Kann man mit Megas gut leben?

10.10.2016

Ihr lieben,

bei meinem kleinen Hugo wurden jetzt Megas diagnostiziert. Zunächst ließ sich nur eine Unterfunktion und Schwellung der Nieren feststellen und da wurde er auch über ein halbes Jahr hinweg darauf behandelt.
Dummerweise mit einer Mischung aus Granatapfel- und Cranberrysaft. Was die Nieren anging, hat das auch wunderbar angeschlagen, die Schwellung des Organs ist deutlich zurückgegangen und auch sein Kopfgefieder, das sich vorn ganz schwarz verfärbt hatte, bildete sich wieder zurück.
Für die damals vermutlich schon bestehende Megabakteriose war die Saftzugabe ins Trinkwasser sicher ein gefundenes Fressen. Zwischendurch traten temporäre neurologische Ausfälle auf und wir dachten, es läge an der Nierensymptomatik. Insgesamt machte er jedoch einen besseren Eindruck - bis letzte Woche.

Plötzlich war er ständig aufgeplustert und schlief den ganzen Tag, außerdem schied er unverdaute Körner aus. Also machten wir uns auf zum vkTA, wo unser böser Verdacht bestätigt und in der Kotuntersuchung Megas festgestellt wurden.

Nun bin ich mit einer für mich völlig neuen Situation konfrontiert. Ich habe einen Vogel, dem ich nun mind. einen Monat lang jeden Tag Medikamente (Ampho moronal) geben muss.
Hugo und auch der Rest meiner Bande sind sehr scheu. Dezeit habe ich ihn gemeinsam mit seiner Frau in den Krankenkäfig gesteckt, weil ich ihn dort besser schnappen kann als in der Voli. Zumindest, bis es ihm wieder deutlich besser geht, würde ich ihn auch dort belassen. Das Medikament scheint auch gut anzuschlagen, er hat zwei Gramm zugenommen und schläft nicht mehr den ganzen Tag, auch wenn er sich immer noch eckig plustert.
Kochfutter nimmt er leider gar nicht an, auch kein normales loses Futter. Das einzige, was er frisst, ist Kolbenhirse. Total ausgewogen...

Aber im Moment bin ich ja froh, wenn er überhaupt was zu sich nimmt, leider scheidet er auch immer noch unverdaute Körner und flüssigen Kot aus.

Obwohl ich mich (auch schon vor dieser Diagnose) schlau gelesen habe und weiß, was ich zu beachten habe, geht doch nichts über persönliche Erfahrungen.
Wird Hugo wieder der alte Hugo? Ich weiß, dass die Krankheit schubweise verläuft. Aber wie oft kommt so ein Schub? Muss ich ständig Medis geben? Wird er (und auch die anderen) sich daran gewöhnen, dass ich ihn öfter mal schnappe?
Oder wird mir jedesmal die ganze Voli Amok laufen? (Ja, das machen sie auch bei abgedunkeltem Raum, wenn ich den gewünschten Vogel nicht beim ersten Griff geschnappt bekomme... >__<)
Sonst habe ich das ja gerne vermieden, weil die alle extreme Panik schieben. Zwei meiner Vögel haben jetzt schon immer Angst, wenn ich zu nah an der Voli stehe und beäugen mich stets kritisch - auch wenn ich gar nichts mache. Meine Vögel hassen mich!

Kann ein Welli gut mit Megas leben? Da er jahrelang symptomfrei war und immer im Schwarm gelebt hat, möchte ich ihn auch wieder zu den anderen geben, sobald es ihm besser geht. Ich kann ihn schlecht einen Monat lang im Krankenkäfig eingesperrt lassen. Nach der langen Zeitspanne, die sie zusammen verbracht haben, hat eh schon der ganze Schwarm Megas. Die anderen leben symptomfrei. Von "going light" kann da keine Rede sein, die sind fast alle zu dick. XD
Ich würde mich sehr über eure Erfahrungsberichte freuen.

LG
Sabine

10.10.2016

Hallo Sabine,
es tut mir sehr leid, dass dein Hugo diese Diagnose erhalten hat.
Aber schon mal super, dass er bereits wieder am zunehmen ist. Weiter so, Hugo, hau ordentlich rein und lass es dir schmecken.
Ich verlinke dir mal einen Thread, in dem es um Saaten geht, die man zufüttern kann.
https://www.welli.net/forum/threads/...-megapatienten

Megas sind nicht unbedingt ein Todesurteil, aber es ist eine chronische Krankheit und man muss seinen Welli sehr genau beobachten.
Mein Kleiner hat es jetzt schon zwei Jahre und zwischen den Schüben ist er genauso voller Lebensfreude wie die anderen Wellis. Bei uns ist ein Schub meist mit der Mauser aufgetreten.
Sehr stressige Situationen sind auch immer eine Gefahr. Wobei man natürlich nicht jeden Streß immer vermeiden kann.
Regelmässiges Wiegen ist sehr wichtig. Am Gewicht kann man schon erkennen wenn es einem Welli schlechter geht.
Medikamente im eigentlichen Sinn gibt es nur, wenn ein Schub auftritt. Aber es gibt Ergänzungsmittel, die wir auch zwischendurch geben. Korvimin in der Mauser, zwei mal im Jahr eine Kur mit PT-12, kurweise Propolis.
Die Medikamentengabe findet Kleiner jetzt immer noch so blöd wie das erste Mal. Ein gewisser Gewöhnungseffekt ist aber schon zu merken.
Aber es hilft ja alles nichts, die Medizin muss er nehmen, nur die hilft im Falle eines Schubes.
Das Vertrauen leidet dadurch schon, aber nach einer Weile ohne Medizin geben, kann man sich nach und nach wieder annähern und er frisst dann auch wieder die Hirse aus der Hand.

Ich würde Hugo auf alle Fälle wieder zu den anderen lassen. Auch wenn er von den anderen getrennt ist, ist das Streß für ihn.
Wenn es aber so leichter für dich ist mit dem Fangen, dann noch die Zeit abwarten.

Ich verlinke dir noch mal einen älteren Thread mit Erfahrungen von verschiedenen Usern und einen Thread mit Erfahrungen von einer Person.
https://www.welli.net/forum/threads/...-geht-es-ihnen
https://www.welli.net/forum/threads/...reckensgesicht

Ich wünsche deinem Hugo gute Besserung und dir alles Gute für die Medikamentengabe.

Liebe Grüße
Melanie

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Ich kann Dir dieses Produkt für Deine Wellis empfehlen:

10.10.2016

Hallo Shiva,

dass tut mir leid dass deine einen Schub haben. Meine sind inmoment auch in Behandlung und es geht ihnen jetzt schon nach paar Tagen viel besser.
Eigentlich können sie ganz gut damit leben, man muss halt nur paar dinge beachten. Meine hatten Jahre lang keinen Schub gehabt und dass Übergewicht war bei meinen eher ein Problem.
Mit dem Granberry Saft ist es wirklich gut für die Niere. Schade dass es einen Schub ausgelöst hat, aber da ist halt Zucker drin. Was ich noch kenne für die Niere ist ein Homoöphatisches Medikament was man übers Trinkwasser geben kann, was kein Zucker enthält. Dass bekommt man aber nur beim Tierarzt.
Renes/Viscum.PLV heißt es.

Was auch bei Megabakterien hilft ist Thymian. Thymian hat eine pilztötende Eigenschaft und Megabakterien sind Hefepilze. Ich gebe es zurzeit meinen als Tee zum trinken. Selber an das Kraut gehen meine leider nicht dran, aber vielleicht kämen ja deine auf den Geschmack?
Es ist gut, dass deine an die Kolbenhirse dran gehen. Das machen meine auch und lassen auch dass Körnerfutter zurzeit eher stehen.
Aber ihnen geht es schon besser und ich drücke deinen die Daumen dass es bei deinen auch Berg auf geht.

Liebe grüße

10.10.2016

Liebe Melli, liebe Alula,

danke für eure aufmunternden Worte, die Tipps und die Links.

Gerade die Erfahrungsberichte anderer Mega-Vogelbesitzer machen mir Mut. Hugo geht es heute bereits deutlich besser als noch vor ein paar Tagen. Heute hat er zum ersten Mal seit einer Woche für mich die Flügel gestreckt - Ich hab geweint.

Wenn er heute Abend wieder mindestens die gleiche Grammzahl wie gestern abend auf die Waage bringt, setze ich ihn morgen wieder zu den anderen. Ganz allein ist er zwar nicht, seine Frau muss mit ihm drüben im Arbeitszimmer abhängen (was beiden logischerweise nicht so gefällt, weil das ziemlich langweilig ist).

@Melli: Vielen Dank für die Links und die guten Medi-Empfehlungen
@Alula: Ja, das Renes/Viscum bekommt Hugo derzeit auch in den Schnabel. Thymiantee werde ich morgen gleich besorgen. Kann / darf / soll ich den unverdünnt reichen? Oder lieber **** mit Wasser?

LG
Sabine

10.10.2016

Hallo Sabine,
ich gebe auch regelmäßig Thymiantee. Bitte immer verdünnt geben und nicht heiß.

Ich mache immer eine Tasse Tee. Davon gebe ich ein paar Teelöffel in die Wasserschale und verdünne es mit Wasser.
Der restliche Tee in der Tasse ist dann für ich.

Hier kannst du auch noch mal nachlesen: https://www.welli.net/blog/a757-tee-...t-wirkung.html

Liebe Grüße
Melli

10.10.2016

Super, danke.
Dass man Tee nicht heiß reicht, versteht sich eigentlich von selbst. Nur mit dem Verdünnungsverhältnis war ich unsicher. Vielen Dank.

Hugo geht es gerade zunehmend besser. Er hat heute auch wieder ein Gramm mehr auf die Waage gebracht als gestern. Morgen darf er wieder zu den anderen

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