Thema: Wellensittich gestorben

Hallo, ich bin neu im Forum. Ich habe mir vor einem halben Jahr zwei Wellensittiche aus einer Zoohandlung gekauft. Zwei Weibchen, Daisy und Kiki. Daisy war mein Liebling weil sie eben immer so süß und zurückhaltend war aber auch so unglaublich lieb, sie hat sich auch anfassen lassen. Kiki war schon viel ängstlicher. Sie haben sich immer gut verstanden und immer miteinander gekuschelt obwohl es zwei Hennen waren. Manchmal haben sie sich auch gezofft aber sofort wieder vertragen und geschmust. Kiki ist etwas zierlicher als Daisy, aber sie war immer topfit. Im Gegensatz zu Daisy die immer etwas ruhiger und lustloser wirkte. Sie hat nicht so oft gezwitschert und ihre Flügelchen meist hängen gelassen. Außerdem hatte Daisy einen Buckel am Rücken im Nackenbereich. In den ersten Monaten war alles in Ordnung bis ich bemerkte das Daisy in den Nächten immer komische Atemgeräusche machte. Tagsüber war aber alles in Ordnung sie hat mit Kiki gespielt und hatte auch Appetit. Irgendwann wurden die Atemgeräusche schlimmer und ich machte mir Sorgen und bin dann mit ihr mit dem Bus zu einer vogelkundigen Tierärztin gefahren. Sie hat sie abgetastet und meinte die Luftsäcke seien frei, habe sie dann auf den Buckel angesprochen und sie fand diesen auch merkwürdig hat aber nichts weiter dazu gesagt. Sie hat Daisy drei Tage bei sich behalten um sie zu untersuchen sie sagte mir das sie versucht hat aus ihren Nasenlöchern eine Probe zu nehmen, und hat diese untersucht. Es ist aber nichts dabei rausgekommen sie meinte da wären keine Bakterien. Ich war dann natürlich erleichtert und dachte Daisy sei gesund. Ungefähr einen Monat später am 22.12 ging es Daisy nach und nach immer schlechter. Am Anfang dachte ich mir nichts dabei. Am 24.12 ging es ihr plötzöich sehr schlecht, sie hatte bei jedem Atemzug Atemgeräusche, saß aufgeplustert auf der Stange und versuchte zu schlafen. Außerdem war ihre Kloake verklebt und es fiel ihr schwer Kot abzusetzen, man konnte sehen wir sie am pressen war. Und sie hatte auch starkes Schwanzwippen, sie hat auch nichts mehr gefressen. Ich war natürlich geschockt und hatte panische angst das sie stirbt. Alle Tierärzte hatten geschlossen. Der Notdienst war in der Tierklinik aber die Klinik liegt in einer anderen Stadt und ich habe kein Auto dorthin zu fahren und auch nicht genügend Geld. Am nächsten Tag als ich nach hause kam lag Daisy tot mit dem Bauch auf dem Käfigboden. Ich nahm sie kurz in die Hand und sah das sich ihre brust nicht mehr hebte und senkte, ich nahm an sie sei tot. Habe sie in eine kleine Schachtel gelegt und im Hof begraben. Es hat mir das Herz gebrochen, ich bin total schockiert. Ich habe meinen Wellensittich so geliebt. Bin nur noch am weinen. Sie wurde wahrscheinlich nicht mal 1 Jahr alt. Warum musste sie sterben?

Hallo Stormy,
mein aufrichtiges Beileid und tiefstes Mitgefühl. Guter Flug ins Regenbogenland Stormy Mach dir keine Vorwürfe. Deine Daisy war krank und die Ursache wurde nicht richtig erkannt. Bei einem Röntgenbild hätte man eindeutig sehen können was die Atemprobleme verursacht.
Wünsche dir viel Kraft und Trost für die nächste Zeit und hoffe Kiki bekommt bald wieder Gesellschaft. Daisy möchte bestimmt, dass Kiki nicht lange alleine bleibt.

Mitfühlende Grüße


Goldstück

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Hallo Stormy,
erst mal ein herzliches Willkommen im Forum, auch im Namen des gesamten Welli.net-Teams .
Auch wenn Dich ein trauriger Anlass zu uns geführt hat .

Das gerade so ein junges Vögelchen "ruhig" und "lustlos" wirkte und dann auch die Flügel hängen ließ, dazu noch den "Buckel",
sind alles Anzeichen, die auf eine Krankheit hindeuten.
Die Atemgeräusche dazu, deuten ebenfalls auf eine Erkrankung hin.

Du hast eigentlich richtig gehandelt und bist zu einem vermeintlich "vogelkundigen" Tierarzt mit Daisy gegangen.
Jedoch scheint dieser Tierarzt wohl doch nicht so wirklich vogelkundig gewesen zu sein .
Gerade bei Atemproblemen sollte eine Röntgenaufnahme gemacht werden, um zu schauen was die Atmung beeinträchtigt.
Durch reines Abtasten, kann ein Tierarzt meines Wissens niemals feststellen, ob die Luftsäcke frei sind.
Auch Infektionen der Atemwege, kann ein Tierarzt nicht mit Abtasten feststellen, oder ausschließen.
Zu Atemproblemen können viele Erkrankungen führen, wie z.B. Infektionen, Tumore, Organvergrößerungen und auch eine Herzschwäche.

Dieser "Buckel" kann ein ein Anzeichen von Unwohlsein gewesen sein, aber auch eine mögliche Rachitis.
Wobei ich jetzt eher in dem Zusammenhang das Unwohlsein vermute.
Kranke Wellensittiche plustern sich oft etwas auf, haben eine gebückte Haltung, sind ruhiger als gesunde Wellis und schlafen viel.
Auch das die Kloake "verklebt" war und sie Probleme beim Kotabsatz hatte, sowie das "Schwanzwippen" ist nicht normal.

Es tut mir sehr leid, daß Daisy verstorben ist .
Aber mache Dir bitte keine Vorwürfe, Du hast soweit richtig gehandelt und bist mit ihr zu einem Tierarzt gegangen.

Wichtig ist aber, daß man zu einem wirklich vogelkundigen Tierarzt geht und das möglichst, sobald einem etwas komisch vorkommt.
Wellensittiche sind sehr gute Schauspieler und verbergen lange eine mögliche Erkrankung.
Deshalb ist es oft schon weit fortgeschritten, wenn man etwas bemerkt.
Ein wirklich vogelkundiger Tierarzt hat entweder einen "Facharzt für Geflügel", oder eine Zusatzbezeichnung "Zoo-, Zier- und Wildvögel".
Dies sind mehrjährige Ausbildungen speziell auf Vögel und deren Erkrankungen.
Vielleicht hilft Dir unsere Tierarztliste weiter...
https://www.welli.net/tierarzt-liste.html

Ich würde Dir sicherheitshalber dazu raten, Kiki auch untersuchen zu lassen.
Um sicher zu gehen, daß bei ihr wirklich alles in Ordnung ist und sie sich nicht evtl. mit etwas angesteckt hat.
Wenn da alles okay ist, würde ich, auch wenn es Dir sicher schwer fällt, möglichst bald einen Partnerwelli für Kiki besorgen.
Diesen würde ich sicherheitshalber auch vorher untersuchen lassen, damit ausgeschlossen werden kann,
daß dieser nicht evtl. etwas ansteckendes einschleppt.

Was Deine Daisy nun wirklich hatte, wird im Nachhinein wohl keiner mehr beantworten können.
Aber dies würde jetzt ja auch nichts mehr daran ändern.
Daisy fliegt nun unbeschwert im Regenbogenland und ist frei von allem Leid.
Zermürbe Dir nicht mehr den Kopf darüber.
Achte auf Deine Kiki und schaue mal, ob Du einen wirklich vogelkundigen Tierarzt in erreichbarer Nähe findest.

Ich fühle mit Dir
Es ist schwer, wenn man ein geliebtes Vögelchen verliert.

L.G. Tobe

Hallo goldstück und Tobe, vielen Dank für eure tröstenden Worte.

Bin immer noch sehr traurig über das was passiert ist, ich hing so sehr and Daisy will es einfach nicht wahrhaben. Ihr Tod kam unerwartet. Kiki geht es soweit gut, sie ist am zwitschern und zeigt keinerlei Anzeichen einer Erkrankung. Auch wenn ihr Zwitschern was anderes vermuten lässt, wenn ich ihr in die Augen schaue sehe ich das sie genauso traurig ist wie ich. Ich weiß nicht ob ich mir noch einen Welli kaufen möchte, ich habe Angst das wieder ein Vogel stirbt. Muss noch darüber nachdenken. Aber ich weiß das Kiki auf Dauer so nicht leben kann und das es eine quälerei wäre sie alleine zu lassen. Und das heißt das ich sie vielleicht abgeben muss, am besten in einem Schwarm wo viele andere Wellis leben. Aber ich bin hin und her gerissen, ich weiß wie es ist einen Vogel abzugeben. Meistens bekommt man sie aber nicht wieder zurück, wenn man sie doch wieder haben möchte weil man sie vermisst.

Ich habe Angst das Daisy gelitten hat, jeder Atemzug hat ihr Kraft gekostet. Sie konnte nicht mehr auf die gegenüberliegende Stange hüpfen, ist einmal runter gefallen. Und fliegen konnte sie erst recht nicht mehr. Als ich Daisy in die Hand nahm fiel mir auf das sie einen komischen Geruch an sich hatte der vorher nicht da war. Würde den Geruch schon eher als unangenehm bezeichnen. Ihr Kot sah normal aus, aber er war ziemlich klebrig. Das ist einfach schlimm wenn man bedenkt das das geliebte Haustier gelitten haben könnte, letzte Woche war noch alles in Ordnung. Ihre Nasenlöcher waren sauber, es war kein Sekret daran. Aber sie hörte sich eben so an als hätte sie einen Schnupfen. Sie ist alleine gestorben, ich war nicht dabei und konnte mich nicht von ihr verabschieden. Sie lag ganz am Rande des Käfigbodens zusammengekauert auf dem Bauch, konnte sie auf dem ersten Blick gar nicht sehen weil sie sich so versteckt hatte. Der Anblick hat mich sehr schockiert, ich hatte gehofft sie würde noch leben. Die Tierärztin bei der ich gewesen war ist wohl tatsächlich vogelkundig. Es steht im Internet das sie Fachtierärztin für Geflügel ist. Als sie Daisy untersucht hat, hatte sie Handschuhe angezogen.

Ich werde wohl lange brauchen um das zu verarbeiten, viele verstehen nicht warum ich so sehr um einen Vogel trauer. Ich bin froh das es ein Forum wie dieses gibt wo man sich austauschen kann und wo es jemanden gibt der mich versteht.

Hallo Stormy,

ich denke wir alle können Deinen Schmerz über den Verlust nachempfinden.
Aber es hilft Dir und Kiki nicht weiter, wenn Du Dir Vorwürfe machst.
Wie Du in meiner Signatur sehen kannst, habe ich auch schon 4 Wellis verloren.
Ich trauere um jeden Einzelnen, jedoch tröste ich mich mit dem Wissen das die Zeit, die sie bei mir verbringen dürften,
ihre beste Zeit im Leben war.
Dies klingt jetzt vielleicht etwas überheblich, aber es ist so.
Da ich nur Waisenkinder, Hinterbliebene und ungewollte Abgabewellis, teils aus sehr schlechter Haltung aufgenommen habe.
Und weil ich dies auch weiter so handhabe, tröstet mich auch das Wissen,...
wenn einer unserer geliebten Wellis trauriger Weise stirbt, bekommt wieder einer eine Chance auf ein schönes Leben.

Falls Du Dich entschließen solltest, daß Du einen neuen Partner für Kiki besorgen willst, können Dir diese Gedanken vielleicht auch helfen.
Noch ein Tipp für alle...
Wenn man finanziell nicht so gut da steht, kann einem eine "Tierarztkasse" (Sparschwein) weiter helfen.
Dort kann man jeden Monat etwas Geld pro Welli rein tun, so daß sich diese dann stetig füllt.
So kann man gut auch mal eine höhere Tierarztrechnung bezahlen, ohne gleich in finanzielle Schwierigkeiten zu kommen.

Nun noch mal zu Deiner Daisy...

Zitat von Stormy

...Als ich Daisy in die Hand nahm fiel mir auf das sie einen komischen Geruch an sich hatte der vorher nicht da war. Würde den Geruch schon eher als unangenehm bezeichnen....

Da habe ich eine Frage zu...
Hatte sie noch gelebt, als Du diesen Geruch wahrgenommen hast?
Wenn ja, könnte dies ein Hinweis sein, daß sie Trichomonaden hatte.
Dann muss Kiki dringend auf Trichomonaden untersucht werden und bei Feststellen dieser, auch dagegen behandelt werden.
Trichomonaden verursachen manchmal so einen "fischigen" Geruch und sind ansteckend.
Sie kann auch schon angesteckt sein und noch keine Symptome aufweisen.
Dies kann eine ganze Weile dauern, bis es zu sichtbaren Symptomen kommt.

Trichomonaden kann man mit einem Kropfabstrich, oder einer Kropfspülung
und anschließender Begutachtung durch ein Labor feststellen.

Da Trichomonaden sehr ansteckend sind und sich im feuchten Milieu gut vermehren,
solltest Du sicherheitshalber alle Näpfe die mit Feuchtigkeit in Berührung kommen
(Trinknapf, Bademöglichkeiten, Schalen wo Obst und Gemüse angeboten wurden)
jeden Tag heiß ausspülen und 24 Stunden trocknen lassen.
Dies empfiehlt sich aber auch generell, rein zur Vorbeugung.

L.G. Tobe

Hallo Toben,

ich bringe es nicht übers Herz Kiki abzugeben, weil ich sie danach wohl nicht mehr wiedersehen werde. Wahrscheinlich hole ich mir einen neuen Welli, diesmal einen Hahn.

Und ja, Daisy war noch am leben als ich den Geruch wahrgenommen habe. Ich glaube sie hat auch erbrochen. Das sie an Trichomonaden leiden könnte habe ich mir auch gedacht. Aber war mit ihr vor einem Monat beim Tierarzt, und sie hatte meinen Welli drei Tage in ihrer Praxis. Sie hatte die gleichen Symptome wie kurz vor ihrem Tod, Atemgeräusche und Schwanzwippen. Natürlich waren die Symptome zu der Zeit nicht so ausgeprägt, sie war noch putzmunter und lebendig. Da müsste sie doch normalerweise eine komplette Untersuchung inklusive Kropfabstrich gemacht haben? Von Trichomonaden war jedenfalls nicht die Rede. Ich denke das sie Daisy einfach nicht richtig untersucht hat. Ich werde nochmal mit Kiki hinfahren, sie untersuchen lassen und sie darauf ansprechen ob sie überhaupt einen Kropfabstrich bei Daisy gemacht hat. Mein Vertrauen ist jedenfalls weg. Bin mir nicht sicher ob ich mir jetzt einen neuen vogelkundigen Tierarzt suchen soll. Die Tierärztin bei der ich war ist wohl die einzigste vk Tierärztin in meiner Umgebung.