Thema: Hallo ich heiße Claudia und stelle mich und meine Wellis vor.

Liebe Foren-Mitglieder,

ich heiße Claudia, bin Mama von zwei bereits größeren Kindern, 25 und 14 Jahre. Unser Jüngster ist stolzer Welli-Besitzer. Ein Pärchen wobei die beiden eigentich Geschwister sind.
Leider ist Rocky gestern unerwartet und für uns sehr plötzlich verstorben. Wir können es nicht fassen.
LG
Claudia

Liebe Elke,

wir haben uns entschloßen, keinen neuen Partner an Mias Seite zu setzen. Sie hatte einen schweren Start ins Leben, wurde von anderen transaliert, war klein, zierlich und extrem dünn als wir Rocky und Mia vor fünf Jahren erworben haben. Ihr Überleben hat sie einzig Rocky zu verdanken, der immer ein Beschützer für sie war. Aus diesem Grund hat sich unser Sohn auch für die beiden entschieden, er war sich damals schon sicher, dass die beiden nicht getrennt werden dürfen und Mia nur mit Rocky eine Chance hat. Und so war es letztlich dann auch. Wir haben den beiden in unserem Wohnzimmer an unserem Leben teilhaben lassen, von morgens bis abends haben die beiden Freiflug. Es gibt ein Ritual, das die beiden genau kennen. Morgens wird erst gut und ausgiebig gelüftet, danach geht die Käfigtür auf. Zwischendurch fliegen sie auch mal in den Käfig zum Essen, dann wird nochmal kurz gelüftet und die Käfigtür im Anschluß wieder geöffnet. Und Abends fliegen sie ca. 17.00 Uhr 17.30 Uhr in den Käfig und kommen meist nicht mehr raus.

So leben wir zusammen, jeder fühlt sich gut dabei. Bis gestern. Einer von ihnen hat uns ja verlassen.

Hallo Mia,
ich euch zwar gut verstehen, jedoch wird es für Mia eintrauriges dasein werden, wenn sie keinen Partner mehr bekommen wird! Viele Vorbesitzer meiner Vögel haben gedacht, dass wenn sie am menschlichen Miteinander teilhaben würden, weiter glücklich sein werden. Sie sind ja nicht allein, bekommen viel Aufmerksamkeit und alles ist ja im gleichen Rhytmus-alles gut! Nachdem dann die Spatzen überWochen, Monate und jahre allein waren ohne Partner, sind dann doch Zweifewl gekommen, ob das wirklich so ist! Nachdem sie dann zzu mir kamen, sind alle ganz andere Wellis geworden und die Vorbesitzer waren sich alle einig, dass sie den Schritt, ihren Liebling in gute Hände zu geben , schon lange hätten tun sollen, teil hatten sie richtige Gewissensbisse!
Klar, den schritt so ein Familienmitglied z.B abzugeben, ist ein, seeehr , sehr schwerer! Euer welli hat kein Stimmrecht, aber glaube mir, er würde nicht freiwillig allein bleiben wollen! Schau mal bei mir in den Thread, wie meine Wellis Spaß miteinander haben. Willst du Mia wirklich das vorenthalten? Gerade, weil sie so ein schweres Leben hatte, hat sie jetzt etwas Besseres verdient!

Hallo Claudia

Zuerst einmal mein Beileid zum Verlust des Vögelchens. So etwas ist immer schwer, besonders dann, wenn man nicht nur selbst betroffen ist, sondern die gesamte Familie irgendwie daran Anteil hat. Deshalb viel Kraft.
An dich natürlich aber umso mehr ein Herzliches Willkommen bei Welli.net, auch im Namen des Teams. Wir freuen uns sehr, dass du hier her gefunden hast.

Was euren Entschluss angeht Mia keinen weiteren Partner mehr zur Seite zu stellen... ist das schon sicher? Wie Pips schon schrieb, ist das etwas, dass wirklich schwerwiegende Folgen hätte für den verbleibenden Federspatz. Wie ich aus deinen Zeilen heraus lese, hängt ihr alle sehr an Mia und da wäre es doch sehr traurig, wenn euer sicher gut gemeinter Entschluss zum Trauerspiel für Mia mit lebenslanger Einzelhaltung führen würde. Oder?
Ein Wellensittich ist ein Schwarmtier. In Australien durchziehen sie in riesigen Schwärmen die Gegend und auch wenn unsere Wellis hier domestiziert sind, dann ist dieses Grundbedürfnis niemals alleine zu sein, tief in einem Wellensittich verankert. Deshalb wäre es so etwas wie eine Höchststrafe, wenn ihr Mia alleine lassen würdet.

Natürlich wäre ihr Alleinsein an eure Anwesenheit gekoppelt. Doch niemals kann ein Mensch einen Vogel ersetzen. Ihr sprecht nicht die gleiche Sprache, ihr krault nicht liebevoll mit dem Schnabel das Köpfchen, ihr könnt so sehr ihr es versucht, nicht Mias Beschützer sein, wie es Rocky war. Deshalb appelliere ich von Herzen an euch, dass ihr Mia dieses Glück eines neuen Vögelchens nicht vorenthaltet. Überlegt euch das gut. Informiert euch über die Folgen von Einzelhaltung, die von Fehlprägung über Rupfen, Verhaltensstörungen, Autoaggression bis hin zu Abmagerung und Tod reichen können. Ich glaube, dass ihr so etwas für eure Mia nicht wollt.

Deshalb denke ich, dass ihr sicher die richtige Entscheidung treffen werdet für Mia. Und durch euren Entschluss eurem 15 jährigen Teen noch ein Vorbild seid, was wirklich gute Haltung angeht.

Ich wünsch euch für alles viel Kraft und alles Liebe, Ive

PS: Falls du noch Fragen hast, egal zu was, dann einfach melden. Ok?

Hallo an alle, die mir oben geantwortet haben.
Vielleicht ändern wir noch unseren Entschluß. Im Moment sind wir in tiefer Trauer, jeder verarbeitet sie auf seine eigene Art. Wir sind keine Neulinge, was die Vogelhaltung betrifft. Von daher sind wir uns sehr über die Folgen bewußt. Aber ich kann im Moment nur sagen, dass wir tief getroffen sind und denken wahrscheinlich nicht wirklich möglich ist. Rocky ist gerade einen Tag tod, das ist jetzt alles etwas viel.

Aber ich komme gerne auf eure Hilfestellung zurück. Außerdem beobachte ich den "Vermittlungsthread" hier im Forum. Vielleicht hilft uns das.

Liebe Grüße
Claudia

Hallo Claudia,
wir verstehen das! Verarbeitet erst mal den Verlust! Es ist nie gut , in emotionaler Stimmung eine so wichtige Entscheidung zu fällen!
Alles Gute für die ganze Familie!

Hallo Claudia

Ich glaube dir/euch sehr gerne, dass das alles eine ganz schreckliche Situation ist, in der keiner stecken möchte. Einen Vogel zu verlieren ist immer ganz furchtbar... und das sage ich nicht einfach so. Ich habe in diesem Jahr schon 14 Seelchen begraben müssen und eines ist vor ein paar Tagen ganz knapp dem Tod von der Schippe gesprungen. Also ist das keine tröstende Floskel, sondern wirklich ernst gemeint. So etwas belastet, es macht einem fix und fertig und es verschleiert einem vor lauter Tränen den sonst so klaren Blick. Und glaubt mir, das weiß jeder hier und kaum jemandem geht das anders. Wir alle sind in Trauer, wenn einer unserer geliebten Vögel verstirbt und wir alle nagen daran enorm. An keinem geht so etwas spurlos vorrüber.

Und ich verstehe deshalb umso besser, dass ihr deshalb noch nicht den Gedanken in euch tragen könnt, dass einst wieder ein neues Vögelchen bei euch einziehen kann und Mia erneut einen kleinen Beschützer finden kann. Denn es hat etwas von Ersatz, der nie einer sein wird. Dessen ist man sich natürlich bewusst und man weiß, dass mit jedem Vögelchen die Lücke ja dennoch bleibt, die in eurem Falle Rocky hinterlassen hat. Diese Lücke wird nie geschlossen, denn kein Vogel ist wie Rocky.

Manchmal hilft ein wenig Zeit und etwas Abstand um von der Mauer der Trauer einen Schritt zurück zu treten. Dann, wenn es wieder geht und sich die Emotion, die lange von Trauer begleitet und umbettet sein wird, sich wieder etwas legt... Dann kann man sich neu sammeln, den Blick fokusiert auf ein neues Ziel richten und das beinhaltet eben Mia und deren Glück. Denn alles was ich aus euren Zeilen lese ist LIEBE zu Mia und ihrem Wohlbefinden. Und das alleine ist es, was zählt. Und wenn ihr euch diese Zeit gebt und dann werdet ihr spüren, was dran ist. Dann wird wieder klarer, dass euer schmerzendes Herz zwar wirklich schlimm ist, aber Mia unter dem verlust von Rocky noch viel mehr leidet, auch wenn sich das bei einem Welli nicht sofort äußern muss. Und dann werdet ihr sehen, dass der Zeotpunkt gekommen ist wirklich eine Entscheidung zu treffen.

Ich war vor wenigen Tagen noch auch wieder einmal an dem Punkt, an dem ich nach vieln Jahren Haltung wieder in Frage stellte, ob und wie das alles weiter gehen soll. Diese Schattenseiten und dunklen Momente sind normal. Und ich erinnerte mich in diesen Minuten an die Worte, die ich ganz oft zugesprochen bekommen habe in diesen Momenten. Nämlich dass es falsch ist, in diesen Augenblicken eine so tief- und weitreichende Entscheidung zu treffen. Dazu gibt es spätere Momente in denen unser klarer Blick zurück gekehrt ist und wir erneut überlegen können, was nun richtig sein könnte.

Alles Liebe und Gute, Ive