Thema: Meine Wellis wollen nicht fliegen und essen nichts Grünes

Liebe Wellifreunde,

seit einigen Wochen bin ich nun (wieder) Wellimama. Ganz spontan haben wir vor 5 Wochen einen ca. 1 - 2 Jahre alten Wellihahn aufgenommen, deren Besitzerin sich nicht mehr um ihn kümmern konnte. (Es war eine alte Dame). Wir haben den kleinen Kerl Blue genannt und er hat sich recht schnell eingelebt. Er ist gerne rumgeflogen, war nur etwas scheu. Man konnte aber Futter und Wasser wechseln, ohne dass Blue sich darüber aufgeregt hat; er hat sogar schon vorsichtig an der Kolbenhirse geknabbert, wenn man sie ihm hingehalten hat. Leider hat er Angst vor sämtlicher Rohkost. Ich hatte ihm immer mal wieder etwas Grünes in den Käfig gehängt, dann saß oder hing er stundenlang an der anderen Seite des Käfigs und schaute total ängstlich zu der Rohkost... :-(
Inzwischen haben wir uns einen zweiten Welli geholt, damit Blue nicht so alleine ist - ebenfalls einen Hahn - allerdings jünger als Blue (ca. 6 Monate), wir haben ihn Rito genannt. Da Rito noch sehr jung ist, ist er entsprechend scheu und ängstlich. Damit hat er jetzt auch Blue "angesteckt". Wenn man in die Nähe des Käfigs kommt bzw. Futter und Wasser wechseln möchte, flattern nun allebeide wie wild im Käfig herum. Das tut mir dann immer total leid. Rito isst im übrigen auch nix grünes sondern sieht es sich nur aus der Ferne an, obwohl man mir versichert hat, dass Rito Rohkost kennt.

Die beiden haben sich im übrigen inzwischen ganz gut miteinander arrangiert, sie beknabbern sich das Köpfchen und haben letzte Nacht sogar zusammen auf einer Schaukel geschlafen :-)
Aus dem Käfig kommen die beiden nun gar nicht, auch Blue nicht mehr, obwohl er immer gerne geflogen ist.
Was haben wir etwas falsch gemacht?

Ich freue mich auf Eure Antworten.

Nicole

Hallo Nicole,

für mich hört sich das so an, als hätte tatsächlich der erste Welli den zweiten "angesteckt" mit dem ängstlichen Verhalten. Dass sich einer verhaltensmäßig am anderen orientiert (im Guten wie im Schlechten) habe ich auch schon oft beobachtet und ist wohl nichts Ungewöhnliches. Ich finde es auf jeden Fall wichtig, dass Du den beiden viel Zeit gibst und Ruhe bewahrst. Wenn sie unruhig rumflattern, ignorier das einfach. Das ist leichter gesagt als getan, ich weiß. Aber das ist langfristig das einzige, was hilft - ist jedenfalls meine Erfahrung. Und wenn Du Dich in der Nähe der zwei Plüschbällchen aufhältst, kann Du ja leise immer wieder in gleichmäßigem "Singsang" mit ihnen reden und zwar so, dass immer wieder ihr Name in den Sätzen auftaucht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das vertrauensbildend wirkt, dauert aber halt auch etwas, wie so vieles bei den Wellis .

Was genau gibst Du ihnen denn an Rohkost? Probier einfach weiter verschiedenes aus, irgendwann kommt schon mal einer und knabbert und der andere kommt dann nach, weil er das auch probieren will. Das braucht eben auch Zeit und Geduld. Manchmal hilft es auch, das Gemüse mit etwas Wasser zu besprühen, dann kommen sie und picken die Tropfen runter und dann ist es nicht mehr weit, dass sie auch das darunter probieren.

Viel Geduld, Ruhe und Freude mit Deinen beiden und euch allen miteinander frohe Weihnachten!
Irmi

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Hallo,

vielleicht legst du Kolbenhirse auf das Freiflugtürchen?
Bietest du außerhalb des Käfigs Anflugmöglichkeiten an?
Der Freiflug ist eben so eine Sache, das dauert seine Zeit. Meine Federchen brauchten auch ihre Zeit, aber heute sind sie meistens täglich draußen.
Zu dem Fressen: Du könntest vielleicht einen Napf auf den Käfigboden mit Körnern stellen (normales Futter). Wenn sie dort futtern, würde ich etwas Frischkost reinlegen. Von Tag zu Tag steigern. Irgendwann werden sie Mut fassen. Der Mut siegt über der Angst!
Ich weiß, man muss Geduld haben, meine Wellis fressen auch nicht alles was ich ihnen gebe und wenn ich es auf einen Teller lege, haben sie vor diesem meist etwas Angst. Aber das wird schon klappen.

Liebe Grüße
Anna

PS: Aber verzweifle nicht! Geduld ist das Zauberwort bei der Haltung von Wellensittichen, auch, wenn es sich schwer anhören mag und auch schwer ist.