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Thema: Wellis haben sich stark verändert

  1. #1

    Gast

    Standard Wellis haben sich stark verändert

    Hallo liebe Mit-Wellifreunde
    Ich habe mich angemeldet, weil ich hier viel Gutes lese und hoffe, dass ihr mir helfen könnt.
    Das wird ein etwas längerer Text, aber ich wäre euch dankbar, wenn ihr ihn lest und mir antwortet.

    Kurz zur Vorgeschichte: Ich hatte mal 10 Wellensittiche, die ihr eigenes Welli-Zimmer hatten - Freiflug rund um die Uhr, Futterplätze, Wasserplätze, Badeplätze, Spielzeug, Klettermöglichkeiten, Kork, alles was das Welliherz begehrt. Dann haben mein Partner und ich uns getrennt und wir sind ausgezogen. Das ist nun 3 Jahre her. Nur damit ihr euch nicht wundert, wie es zu den vielen Wellis kam, wenn ich jetzt die Situation beschreibe.
    Wir sind in den letzten 3 Jahren 2x umgezogen, erst in eine Mini-1-Zimmer-Wohnung und vor einem Jahr in eine etwas größere, aber halt auch nur 1 Zimmer (zum Glück ist nun die Küche getrennt).

    Ich habe mir eine Schlafcouch gekauft, damit ich ihnen die Nische für das Bett ausbauen konnte. Weil es zu viel war, hat eine liebe Freundin ein Pärchen zu sich genommen, mehr konnte sie nicht aufnehmen. So lebten 8 Wellis in einer großen Voliere (Madeira Double). Vogelbaum, Kletteräste, Kork, etc. alles ist da.
    Leider sind dann in den vergangenen 3 Jahren 4 meiner Wellis verstorben: eine an Altersschwäche, der andere hatte einen Tumor, ein anderer eine Lungenerkrankung nebst Herzleiden und mein kleiner Liebling verstarb auch in Folge einer Herzerkrankung. Die letzten beiden Todesfälle ereigneten sich vergangenen September kurz hintereinander, was mich sehr mitgenommen hat. Und seitdem ist alles anders...

    Meine 4 jetzigen verbliebenen Schätzchen erkenne ich kaum noch wieder. Jeden Tag wenn die Volierentür aufgeht, sitzen sie nur drin und schauen raus als wüssten sie nicht, was sie machen sollen. Sie schreien von morgens bis abends nur rum - letztens sogar mitten in der Nacht im Dunkeln. Und ich meine nicht das normale Wellizwitschern, sondern richtiges schrilles Schreien. Irgendwann fing der eine Hahn an, die eine Hennen anzugreifen. Er jagte sie durch die ganze Voliere hin und her. Sie kann bei Aufregung einen Megabakterien-Schub bekommen und so hab ich einfach die Trennwand in die Voliere gepackt. Natürlich schrie der Hahn dann noch lauter (ich muss dazu vielleicht erwähnen, dass es sich bei den verstorbenen Wellis um seine große Liebe und 2 beste Wellikumpel handelte). Auf Rat unserer vogelkundigen Tierärztin dekorierte ich die Voliere und die Spielsachen außerhalb um und brachte alle wieder zusammen. Das Schreien ließ nicht nach. Und sie attackieren sich alle 3 Wochen ca. sodass ich sie immer wieder trennen muss. Ich hab sie dann alle untersuchen lassen, aber körperlich (außer die bekannten Wehwehchen) sind sie gesund.
    Ich bin sowieso sehr gestresst, sodass mich das ganz schön überfordert. Manchmal schreie ich sie auch kurz an und dann sehen sie mich mit ihren Knopfaugen an und es tut mir so schrecklich leid.

    Ich denke immer wieder daran, sie abzugeben. Ich liebe meine Schätzchen, aber ich weiß nicht mehr weiter. Ich will auf keinen Fall den Schwarm aufstocken. Das schaff ich einfach nicht. Das eigenartige ist, wenn ich bei meinem neuen Partner zu Besuch bin, ist es dort so schrecklich still, dass ich es auch kaum aushalte. Ich will nur das Beste für sie. Ich glaube, dass sie bei mir nicht mehr glücklich sind.

    Das war ein langer Text. Ich hoffe auf einen Rat oder so. Ich weiß es nicht. Sogar bei der Arbeit oder in der Uni denke ich über sie nach.

  2. #2

    Ive84
    Frisch geschlüpft Benutzerbild von Ive84


    Keine Aktivitätssterne

    Besitzt keine Vögel


    Album von Ive84

    Standard

    Hallo liebe Rosalieia

    Ich sag einfach mal HERZLICH WILLKOMMEN hier bei weli.net und bedanke mich mega für deine Offenheit und deinen Mumm, einfach mal hier nachzufragen.

    Es tut mir leid, dass ihr in solch einer Situation seid und ich will einfach mal versuchen meine Gedanken dazu niederzuschreiben, in der Hoffnung, dass es vielleicht ein paar Denkanstöße liefert, die euch helfen.

    Was du beschreibst hört sich natürlich nach Stress für beide Seiten an. Zum einen für dich, denn die Vögel komplett um sich herum zu haben und zwar zu fast jedem Zeitpunkt, stellt manchmal sicher eine Herausforderung dar, besonders dann, wenn man gewohnt war, dass sie ihr eigenes Reich haben. Dass das manchmal zu Punkten führen kann, an denen man sich mega gestresst fühlt, das ist völlig nachvollziehbar. Und ich glaube dass du dich dafür nicht schämen musst. Wichtig ist nur, dass du diesen Punkt auf absehbare Zeit entzerrst. Die Frage ist nur wie.

    Du schreibst, dass sich alles so ziemlich verändert hat, dass sowohl die Wohnsituation eine andere ist, als auch die Wellianzahl. Ich glaube ehrlich gesagt, dass es weitgehend an der Schwamrkonstellation liegt, dass du die Auswirkungen beobachtest, wie sie aktuell herrschen. Wenn du mal betrachtest, dass bei vorher 10 Wellis immer die Möglichkeit für jeden einzelnen Welli war, dass er einen hat mit dem er richtig dicke ist, das unfreiwillig aus den verschiedensten Gründen schrumpft und vielleicht genau die über bleiben, die nicht so mega viel miteinander am Hut hatten, dann sind solche Dinge fast vorprogrammiert. Das bedenken nur wenige, wenn sie aus einer recht großen Gruppe, eine kleinere werden lassen. In meinem eigenen Schwarm kann ich das recht gut beobachten. Wenn ich betrachte wie die Konstellationen untereinander sind, dann kann man sagen, dass es eine Art Grüppchenbildung trotz Großgruppe gibt und es Vögel gibt, die wenig oder kaum miteinander interagieren. Ich gehe davon aus, dass sich bei dir genau das eingestellt hat. Nämlich dass es die jeweils bindenden Wellis waren, die entweder den Schwarm verlassen, oder eben verstorben sind.
    Und das führt zu einer neuen Situation, in der sich deine Gruppe erst wieder neu finden muss. Das kann Stress bedeuten und das kann dauern. Und wenn die Initiatoren fehlen, sprich die, die sonst die Wellischar nach draußen lockten, dann bleibt ein depressives Grüppchen über, dem man so einfach nicht helfen kann. Da helfen dann auch oft keine sonderlich großen Umdekorationen mehr, sondern verschärfen unter Umständen sogar noch.

    Die Frage die Wellis abzugeben, hast du eigentlich schon beantwortet. Dass es für dich nicht in Frage kommt.
    Die nächste Frage wäre, ob sich an deiner Wohnsituation in nächster Zeit etwas ändert, denn das wäre denke ich auf jeden Fall ein Punkt, den es zu überlegen gilt. Wenn ich Berlin lese, ist mir durchaus bewusst, dass das dort nicht ohne weiteres so einfach ist. Und vor allem einen finanziellen Aspekt besitzt, der natürlich nicht zu vernachlässigen ist. Wenn dem so ist, dass du planst umzuziehen, dann wäre die einfachste Lösung evtl. mit zwei aktiven und agilen Rackern wieder aufzustocken um eine neue Gruppendynamik anzustoßen. In der aktuellen Wohnung würde ich jedoch eher abraten, denn das bedeutet Stress für dich. Und dann wäre keinem geholfen. Es wird nämlich egal wie du es angehen wirst, einfach einen Moment dauern bis sich die Situation löst.

    Welche Frage sich mir stellt ist folgende. Bzw. sind folgende... Sind alle Wellis zu Schreiern geworden oder kannst du einenf estmachen, der so ist? Hast du versucht diesen Vogel gezielt mal zu forcieren mit Lieblingsspielzeug, Lieblingsleckerei oder ähnlichem? Hast du schonmal versucht eine komplett neue Situation zu schaffen, z.B. beim Volierengroßputz die Herrschaften kurz ins Bad zu setzen, und dann einen komplett neu gestalteten Bereich zu eröffnen, in dem du die Voliere anders positionierst und die Plätze komplett umstellst (wobei ich eher davon ausgehe, dass das raumtechnisch schwierig sein könnte)? Das Ziel dahinter ist nicht nur grob umzudekorieren im gewohnten Bereich, sondern einen kompletten Aha Effekt zu erzielen und den Wellis weiß zu machen, dass sie sich in einem neuen Bereich befinden, den sie neu kennen lernen und erobern müssen. Das wirft manchmal auch die Gruppendynamik ein wenig um. Der Einzelstatus eines jeden Vogels kann sich neu definieren und man hat zumindest ne Chance.
    Das mag paradox klingen, denn vorhin schrieb ich ja davon, dass umdekorieren im gewohnten Bereich auch das ganze verschärfen kann. Das liegt aber einfach daran, dass manche Pappaneheimer durchaus den gewohnten Platz behaupten und somit eben ihr Verhalten auch nicht ändern. Müssen sich alle in eine neue Situation einfinden, stärkt das meist nochmal ungemein. Wenn du keine Möglichkeit hast die Voli umzustellen, dann würd ich die Voli für ein paar Tage mopsen. Das heißt, abbauen oder irgendwo in den Flur schieben, ohne Wellis. Eine Sitzgelegenheit aufhängen, wie z.B. ne Seilspirale und dann sehen was geschieht. Du wirst sehen, dass sie anfangen zu klüngeln, irgendwann. An diesem Punkt noch ein bisschen durchhalten und dann ggf. die Voliere wieder umdekoriert einschieben. Dann sehen ob der Klüngel sich in alte Strukturen verliert, oder ob er neue Strukturen gebildet hat

    Das waren nun ganz viele Sache, die alle keine Pauschallösung bieten und sicher auch Stress sowohl für dich, als auch die Geier bedeuten. Fakt ist aber, dass ihr das jetzt eh schon habt. Sonst würden deine Wellis nicht schreien und du sie nicht anschreien müssen... Und das gilt es zu entschärfen.

    Ich wäre dir dankbar, wenn du einfach mal ausprobierst, welche der angedachten Lösungen zu euch passen könnte und dann berichtest.

    Liebe Grüßle, viel Erfolg und noch viel mehr Kraft, Ive

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