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Hallo Wellifreunde,
meine 4 Süssen (Franz, Sissi, Rocky, und Tweety) sind nu 14 Tage bei uns und haben eine Vorliebe für meine riesige Yucca Palme. Sie knabbern täglich an den Blättern und da ich auf dem Boden keine grünen Reste finde, gehe ich davon aus, dass sie einiges an Yucca auch schlucken.
Meine andere Pflanze habe ich schon entsorgt, was sagt Ihr zur Yucca Palme, auch weg?
Hallo Sonja,
ich würde sie weg stellen. Giftig ist sie zwar nicht, aber sie wird von den Pipsern nicht gut vertragen und kann durchaus Magen-Darm Probleme oder Probleme mit den Schleimhäuten verursachen.
Hallo Sonja,
ich würde sie weg stellen. Giftig ist sie zwar nicht, aber sie wird von den Pipsern nicht gut vertragen und kann durchaus Magen-Darm Probleme oder Probleme mit den Schleimhäuten verursachen.
Gruß
Sabine
Hallo Sabine
Hast du diese Erfahrung zwecks Schleimhautreizung und Co bei Wellis durch Yuccas schon selbst gesehen oder erlebt? Leider ist das nämlich auf Säuger zurückzuführen und nicht auf Vögel. Papageienvögel in Mittelamerika fressen die Yucca nämlich sehr gern und vertragen sie. Auch Wellis, die kein anderes Verdauungssystem haben wie ihre Mittelamerikanischen Verwandten, vertragen sie deshalb. Wenn ein Vogel nach einem Probebiss übrigens feststellt, dass eine Pflanze nicht genießbar ist, dann hört er auf davon zu fressen.
Die Yucca gehört übrigens zu den SPargelgewächsen und ist für Wellis unschädlich. Wenn die Vögel daran knabbern und ich sie nicht gerade aus Pflanzenschutztechnischem Grund (also weil man die Pflanze nicht zerstören lassen will) retten will, dann einfach lassen.
Leider sind sehr viele Pflanzen die als "giftig" gerade auch für Vögel deklariert sind, aufgrund falscher Studienaufbauten so deklariert. Das heißt, Vögeln wurden in Versuchen hochkonzentrierte Pflanzenwirkstoffe auf die Schleimhäute getropft, sondiert und ähnliches. Dass Vögel dann Reizungen zeigen und Beschwerden haben ist verständlich. Aber die Natur liefert solch hohe Konzentrationen nicht. Und kein Welli frisst eine Yucca Palme innerhalb so einer kurzen Zeit, dass er sich daran je schädigen könnte.
Auch die Aussage, dass Vögel Magen-Darmprobleme bekommen können ist leider oft auf falsche Studien gestützt.
Was Vögel bei anderen Pflanzen bei denen es zutrifft jedoch manchmal auch bewusst nutzen. Vögel sind in der Lage verschiedene Pflanzstoffe zu schmecken und wissen instinktiv, was ihnen gut tut und was nicht. So fressen Aras in freier Wildbahn z.B. Farne um zu entwurmen. Sprich, sie führen sich bewusst mit einer Pflanze ab, die Wirkstoffe enthält, die die Verdauungsschleimhaut reizen und somit zu einem absterben und ausscheiden der Parasiten sorgen.
Was das letzte Problem bei Giftigkeitsangaben ist... es wird viel zu oft vergessen, dass Säuger und Vögel komplett verschiedene Verdauungssysteme haben. Sprich, sie schleusen viel schneller durch und es können daher Stoffe die für Säuger schädlich sind, vom Vogel nicht aufgenommen werden, weil die Verdauungszeit kürzer ist. Das hängt vom schnelleren Stoffwechsel allgemein ab. Viel zu oft wird von Säugerunverträglichkeit auf eine Vogelunverträglichkeit bei Pflanzen geschlossen.
Das ist mir auch schon aufgefallen, dass die meisten Warnungen vor Schädlichkeit auf Säugern beruhen und nicht auf Vögel übertragbar sind. Trotzdem, wenn man so was liest, kann ich gut verstehen, dass man einfach unsicher wird und sich nicht mehr traut, die Pflanze den kleinen Nagern "auszuliefern".
Trotzdem, wenn man so was liest, kann ich gut verstehen, dass man einfach unsicher wird und sich nicht mehr traut, die Pflanze den kleinen Nagern "auszuliefern".
Ich versteh das auch total. Genau deshalb mach ich mir die Mühe, und versuch so aufzuklären, dass es nachvollziehbar und verständlich ist.
Bsp. sind Konifere, Forsythie und Flieder... meine Vögel benagen alles mit Freude und alle leben noch und erfreuen sich allerbester Gesundheit
Ich muss schmunzeln über den verlinkten Bericht... leider ist er nicht so ganz allumfassend und fehlerhaft... auch wenn er auf den ersten Blick total fundiert wirkt.
Werde versuchen mal etwas Klarheit in die Sache zu bringen, denn der Artikel bezieht sich in Sachen Giftigkeit ja vor allem auf die in der Yucca enthaltenen Saponine. Zu denen werde ich gleich noch ausführlich was schreiben. Was mir allerdings als erstes wieder auffällt, ist dass es keinerlei Hinweis darauf gibt, dass Vögel und Säuger komplett verschiedenen Stoffwechsel und Verdauung haben. Das ist nämlich der entscheidende Punkt.
Also... jetzt wird es lang
Saponine (übrigens lateinisch Seifen) sind schäumende nichts anderes wie eine Art Kohlenhydratstruktur mit schäumender Eigenschaft. Sie werden von den Pflanzen in allen Pflanzenteilen eingelagert. Übrigens haben sie auch in der passenden Dosierung für Menschen und Säuger eine Immunsystem stärkende, harntreibende, schleimlösende, entzündungshemmende und hormonstimulierende Eigenschaft. Saponine unterstützen die Aufnahme anderer Inhaltsstoffe aus dem Darm und binden das überflüssige Cholesterin. Später schreib ich noch ein paar Beispiele Saponinhaltiger Lebensmittel
Saponine selbst sind das natürliche Mittel für die Pflanze um sich gegen Insektenfrass und Pilzbefall zu schützen. Sprich, sie haben auch eben genau diese Fähigkeit. Sie wirken gegen Pilzerkrankungen z.b. In der Humanmedizin hat man erforscht und vor einiger Zeit auch verstanden, dass Saponine eine positive Wirkung auf den Körper haben. Früher wurde es sogar gegen Syphillis eingesetzt Heute nutzt man Saponine gegen Darmkrebs in der Therapie.
Jetzt kommt das ABER: In die Blutbahn gelangend, also sprich, wenn man Saponine direkt spritzt, und zwar als reines Saponin (Reinstoff) würde es hämolytisch wirken. Sprich, es zerstört das Blut. Besonders die roten Blutkörperchen, also Erythrozyten sind davon betroffen. Diese sind für den Sauerstofftransport verantwortlich und sind die kaputt, kann das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen keinen Sauerstoff mehr binden und alle Zellen sterben ab, weil sie ersticken trotz Atmung. Das Wesen dem dies geschieht, egal ob Vogel oder Säugetier, stirbt. Und genau darauf beruht auch wieder diese tolle Giftigkeitsangabe vielerorts. In dem von dir verlinkten Artikel wurde ja wenigstens gesagt, dass sich Experten nicht einig sind. Das liegt aber auch nur wieder daran, dass man sich an falsch durchgeführten Tierversuchen orientiert.
In Tierversuchen mit Rindern denen eine gewisse Dosis Saponine direkt in die Blutbahn gespritzt wurden, haben Wissenschaftler neben der Hämolyse auch eine veränderte Nährstoffaufnahme im Darm beobachtet. Nun ist es wichtig im Auge zu behalten, dass fast ausschließlich alle Studien auf genau so einer Vorgehensweise beruhen. Sprich, Versuchstieren wurden Saponine immer in konzentrierter Reinform, wie sie in keiner Pflanze natürlich vorkäme, in die Blutbahn gespritzt.
Nun lesen wir Beiträge in denen es lautet -> „Saponine reizen die Magen- und Darmschleimhaut und das Blut wird zerstört." Diese aus dem Kontext gerissene Halbwahrheit wird dann verbreitet und verunsichert jeden, der auch nur ansatzweise das Wort Saponin liest. Es zeigt, dass viele Menschen nicht in der Lage sind Inhaltsstoffe und ihre Wirkung zu verstehen. Das ist nicht verwerflich, aber man muss sich dann einfach damit auseinander setzen oder aufhören diese wirklich gefährlichen Infos zu streuen, denn dadurch verunsichert man Halter. Ich hab das leider auch manchmal schon getan im Bereich Salicin und Gerbstoffe. Heute weiß ich es besser. Wichtig ist nicht, dass man alles weiß, sondern dass man stets bereit ist zu lernen und weiter zu gehen.
Damit man sich mal ein Bild davon machen kann, worin überall Saponine zu finden sind, hab ich ein bisschen was gesammelt. -> Erbsen, Linsen, Bohnen, Hafer, Gänseblümchen (Wildkraut für den Salat), Fenchel, Rote Beete, Paprika, Knoblauch (für den Hund nachgewiesen auch in hoher Dosis über die Verdauung aufgenommen hämolytisch wirksam), Paprika, Spargel, Spinat, Zwiebel, Zuckerrübe und Tomate.
Wir essen davon oft und ... trotz bööööööeser Saponine leben wir alle noch. Wieso? Weil wir nie genug von allem essen könnten, damit ausreichend davon im Körper wäre um zu schädigen. Und weil es nicht direkt in die Blutbahn gelangt.
Saponine kennt vielleicht auch jemand von euch in Form von selbstgemachtem Waschmittel aus Rosskastanien. Diese enthalten reichlich Saponine. Und auch die Waschnüsse vom Waschnussbaum (Sapindus mukros"s"i) enthalten die Saponine. Klar, die kann man nicht essen, aber es macht klar, dass es mehr oder weniger Saponinhaltige Pflanzen gibt. Die Yucca enthält nicht auserordentlich viel Saponine und demnach muss man sich keinerlei Sorge machen.
Wellis z.B. knabbern ja nicht nur sichtlich gerne Yucca, sondern auch Kräuter und Grünkost/Frischkost. Ich hab hier mal einige zusammengefasst, die allesamt ordentlich Saponine enthalten. Meine Wellis bekommen sie reichlich und alle sind noch da und top fit
Interessant, findet ihr nicht? Ringelblume, Thymian und Vogelmiere? Wer füttert keine Vogelmiere?
Übrigens, jeder der Großpapageien kennt, der kennt auch ihre Liebe für Erdnüsse. Wusstet ihr, dass auch diese Saponine enthalten? Spannend, richtig?
Ich habe mich mega lang damit beschäftigt und bin aktuell immer noch dabei. Was ich sagen kann ist... Saponine gehören zu den unendlich vielen sekundären Pflanzenstoffen, die den Vögeln sogar helfen ihr Verdauungssystem bzw. die darin befindlichen Bakterien zu sanieren und zu füttern. Sie theraieren sich durch Nahrung selbst.
Glaub ich hab nun genug gesülzt Ich hoffe es hilft dem ein oder anderen.
Einfach ist das alles nicht.
Es ist nun einmal so, dass jeder vom anderen abschreibt, denn wer möchte schon selbst Gift an seinen Vögeln testen?
Niemand möchte das. Deshalb würde ich auch nie raten eine Pflanze zugänglich zu machen, wenn ich wüsste, dass sie schadet. Aber ich lese z.B. manchmal (nicht hier) von Dingen die giftig sein sollen, dabei kann man in der Natur beobachten, dass es genau Vögel sind, die z.B. durch fressen der Samenstände und somit auch Pflanze, für die Verbreitung ebensolcher verantwortlich sind.
Wichtig ist, dass heute kaum einer noch weiß, dass gerade Vögel viele sekundäre Pflanzenstoffe zur Gesunderhaltung brauchen. Ich möchte das jetzt nicht (aber gern wann anders) vertiefen, aber wir fragen uns immer, weshalb die Vögel immer anfälliger und kränker werden? Ich beobachte wie Halter von wenigen Vögeln 1000de von Euros zum vk bringen wegen Erkrankungen, die leider oftmals grundlegend darin begründet liegen, dass wir aus falscher Angst Pflanzen vorenthalten die die Vögel bräuchten um gesund zu bleiben, während ohne jegliche Bedenken bunter Plastikkrempel in den Käfig gehängt wird. Darüber macht sich nur keiner Gedanken, dass dieser schädlicher ist als nahezu jegliche Pflanze.
Ich hatte vor vielen Jahren da leider noch eine andere Haltung dazu... habe aber mega viel gelernt und gemerkt, dass sich das auf meine Tiere auswirkte. Ich habe nicht den jüngsten und gesündesten Wellischwarm, weil fast alle Vögel aus mieser Haltung kamen und/oder krank waren. Ich gehe mit ihnen wenn nötig zum vkTa. Aber ich frage rein rethorisch mich selbst... wie es sein kann, dass ich in den letzten 10 Jahren mit durchschnittlich 15 Wellis (auf die Zeit gerechnet - derzeit sind es 36) weniger beim vkTa war als manche hier mit 2-4 Vögeln in einem Jahr.
Ich sage nicht, dass jeder kranke Vogel Opfer seines Halters ist. Im Gegenteil - Aber ich glaube, dass wir mit einer naturnahen Ernährung und dem wieder zugänglich machen von angeblich giftigen Pflanzen, die Antwort darauf hätten, weshalb Wellis nicht zwingender anfälliger sein müssen als noch vor einigen Generationen.
Bitte nicht falsch verstehen... Ich plädier hier nicht zum vergiften... sondern dazu sich zu informieren und nicht jeder Quelle zu glauben. Jeder hat einen Verstand und in Zeiten des Internets ist es ein leichtes herauszufinden und zu recherchieren. Welli.net ist auf einem guten Weg...auch wenn sich da auch noch einige Ammenmärchen verstecken. Aber insgesamt ist das nichts gegen den Quark, den man andernorts liest.
Hallo zusammen, unser Paulchen hat sich mit Begeisterung in die Yucca Palme gestürzt. Er turnt über die Blätter und knabbert sie an. Fredi hat er mittlerweile auch angesteckt. Ich habe mich in das Schicksal der yucca Palme ergeben. Die Jungs sind glücklich und ich dann auch
Viele Grüße von Marita und den Flugakrobaten
Hallo Ive,
vielen Dank für deinen Beitrag. Ich habe ihn mit Freude gelesen, denn ich such schon lange nach einer geeigneten Zimmerpflanze für meine Wellis und mich. Immer nur Grünlilien sind langweilig.
Ich nehme an, was für Yuccapalmen richtig ist, trifft nicht unbedingt auch auf Drachenbäume zu? So einen hätte ich nämlich im Schlafzimmer stehen, garantiert Kunstdüngerfrei.
Du kannst auch Zimmerhibiskus, Banane, Bambus, Zyperngras und viele, viele andere nehmen
Meinen Drachenbaum haben meine Wellis irgendwann zerlegt. Ich ging damals noch davon aus, dass er giftig ist. Sie gingen nie dran, bis dann auf einmal die Drachenpalme keine mehr war und zwar innerhalb von nur wenigen Minuten. Denn ich war nur einkaufen. Und sie haben keinerlei Schaden davon genommen. Ich werd mir nachher mal die Inhaltsstoffe des Drachenbaumes genauer ansehen und dir dann auch nochmal bescheid geben. Ok?
Das wäre ganz lieb von dir, Danke. Ich hab hier einen Grünzeugfetischisten sitzen, der demontiert alles was auch nur grün aussieht. Und das Hibiskus auch ungiftig ist, prima, den liebe ich
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