Thema: In Australien fallen Wellensittiche tot vom Himmel :(

Liebe Leute,

über meine Internet-Seite Birds Online hat mich ein Australier kontaktiert, der mir von einer Tragödie in seinem Land erzählen wollte. Leo schickte mir Scans von Zeitungsberichten, die von einem Massensterben von Wellensittichen und einigen anderen Vögeln in der Gegend um Carnarvon in Westaustralien handeln. Dort herrscht derzeit eine Hitzewelle mit Temperaturen von über 45 Grad. Die Vögel sind durch die schattenlosen Weiten des Landes gezogen und haben dann eine Raststätte gefunden. Dort sind sie zu Tausenden wegen des Schattens eingefallen und leider in großer Zahl verendet. Die Inhaberin der Raststätte erklärte in einem Interview, Wellensittiche seien einfach tot vom Himmel gefallen.

Gäste in der Raststätte, in der es auch Übernachtungsmöglichkeiten gibt, haben die Fliegengitter von den Fenstern eines Zimmers gerissen, um die Vögel reinzulassen, damit sie sich im Inneren des Hauses abkühlen können. Unzählige Vögel sind in dem von der Klimaanlage runtergekühlten Zimmer trotzdem gestorben, sie waren mit ihren Kräften am Ende. Andere Gäste haben die Bewässerung der Raststätte eigenmächtig geöffnet, die Deckel abgerissen. Daraufhin sind die durstigen Vögel über das Wasser hergefallen, viele sind zu erschöpft gewesen zum Trinken und sind ertrunken.

Hier gibt es einen Online-Bericht darüber in englischer Sprache:
http://www.thewest.com.au/aapstory.a...oryName=543441

Der Australier, der mir geschrieben hat, regt sich fürchterlich über die Aussage auf, die Vögel wären nur deshalb so zahlreich, weil es aufgrund guter Brutbedingungen zu einer Populationsexplosion gekommen sei. In der Gegend, in der die Tiere zuvor gebrütet hatten, hält er sich mit seiner Frau sehr oft auf. Er sagt, die letzte Brutsaison der Wellensittiche wäre keineswegs so extrem erfolgreich gewesen, wie es die Regierungssprecher nun darstellen. Der Mann ist Taubenzüchter und sagt, er habe langjährige Erfahrung mit Vögeln und könne die Lage beurteilen, was ich ihm durchaus glaube.

Auch hat er mir Berichte und Hintergrundinformationen zukommen lassen, die besagen, dass Wasserlöcher in der Gegend stillgelegt werden, um die Wasserverschwendung einzudämmen. Seitens der Regierung heißt es, 95 Prozent des Wassers, das unter Druck aus dem Boden kommt (artesische Brunnen), würden ungenutzt verloren gehen. Ungenutzt von den Menschen. Aber laut dem Australier, der mir geschrieben hat, würden viele Wildtiere, darunter riesige Mengen von Vögeln wie Wellensittiche, Zebrafinken und Kakadus, das Wasser dringend benötigen. Inzwischen fehlt durch die Stilllegung Wasser für die Wildtiere, was möglicherweise für das Massensterben der Wellensittiche verantwortlich sein könnte, so sieht es zumindest Leo.

Er ist sehr frustriert und hat mir erzählt, dass er mit anderen Vogelzüchtern versucht, sich für die Belange der Wildvögel einzusetzen und Wasserstellen für sie zu erhalten. Von Deutschland aus können wir wohl wenig tun, aber ich war sehr gerührt darüber, Post vom jemandem aus dem Heimatland der Wellensittiche zu bekommen, der sich für die wilden Verwandten unserer Heimvögel einsetzt.

Ich dachte mir, das Thema interessiert hier vielleicht den einen oder anderen Leser. Wer die Scans des englischen Zeitungsartikels haben möchte, der kann sich bei mir melden.

Viele liebe Grüße,
Gaby

Was ist bitte ein "Heatwave"??

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Zitat von Feenseeschwalbe

Auch hat er mir Berichte und Hintergrundinformationen zukommen lassen, die besagen, dass Wasserlöcher in der Gegend stillgelegt werden, um die Wasserverschwendung einzudämmen. Seitens der Regierung heißt es, 95 Prozent des Wassers, das unter Druck aus dem Boden kommt (artesische Brunnen), würden ungenutzt verloren gehen. Ungenutzt von den Menschen.

dazu fällt mir echt nix mehr ein, außer, daß der mensch sich in seiner ignoranz gegenüber der natur doch leider immer wieder selbst übertrifft...

Zitat von Greenberry

Was ist bitte ein "Heatwave"??

Hallo Greenberry,

das heißt übersetzt: Hitzewelle.

Ah, danke

Hätte ja auch selber mal nachgucken können

Zitat von bealu

dazu fällt mir echt nix mehr ein, außer, daß der mensch sich in seiner ignoranz gegenüber der natur doch leider immer wieder selbst übertrifft...

Hallo bealu,

genau das habe ich auch gedacht. Wir Menschen nehmen uns oft leider viel
zu wichtig!

Der Bericht hat mich sehr traurig gemacht Die armen Tiere
Menschen können echt grausam sein, ich kann bealu da nur zustimmen!!

Das mit den Wasserstellen zeigt mal wieder, der Mensch ist das schlimmste zerstörfreudigste Geschöpf, was es auf der Erde gibt

Ja das stimmt mich auch sehr traurig so eine Tragödie,da kann man nur noch hoffen dass es bald eine Abkühlung gibt und die armen Wellis wieder normale Zustände finden.Für viele wird es allerdings ja zu spät sein.

Das ist ja eine ganz traurige Geschichte. Ich verstehe nicht wie Menschen so etwas zu lassen könne und einfach immer nur an sich denken. Tiere sind immerhin auch Lebewesen. Denen kann man doch nicht einfach ihren Lebensraum zerstören, unfassbar.

Vielen Dank für die Info, liebe Gaby.

Was mich auch wütend macht ist die Tatsache, dass für meine Begriffe in dem von Gaby verlinkten englischen Text zwar viel geredet, aber nichts gesagt wird. Für mich hört sich das so an, als mache man sich Gedanken über die mögliche Anzahl der toten Vögel ... feilsch hin.... feilsch her ... aber es gibt kaum Anhaltspunkte für eine Verbesserung der Lage, für sofortige Hilfsmaßnahmen ... Ich denke, bei einer derartigen Anzahl von leidenden Tieren reicht es schlichtweg nicht aus, wenn einige wenige Menschen den Tieren zu Wasser und/oder Schatten verhelfen ... und andere staunend auf ihrem Grundstück stehen und die toten Vögel vom Himmel purzeln sehen ...

Aber es sind halt eben bloß Tiere - und dazu noch keine Gewinnbringenden. So what ... ! **Sarkasmus lässt grüßen**

Liebe Leute,

ich habe gerade schon wieder Post von Leo bekommen, er hat mir einen weiteren Zeitungsartikel-Scan geschickt. Da ist ein Bild zu sehen, auf dem der Boden unter einem Baum über und über mit toten Wellensittichen bedeckt ist. Das ist nichts für zarte Nerven.

In dem Artikel geht es darum, dass nun landesweit aktive Tierschützer Alarm schlagen und sich gegen die Schließung der artesischen Brunnen zur Wehr setzen, um weitere Tiere vor dem Verdursten zu retten. Man kann nur hoffen, dass sie Erfolg haben werden. Denn ansonsten werden in der Region weitere Brunnen geschlossen, was zu riesigen Verlusten unter Kangurus, Wallabies und Vögeln führen würde.

Viele liebe Grüße,
Gaby

Kann man da nicht irgendeine Spendenaktion auf die Beine stellen, so was à la 5€ damit eine Woche/ einen Tag ein Brunnen offen bleibt. Für den Regenwald gibt es ja zigtausend Sachen, das müsste doch machbar sein.

Hallo,

hier habe ich einen interessanten Link gefunden.

http://www.melbournewater.com.au/con...ges.asp?bhcp=1

Im Westen Australiens sieht es Wassermäßig noch schlechter aus.
Ich glaube nicht, dass die Brunnen während einer Dürreperiode aus Geldmangel geschlossen werden.

Das kanns doch echt nicht sein
In Australien gibt es so viele Tiere, die nur dort leben -
sollen die alle sterben, nur weil die Wasservorkommen nicht direkt
von den Menschen genutzt werden?

Und wie verzweifelt müssen die scheuen Wellis gewesen sein,
dass sie einfach so in eine bewohnte Gaststätte geflogen sind
Und trotzdem war es für viele zu spät...

Es wäre wirklich toll, wenn man da irgendeine Aktion starten könnte.

Da bin ich dafür!
Wenn schon ein Mensch nix wert ist,sollte man wenigstens für die Tiere was tun.(tschuldigung schieb grad Frust)

Liebe Leute,

ich kann verstehen, dass Ihr etwas unternehmen wollt, das war auch mein erster Gedanke. Aber bleiben wir mal realistisch: Das Land ist so groß, die meisten von uns waren noch nie dort, die lachen uns doch aus, wenn wir etwas anzetteln. Mit ein paar Euro ist die Sache auch nicht getan. So sehr ich sonst auch immer dafür einstehe, selbst aktiv zu werden, aber in diesem Fall können wir von hier aus nichts unternehmen, fürchte ich. Die Tierschützer vor Ort werden sicher nicht die Füße stillhalten, da wird etwas passieren. Zwar nicht von jetzt auf gleich, aber ich denke schon, dass es so nicht dauerhaft weitergehen wird.

Viele liebe Grüße,
Gaby

Liebe Gaby,

das ist wirklich ganz furchtbar.

Man kann nur hoffen, dass die Hitzewelle in Australien bald ein Ende hat und - was noch viel wichtiger wäre - es endlich regnet.

Wir waren schon zweimal im australischen Outback und wenn es dort ordentlich regnet, dann gibt es wirklich Wasser satt und alle Tiere - egal, ob Federn, Fell oder Echsen-/Schlangenhaut haben wieder ein gutes Leben.

Hoffentlich kann wenigstens von den australischen Tierschützern etwas bei den Brunnen erreicht werden.

Ich verzweifle hier gerade

Ich fühle mich hilflos weil ich nichts tun kann, genau wie bei den Einzelwellis

Vielen herzlichen Dank,liebe Gaby ,

es ist wirklich grausig.Vorstellen mag man sicih das Ausmaß einer solchen Katastrophe nicht, dann kommen einem die Tränen.

Liebe Grüße von
Selene

die armen Tiere! Wir Menschen sind einfach nur super egoistisch! Als gäbe es keine anderen Lebewesen. Die Tiere gehören genauso in unsere Umwelt wie wir Menschen. Wir nehmen deren Lebensraum und Nahrungsquellen weg. Leider können sich die Tiere nicht wehren und müssen geschützt werden!
Ich hoffe so sehr, dass die Tierschützer vor Ort schnell etwas ausrichten können!

traurige Grüße von Kirsten

Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluß vergiftet, der letzte Fisch gefangen, werdet ihr feststellen, daß man Geld nicht essen kann! (Weissagung der Cree)

Hallo, ich hatte gleich am Anfang diesen Beitrag gelesen und mir auch die Orginalseite
übersetzen lassen. Au waia-schluchs-und wir diskutieren hier über die beste Körnermischung für unsere Lieblinge,hui das holt ein mal wieder (wie so oft im Altag) mal wieder runter.
ohjemine von einer hilflosen Ines

[quote=InesK;100156]Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluß vergiftet, der letzte Fisch gefangen, werdet ihr feststellen, daß man Geld nicht essen kann! (Weissagung der Cree)


Mir fehlen auch die Worte.

Fühle mich einfach hilflos und traurig.

Bin heute beim Stöbern auf diesen Beitrag gestoßen und vollkommen schockiert! Ist zwar schon ne ganze Weile her, aber weiß jemand was Aktuelles über die Situation der Wellis in Australien und ob die Tierschützer dort was erreicht haben?

Oh man ich fühle mich auch grade so Hilflos, wollen wir mal hoffen das die Tierschützer vor Ort den Tieren so schnell wie möglich helfen können !