Hallo liebe Wellifreunde,
wie war das eigentlich bei Euch ? Wann und wie habt Ihr die Liebe zu den Wellis entdeckt ?
Bei mir war das so:

Im Jahr 1985 wollte ich mir eine neue Jacke kaufen und hatte lange dafür gespart (es ging mir finanziell nicht so gut, war arbeitslos weil mein Arbeitgeber aus
Altersgründen aufgegeben hatte). Auf dem Weg zum Geschäft kam ich an einer kleinen Zoohandlung vorbei. Im Schaufenster stand ein winzig kleiner Käfig, in dem ein Wellensittich saß. Das Tierchen hat mir so leid getan, also bin ich in den Laden gegangen und habe gefragt, warum der Vogel ins Schaufenster verbannt wurde. Die angesprochene ältere Dame erklärte mir, dass sie das Geschäft aufgeben muss und alles zum halben Preis verkauft würde. Der Wellensittich wäre schon etwas älter und deshalb bei den Kunden nicht beliebt. Ich war danach total traurig und habe der Dame alles Gute gewünscht.
Im Geschäft mit den Jacken angekommen, fand ich rein gar nichts, was gefallen hätte.
Auf dem Heimweg kam ich wieder an der Zoohandlung vorbei, bin wieder reingegangen und habe den Wellensittich, Käfig, Sand, Futter, Hirse und alles Spielzeug, natürlich auch den obligatorischen Spiegel (heute weiß ich es besser) gekauft.
Zuhause angekommen, war mein Mann gar nicht begeistert über meine Schnäppchen. Trotzdem half er den Käfig einzurichten, damit das Vögelchen endlich aus dem Pappkarton befreit werden konnte.
Ja, dann kam der große Moment: Der Wellihahn spazierte ganz gemütlich aus dem Karton in den Käfig und fing sofort an, Hirse zu essen. Er hat sich geputzt und gezwitschert. Als er sich dann auch noch von meinem Mann durch das Gitter kraulen ließ, war die Jacke, die ich kaufen wollte, vergessen.
Er wurde „Dicker“ getauft. Weil wir uns viel mit ihm beschäftigt haben, war er sehr schnell zutraulich und düste durch die Wohnung. Leider war früher Einzelhaltung bei Vögeln Standard,wir wussten es auch nicht besser.

1Jahre später rief mich mein Bruder verzweifelt an, sein Wellihahn war gestorben und die Henne hatte schon seit 2 Tagen kein Futter mehr angerührt. Einen neuen Hahn wollte er nicht dazu kaufen, er hatte sowieso keine Zeit für die Tiere. "Krümel„ wurde adoptiert .
Nach einigen Minuten der Zweisamkeit wurde gekrault und gefüttert. Krümelfing wieder an zu essen und alles war gut.
Weil die beiden so verliebt waren, hatte ich die blöde Idee, einen Nistkasten am Käfig anzubringen. Mein Mann hatte dafür extraeinigen Gitterstäbe weggemacht, damit der Nistkasten außerhalb des Käfigs angebracht werden konnte.
Eshat nicht lange gedauert bis sich Krümel dafür interessiert hat. Irgendwann kam sie gar nicht mehr aus dem Nistkasten. Als wir den Deckel öffneten, waren 5 Eier zu sehen. Krümel wurde während des Brütens vom Dicken gefüttert.
Ungefähr3 Wochen später waren 3 Küken geschlüpft, die von ihrer Muttergefüttert wurden. Ich hatte mich in der Bücherei (Internet gab es noch nicht) schlau gemacht, welches Futter notwendig ist, damit es den Babys gut geht.
Irgenwann kamen die Kleinen aus dem Nistkasten und wurden von beiden Elternteilen gefüttert. Bald haben sie alleine essen können. Der Käfig war definitiv zu klein, daher habe ich meiner Kollegin(endlich nicht mehr arbeitslos!) 2 Jungvögel abgegeben. Den verbliebenen Jungvogel nannten wir Grünli“. Die 3 Wellis machten uns viel Freude.
Lange Zeit später, „Dicker“ war inzwischen gestorben, haben mein Mann und ich auf dem Weg zum Arzt an einer Baustelle einen kleinen gelben Welli gefunden. Der Kleine konnte nicht fliegen. Ich habe ihn aufgehoben und in einen Leinenbeutel gesteckt. Mein Mann ist mit ihm nach Hause gelaufen und hat ihn in den Käfig zu Krümel und Grünli gesetzt.
Als ich vom Arzt kam, war Krümel schon eifrig dabei, den Kleinen zufüttern. Bei näherer Betrachtung stellte ich fest, dass etwas mit dem Schnabel nicht stimmte und auch die Zehen sahen komisch aus. Unser Gedanke war, dass jemand einfach das Tier weggeworfen hatte, weil es nicht perfekt war. Den Neuzugang nannten wir „Flüchti“ (Schlümpfe lassen grüßen).
Flüchti entwickelte sich zu einer niedlichen Wellihenne, der ich 1 mal im Monat den Schnabel schneiden musste, weil er sehr stark wuchs. Eine Zehe stand immer hoch, das hat sie jedoch nicht behindert.
Krümel lag eines Morgens tot im Käfig. Grünli und Flüchti haben laut gerufen und sie immer wieder angestoßen.
Nun hatte ich nur noch 2 Wellis, aber nicht lange!
Frühlingezeit gleich Pflanzzeit. Auf zum Gartencenter. Statt sich auf die große Pflanzenauswahl zu stürzen, waren erst einmal die Kleintiere dran.
Am Wellikäfig angekommen, fiel uns sofort ein junger Welli auf, der nur auf einem Bei saß, das andere Beinchen hing schlaff herunter. Sofortwurde ein Verkäufer herangerufen, der uns erklärte dass das Tier nicht für den Verkauf sei und wohl entsorgt werden muss (wie auch immer?). Wir waren entsetzt und haben das Tierchen für ganz wenig Geld gekauft. Wir nannten es „Hüfti“. Zu Hause wurde es von Grünli und Flüchti gleich begrüßt und Flüchti hat es sofort gefüttert. Manchmal denke ich, Flüchti hatte nicht vergessen, dass sie seinerzeit von Krümel auch gefüttert wurde.
Viele Jahre waren die 3 ein Team, Hüfti konnte zwar nicht fliegen und nurmühsam klettern, aber wir haben es nie bereuht, dieses arme Tierchenaufzunehmen.
Grünli ist irgendwann zuerst gestorben , danach Flüchti.
Hüfti war nun allein und wir haben einen neuen Welli gekauft, dessen Namen ich nicht mehr weiß. Das hat auch gut geklappt, beide vertrugen sich gut. Als Hüfti verstorben war, ist sogleich ein neuer Welli angeschafft worden.
Im Jahr 2005 habe ich die Wellihenne meiner Schwiegermutter dazugesetzt. Eigendlich war ihr Name „Hanni“, aber ich nannte sie„Gifti“, weil sie den anderen herumgejagt hat (auch in Gedenken an meine Schwiegermutter, welche ähnliche Verhaltensmerkmale aufwies). Ja, ich weiß, dass ich gemein bin, aber so war es nun mal.
Leider ist Gifti, die damals mindestens 10 Jahre alt war, in 2006 gestorben. Die beiden verbleibenden Wellis hatte ich bis ca. 2010.
Allemeine Wellis waren nun nicht mehr da und ich wollte auch keine mehr.


Wie das so ist, hat es nicht lange gedauert, bis zwei neue Piepmätze eingezogen sind. Die Henne hieß „Dicke Gelbe“ und der Hahn
"DickerGrüner“. Oder auch „Heinis“ genannt. Mein Mann hat diese verrückten Namen vergeben, da konnte ich nichts ändern.
Beide Süßen waren munter und wir hatten viel Freude mit ihnen.


An einem kalten Märzmorgen im Jahr 2016 rief mich meine Freundin aufgeregt im Büro an, um mir zu berichten, dass ein Wellensittich durch die geöffnete Balkontür hereingeflogen sei und nun im Wohnzimmer herumdüst. Ich habe ihr aufgetragen, das Tierchen zu fangen und zu meinen zu setzen. Das Einfangen war wohl nicht einfach, doch dann hat es geklappt.
Am späten Nachmittag konnte ich unseren Neuzugang kennenlernen. Das arme Tierchen hatte so gut wie keine Federn am Bauch, Hals und Nacken. Es war sehr ausgehungert und hat nur gegessen, stundenlang. Dicke Gelbe und Dicker Grüner haben sich gut mit dem Findling verstanden, es wurde gegenseitig und abwechselnd geschnäbelt und gekrault. Unser kleiner Nackedei wurde „Hähnchen“ genannt.
Ende Januar 2019 sind alle drei innerhalb von 3 Tagen gestorben. Zu der Zeit war es mir nicht möglich, sie zu einem Tierarzt zu bringen (war stundenlang im Krankenhaus bei meiner Freundin, die einen Schlaganfall erlitten hatte, und mein Mann krank im Bett, eben alles auf einmal). Chaos pur ! Gefühle fahren Achterbahn ! Ich will nie nie wieder irgendwelche Tiere !
Mitte Februar 2019, habe ich jedes Mal Tränen in den Augen gehabt, als ich die Voli auf dem Balkon stehen sah. Ich wollte sie in den Kellerbringen und habe erst einmal geschrubbt. Meine Freundin, die mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen war, fasste den Entschluss, dass neue Piepmätze her müssen und wollte mir welche schenken. Nach einiger Überlegung (ca. 30 Sekunden) waren mein Mann und ich einverstanden. Also ab zur Zoohandlung, ausgerüstet mit Isoliertasche und Handtuch, denn es war an diesem Tag sehr kalt. Ich hatte sofort meine Wahl getroffen für einen grünen Hahn und eine gelbe Henne. Die beiden waren von Anfang Dezember 218, also ca. 10-12Wochen alt und so niedlich.
DieNamensgebung ist mal wieder durch meinen Mann erfolgt, also wurde der Hahn „Grünesheini“ und die Henne „Gelbesheini“ getauft. Widerstand zwecklos!
Die kleinen Pieper waren sehr still und haben sich kaum bewegt, deshalb wollte ich mehr über Wellis erfahren und habe mit dem Laptopgekämpft, welches ich mir als „Neurentnerin“ angeschafft hatte, und bin zufällig bei Wellinet gelandet. Was für ein Glück! So viele Informationen!
Erst hier wurde mir erklärt, dass ich meine Schätzchen zum vogelkundigen Tierarzt zur Eingangsuntersuchung bringen sollte um Krankheiten auszuschließen. Ich wollte zuerst nicht, weil ich der Meinung war, dass ich die Kleinen nur stressen würde. Im Forum wurde mir geschrieben, dass Wellis es gut wegstecken würden und ich mir keine Sorgen machen musste.
Nachdem ich dann, Dank der hinterlegten vkT-Liste , einen Doc gefunden habe, wurden meine Pieper dort untersucht. Kropfabstriche und Kotprobenwaren OK.
Die vielen Anregungen, wie Futtersorten, Grünfutter, Ausstattung der Voli, Standort, Spiel-und Schredderzeug, Gesundheit und Freiflug habe ich aufgesogen und so einiges geändert. Es soll doch meinen Piepmätzchen besser gehen, und ich wollte alles richtig machen. Die vielen Fehler, die ich mit meinen verstorbenen Wellis gemacht habe, sollten sich nicht wiederholen. Es sind viele Anschaffungen erfolgt, vom Futter bis zu Bastelsachen und diverser Rispensorten.
Und was machen meine beiden Federbällchen? Wenn sie Lust auf Spielen haben, dann wird geschreddert, anfangs mehr als jetzt. Grünzeug wird nur noch gelegentlich angerührt. Und nach nunmehr 3 Monaten sind sie noch immer nicht aus der Voli gekommen, obwohl ich schon allesumgesetzt habe, was ich im Forum dazu gelesen habe. Weil ich mir so langsam Sorgen gemacht habe, bin ich wieder zum vkT gefahren. Die TA sagte mir, dass sie nichts finden könnte und die Vögel gesund seien und das Gewicht von 40 Gramm bei Grünerheini und 41 Gramm bei Gelbesheini völlig in Ordnung wäre.
Oh, ich war so froh und habe mich damit abgefunden, dass ich 2Schnarchnasen habe, die ich sehr liebe. Ich freue mich jeden Tag über die kleinen Trantüten und lasse sie ihr Ding machen und lerne geduldig zu sein.
Mein Fazit: Diese kleinen Lebewesen bereiten so viel Freude!
Ich möchte sie nie mehr missen!
Ich will ihnen ein schönes Leben bieten!
Ich will alles richtig machen!
Ich will für sie sorgen zu dürfen!
Ich w e r d e jeden Tag genießen!

Silvia