Thema: Fee Tinkerbell - ein kleines Wunder?

Hallo,
ich möchte Euch an dieser Stelle von einer sehr schönen Entwicklung berichten, die ich allerdings noch nicht so richtig verstehe...

Bei unserer fast fünfjährigen Wellihenne Fee Tinkerbell wurde von einer vKTA Ende Dezember durch Röntgen eine Hernie diagnostiziert. Uns wurde geraten erstmal abzuwarten und nur eine Operation zu wagen, wenn es schlimmer wird. Ende Februar bin ich wieder mit ihr zur Praxis gefahren, eigentlich bereit dazu, sie operieren zu lassen, weil die Wölbung am Bauch größer wurde und sie manchmal Probleme mit dem Kotabsetzen hatte. Der vkTA (der Chef der Gemeinschaftspraxis, vkTA mit Vogelklinikerfahrung) hat dann aber einen unheilbaren und inoperablen Tumor im Bauchbereich diagnostiziert und gesagt, er könne nichts für sie tun, außer sie erlösen, wenn es nicht mehr gehe...

Für uns begann eine traurige Zeit: Langsam, aber kontinuierlich ging es Fee schlechter. Sie konnte schließlich nicht mehr fliegen und sich immer schlechter bewegen. Samstag vor zwei Wochen war es besonders schlimm. Sie hat fast nur geschlafen (und dazwischen immerhin gefressen) und wir dachten, nun sei es leider soweit...
Aber nein: Sie machte in der folgenden Nacht etwas seltsam dunkle Häufchen (eher schwarz statt grün) und schied auch recht viel Wasser aus. Am nächsten Tag war sie so fröhlich wie lange nicht mehr, konnte sich wieder problemlos auf der Stange drehen etc. Die "Beule" am Unterleib wurde kleiner, von nun an Tag für Tag ein bisschen. Nach ein paar Tagen fing Fee wieder an ein bisschen zu fliegen - eher von oben nach unten, aber immerhin. Am Montag saß sie dann auf einmal wieder ganz oben auf dem Regal auf dem Vogelspielplatz! Es war bestimmt das schönste Geburtstagsgeschenk, was sie ihrem Freund Filou an diesem Tag, seinem ersten Schlüpftag, machen konnte... Inzwischen, nach zwei Wochen, fliegt sie wieder zielsicher und hat eine heftige Mauser - als ob der Körper sagen würde: "So jetzt habe ich auch dafür wieder Kraft..."
Man merkt ihr ihre Freude und Erleichterung richtig an, sie singt und spielt und nickt mit dem Köpfchen...
Nur: Wie kann das sein?
Vielleicht war es ein gutartiger Tumor? Oder ein Nierenstein? Oder ein Windei (obwohl die Tierärzte das beide ausgeschlossen hatten)?
Wir sind sehr, sehr glücklich, aber ich würde das Ganze auch gerne verstehen...
An Medikamenten bekommen sie alle 4 dauerhaft Korvimin (wegen ihres ehemaligen Schwarmmitglieds Simbali, der an PBFD erkrankt war) und seit einigen Wochen Propolis, weil ich gelesen hatte, dass Propolis das Tumorwachstum in manchen seltenen Fällen aufhalten kann. Aber ob es daran liegen kann? Eigentlich hatte uns der Optimismus gefehlt - aber nun...?

Habt Ihr vielleicht eine Idee?
LG
Juliane

Lieber Kleiner Prinz,

ganz vielen Dank für Deine Antwort. Und das ist wirklich sehr interessant, vor allem deshalb, weil ich Fee an dem Tag, an dem "die Wende" passierte, morgens gegriffen habe, um ihr Hinterteilchen ein bisschen zu reinigen. Wegen der Schwellung war dort einiges hängengeblieben. Weil sie was das Thema Greifen betrifft, sehr empfindlich ist, mache ich das wirklich nur, wenn es mir unvermeidlich erscheint. Ganz optimal schnell ging es nicht, bis ich sie in der Hand hatte, und ich habe ihr mit in Wasser getauchter Watte den Bereich rund um die Kloake ein bisschen gereinigt. Den Wattebausch habe ich dabei auch ein bisschen (vorsichtig natürlich) gegen den Bauch gedrückt und gehalten, weil ich nicht reiben wollte. Vielleicht hatte das Ganze ja einen ähnlichen Effekt wie bei Dir?!

LG
Juliane

Zitat von Kleiner Prinz

Hallo Juliane,

deine Geschichte erinnert mich total an die meines Spatzl: Bei ihm wurde - 2,5-jährig - auch ein Tumor diagnostiziert, gleiche Empfehlung: Halt schauen, wie lang es geht. Nach ein paar Wochen ging es ihm so schlecht, dass er sich nicht mehr auf der Stange halten konnte. Er schwankte auf dem Boden ganz elend hin und her, und da ich dachte, dass es zu Ende gehe, nahm ich ihn aus dem Käfig und hab ihn u.a. am Bauch gestreichelt und wahrscheinlich auch zärtlich gedrückt. Als ich ihn zurücksetzte, schüttelte er sich, krabselte munter drauf los. Eine Stunde später wollte er fliegen. Die Wölbung am Bauch war fast verschwunden. Es war wieder ein normaler Wellensittich. Nach einiger Zeit wurde er wieder ruhiger, die Beule trat wieder stärker hervor. Ich massierte sie abermals, gleiche Wirkung: ein munterer Vogel. Dies wiederholte sich 4 oder 5 Mal, danach kam die Beule nicht mehr wieder, und Spatzl wurde 7 Jahre als. Ich habe damals für mich es so interpretiert, dass es eine Zyste war, die durch das Streicheln/Massieren geplatzt war und die Flüssigkeit sich im Innerern irgendwohin entleert hatte. Das alles ist viele Jahre her, ich hatte damals viel weniger Erfahrung als heute. Der TA galt übrigens als Koryphäe für Vögel, war aber in meinen Augen ein Scharlatan. Dies würde hier aber zu weit führen.

Ich hoffe, dass dein Welli auch noch viele Jahre beschwerdefrei leben kann! Alles Gute für euch!

Noch eine gute Nachricht: Fee wachsen im Bereich rund um die Kloake wieder Flaumfedern! Wer sie nicht kennt, würde sie wohl inzwischen für einen ganz normalen Welli halten...

Hallo,

hier zeigt Fee mal ihr Bäuchlein:
- am 23. Mai, als sie es das erste Mal wieder geschafft hat, wieder auf den Spielplatz zu fliegen. Hier ging es ihr schon viel besser, aber die Vergrößerung im unteren Bauchbereich (obwohl schon viel kleiner geworden) ist noch deutlich zu sehen.
- heute: Man sieht kaum noch etwas und es sind wieder Federchen gewachsen an der Stelle.
Und: Die dunkle Verfärbung am Schnabel ist weg: Ihrem Herz geht es auch wieder viel besser, weil es nicht mehr für so viel Gewicht arbeiten muss.

Ich finde, sie ist (noch?) sehr dünn, aber der Appetit ist da und sie ist fröhlich und fliegt zwischen Spielplatz und Käfig hin und her. (Auf dem Bild stellt sie aber auch gerade die etwas Flügel ab, weil ihr warm ist.)

LG
Juliane

Unsere kleine Prinzessin ist diese Woche leider ins Regenbogenland geflogen...
Ihre Schwellung am Unterleib hatte langsam, aber stetig doch wieder zugenommen. Und dann hatte sie einen Flugunfall. Gerade noch oben auf dem Regal gesessen und gesungen und dann beim Rückflug muss sie gegen den Käfig geflogen sein... Es ging ganz schnell, jede Hilfe kam zu spät.

Liebe Fee, wir vermissen Dich so sehr - Deinen Gesang, Deine Fröhlichkeit... Wir werden Dich nie vergessen. Hoffentlich triffst Du im Regenbogenland Deine Freunde Wölkchen, Winnie und Simbali wieder...

Deine Freunde Firli, Daisy und Filou und die zwei Großnasen

Liebe sweet4, liebe Paulie,

danke für Eure lieben Worte.

Und ja, es war ein Schock...
Andererseits bin ich froh, dass es nicht passiert ist, während ich unterwegs war. So weiß ich wenigstens, dass es wirklich schnell ging und sie nicht lange ohne Hilfe hat leiden müssen.

Unsere drei "Hinterbliebenen" sind auch traurig. Filou hat angefangen zu mausern, Daisy hat Durchfall - kann Zufall sein, aber ich denke, es hängt damit zusammen, dass ihre Freundin nicht mehr da ist. Firli als Schwarmführer wollte am ersten Abend gar nicht in den Käfig - nach dem Motto "wenn mein Schwarm nicht vollzählig ist, kann ich doch nicht einfach schlafen gehen"...

Auf jeden Fall wird Fee immer als etwas ganz Besonderes in unseren Herzen bleiben.

Hier noch ein kleine Fotoauswahl:
Fee als Küken mit ihrem ersten Partner Wölkchen (blau),
mit Winnie (der leider nur wenige Monate gelebt hat) im Basilikum ,
mit Simbali (oliv)
und Filou und Firli.


Und

Zitat von sweet4

Hallo JS77,

es tut mir sehr leid, dass deine Fee so plötzlich verstorben ist. Das war sicher ein Schock für dich.


Liebe Fee. Ich wünsche dir alles Gute im Regenbogenland. Dort hast du sicher schon viele gefiederte Freunde gefunden, mit denen du nun fröhlich deine Runden ziehen kannst.

LG

sweet4

Liebe Juliane,

es tut mir so leid, daß Deine süße Fee ins geflogen ist. Sicher ist sie dort schon mit ausgebreiteten Schwingen von ihren früheren Freunden Simbali, Wölkchen und Winni empfangen worden; und nun machen sie gemeinsam das wunderschöne Land hinter dem Regenbogen unsicher.
Süße kleine Fee Tinkerbell, flieg frei und unbeschwert.....und paß von dort oben auf Deine liebe Felo auf, Du kleiner Engel. Traurige mitfühlende Grüße

Liebe Pfeffi,

ganz vielen Dank für Deine lieben, tröstenden Worte...
Ich komme gerade zurück von meinen Eltern, in deren Garten ich Fee heute begraben habe, mit einer kleinen Rosenblüte, die hier noch auf dem Balkon wuchs.
Ich weiß, dass durch ihren plötzlichen Tod Fee sicherlich viel Schlimmes erspart worden ist, trotzdem war der endgültige Abschied nochmal sehr traurig.
Aber sie hat ihr Leben wirklich jeden Tag genossen und das Köpfchen prinzessinnenmäßig immer schön hoch gehalten...

Ganz liebe Grüße

Juliane

Zitat von Pfeffi

Liebe Juliane,

es tut mir so leid, daß Deine süße Fee ins geflogen ist. Sicher ist sie dort schon mit ausgebreiteten Schwingen von ihren früheren Freunden Simbali, Wölkchen und Winni empfangen worden; und nun machen sie gemeinsam das wunderschöne Land hinter dem Regenbogen unsicher.
Süße kleine Fee Tinkerbell, flieg frei und unbeschwert.....und paß von dort oben auf Deine liebe Felo auf, Du kleiner Engel. Traurige mitfühlende Grüße