Thema: Operation riskieren oder Erlösen

Hallo,
hier stelle ich euch nun mein dickstes Problemkind vor.Mickey.
Die 7-jährige Henne leidet seit Jahren an einemgroßflächigen Lipom am Brust/Bauchbereich, das ihr Gewicht zwischen 50 undsagenhaften 67 g schwanken lässt. Nun hat sich auf dem Lipom eine großflächigeXanthomatose gebildet, die laut VkTA1 inoperabel ist, da zu viel Haut undGewebe entnommen werden müsste.
In letzter Zeit schaut Mickey immer wieder nach unten undsie bewegt sich anders, als würde sie etwas zwischen ihren Beinen stören.Außerdem putzt sie sich heftiger als ihre Kollegen, was wahrscheinlich von derjuckenden Haut kommt.
VkTA1 behandelte mit einem Spray die Federlinge, die er beiMickey fand, bei allen drei Vögeln - er meinte, das nach-unten-sehen wäre denParasiten zuzuschreiben gewesen.
Auf der Röntgenaufnahme von VkTA2 sah man allerdings denwahrscheinlicheren Grund dafür: Ein seltsames, murmelgroßes Gebilde, das sichnicht genau identifizieren ließ. Dazu eine riesige Leber.
Man riet mir zu einer OP, da sich nicht abschätzen ließ, wieschnell und wie gefährlich sich dieses Gebilde noch ausdehnt und entwickelt undinwieweit es die Henne beeinträchtigt. Allerdings seien die Chancen, dassMickey die OP übersteht, nicht überwältigend hoch. Durch die geschädigte Lebersei die Blutgerinnung evtl gestört und durch das Xanthomatom könne espassieren, dass man die Wunde nicht gut vernähen kann. Außerdem ließ sich nichtsagen, was für ein Gebilde da überhaupt entfernt werden soll (ist es einTumor?).
Die OP wollte man schnellstmöglich durchführen, aber ichwollte wenigstens erst mal die Leber-Kur abwarten. Inzwischen tendiere ich zuEuthanasie im Bedarfsfall. Mickey ist sieben und ich hatte bereits einmal einetolle Henne den Strapazen von mehreren chirurgischen Eingriffen ausgesetzt, undsie schließlich bei einer dieser OPs verloren, die dann in immer kürzerenAbständen nötig waren. Das möchte ich Mickey nicht auch noch zumuten. SiebenJahre sind ja heutzutage schon ein Alter - traurig, aber wahr...MeineEntscheidung steht nun fast fest: ich werde sie genau beobachten, und wenn dieZeit kommt, lasse ich sie erlösen. Ich hoffe nur, den richtigen Moment dafür zuerwischen (aber den gibt es sowieso nie so richtig, was?)
Hättet ihr die OP durchgeführt?

Hallo Tilya,

puh, schwere Gewissensfrage! Ich glaube, nur der Halter und ein behandelnder vkTA kann und sollte darüber entscheiden; es ist bei jedem Welli anders und nur Du (und der TA) können den Leidensdruck und das Kämpferherz bei Mickey am allerbesten einschätzen.
Ich versuche immer, zwischen Leiden und Lebensqualität des Vogels vernünftig abzuwägen: nimmt er noch am Schwarmleben teil, fliegt und frisst genug, macht den Eindruck, zu kämpfen und leben zu wollen? Dann bekommt er jede TA-Unterstützung inklusive OPs, die er braucht! Scheint Leid und Schmerz aber größer als alles andere im Leben des Wellis zu sein und würden auch noch mehrere unsichere Eingriffe nötig werden, dann.....ich kann Dir da nicht wirklich helfen. Lass Dich am besten nochmal gut von dem TA beraten und Dir bei der Entscheidung von ihm helfen.

Alles Gute für Dich und Mickey!

Liebe Güße
Marion & 9

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Hallo,
ich würde sie auch erlösen lassen!
Lieber gebe ich einem armen Vögelchen eine neue Heimat, anstatt ein Geliebtes leiden zu sehen, wenn es sowieso kaum eine Chance gibt, dass ein unbeschwertes Leben ermöglicht werden kann!

Hallo Tilya!

So wie du es beschreibst, würde ich es genauso machen wie Du. Keine Op und dann Erlösen, hoffe du hast aber noch etwas Zeit mit ihr.

Vielen, vielen Dank, ihr Lieben.
Das mit Filou tut mir sehr leid.
Eure Antworten haben mich sehr gestärkt, auch in meiner Entscheidung, und ich sehe einfach jedem Tag mit Optimismus entgegen (auch wenn mir bewusst ist, wie es wohl enden wird, aber daran denke ich jetzt nicht)
Mickey sitzt gerade mit ihren Kumpels auf dem Balkon. Ich bilde mir ein, die Leberkur tut ihr jetzt schon gut, auch das "echte" Sonnenlicht.
Ich hoffe, dieses Wetter bleibt noch ein wenig.
Ganz liebe Grüße