Hallo zusammen.

Ich bin ganz neu hier und brauche dringend Rat.

Ich habe ein Wellipärchen, das Weibchen ist 8 Jahre alt, das Männchen kann ich nur schätzen. Die Henne habe ich im Juli 2007 als Nestjunge zusammen mit einem damaligen gleichaltrigen Hahn gekauft. Weil dieser Hahn aber knapp 2 1/2 Jahre später auf tragische Weise von meinem Nachbarskater erlegt wurde, holte ich direkt am nächsten Tag einen neuen Hahn in etwa gleichem Alter wie damals meine Henne.

Meine beiden Schätzchen sind seither verpaart, aber beide leiden an unterschiedlichen Krankheiten. Lizzie hat aufgrund eines Röntgenbefunds und der Symptome ziemlich unzweifelhaft einen Lebertumor. Die ersten Anzeichen zeigten sich schon im April 2015, aber inzwischen ist es schlimmer geworden.

Willi kann seit Mai/Juni nicht mehr laufen. Er war schon flugunfähig, als ich ihn damals bei mir aufnahm, aber die Ursache hierfür wurde nie zweifelsfrei geklärt.

Nun geht es meiner Lizzie zusehends schlechter. Sie plustert, schläft viel und kuschelt sich dabei immer ganz stark an Willi auf einem Liegebrettchen an.

Willi hingegen zeigt keine schweren Krankheitsanzeichen. Er ist ausgesprochen munter, tschilpt wie ein Rohrspatz und frisst ganz normal. Er ist auch sehr aufgeweckt und nimmt alles um ihn herum genau wahr - Apathie oder Schmerzzeichen stelle ich bei ihm nicht fest.

Nun meine Frage: Was soll ich tun? Mein Käfig ist "behindertengerecht" gepolstert und ausgestattet mit Korkliegebrettchen, Rampen, auf denen Willi problemlos mithilfe seines Schnabels rauf und runter robben kann - was er auch eifrig macht, es ihm also scheinbar keine größeren Probleme bereitet.

Was aber, wenn Lizzie nun stirbt oder ich mich entschließe, sie doch einschläfern zu lassen? Ich kann ja Willi nicht alleine lassen. Der arme Kerl ist aber auch noch so voller Lebensfreude, dass mir für ihn der Gnadentod zum derzeitigen Zeitpunkt auch unangebracht und sogar herzlos erscheint.

Weggeben kann ich Willi auch nicht, ich wüsste keine geeignete Pflegestelle oder Privatperson, die sich um ihn kümmern kann - außerdem würde ich auch das herzlos finden.

Meint ihr, in dem Fall, dass Willi als behinderter Witwer neue Partnervögel bekommen sollte? Vielleicht 2 neue Hähne, die sich untereinander verstehen und Willi wenigstens Kontakt zu Artgenossen hat? Ein Pärchen aus 1 Hahn 1 Henne dazuholen finde ich so fragwürdig wie nur 1 Partnervogel ohne Behinderung...und einen Partnervogel mit Behinderung würde ich mir nun auch nicht freiwillig antun, denn ich bin 12 Stunden am Tag, 5 Tage pro Woche nicht zuhause und komme jetzt schon den Anforderungen mit vermehrten TA-Besuchen kaum nach...

Ich fühle mich so hilflos und machtlos, weil ich nicht weiß, was ich machen soll, wenn Willi die Lizzie überlebt... und das sieht im Moment stark danach aus...