Hallo liebe Welliefreunde,

ich wusste nicht genau in welches Forum ich mein Thema einordnen soll und da ich natürlich daran interessiert bin das möglichst viele diesen Beitrag lesen, habe ich das Forum genommen das am stärksten genutzt wird.
Kurz zu meiner Person: Ich bin seit über 10 Jahren überzeugte Vogelmama und habe inzwischen 9 Wellies und 3 Nymphies bei mir aufgenommen. Ich komme ursprünglich aus Hessen (wo meine Wellies bei meiner Mutter leben) und bin vor 5 Jahren berufsbedingt nach Niedersachsen gezogen. Hier habe ich mir vor einem Jahr den Traum von der Nymphiehaltung erfüllt.
Leider habe ich in den letzten Jahren sehr negative Beobachtungen in den Zoofachgeschäften meiner zwei Heimaten bezüglich des Hobbies Vogel als Heimtier. Vogelhaltung war schon immer eine Nische in den Fachgeschäften, aber ich habe das Gefühl das es immer mehr abnimmt. Das Angebot an abwechslungsreichem Futter und Spielzeug schrumpft immer mehr zusammen. Ein einfaches Beispiel ist Vogelgrit. Den habe ich letztes Jahr noch überteuert in Miniverpackungen bekommen. Dieses Jahr haben ihn viele völlig aus dem Sortiment genommen. In meiner näheren Umgebung in Niedersachsen bekomme ich Vogelgrit nur noch in einem Zoofachgeschäft und dafür muss ich gut 30 km fahren! Ein kleiner Trost ist das ich ihn dort lose und in größeren Mengen kaufen kann.
Ein weitere Punkt ist die mangelhafte Beratung bezüglich der Vogelhaltung. In meiner hessischen Heimatstadt habe ich diesbezüglich schokierendes mitbekommen. In dem dortigen Zoofachhandel hat die Inhaberin kaufinteressierten Leuten doch glatt die Einzelhaltung von Wellensittichen empfohlen! Sie hat regelrecht damit geworben das ein Welli so schneller eine Bindung zum Menschen aufbaut und sehr zahm und anhänglich wird. Von anderen Vögeln wie zum Beispiel Agarponiden hat sie aus diesem Grund abgeraten (die müsste man ja auf jeden Fall Paarweise halten)
Und damit nicht genug sie hat den Leuten sogar gesagt, es sei ihre Entscheidung den Vogel überhaupt fliegen zu lassen! Ich war total entsetzt. Da fehlten mir echt die Worte.
In diesem Zoofachhandel wird zum Überfluss auch noch tierschutzwidriges Spielzeug wie z.B. Spiegel verkauft.
Zum Abschluss möchte ich euch auch noch ein sehr trauriges und entsetzliches Erlebnis erzählen das mir im lezten Jahr wiederfahren ist.
Vieleicht hat der ein oder andere mitbekommen, dass ich im vergangen Jahr überlegt habe meinen zwei Nymphie Mädels einen Mann zu besorgen. Also bin ich in dem kleinen Ort wo ich wohne in ein Zoofachgeschäft gegangen, um mir die dortigen Nymphies anzuschauen. (Ich wusste nämlich das es in dem 30km entfernten Fachhandel aus dem meine Mädels stammen auf Grund von Umbauarbeiten und einer erkrankung des Züchters keine Nymphies gab.)
Ich erklärte also dem Chef des Ladens das ich ein Männchen brauche und erläuterte auch kurz warum. Daraufhin zeigte er mir ein angeblich 3 Monate alten Vogel und versicherte mir das es zu 99,9% ein Männchen wäre. Auf weitere Nachfragen reagiete er recht herablassend. Aber ich hatte mich in den kleinen Kerl verguckt, ich hatte ihn auch eine weile beobachtet er mache einen guten Eindruck, und beschloss ihn mitzunehmen. Als erstes fiel mir auf das es keinen Heimtierpass gab. Zu Hause angekommen zog er erstmal in einen Quarantäne Käfig. Nach einiger Zeit fiel mir auf das er nicht richtig fressen wollte und sehr unruhig war. Zudem war der kleine (ich hatte ihn Henry getauft) aufgeplustert, zwitscherte nicht auch wenn die Mädels ihn riefen und schlief sehr viel. Als er mir dann am nächsten Tag bei der Fütterung ausgebüxt war, stellte ich fest das er nicht fliegen konnte. Er wuselte statt dessen flink über den Boden und kletterte zu meinen Mädels in den Käfig. Da so flink unterwegs war hatte ich mich dann doch etwas beruhigt und hoffte das er einfach noch zu jung war (ich kannte mich ja noch nicht so gut mit Nymphies aus) Am nächsten Tag musste ich arbeiten und ging guten Gewissen da der kleine mit den Mädels wieder im Wohnzimmer unterwegs war und gespielt hat. Als ich am Abend dann nach Hause kam traf mich der Schock. Der kleine saß versteckt unter dem Heizkörper und war so tief am schlafen das er nicht reagierte. Ich fing ihn vorsichtig ein und setze ihn in den Käfig, wo ich ihn am nächsten morgen tot auffand. Er lebte nur drei Tage bei mir. Er war offensichtlich schwer krank gewesen. Ich beschloss die Zoohandlung zu informieren aus Sorge das sich die anderen Tiere angesteckt haben könnten.
Doch was ich dort erleben musste war sehr schlimm. Ich wurde vom Chef persönlich aufs übelste beschimpft er wollte mich sogar anzeigen. Er hätte mir kein krankes Tier verkauft. Meine Nymphensittiche hätten den kleinen getötet und ich wollte ihm die Schuld daran geben. Ich war so geschockt das ich anfing zu weinen doch selbst dann hat er nicht aufgehört mich anzuschreien.
Als ich dann wieder in meinem Auto saß und veruchte mich zu beruhigen (ich zitterte am ganzen Körper) kam er wider auf mich zu. Ich bin weg gefahren und habe den Laden seitdem nie wieder betreten.
Inzwischen habe ich mir vom selben Züchter wo auch meine Mädels herstammen ein Mänchen besorgt und die drei hamonieren perfekt.
Jetzt habe ich mir eine Menge von der Seele geschrieben und freue mich auf eure Antworten.

Ein schönes Wochenende

Eure Yamina