Hallo ihr Lieben,

seit langer Zeit melde ich mich mal wieder, leider mit nicht so schönen Nachrichten... eigentlich hoffe ich irgendwie auf eure Meinungen, euren Rat,

auch wenn ich weiß, dass die Entscheidung allein bei mir liegt. Ich weiß nur absolut nicht, was richtig ist gerade. Ich versuche mich kurz zu halten

und doch muss es raus…


Bounty, mein ältester 11,5 Jahre und auch schon so lange bei mir, hat einen sehr großen Tumor im Bauchraum (letzte Woche erst entdeckt).
Die drei Optionen der vkTA waren:
1. Sofort einschläfern
2. Abwarten, bis sein Zustand sich verschlechtert und dann einschläfern oder
3. OP, in der Hoffnung, dass es sich um eine seltene Tumorart handelt, die eine Zyste bildet, welche dann punktiert werden kann, damit die Organe (Magen eingeengt, Darm eingeengt, Luftsäcke kaum noch vorhanden)wieder mehr Platz haben.
Der Tumor an sich kann aber nicht entfernt werden, da er schon zu groß ist. Die Chancen, dass es so ein Tumor ist sind sehr sehr gering laut vkTA und sollte es nicht diese Tumorart
sein, würde sie ihn auch nicht wieder wach werden lassen nach der OP.

Ich habe ihn erstmal wieder mit nach Hause genommen, die Entscheidung konnte ich nicht sofort und allein fällen.
Die OP möchte ich ihm ehrlich gesagt nicht wirklich antun, da er ein kleines Sensibelchen und schon ziemlich alt ist und die Chancen so gering sind im Vergleich zu
seiner Partnerin, die ich vor 2 Jahren hab operieren lassen (da waren die Chancen schon nur 50:50, also daran liegt es nicht, dass ich sowas allgemein nicht machen lassen würde).

Aber mein Bauch sagt zur OP in diesem Fall eher nein.


Infos zu seinem Zustand:

Positiv: frisst, setzt Kot ab, schnattert ab zu auch mal mit den anderen zusammen, ist der erste wenn es Gurke gibt
Negativ seit ca. zwei Wochen: er schläft viel viel mehr und zieht sich zurück, plustert öfter, zittert öfter und hat kalte Füßchen, seine Flügel hängen beim Sitzen und fliegen kann auch kaum noch und hat einen Rechtsdrall, Schnellatmigkeit, Gewichtsabnahme von 48g auf 42g.

Weiteres Problem: Wir fahren in 2 Wochen für 18 Tage in den Urlaub (worauf ich schon kaum noch Lust habe) und meiner Mutter und der anderen Urlaubsvertretung kann und will ich das evtl. Einschläfern nicht antun. Sie sehen ihn ja auch nur für ein paar Minuten bei der Fütterung und können ja gar nicht beurteilen, wie gut oder schlecht es ihm gerade geht.
Zumal ich ihn seinen letzten Gang nicht allein machen lassen kann. Ich habe ihn schon fast 12 Jahre, dann muss ich auch dabei sein, so weh es tun wird.

Nun bin ich hin und her gerissen… einerseits sollte ich ihn noch vor dem Urlaub erlösen, andererseits habe ich Angst, ihm seiner Lebenszeit zu berauben, da es ihm ja
zwischendurch immer nochmal gut geht. Aber je mehr ich hier gerade schreibe, desto mehr sagt mein Bauch wieder: Warte nicht zu lange, NOCH hat er wohl nicht allzu große
Schmerzen, aber das kann beim Tumor sehr schnell gehen. Zumal mir die vkTA ja auch nicht schon letzte Woche das sofortige Einschläfern als Option genannt hätte.

Ich habe Angst, mir nachher Vorwürfe zu machen, ihn zu früh erlöst zu haben oder dann aber, dass es ihm im Urlaub so schlecht geht, dass er dann erlöst werden muss und ich nicht da war.

Ich weiß, dass man in Liebe Loslassen muss. Was mir vom Verstand her auch klar ist, gerade wenn er aufgeplustert da sitzt, aber wenn er dann doch wieder freudig zwitschert,
dann bricht es mir das Herz beim Gedanken daran.


Ich bin gerade so durcheinander…und traurig. Der Text ist doch sooo lang geworden, sorry dafür.


Würde mich über eure Gedanken und Meinungen dazu freuen, auch wenn die Entscheidung bei mir liegt.

Liebste Grüße
Jenny