mein Mann und ich sind schon seit Jahren "Mitleser" hier auf Welli.net und brauchen nun dringend Rat. Zur Ausgangssituation: Wir haben einen gemischten Schwarm aus 7 Wellis, zwei knapp 4 Jahre alte Hähne, zwei 3 Jahre alte Weibchen und 3 Jungtiere im Alter von einem Jahr (2 Weibchen und 1 Männchen). Allesamt Tiere von unterschiedlichen Züchtern mit nicht allzu guten Erfahrungen. Die Tiere fühlen sich hier sehr wohl, haben viel Freiflug und akzeptieren ihren Käfig als Zuhause in so einem hohen Maße, dass sie von selbst abends bei Dämmerung zum Schlafen reingehen. Das ist wichtig, denn aufgrund ihrer schlimmen Erfahrungen sind die Tiere eines nicht — handzahm. Es existiert ein vorsichtiges Band des Vertrauens, das bei den Althähnen stärker ausgeprägt ist, als bei den Altweibchen, die um einiges schlimmere Dinge durchstehen mussten. Nun zum eigentlichen Problem: Seit heute hat eines der Altweibchen eine verstopfte Kloake. Der Kot ist ausgehärtet, hat aber eine normale Farbe. Es ist auch die Kloake selbst und nicht das Gefieder, also auch kein getrockneter Durchfall. Es ist uns erst heute Abend durch Zufall aufgefallen, weil die Dame ansonsten sehr fit ist, isst und trinkt. Und bisher macht sie auch noch keine Anstalten, den Kotball zu entfernen (Federn rupfen etc.). Die Frage ist jetzt vor allem, was wir machen, wenn sich das bis morgen nicht gebessert hat. Denn die 7 fressen ausschließlich Körner und Hirse. Kein Obst, keinen Salat, nix, was sonst Feuchtigkeit spenden würde. Es ist nicht nur so, dass sie das Essen nicht annehmen, sondern sie haben Angst davor. In JEDER Darreichungsform, die wir in den vergangenen Jahren probiert haben. Das geht so weit, dass sie dann die Stelle im Käfig großräumig meiden und eher verhungern, als davon zu kosten. Denn wir könnten sie ja vergiften. ?
Auch können wir die Dame nicht wie bei einem handzahmen Vogel nehmen und die Stelle sanft reinigen. Und Einfangen würde sie der Gefahr aussetzen, dass sie vor Angst stirbt und das mühsam erkämpfte Vertrauen der anderen, vor allem ihres Partners, zunichte machen. Daher ist der Gang zum Tierarzt auch nur die allerletzte Option, wenn das Risiko abzuwägen ist, ob wir sie dem Stress oder der Krankheit aussetzen müssen.
Jetzt gerade schlafen alle friedlich.
Wir würden morgen früh eine Bademöglichkeit einrichten, in der Hoffnung, dass sie sie nutzt und so den Kotball anweicht. Die Frage ist, was wir zudem ins Trinkwasser geben können, das für weichen Kot sorgt, aber bei den übrigen nicht zu schädigendem Durchfall. Das ist gar nicht so leicht. Sofern ihr Ideen habt, bitte her damit. Man ist sich der Schwierigkeit mit geretteten Tieren immer bewusst, aber wenn es dann auf einmal akut wird, ist man doch aufgeschmissen?
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