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Thema: Und darum gehören brütende Hennen und Küken nicht in Laienhände

  1. #1

    Ive84
    Ist Futterfest Benutzerbild von Ive84


    Ein Aktivitätssterne

    Besitzt keine Vögel


    Album von Ive84

    Standard Und darum gehören brütende Hennen und Küken nicht in Laienhände

    Hallo ihr Lieben

    Ich berichte heute aus aufklärendem Zweck.
    Meine Henne Gretel hat zusammen mit ihrem Grünling Willy ein heimliches Gelege angelegt, war mir bei der Zählung meiner 17, dann 18 köpfigen Bande nie als fehlend aufgefallen und hatte als ich ihr endlich auf die Schliche kam, bereits die Brutzeit fast vollendet, bzw. das erste Kücki war geschlüpft. Nachdem ich den Schock verdaut hatte, wurde sie mitsamt ihrem Gelege und Nachwuchs separiert damit sie ihre Ruhe hat. Die kleine Familie wuchs jeden Tag.
    Am Ende waren es von 5 Eiern, das letzte davin unbefruchtet, 4 Kükis, die alle die scheinbar gleichen Startbedingungen hatten. Da sie mit 2 Tagen Abstand schlüpfen, war das erste schon 7-8 Tage alt, als Nummer 4 geboren wurde.
    Daraus ergibt sich ein ziemlicher Größenunterschied. Die ganze Zeit war das auch kein Problem und bis das letzte Ei praktisch aussortiert wurde, huderte Gretel ihre vier gut, fütterte gleichmäßig und versorgte zusammen mit ihrem Hähnchen alle.
    Jeden Tag den Nistkasten zu kontrollieren ist ein unbedingtes Muss. Die Entwicklung der Nestlinge ist wichtig um Fewhlentwicklungen festzustellen und zu erkennen. Mir war bereits am Vortag aufgefallen, dass sich Nummer 4 meines Erachtens eher schlecht entwickelt, bzw. meines Eindruckes nach, etwas verzögert wächst. Der Kropf war voll, ich war zufrieden und wollte weiter beobachten. Am nächsten Morgen jedoch, lag das Kücki fast verstoßen außerhalb der anderen, Gretel trampelte achtlos drüber und während sie den großen die Kröpfe vollstopfte, lag das kleine mit dem leeren Kropf schwach am Rand. Es schien die komplette Nacht nichts bekommen zu haben, während die anderen bereits fast platzten.
    Behutsam legte ich das kleine zu seinen Geschwistern. Doch selbst das nur 2 Tage ältere sah im Vergleich viel, viel, viel größer aus und ich dachte... sch... mein Eindruck passt leider. Ich beobachtete das Gelege sehr engmaschig, keine Versorgung des Kleinen. Da Gretel weniger hudert, seit die großen so einen Sprung machen, quetscht sich das kleinste immer zwischen die größeren Geschwister,liegt sozusagen unter ihnen in der Mitte und kommt bei fast jedem fütterungsvorgang zu kurz, da die größeren, energischeren Geschwister rascher bedient werden. Mit größter Sorge blieb mein Schlaf nach dem Nachtdienst erst einmal aus.
    Nach 2 Stunden geduldigem warten, beobachten und schauen, ohne Gretel von ihrer Arbeit abzuhalten, hab ich mich dann entschieden das kleine zuzufüttern. Notfallbrei ist vorhanden, also anrühren, fertig... Leider hat es nichts davon genommen, schloss resigniert den Schnabel und als ich es traurig wieder zurück zu den anderen legte, war ich mir fast sicher, dass es den Tag nicht schaffen würde. Später war ein mini bisschen im Kropf des Tieres und ein erneuter Zufütterversuch wurde abgeschlagen. Erfolglos trotz aller erforderlichen Hilfsmittel. Einen so kleinen Pimpf zuzufüttern ist eine Kunst. Es erfordert Erfahrung und Können, Wissen und Fachkenntnis. Ohne diese kann man solch einen Zustand weder wirklich einschätzen, noch erkennen. Und der Nestling stirbt unter Umständen. Kurz bevor ich zum Dienst ging, fütterte ich dann bei einem dritten Versuch eine kleine Portion zu. Danach war Little, wie ich ihn liebevoll nenne, etwas kräftiger.
    Als ich heute früh nach dem nachtdienst sofort nach ihm schaute, war der Kropf gut gefüllt. Er bettelte wieder richtig um Futter und konnte den Kopf wieder gut heben. Das war am Vortag einfach wegen der Schwäche kaum möglich. Auch bei den zwei anderen Kontrollen (Sichtkontrollen) heute, voller Kropf. Ich bin zufrieden, wenn auch nicht komplett beruhigt.
    Der Größenunterschied wird bleiben und sofern die Fütterung nicht wirklich perfekt klappt, werde ich zur Not unterstützen müssen, sofern ich das Leben des Nestlings und auch dessen Gesundheit nicht gefährden will.

    Warum ich das schreibe? Nicht um mich mit Wissen zu rühmen, sondern um aufzuzeigen, dass so etwas bei jedem Wellipaar passieren und auftreten kann, dass eine Minderversorgung vorkommen kann bei einzelnen Nestlingen oder sogar ganzen Gelegen und dass dies erkannt und behandelt werden muss. Das geht ohne Sachkenntnis einfach nicht. Und deshalb gehören forcierte Zuchten einfach nicht in Kinderzimmer oder Laienhände.

    Es ist eine Art Mahnmahl, und ich hoffe, dass dies auch als solches verstanden wird.
    Liebe Grüßle, Ive

    PS: So glimpflich wie dieser Fall, dessen letztes Urteil nich nicht gefallen ist, gehen bei weitem nicht alle aus. Hätte ich nicht zufällig Nachtdienst gehabt, wäre mir die Kontrolle aufgrund fehlender Abwesenheit zu einem anderen möglich gewesen und ich hätte vielleicht keine Chance mehr gehabt... bzw. little hätte keine mehr gehabt.

  2. #2

    JS77
    Welli.netTeam Benutzerbild von JS77


    Vier Aktivitätssterne

    4 Wellensittiche



    Album von JS77

    Standard

    Bin in Gedanken bei Dir und der Mini-Pimpf-Family und drücke die Daumen, dass alles gut läuft!!

    GLG
    Juliane

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    Ich kann Dir dieses Produkt für Deine Wellis empfehlen:

  3. #3

    FCH
    Frisch geschlüpft Benutzerbild von FCH


    Keine Aktivitätssterne

    Besitzt keine Vögel


    Album von FCH

    Standard

    Hallo Ive,

    Du hast so Recht mit deiner Aussage

    "dass so etwas bei jedem Wellipaar passieren und auftreten kann, dass eine Minderversorgung vorkommen kann bei einzelnen Nestlingen oder sogar ganzen Gelegen und dass dies erkannt und behandelt werden muss. Das geht ohne Sachkenntnis einfach nicht. Und deshalb gehören forcierte Zuchten einfach nicht in Kinderzimmer oder Laienhände."

    Deinen Kleinen kommen jetzt halt deine Erfahrungen aus der Kindheit zu Gute. Hättest du nicht schon in deiner Jugend mitbekommen wie kleine Vögel von den Eltern versorgt werden sollten und wie man die Anzeichen einer Minderversorgung erkennt, wäre dir der Zustand wahrscheinlich gar nicht so schnell aufgefallen. Wenn man so kleine Würmchen zufüttern muss ist wirklich nicht ohne.
    Welcher Laie weiß schon wie voll ein Kropf sein muss und dass dann schnell gehandelt werden muss? Für lange Recherchen im Internet oder Nachfragen bei einem guten Züchter hat man in solchen Fällen ja gar keine Zeit.
    Auch ich drücke dir ganz fest die Daumen für die Kleinen. Hoffe immer noch das Willi seine Vaterpflichten endlich wahrnimmt und die Kleinen auch füttert.

    Liebe Grüße
    Carmen

    PS: Es war keine Kinderzimmerzucht! Nur falls das jemand jetzt so verstanden hätte.

  4. #4

    Cami
    Ist in der Jugendmauser


    Zwei Aktivitätssterne

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    Standard

    Hallo Ive,

    danke für deine offenen und ehrlichen Worte.
    Little und seinen Geschwistern drücke ich die Daumen , hoffentlich geht alles gut!!!!

    Eine Frage von mir als Laien ...
    Ist es nicht eher so, dass der Hahn am Anfang die Henne füttert und diese dann die Kükis, bzw. der Hahn erst später in die Fütterung der Küken einsteigt?
    Oder habe ich das falsch gelesen oder in Erinnerung?

    LG, Carmen

  5. #5

    Itchy
    Frisch geschlüpft Benutzerbild von Itchy


    Keine Aktivitätssterne

    Besitzt keine Vögel


    Standard

    Hallo Ive,

    vielen Dank für diese rührende Geschichte. Es ist echt toll dass es noch Leute wie dich gibt.
    Auch ich finde es grausam, dass manche Leute sich so wenig über ihre Haustiere informieren. Erst vor kurzer Zeit erzählte mir eine Klassenkameradin, sie hätte spontan einen Nistkasten gekauft und möchte ihn nun in den Käfig hängen und gucken was passiert. Einfach schrecklich! Ich konnte sie zumindest überzeugen, sich erstmal vom Tierarzt beraten zulassen, bevor sie den Kasten reinhängt. Habe aber immer noch ein schlechtes Gefühl.
    Ich hoffe, viele werden sich ein Beispiel an dir nehmen! Allein schon dass du das nötige Futter / den Brei zu Hause hattest... Manche machen das ja wirklich nur auf gut Glück!

    Natürlich sind auch alle Krallen und Daumen gedrückt für die vier Kleinen.

    LG Itchy

  6. #6

    Ive84
    Ist Futterfest Benutzerbild von Ive84


    Ein Aktivitätssterne

    Besitzt keine Vögel


    Album von Ive84

    Standard

    Hallo ihr Lieben

    @ Juliane, Danke für deine gedrückten Daumen. Hat auf jeden Fall ein bisschen geholfen.

    @ Carmen, Danke auch dir. Du hast ebenfalls Recht indem du sagst, dass in solchen Fällen kaum Zeit bleibt um lange Informationen einzuholen oder Hilfe erst zu organisieren. In solchen Fällen hilft nur rasend schnell den vk zu kontaktieren oder einen Züchter sofort beizuschaffen, wenn man selbst nicht in der Lage ist einzugreifen. Das allerdings ist wie gesagt, sehr gefährlich, da die kleinen schnell ersticken, wenn Nahrungsbrei in die falschen Wege gelangt...

    @ Carmen, es gibt beides. Es gibt Elternvögel die beide füttern, und es gibt Hähne die ihre Hennen und diese dann die Nestlinge füttern. Es ist aber einfach unterschiedlich. Ich habe beides schonmal gesehen im Leben.

    @ Ichty, naja, ich finde es noch immer wenig rühmlich, dass das hier in meinem Schwarm passiert ist. Aber da es passiert ist, musste ich eben gerüstet sein. Danke dir dennoch für dein Kompliment.

    @ Alle, mein kleiner Little, der kleinste, ist genau die Zeit im Verzug bzgl. der Entwicklung, die er schlechter gefüttert wurde. Im Moment wird er von den Adultvögelchen so gut versorgt, dass er vorwärts umkippt, wenn er sich nicht anlehnt. Der Kropf ist wirklich total voll. Er mickert also noch etwas und ich hoffe, dass er sich weiter positiv entwickelt, genau wie die anderen drei.

    Was dieses Beispiel zeigt ist, dass sowas nicht nur erkannt, sondern gehandelt werden muss. Denn wenn man eben nicht erkennt, kann man nicht aktiv werden und nicht einordnen.

    Liebe Grüßle, Ive

  7. #7

    JS77
    Welli.netTeam Benutzerbild von JS77


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    4 Wellensittiche



    Album von JS77

    Standard

    Liebe Ive,

    danke für Dein Update!
    Da tun die Eltern im Moment aber wirklich alles, um den Kleinen aufholen zu lassen :-)

    GLG, Daumen bleiben gedrückt!

    Juliane

  8. #8

    Ive84
    Ist Futterfest Benutzerbild von Ive84


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    Album von Ive84

    Standard

    Hallochen ihr Lieben

    Heute melde ich mich mit sehr traurigen Nachrichten, die leider erneut und "endlich" sowie unumkehrbar bestätigen, weshalb Zucht einfach nichts für Laien ist.

    Little hatte super aufgeholt, lag im Schnitt etwa 1,5 Tage zurück was die Entwicklung anging, wurde sehr gut und reichlich gefüttert, aber er hat es nicht geschafft. Leider. Ich fand ihn am Samstag nach dem Frühdienst tot auf. Er war anscheinend einfach zu sehr im Verzug im Vergleich zu seinen großen Geschwistern.

    Traurig, unendlich traurig, dass sein junges Leben so früh ein Ende fand. Trotz bester Fürsorge war ihm kein längeres Leben vergönnt. Trotz engmaschigster Kontrolle und guter Versorgung der Elternvögel, abgesehen von der kurzen Zeit am Anfang, gab es keinen Grund. Und dennoch ist es geschehen.

    was ich JEDEM von uns mitgeben will ist, passt bitte auf und seid euch zu jedem Zeitpunkt der Verantwortung bewusst, die das alles mit sich bringt. Ein junges Leben, dass mit unter in euren Händen liegt, bzw. für welches ihr die Verantwortung tragt.

    R.I.P Little, ich werd dich nie vergessen...
    Deine Federlose, die dich zum Mahnmal setzt für alle Kükis, die vielleicht unter anderen Bedingungen schlüpfen...

  9. #9

    MelliW
    Welli.netTeam Benutzerbild von MelliW


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    Besitzt keine Vögel


    Album von MelliW

    Standard

    Liebe Ive,
    tut mir sehr leid, dass es Little nicht geschafft hat.
    Er ist bestimmt schon gut im Regenbogenland angekommen und wurde von unseren vorausgeflogenen Wellis begrüßt.

    Liebe Grüße
    Melli

  10. #10

    Erhard
    Frisch geschlüpft


    Keine Aktivitätssterne

    Besitzt keine Vögel


    Standard

    Ive84
    So ist das halt. Der Mensch ist nun mal anders als das Tier. Die Eltern haben gemerkt dass das Küken krank war und haben es deshalb nicht mehr gefüttert. Der Mensch versucht immer ein Leben zu erhalten. Sieh was mit dem kleinen Eisbären Knut war. Er wurde auch von der Mutter verstossen . Wurde vom Pfleger aufgepäppelt und starb trotzdem , ich glaube es war das Herz. Ein Muttertier merkt wenn der Nachwuchs krank ist. Es hat in der Freiheit keine Chance zu überleben. Hört sich nun brutal an, er wird einfach nicht mehr gefüttert. Die Anderen, gesunden bekommen ihr Futter und werden so in der Natur überleben.
    Es ist traurig dass der Kleine keine Chance hatte.
    Erhard

  11. #11

    Cami
    Ist in der Jugendmauser


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    Kleiner Little ,

    nun bist du schon länger im Hirseland.
    Hier bleibst du unvergessen und immer im Herzen deiner Felo.

    Liebe Grüße,
    Carmen

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