Hallo zusammen,

dass Vorhaben unseren Wellis Freiflug zu gönnen lief leider gestern ziemlich schief Wie manche sicher mitbekommen haben, bauten wir einen Wellibaum den wir direkt neben der Voliere platzierten. Bei unserer Voliere "Darwin" kann man den oberen Teil der Seitengitter öffnen, welche dann als Art Balkon dient. Klappte über die Wochen sehr gut, dort haben wir Leckerlis und Landemöglichkeiten platziert. Das machte die Kerlchen neugierig und wir freuten uns schon auf die ersten Freiflüge. Wochenlang beobachteten wir sie, sie trauten sich hier und da auf die Etage, aber weiter nicht.

Gestern aber dann ein Horrorszenario
Ich war nur kurz im Keller und kam gerade wieder hoch, öffnete die Tür und hörte schon das Flattern. Darauffolgend leider auch den Aufprall. Erst Sekunden später konnte ich dann lokalisieren wo Mary lag. Leider konnte ich nicht ausmachen woher Mary kam, aber vermutlich bekam er einen Schreck beim öffnen der Tür und er flog panisch los direkt gegen die Wand. Ich näherte mich ihm langsam um zu sehen was geschehen ist, aber da startete er wieder in die andere Richtung und donnerte gegen unsere Raffrollos. Dort blieb dann auch ein Blutfleck, welcher dann in mir selbst Panik auslöste. Wir wussten dann nicht mehr was tun. Den Vogel lassen und eventuell einen weiteren Aufprall riskieren, oder im erschöpften Moment aufheben und erstmal wieder in die Voliere? Schließlich wollten wir ihn auch nicht leiden lassen, falls er sich doch schwere Verletzungen zugezogen hat. Beim letzten Versuch sich ihm zu nähern um die Verletzung und Zustand zu erkennen blieb er erschöpft am Boden sitzen und wir konnten ihn mit der Hand in die Voliere setzen und ihn von außen begutachten

Er hatte zwischen den Nasenlöchern eine Platzwunde, die aber nicht weiter blutete. Vital war er total verstört und hing erstmal 30 Minuten am Gitter. Wir hatten riesige Angst vor inneren Verletzungen oder Brüchen, doch nach dem Anruf bei der vogelkundigen Tierärztin konnten wir aufatmen. 1 Stunde nach dem Vorfall setzte er sich schon auf eine Stange um sich zu erholen, was für uns eine Hirnverletzung ausschloss. Wenige Zeit später flog er auch schon kurze Strecken zum Näpfchen um ein wenig zu essen. Er war den Rest des Tages sehr und ruhte sich aus. Am Abend flatterte er auch auf seine Schaukel und blieb bis heute morgen dort sitzen.

Am Tag danach:
Die Nacht verlief ruhig und Mary´s Zustand hat sich deutlich gebessert. Sehr wahrscheinlich hat er eine starke Gehirnerschütterung und Prellungen. Im Gefieder blutige Spritzer am Kopf). Aber mittlerweile zwitschert er wieder fröhlich wie man es von ihm kennt. Also kein "unbekanntes" Zwitschern, dass eventuell auf Probleme hindeuten würde. Er frisst, fliegt und macht wieder einen besseren Eindruck. Von inneren Verletzungen gehen wir nicht mehr aus, vor allem Blutungen schließen wir ganz aus. Er sitzt auch normal auf den Stangen und Ästen und macht keinen Eindruck von Gleichgewichtsstörungen. Die Tierärztin riet uns den Zustand zu beobachten. Mehr wie Schmerzmittel geben wäre sowieso nicht möglich.

Wir gehen davon aus, dass wir riesiges Glück hatten und nicht´s schlimmeres passiert ist. Er wird nun noch ein paar Tage/Wochen Ruhe benötigen. Vom Freiflug halten wir derzeit mal Abstand. Unsere Vögel sind eher von der scheuen Sorte und ich denke auch ohne Freiflug glücklich bei uns. Seitdem wir sie bei uns aufgenommen haben, gab es viele Erfolge und ich denke sie fühlen sich auch so sehr wohl in ihrem zweiten Leben bei uns. Für uns war es die Hölle zu sehen wie dieses kleine Geschöpf panisch und verletzt am Boden kauert und man nahezu nichts tun kann. Wir möchte diese Situation nicht mehr erleben und wissen nun aktuell nicht wie wir mit Freiflug umgehen sollen. Zunächst sind wir aber überglücklich, dass Mary diesen schweren Unfall sehr wahrscheinlich mit keinen Folgeschäden überstanden hat. Wir beobachten weiter genau seinen Zustand!

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit