.

Lieben Gruß,
Claudia