Wieder einmal machen mich Menschen fassungslos. Sehr fassungslos und wütend.
Die genauen Hintergründe kenne ich nicht, aber allein der kleine Aspekt reicht um zu wissen, warum ich es unverantwortlich finde, wenn jeder züchten darf...
Meine Mum kommt gerade vom "eigentlichen Einkaufen" zurück und ratet, was sie mitgebracht hat. Genau, einen kleinen Federspatz... Und zwar ein kleines, verkümmertes Welliküken. Es wird kaum 14 Tage alt sein, scheint aber unterversorgt und verkümmert. Sie hat bemerkt, wie jemand es aus dem Auto in die Hecke des Weges am Spargelstandes geschmissen hat, ging hin weil sie dachte jemand hätte dorthin Müll entsorgt und hat dann das piepende Häuflein Elend gefunden.
Sie hob es vorsichtig auf, wärmte es, weil es schon recht kühl war und hier aktuell eher windig, kaltes Klima herrscht und brachte es jetzt mit. Wir haben gerade schon beim vk angerufen und ich werde am Mittag dort hin fahren. Es sitzt nun auf dem Wärmekissen in einer Nisthöle und hat von mir bereits was zu fressen bekommen. Ich habe Gott sei Dank eine Kropfsonde hier und Spritzen im Haus. Und dank Mixer gabs nun Körnerbrei. Der Kropf ist nun wieder gefüllt und das Küki sitzt zufrieden im warmen Streu.
Es sieht aber nicht gesund aus, sondern sehr mikrig und ich denke nicht, dass es altersentsprechend entwickelt ist. Das Alter kann man anhand der Befiederung recht gut erkennen, aber es ist meines Erachtens zu klein. Die Beine sind fehlgestellt (beginnende Spreizbeinchen so wie es aussieht) und die Flügel sehen seltsam aus. Sie sind nach vorne ausgebreitet und es sieht aus, als würde der Nestling auf dem Bauch liegend alle viere von sich strecken. So etwas habe ich noch nie gesehen und hoffe, dass es keine neurologische Sache ist. Denn die komplette Koordination ist verändert und irgendwie stimmt da gar nichts.
Ich bin gespannt was der vk sagt und ob man dem kleinen Knirps helfen kann, oder ob es erlöst werden muss.
Natürlich hoffe ich auf ersteres. Die Erstmaßnahmen sind ergriffen und nun muss man schauen.
Froh bin ich, dass ich ein Wellisparschwein habe und noch Rücklagen auf dem Hundekonto habe. Denn ich habe bereits 4000 Flocken für die Wellis im letzten Monat ausgegeben und sofern ich mich jetzt auch um den kleinen Gauner kümmern darf, ihm geholfen werden kann, dann wird das auch noch einmal ordentlich was kosten. Das stört mich nicht sonderlich, weil ich weiß, dass so etwas geschehen kann.
Was mich dabei nur schrecklich wütend macht ist, dass Menschen (warum auch immer) so ein Tier auf diese Weise erst "zustande" bringen lassen und dann, wenn was nicht nach den Vorstellungen verläuft, es auf diese grausame Weise entsorgen. Das Tier wäre grausam gestorben, hätte meine Mum es nicht zufällig gesehen und mitbekommen. Das Nummernschild hat sie sich leider nur zum Teil merken können. Aber die Polizei weiß bescheid und man wird sehen, ob sich da was ergibt. Ein Unding. Wenn man schon züchtet, und so ein "Unfall" passiert, wie im Fall des Kükis, das wirklich nicht gut aussieht, dann muss ich auch konsequent sein und mich darum kümmern. Es darf nicht sein, dass nur die gelungenen Tiere angenommen und geliebt sind.
Ich werde den Spatzen bei Gelegenheit fotografieren und dann sieht man weiter. Was es bedeutet ein so kleines Würmchen zu versorgen, das ist uns allen hier nun fassungsloser Weise klar... Wir haben im letzten Jahr ja Bob (Sperling) aufgezogen.
Mein Apell, Finger weg von Eigenzuchten. Immer und immer wieder kann ich das nur wieder betonen. Zucht nur dann, wenn man wirklich Ahnung und Plan hat, und wenn man sich der Verantwortung bewusst ist, die man zu tragen hat, wenn so ein kleiner Spatz in solch eine Lage gerät.
Drückt die Daumen für später... Ive
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