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Thema: Rat gesucht: Arthrose, Gicht und Rupfen (Wellis aus schlechter Haltung)

  1. #1

    Gast

    Standard Rat gesucht: Arthrose, Gicht und Rupfen (Wellis aus schlechter Haltung)

    Hallo,

    zunächst zur Vorgeschichte: Bei einem Besuch bei einem befreundeten Tierarzt trafen wir auf ein älteres Ehepaar, das seine beiden Wellensittiche nicht mehr haben wollte ("zu viel Arbeit") und deshalb die Absicht hatte, alle beide deswegen einschläfern lassen. Kurzerhand haben wir die beiden (die Sittiche, die beiden Besitzer wollten WIR nicht...) daher mitgenommen, ohne einen Blick in die beiden Pappschachteln werfen zu können.

    Die beiden Wellensittichdamen waren in einem traurigen Zustand, der erste Gang führte daher umgehend zum vTA nach ***. Molly, ca. 9 Jahre alt, leidet unter Arthrose und/oder Gicht in den Beinchen, kann sich nur noch auf dem Boden fortbewegen und das Käfiggitter hochklettern. Auf der Stange sitzt sie überhaupt nicht. Die zweite Dame, Dolly (Alter unbekannt, ich schätze sie auf ca. 5 Jahre ?), war unter den Flügeln fast federlos. Die TA stellte fest, daß sie sich selber rupft. Abgesehen davon ist der Gesundheitszustand der beiden bzgl. Parasiten etc. aber soweit in Ordnung, daß sie die Freigabe zum Einzug bei unseren anderen beiden Sittichen bekamen.

    Alle vier (nun 3 Hennen und ein Hahn) vertragen sich eigentlich in unserer Zimmervoliere sehr gut, auch wenn Molly wegen ihrer Behinderung kaum Anschluß zu unseren beiden findet. Man merkt aber, daß die beiden neuen zusammengehören, da sie, solange wir sie getrennt hielten (2 Tage) kaum fraßen. Kaum wieder beieinander, schnäbelten sie miteinander. Ich vermute, daßß sie unter sehr schlechten Bedingungen und ein einem viel zu kleinen Käfig gehalten wurden, so daß sie sich nicht aus dem Weg gehen konnten, wenn dies erforderlich war.
    Molly hat wegen ihrer Arthrose ein Schmerzmittel/Entzündungshemmer verschrieben bekommen (Metacam), das sie fortan täglich bekommen soll.
    Die Krankheit scheint weit fortgeschritten zu sein: Das Laufen auf dem Boden fällt ihr schwer, oft hängt sie am Käfiggitter, manchmal legt sie sich sogar von sich aus auf den Rücken – offenbar hat sie Schmerzen und willl ihre Beinchen damit entlasten. Auch fliegen kann sie nicht mehr.
    Frage: Ist bzw. wann ist nach der Gabe des Entzündungshemmers mit einer Besserung zu rechnen? Sollte man sich tatsächlich damit befassen, sie einschläfern zu lassen? Wie lange würdet ihr noch warten, was würdet Ihr tun?

    Bzgl. der zweiten Dame bin ich zuversichtlich, daß wir sie wieder hinkriegen. Wird sie mit dem Rupfen wieder aufhören, wenn sie in einer artgerechten Umgebung lebt?

    Grüße, Jürgen

  2. #2

    Cami
    Ist in der Jugendmauser


    Zwei Aktivitätssterne

    4 Wellensittiche

    • * Fee
    • * Nano
    • * Pipiolo
    • * Spot


    Standard

    Hallo Jürgen,

    meine Hochachtung, dass ihr diese Wellis vor dem Einschläfern gerettet habt.
    Die armen Mäuse, sie haben ein Leben verdient, dass ihnen gerecht wird.

    Ich habe keine Erfahrung mit der Krankheit, habe aber schon oft gelesen, dass Wellis mit Arthrose unter guten Bedingungen ein schmerzfreies Leben führen können.
    Hier ist unser Artikel dazu:

    https://www.welli.net/arthrose.html

    Einen Vogel einschläfern zu lasen ist, zumindest für mich, immer ein Abwägen zwischen Beobachten des Wellis und Gespräch und Rat vom vogelkundigen Tierarzt.
    Du kannst der Kleinen das Leben durch Polsterungen erleichtern, sie zudem beobachten und die Umgebung so verändern, dass es ihr besser geht.
    Leider kann man nie über diese Entfernung einen Rat geben, wann der richtige Zeitpunkt zum Einschläfern gekommen ist.

    Ich schreibe der Userin Holli mal eine Nachricht, sie betreut mehrere Wellis mit Arthrose.
    Sie kann dir sicher noch mehr Tipps geben.

    Alles, alles Gute für die süße Molly !!!

    Bez. des Rupfens habe ich schon beides gelesen, die meisten Vögel lassen das Rupfen, einige rupfen aus, für uns Menschen nicht ersichtlichen Grund, auch in einer artgerechten Umgebung weiter.

    Ich erweitere einmal deinen Titel um das Thema 'Rupfen', so können User mit Erfahrung sehen, dass du auch zu diesem Thema Tipps und Austausch suchst.
    Ich hoffe, es ist in deinem Sinne.

    Alles Gute für die süße Dolly !!

    Nochmal, danke !!!!!

    LG, Carmen

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    Ich kann Dir dieses Produkt für Deine Wellis empfehlen:

  3. #3

    Gast

    Standard

    Hallo Carman, danke! Ich werde versuchen, nachher noch ein paar Fotos einzustellen, damit das Bild von der Sache ein weinig klarer wird.

    Grüße, Jürgen

  4. #4

    Holli
    Frisch geschlüpft


    Keine Aktivitätssterne

    Besitzt keine Vögel


    Standard

    Hallo Jürgen,

    hab dir eine PN geschickt.

    Liebe Grüße
    Holli

  5. #5

    ophfeli
    Frisch geschlüpft


    Keine Aktivitätssterne

    Besitzt keine Vögel


    Album von ophfeli

    Standard

    Hallo Jürgen

    meinen Respekt, dass du die beiden bei dir aufgenommen hast und so vor dem sicheren Tod gerettet hast!!

    Leider hatte ich die wenig schöne Erfahrung mit einer an Gicht erkrankten Henne: meine Dobby hatte Gicht, die sich innerhalb weniger Wochen so weit entwickelte, dass sie leider eingeschläfert werden musste. Die vTÄ gab ihr im Anfangsstadium Metacam zur Schmerzlinderung. Andere Mittel, die die Schübe der Gicht eindämmen, belasten allerdings auch die Nieren sehr stark, sodass irgendwann nur noch der Weg der Erlösung möglich war. Auch wenn dieser Schritt sehr schwer fällt, aber wenn die Gicht weit fortgeschritten ist, sind die Schmerzen für die Kleinen extrem groß und sie würden letztlich nur gequält sein. Aber diesen letzten Schritt bespricht man zusammen mit dem vTA.

    Etwas anders sehe ich das bei einer Arthrose, die zwar unbehandelt auch sehr mit Schmerzen behaftet sein kann, aber gut mit Metacam und entsprechender gesunder Ernährung eingestellt, können hier die Wellis noch einige Jahre ein schmerzfreies Leben führen.

    Bzgl. des Rupfens: auch hier kann ich dir meine Erfahrung mitteilen. Meine Bobo habe ich aus guter Haltung. Dennoch hat sie sich gerupft, nachdem ihr Partner gestorben war. Als sie zu mir kam, konnte sie keine 2m weit fliegen. In meinem Schwarm begann sie nach langer Eingewöhnungszeit Kontakt zu Pascha zu knüpfen, der sich auch sehr um sie bemüht. Mittlerweile hat sich ihr Gefieder wieder wunderbar ausgebildet, nicht top, aber trotzdem so, dass sie die gesamte Voliere, 6m lang, ohne Zwischenstopp durchfliegen kann. Ich würde zwar nicht sagen, dass sie eine gute Fliegerin ist, aber immerhin.

    Vielleicht helfen die meine Erfahrungen ein wenig.
    Alles Gute für die Beiden

    LG Kristin

  6. #6

    Gast

    Standard

    Hallo,

    zuerst vielen Dank für die Antworten; im Anhang jeweils 2 Bilder unserer beiden neuen Pfleglinge. Molly ist die im Bild auf dem Boden Sitzende und eigentlich eine ganz Hübsche, kann aber leider neben der Arthrose in den Beinen auch nicht mehr fliegen, vermutlich sind auch die Schultergelenke betroffen. Ein Korkbrettchen, das ich 10cm über dem Käfigboden mit der Wölbung nach oben angebracht habe, wurde heute bereits als Schlafplatz angenommen. Der Käfigboden selber ist wegen Frieda (die Türkise im Bild, wegen eines Tumors flügelteilamputiert, trotzdem hat sie im Käfig die Hosen an...) mit 2 Lagen Schaumstoff abgepolstert und mit Zeitung belegt. Einen Pilotenschein hat derzeit nur Karlchen (der grüne Skeptiker neben der Petersilie). Dolly ist die Weiße und hat sich an den Schenkeln und - im Bild nicht sichtbar - unter den Flügeln gerupft. Die kompletten Schwanzfedern kamen nach dem Vogel separat aus dem kleinen Pappkarton zum Vorschein, in die sie vom Vorbesitzer zum Transport gesperrt wurde. Ich vermute hier eine Schreckmauser.

    Beste Grüße

    Jürgen

  7. #7

    Alula
    Welli.net Auskenner Benutzerbild von Alula


    Drei Aktivitätssterne

    2 Wellensittiche



    Album von Alula

    Standard

    Hallo,

    ich finde es immer wieder unverständlich wie man diese Vögel so schlecht behandeln kann.
    Ich habe keine Erfahrung mit Gicht, aber eines meiner Henne hat leider auch Arthrose, was ja leider auch wie bei Gicht meist in Schüben kommt.

    Hast du von deinem Tierarzt neben Metacam auch ein Zusatzmittel bekommen was für die Knorpel und Gelenkflüssigkeit ist?
    Gut für die Gelenke ist etwas was Glukosamin enthält.
    Z.B. hat mir mein Tierarzt Glukosaminol mitgegeben. Das ist ein Pulver was ich jeden Tag immer in einer bestimmten Menge ins Futter mache.
    Was ich dir auch noch sehr empfehlen kann ist Traumeel und Zeel. Die gibt es in Ampullen in der Apotheke zu bestellen und man tut es dann in einer bestimmten Menge ins Trinkwasser. Da es Homöopathisch ist kann man es auch jeden Tag ins Wasser rein mischen.
    Und wie Kristin schon schrieb ist eine gesunde Ernährung wichtig.

    Wegen Metacam würde ich mal schauen, da es belastend für die Entgiftungsorgane ist. Ich würde dir wirklich empfehlen da was zusätzliches zu geben, vielleicht kann dir dein Tierarzt da was empfehlen und ich hoffe, dass es nicht zur Dauergabe wird. Das wäre nämlich nicht so gut.
    Sylimarin CT ist auch gut für die Leber was man auch in der Apotheke bestellen kann.

    Liebe grüße Rebecca

  8. #8

    Nem
    Frisch geschlüpft Benutzerbild von Nem


    Keine Aktivitätssterne

    Besitzt keine Vögel


    Standard

    Hallo,

    Metacam wirkt eigentlich recht schnell. Wenn es immer noch nicht besser ist, könnte die zusätzliche gabe von Novalgin hilfreich sein, jedoch sollte dieses Schmerzmittel dann Zeitversetzt zum Metacam verabreicht werden.
    Befrag dazu mal deinen Vogelkundigen Tierarzt.

    Wurde sie denn geröngt?
    Warum bist du nicht sicher ob es Arthrose oder Gicht ist?

    Beides ist behandelbar, jedoch auf unterschiedliche Weise... Nur Schmerzmittel allein reicht da jedenfalls nicht, denn man kann mehr tun. Drum dessen würde ich es an deiner Stelle nochmal abklähren lassen, was nun genau für eine Erkrankung vorliegt.

    Lieben Gruß
    Nem

  9. #9

    Gast

    Standard

    Guten Morgen,

    Molly bekommt jetzt seit 5 Tagen Metacam, die Wirkung ist sichtbar. Saß sie zuvor nur mehr oder weniger teilnahmslos auf dem Käfigboden und ließ sich widerstandslos in die Hand nehmen, so artete die gestrige Medikamentengabe zu einer kleinen Verfolgungsjagd auf dem Boden aus. Es steckt in jedem Fall noch Lebensenergie in ihr. Bezüglich der Medikamente ist wohl abzuwägen zwischen akuter Lebensqualität und Belastung der Ausscheidungsorgane, realistisch gesehen de facto der Restlebenszeit. Ich tendiere eher dazu, ihr letztere so schmerzlos wie möglich zu gestalten. Ob es nur Arthrose oder auch Gicht ist, werde ich beim nächsten TA-Besuch noch einmal explizit erfragen; ich vermute ersteres.
    Die in 10 cm Höhe angebrachte konkave Korkrinde nimmt sie inzwischen gerne als Schlafplatz an.

    Dolly hingegen ist in der Zwischenzeit regelrecht aufgeblüht. Sie macht einen ziemlich aufgeweckten und neugierigen Eindruck, auch wenn sie recht schreckhaft ist. Leider habe ich festgestellt, daß auch sie mit einem Beinchen leicht hinkt und eine Kralle eine Fehlstellung aufweist; auch das sieht mir nach Arthrose aus, auch wenn diese nicht allzuschwer ausgeprägt scheint. Auch hier will ich den TA noch einmal nach seiner Meinung fragen. Das Fliegen klappt jedoch bei ihr gut.

    Habt Ihr einen Tip bzgl einer flachen, am Gitter zu befestigenden Edelstahlschale als Trinkgefäß für Molly? Ich kenne nur die kleinen, tiefen Näpfe, mit denen sie Schwierigkeiten hat. Momentan habe ich deshalb als Notlösung einen Kunststoffwasserspender in Bodenhöhe im Einsatz, der mir aber aus hygienischen Gründen nicht zusagt.

    Grüße, Jürgen

  10. #10

    Nem
    Frisch geschlüpft Benutzerbild von Nem


    Keine Aktivitätssterne

    Besitzt keine Vögel


    Standard

    Hallo Jürgen,

    ich freue mich, dass das Metacam anschlägt.
    Das Mittel ist Gold Wert!

    Mit Dolly würde ich gar nicht mehr groß abwarten, sondern mit ihr gleich morgen zum Vogelkundigen Tierarzt fahren, denn du weist nicht was es ist und schmerzen sollte keiner unnötig leiden.

    Wurde Molly denn beim letzten Tierarztbesuch auch geröngt?
    Falls nicht, sollte das unbedingt nachgeholt werden, denn nur so kann man die Arthrose diagnostizieren.

    Als Trinkschale würde eine Tonschale, wie sie in Flach für Blumenkübel sie gibt, doch wahrscheinlich gehen?


    Liebe Grüße
    Nem

  11. #11

    Nina.S
    Frisch geschlüpft


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    Besitzt keine Vögel


    Album von Nina.S

    Standard

    Hallo Jürgen

    Ich habe Ende letzten Jahres bei Nele die Diagnose Arthrose bekommen. Ich war beim TA wegen wunder Füsse. Sie hat mir das homöopathische Mittel cartilago suis comp empfohlen. Sie bekamen davon ins Trinkwasser, zusätzlich habe ich Neles Füsse in Kamille oder Thymiantee gebadet. Fand sie gar nicht toll, setzte sie dazu in eine Box, dann habe ich Küchenpapier mit Tee getränkt und sie in einen dunklen Raum 20 Minuten "baden" lassen. Das mit dem Tee kam aus eigener Initative. Dann habe ich ihre Füsse noch mit Bepanthen und einer Wallwurz-Salbe behandelt.

    Was nun von all dem am meisten geholfen hat weiss ich nicht. Auf jeden Fall ging es ihr nach ca. 10 Tagen wieder richtig gut. Die Füsse waren wieder verheilt. Das gleich Prozedere habe ich gerade auch wieder durch und die Kleine ist im Moment wohlauf.

    Lieber Gruss

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