Thema: Meine liebe "Wachtel" hat Megabakterien.

Hallo,
ich bin zwar weniger aktiv, aber nun möchte ich einfach ein bisschen Frust ablassen, da die meisten "nicht-Welli-Halter" nicht annähern so viel Verständnis für meine Situation haben, wie ihr. Geteiltes Leid ist oftmals halbes Leid. Hier unsere bisherige Krankengeschichte:
Bei meiner lieben Wachtel (sie heißt so, da sie schon immer sehr kräftig gebaut ist wurde am Mittwoch die berüchtigte Pilzinfektion mit M. Ornithogaster diagnostiziert.
Vor ca. 5 Wochen fiel mir auf, dass sie sich nachts übergeben musste und auch ihr Gefieder mit Schleim verschmiert war. Da sie jedoch körperlich in einem sehr kräftigen Zustand war (sie war schon immer übergewichtig, als Einziger meiner Wellis, was mich und sie jedoch niemals wirklich gestört hat - sie war bei 55g) habe ich erst den Tierarzt aufgesucht, nachdem das Erbrechen auch tagsüber vorgekommen ist. Die erfahrene Tierärztin, die mir schon in vielen Situationen mit Rat und Tat zur Seite stand, stellte nach dem Kropfabstrich sofort Trichomonaden und eine Kropfentzündung fest, worauf Wachtel eine Woche lang mit einem Mittel gegen Trichos behandelt wurde. Nach einer Woche besuchte ich mit Wachtel (ihr Freund Wuschel durfte immer mit, da ihnen der Transport zu zweit immer viel Vergnügen bereitet erneut die Tierärztin. Der Kropf war besser (nicht mehr so "puffig", der stechende Gestank der Trichos war auch weg), das Erbrechen war jedoch nicht besser geworden und Wachtel hatte 10g abgenommen. Das komische an der ganzen Sache war, dass Wachtel mit ihren (eigentlich normalen 45g) auf mich einen viel aktiveren und vitaleren Eindruck machte und man ihr nichts aber auch gar nichts - bis auf das Erbrechen - anmerken konnte. Sie flog sogar deutlich mehr als früher. Die Tierärztin meinte, dass sich auf Trichos häufig andere Infektionen - insbesondere Hefepilze "setzen" und spritzte Antibiotikum und gab ein Mittel gegen Hefepilze. Das alles half wieder nichts und beim 3. Besuch (wieder eine Woche drauf) wurde Wachtel mit ihren noch vorhanden 40g geröntgt. Auf dem Bild konnte man deutlich erkennen, dass irgendetwas in ihrem Drüsenmagen nicht in Ordnung war; das Herz war deutlich nach oben verschoben. Die Diagnose: Entweder Megas oder ein Lipom (das wäre wohl das sichere Todesurteil gewesen) Um letzteres auszuschließen wurde die Kotprobe ins Labor geschickt und letzten Mittwoch bekam ich dann das Ergebnis: Megas.
Seitdem bekommt Wachtel jeden Tag 2 mal Amphomoronal (direkt in den Schnabel) und alle Wellis Hepeel und Zitrone durch das Trinkwasser.
Die Situation hat sich täglich verschlechtert und Wachtel fing seit Freitag an zu plustern. Auch gefressen hat sie übers Wochenende fast nichts, sodass sie am Samstag nur noch 35g, am Sonntag sogar nur noch 30g wog. Ich habe mich schon damit abgefunden, dass ich wohl heute, bei erneutem Gewichtsverlust, zum Einschläfern fahren würde.
Doch heute gab dann nochmal einen kleinen Hoffnungsschimmer: Als ich nach Hause kam, wog sie 31 und sie fraß den ganzen Tag. Das mit dem Würgen ist seit der Gabe des Amphoromonals auch deutlich besser geworden, sodass sie wenigstens ihr Futter im Magen behält und ich nun ein wenig Hoffnung hab. Auch ihr treuer Partner, Wuschel, hat sie den ganzen Tag gefüttert, umsorgt und gewärmt. Ein solches Sozialverhalten habe ich noch NIE gesehen - der Wahnsinn. Er wich nicht eine Sekunde von ihrer Seite. Die beiden schlafen seit Donnerstag auf einer Schaukel (sieht ein wenig ungemütlich aus Im Anhang ein paar Bilder. Das lustige war, dass sie sich heute Abend noch einmal gegen ihre Rivalin (meine andere Wellensittichdame, "Maus" durchsetze konnte und diese mit kräftigem Gehacke von der Schaukel verjagte Naja, ein bisschen Hoffnung hab ich jetzt. Ich hoffe morgen setzt sich der positive Trend fort.

Eine Frage habe ich: Meine Tierärztin war sich nicht sicher, ob ich die anderen 3 Wellis auch mit Amphomoronal behandeln soll. Wuschel, ihr Partner, bekommt es jeden Tag, da die beiden in engem Kontakt stehen. Bei den anderen beiden bin ich mir noch nicht sicher. Ich würde am Freitag eine gesonderte Kotprobe, nur mit dem Kot der beiden anderen ins Labor schicken, aber ich bin mir echt nicht sicher, ob ich sie trotzdem prophylaktisch behandeln soll. (Amphoromonal ist ja jetzt auch nicht ganz unbedenklich für die Leber) Was meint ihr? Alle drei anderen machen einen super fiten Eindruck.

Hallo Besh-Man,

ach du meine Güte. Die Kleine schaut ja wirklich erbärmlich aus.

Was die Mitbehandlung der anderen Wellensittiche angeht, wirst du hier die unterschiedlichsten Meinungen hören. Ich kann dir nur meine Erfahrung schildern und meine Haltung sagen: Ich habe die anderen nie mitbehandelt, auch nicht die Partner. Nicht weil die Suspension die Organe schädigt (laut meiner vk TÄ tut sie dies nur, wenn die Schleimhäute schon so geschädigt sind, dass über offene Stellen der Wirkstoff ins Blut geht; ansonsten verbleibt das Ampho im Verdauungstrakt), sondern weil der Stress der Verabreichung meines Erachtens einen Ausbruch eher noch fördert. Was ich allerdings konsequent und lebenslänglich gemacht habe, ist die Verabreichung von Thymiantee (fungizid) - meine trinken ihn unverdünnt und gern - an die ganze Truppe. Einen zweiten Ausbruch in zeitlicher Nähe gab es übrigens nie. Wenn überhaupt lagen mehrere Jahre dazwischen und woher dann die Megas kamen, war letztlich ungeklärt.

Was mich sehr überrascht, ist die Dosierung: Die übliche schnabulöse Einzelgabe der Amphomoronal-Suspension liegt bei einem Sechstel der von dir angegebenen Menge - auch in schweren Fällen.

Deiner kleinen Maus wünsche ich alles Gute. Hoffentlich berappelt sie sich noch einmal!!

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Ja Hab mich natürlich vertan mit der Angabe der Dosierung (deswegen auch gelöscht; sollte man hier glaub ich im Forum eh nicht angeben) Es handelt sich natürlich um die übliche Dosis. Danke für die Anmerkung.

Hallo,
Wachtel hat es leider nicht geschafft... Die Krankheit war schon zu weit vorangeschritten (Sie hat schließlich die Hälfte ihres ursprünglichen Körpergewichts verloren) . Meine Tierärztin meinte, es kann gut sein, dass auch der Tumor eine Rolle bei der Krankheit gespielt hat (Aufgrund der Röntgenbilder konnte man sowohl auf Megas, als auch auf einen Tumor schließen, die das Herz nach oben- und den Magen zusammen drückten; wahrscheinlich war es beides) Auch ich kann mir gut vorstellen, dass die Megas und die Trichos "lediglich" die "Spitze des Eisbergs" waren und sich dann zusätzlich zum Tumor noch bemerkbar machten, indem sie das geschwächte Immunsystem ausnutzten. Wie bereits gesagt, werde ich demnächst aber trotzdem auf jeden Fall noch eine Kotproben von Schmuser und Maus (das andere Pärchen) einschicken. Wuschel, der Partner von Wachtel, bekommt ja das Ampho bereits. Das Problem ist eben, dass Megas selbst bei Untersuchung des Kots teilweise nicht erkennbar sind. Wie lang Wuschel das Ampho noch bekommen wird, werde ich dann entscheiden. Da meine Wellis relativ zahm sind, werde ich sie täglich wiegen, denn dadurch werde ich wohl am besten herausfinden können, ob sich was verändert.
Danke nochmal für eure Tipps, ich werde auch schauen, dass ich bei Wuschel das Ampho möglichst bald absetze.

Das Schöne das mir bleibt sind die Erinnerungen und die Gewissheit, dass die beiden (Wuschel und Wachtel) die schönste Zeit miteinander verbrachten.

Hallo,
danke für die Anteilnahme. Ja, morgen gehts mit Schmuser und Maus zum Tricho-Check! (Obwohl sie vor 4 Wochen prophylaktisch auch Spartrix in den Schnabel bekommen haben, als als es bei Wachtel diagnostiziert wurde) Ich will auf Nummer Sicher gehen. Für Wuschel lasse ich mir (falls sie auch Trichos haben sollten) eine Dosis Spartrix mitgeben, damit ich ihm das zuhause geben kann, denn mitschleppen möchte ich ihn nach dem Stress nicht.