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Thema: Anregung zur Diskussion: Ernährungsweise mehr Schuld an Krankheiten als Überzüchtung?

  1. #1

    Gast

    Standard Anregung zur Diskussion: Ernährungsweise mehr Schuld an Krankheiten als Überzüchtung?

    Hallo, ihr Lieben,

    ich hoffe, ich habe den Titel nicht zu provokativ gewählt.

    Dieser Beitrag ist mir ein echtes Anliegen, und ich hoffe, hiermit eine konstruktive Diskussion anzuregen.
    Gleichzeitig bitte ich um einen respektvollen Austausch, wobei ich in diesem Forum eigentlich keinen Zweifel hege; hier werden andere Meinungen in der Regel noch respektiert

    Ich habe denselben Beitrag schon als Antwort unter einen Beitrag bei "Probleme mit der Zucht" eingestellt, glaube aber, dass er hier unter "Ernährung" mindestens ebenso gut, wenn nicht noch besser aufgehoben ist.

    Der Beitrag ist leider sehr lang, aber ich hoffe dennoch, wertvoll.
    Noch mehr hoffe ich, dass er zu einer produktiven Diskussion anregen kann.

    Nachdem ich mich aus Zeitgründen längere Zeit nicht mehr wirklich am Forenleben beteiligt habe, möchte ich mich mal wieder ein wenig einbringen - ganz besonders, was dieses Thema angeht.


    Ich hoffe, es stört nicht allzusehr, dass dies ein relativ langer Beitrag wird, aber mir liegt es wirklich am Herzen, meine Erfahrung zu diesem Thema einzubringen.

    Ich halte jetzt seit anderthalb Jahren wieder Wellis, 3 Mädels und 3 Jungs, glücklicherweise auch in jeweiliger Dreier-Kombi miteinander verpaart.

    Obwohl ich in Kindheit und Jugend schon Wellis gehalten habe, habe ich richtig bewusst erst in den letzten anderthalb Jahren Erfahrungen gesammelt, diese aber wirklich ganz bewusst und - wie ich glaube - sowohl mit Herz als auch mit Verstand.
    Und eine Sache habe ich immer wieder festgestellt - der Kern der Sache bei Wellis - gerade was Fortpflanzung und Eierlegen angeht - liegt schlicht und ergreifend in der Ernährung.

    Ich habe, wie gesagt 3 Welli-Pärchen, eines davon, meine Kiwi und mein Merlin ist besonders hingebungsvoll miteinander.
    Kiwi ist, seit Merlin dazugekommen ist, fast dauerbrutig, ich habe sie seit einem Jahr ganze Zweimal ohne die typische bräunliche Nasenwachshaut zu sehen bekommen; und das auch nur für jeweils eine Woche.

    Die beiden schnäbeln täglich, kraulen sich, füttern sich gegenseitig.

    Und trotzdem kann man die Male, die die beiden miteinander gepuschelt haben, an einer, höchstens zwei Händen abzählen.
    Die anderen beiden Pärchen haben sich NOCH NIE gepaart, obwohl sie sich ebenfalls liebhaben, kraulen und schnäbeln.

    Da stellt sich doch die Frage: Woher kommt das?

    Vor einigen Jahren ist ein User durch mehrere Welli-Foren getingelt, der irgendwann überall gesperrt wurde, wahrscheinlich auch zu recht: Ein User der älteren Garde, der eine aus heutiger Sicht recht altmodische Wellihaltung vertrat, unter anderem auch die zeitweise Einzelhaltung zum "Gefügigmachen" und eine gewisse Art von Minimalismus, was die Fütterung angeht.

    Versteht mich nicht falsch -ich halte Einzelhaltung für Tierquälerei und durch nichts entschuldbar, aber was den Minimalismus bei der Fütterung angeht, hatte dieser User meiner Meinung nach einfach nicht ganz unrecht.

    Wenn ich lese, wie heutzutage in vielen Büchern und Foren propagiert wird, wie dringend Wellis Obst und Gemüse bräuchten, um aufgrund der vorhandenen Vitamine und Mineralstoffe gesund zu bleiben, kann ich dem einfach nicht zustimmen.
    Würde ich so füttern, wie es propagiert wird, würde zumindest meine Kiwi nicht mehr aus dem Eierlegen herauskommen, dessen bin ich mir ganz sicher.

    Stattdessen ist für mich immer, wenn Kiwi und Merlin anfangen, sich zu paaren - und sei es das erste Mal, dass ich es sehe, vorerst Schluss mit Grünfütterung.

    Früchte bzw. Obst gibt es bei mir schon mal gar nicht. Nicht nur wegen des Zusammenhangs zwischen Fruchtzucker und Krankheiten, der übrigens auch nicht von der Hand zu weisen ist, sondern auch deshalb: Wellis sind kleine Papageien, und viele Papageien brauchen Früchte, weshalb jeder Papageienshop diese natürlich anbietet; aber viele Papageien leben aber auch im feucht-tropischen Dschungel - Wellis als Steppen- und Wüstenvögel sind hier die große Ausnahme.
    Das MUSS sich der Logik nach auch auf die Ernährung niederschlagen.

    In Australien gibt es manchmal eine ganze Dekade lang so gut wie keinen Regen und damit auch keine "grüne Landschafts-Explosion", was zur Folge hat, dass eine gesamte Welli-Generation keinen Nachwuchs hat, aber trotzdem ihr Leben lang gesund bleibt. Nur mit Samenkörnern als einzige Ernährung!

    Die Korrelation zwischen Grünfütterung und unerwünschtem Nachwuchs ist also absolut erwiesen, damit ist im Grunde die einfache Rechnung "Kein/weniger Grünfutter = kein Nachwuchs" von der Natur vorgegeben.

    Ich kann das Ganze nur von meiner eigenen Erfahrung her bestätigen.
    Sobald ich also sehe, dass mein hingebungsvollstes Pärchen Kiwi und Merlin anfängt, miteinander zu puscheln, stelle ich die Grünfütterung für mehrere Wochen für alle ein.

    Die Folge ist, dass beide sofort aufhören zu puscheln, obwohl Kiwi von der Nasenwachshaut brutig bleibt.
    Aber die beiden anderen Weibchen Krümel und Elli kriegen innerhalb von einer Woche sofort wieder eine blaue Nasenwachshaut und gepuschelt haben sie mit ihren Partnern noch nie.

    Und selbst wenn ich Grünfutter gebe, schneide ich mit einer kleinen Schere einzelne Strunken Golliwoog mit Blättern oder einzelne Blätter Löwenzahn, Basilikum oder Ähnliches ab und streue diese etwa einmal die Woche in das Sandkästchen auf der Fensterbank, in das ich auch immer Grassamen und Gritsteinchen geben.
    Nie würde ich auf die Idee kommen, eine komplette Golliwoog-Pflanze hinzustellen und bis auf den letzten Rest abfressen zu lassen, so wie das offenbar viele Wellihalter heutzutage tun nach dem Motto viel hilft viel. Ich bestreite dies meiner bisherigen Erfahrung nach vehement.

    Ein wenig gruselig finde ich deshalb ehrlich gesagt, wie schnell stattdessen zu extremen Maßnahmen wie Hormonimplantaten geraten wird, ganz besonders, wenn man bedenkt, wie unglaublich viel Stress das für
    einen Welli bedeutet - sowohl vor als auch während als auch nach dem Tierarztbesuch.

    Es ist meiner Meinung und bisherigen Erfahrung nach absolut sinnvoll, sich zuallererst bewusst zu machen, woher Wellis kommen und für was die Evolution diese kleinen Organismen geschaffen hat: nämlich dafür, unter extremer Trockenheit extrem heißen Temperaturen in einer extrem kargen Landschaft mit extrem wenig Grün zu überleben.

    An dieser Stelle bitte ich noch einmal, mich nicht falsch zu verstehen: Ich möchte nicht propagieren, dass wir alle anfangen, unsere Wellis unter Extrem-Bedingungen zu halten.
    Auch ich glaube, dass sowohl Grünpflanzen als auch Keimfutter und sekundäre Pflanzenstoffe ab und an wichtige Lieferanten gegen Mangelerscheinungen sind.

    Ich bin lediglich davon überzeugt, dass sich in der Wellihaltung inzwischen eine extreme Überbetonung dieser Ernährungsweise durchgesetzt hat.

    Es würde mich übrigens nicht wundern, wenn diese Art der Ernährung plus übertriebene Hygiene hauptverantwortlich für die hohe Krankheitsanfälligkeit und Sterblichkeitsrate von Wellis heutzutage ist und nicht die viel beschworene und wiederholte angebliche Überzüchtung.

  2. #2

    Stubenfalke
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    Album von Stubenfalke

    Standard

    Hallo Diana

    Schön das Du mal wieder hier bist und ein interessantes Thema mit gebracht hast.
    Und eine Sache habe ich immer wieder festgestellt - der Kern der Sache bei Wellis - gerade was Fortpflanzung und Eierlegen angeht - liegt schlicht und ergreifend in der Ernährung.
    Da hast Du recht, was diesen Fortpflanzungstrieb angeht setzt der bei Wellis ein wenn sie beste Bedinguingen vorfinden, dazu zählt natürlich auch wenn ausreichend und abwechslungsreiches Futter da ist.
    Wir raten ja auch Usern desssen Wellis so sehr brutig sind, kein Grünfutter und wenn möglich auch etwas weniger Körnerfutter zu geben, der so genannte Wüstenmodus.
    Und trotzdem kann man die Male, die die beiden miteinander gepuschelt haben, an einer, höchstens zwei Händen abzählen.
    Die anderen beiden Pärchen haben sich NOCH NIE gepaart, obwohl sie sich ebenfalls liebhaben, kraulen und schnäbeln.
    Das sie nicht soviel puscheln wird damit zusammen hängen das sie keine Bruthöhle haben.

    Wenn ich lese, wie heutzutage in vielen Büchern und Foren propagiert wird, wie dringend Wellis Obst und Gemüse bräuchten, um aufgrund der vorhandenen Vitamine und Mineralstoffe gesund zu bleiben, kann ich dem einfach nicht zustimmen.
    Würde ich so füttern, wie es propagiert wird, würde zumindest meine Kiwi nicht mehr aus dem Eierlegen herauskommen, dessen bin ich mir ganz sicher.
    Da gebe ich Dir recht und es ist ja auch so das die Wellis in Australien auch kein Obst und Gemüse vorfinden, zumindest wohl äußerst selten. Ein gesunder Welli bräuchte wenn er eine ausgewogene Körnermischung bekommt nicht unbedingt nochj Obst und Gemüse, das ist eine zusätzliche Vitamingabe die sie aber nicht unbedingt bräuchten.
    Bei kranken Wellis sieht es da warscheinlich anders aus. Man soll ja eigentlich auch wenn man Grünfutter gibt das Körnerfutter etwas reduzieren.

    In Australien gibt es manchmal eine ganze Dekade lang so gut wie keinen Regen und damit auch keine "grüne Landschafts-Explosion", was zur Folge hat, dass eine gesamte Welli-Generation keinen Nachwuchs hat, aber trotzdem ihr Leben lang gesund bleibt. Nur mit Samenkörnern als einzige Ernährung!
    Naja ob die ihr leben lang gesund bleiben in mageren Jahren das glaube ich nicht, die kranken Wellis fallen den Fressfeinden zum Opfer.
    Und selbst wenn ich Grünfutter gebe, schneide ich mit einer kleinen Schere einzelne Strunken Golliwoog mit Blättern oder einzelne Blätter Löwenzahn, Basilikum oder Ähnliches ab und streue diese etwa einmal die Woche in das Sandkästchen auf der Fensterbank, in das ich auch immer Grassamen und Gritsteinchen geben.
    Nie würde ich auf die Idee kommen, eine komplette Golliwoog-Pflanze hinzustellen und bis auf den letzten Rest abfressen zu lassen, so wie das offenbar viele Wellihalter heutzutage tun nach dem Motto viel hilft viel. Ich bestreite dies meiner bisherigen Erfahrung nach vehement.
    Wie man den Wellis das Grünfutter gibt das kann ja jeder machen wie er möchte und sicher spielt dabei auch die Rolle wie es einem selbst gefällt. Aber es ist schon so das vielo frischfutter die Brutigkeit anregt und wenn sie nur ganz wenig oder gar nichts kriegen dann läßt auch die Brutigkeit nach.

    Ein wenig gruselig finde ich deshalb ehrlich gesagt, wie schnell stattdessen zu extremen Maßnahmen wie Hormonimplantaten geraten wird, ganz besonders, wenn man bedenkt, wie unglaublich viel Stress das für
    einen Welli bedeutet - sowohl vor als auch während als auch nach dem Tierarztbesuch.
    Da finde ich und meistens raten wir ja nur dann zu solcher Implatat Behandlung wenn die Brutigkeit für den betreffenden Welli zu schlimm, der Wüstenmodus nicht hilft und der ganze Schwarm unter der Brutigkeitg leidet.

    Es ist meiner Meinung und bisherigen Erfahrung nach absolut sinnvoll, sich zuallererst bewusst zu machen, woher Wellis kommen und für was die Evolution diese kleinen Organismen geschaffen hat: nämlich dafür, unter extremer Trockenheit extrem heißen Temperaturen in einer extrem kargen Landschaft mit extrem wenig Grün zu überleben.
    Naja sicher stammen ihre Vorfahren von da aber unsere domestizierten Wellis sind so ein Lebnen nicht gewohnt und darum sollte man das nicht 1:1 übertragen. Ich gebe dir aber dahin recht das manche, oder vielleicht auc h viele, Halter mit der Obst und Gemüsegabe übertreiben, das liegt ab er auch daran das sie glauben die Wellis bräuchten das unbedingt.
    Ich bin lediglich davon überzeugt, dass sich in der Wellihaltung inzwischen eine extreme Überbetonung dieser Ernährungsweise durchgesetzt hat.

    Es würde mich übrigens nicht wundern, wenn diese Art der Ernährung plus übertriebene Hygiene hauptverantwortlich für die hohe Krankheitsanfälligkeit und Sterblichkeitsrate von Wellis heutzutage ist und nicht die viel beschworene und wiederholte angebliche Überzüchtung.
    Da hast Du sicher recht das viele Wellihalter die Grünfutterfütterung überbetonen weil sie ihren Lieblingen gerne viele zusätzliche Vitamine zu kommenm lassen wollen.
    OLb das nun Hauptverantwortlich ist für die hohe Krankheitsanfälligkeit und Sterbensrate das will und kann ich nicht beurteilen, aber es spielt eine Rolle. Denn sie kriegen viel Futter, nicht nur Grünfutter, aber können diese Energie gar nicht abarbeiten. Denn in der freien Natur fliegen sie m eist riesige strecken und müßen sich das Futter suchen und dabei immer noch auf der Hut vor fressfeinden sein. Diese großen Strecken können sie in unseren Zimmern nie zurück legen, selbst in den größten Volieren nicht.
    Da spielt das ständig üppige Futter zumindest bei den Lebererkrankungen sicher eine sehr große Rolle. Durch oft übertriebene Hygiene kann den Vögeln das Immunsystem geschwächt werden so das sie dann nicht mehr genug Abwehrkräfte gegen viele Krankheiten haben.
    Übrigens finde ich deinen Beitrag keineswegs provokant sondern sehr interessant.

    Was übrigens diesen User angeht
    Vor einigen Jahren ist ein User durch mehrere Welli-Foren getingelt, der irgendwann überall gesperrt wurde, wahrscheinlich auch zu recht:
    wenn sein Nickname was mit roten Vogel zu tun hat, der wurde zurecht überall gesperrt.

    S.G.
    Enno

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    Ich kann Dir dieses Produkt für Deine Wellis empfehlen:

  3. #3

    Gast

    Standard

    Hallo Enno, danke für deinen Beitrag, so eine nette Diskussion hatte ich mir erhofft.

    Zitat Zitat von Stubenfalke Beitrag anzeigen
    Das sie nicht soviel puscheln wird damit zusammen hängen das sie keine Bruthöhle haben.

    Naja ob die ihr leben lang gesund bleiben in mageren Jahren das glaube ich nicht, die kranken Wellis fallen den Fressfeinden zum Opfer.
    Enno
    Bei deinem ersten Argument denke ich, dass dagegen spricht, dass hier immer wieder User aufschlagen, die zumindest behaupten, dass sie auch keine Bruthöhlen haben, deren Wellis aber dennoch andauernd Eier legen, notfalls in Kokoshälften, Jackentaschen, Badehäuschen oder sogar Futternäpfchen.

    Und was das zweite Argument mit den mageren Jahren, kranken Wellis und Fressfeinden angeht, müsste man ja erstmal annehmen, dass Wellis in mageren Jahren überhaupt krank werden.

    Und gerade das bestreite ich.

    Wenn jahre- oder jahrzehntelange Trockenheit und Grünfuttermangel automatisch Krankheit und Fressfeinden-zum Opfer-Fallen bedeuten würde, hätten Wellis nicht Jahrtausende von Evolution überstanden.

    Dazu kommt noch, dass Wellihaltung den Großteil des gesamten letzten Jahrhunderts hindurch von einer Mehrheit der Halter fast ausschließlich mit Körnerhaltung betrieben wurde und die Wellis dennoch eine Lebenserwartung von etwa zwölf bis vierzehn Jahren hatten - ganz im Gegensatz zu heute.

    Was den gesperrten User angeht, so glaube ich, dass wir tatsächlich denselben meinen - und was dessen Sperrung angeht, gebe ich dir absolut recht.

  4. #4

    Stubenfalke
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    Album von Stubenfalke

    Standard

    Hallo Diana

    Ja bei dem Argument
    Das sie nicht soviel puscheln wird damit zusammen hängen das sie keine Bruthöhle haben.
    habe ich sicher etwas falsch gelegen, ja sicher kommt es vor das einige Hennen auch ohne Bruthöhlen Eier legen.
    Aber woran das nun genau liegt das einige Pärchen puscheln und andere nicht das weiß ich nicht genau. Meine Hennen wearen ja auch öfter b rutig aber gepuschelt wurden sie von ihren Partnern auch noch nie.
    Auf jedenfall hängt die Brutigkeit aber mit der Ernährung zusammen.
    Wenn jahre- oder jahrzehntelange Trockenheit und Grünfuttermangel automatisch Krankheit und Fressfeinden-zum Opfer-Fallen bedeuten würde, hätten Wellis nicht Jahrtausende von Evolution überstanden.

    Dazu kommt noch, dass Wellihaltung den Großteil des gesamten letzten Jahrhunderts hindurch von einer Mehrheit der Halter fast ausschließlich mit Körnerhaltung betrieben wurde und die Wellis dennoch eine Lebenserwartung von etwa zwölf bis vierzehn Jahren hatten - ganz im Gegensatz zu heute.
    Diese Wellensittich Schwärme ziehen ja immer weiter und suchen sich eine Gegend wo die Futterb edingungen besser sind.
    Wenn sie dann so eine Gegend gefunden haben dann wird die auch gleich zur Fortpflanzung genutzt, so das immer genug Wellis die ihre Art erhalten können da sind. Sie sind ja auch in der Lage gleich wieder mit dem Eierlegen anzufangen wen die eine Brut kaum aus der Bruthöhle raus ist. Ist ja nicht wie bei unseren Singvögeln die sich nur im Frühjahr und Sommer paaren und fortpflanzen. Wenn da ein paar gute Jahre sind dann ziehen sie bis zu drei vier Bruten auf.
    Bei den Mäusen ist es ja ähnlicvh die sterben ja auch nicht aus obwohl sie ja so sehr viele Fressfeinde haben, die Natur richtet das schon so ein das die Art erhalten bleibt.
    Was die Lebenserwartung angeht so hängt das auch, ich betone auch mit der Überzüchtung zusammen, wobei es jetzt aber auch noch Wellis gibt die alt werden. Mein Miro war 13, Jacob 13 oder sogar noch älter, na und Juri und Achim waren ja auch schon fast 10 Jahe als ich sie abgegeben habe.
    Sicher hängt es auch mit der Ernährung zusammen, warscheinlich sind es viele Faktoren die da reinspielen, hat ja auch noch nie einer richtige Studien dazu gemacht.

    S.G.
    Enno

  5. #5

    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Stubenfalke Beitrag anzeigen
    Ja bei dem Argument habe ich sicher etwas falsch gelegen
    hat ja auch noch nie einer richtige Studien dazu gemacht.
    S.G.
    Enno
    Wow, mittlerweile ist es so selten geworden, dass jemand im Internet in der Lage ist, zuzugeben, irgendwo falsch gelegen zu haben, dass mein Respekt vor dir gerade zigfach gestiegen ist .

    Das mit den Studien stimmt leider, irgendwie scheint die Wissenschaft einhellig der Meinung zu sein, Wellensittiche wären durch die weltweite Haltung genug erforscht, dabei wäre gerade deshalb eine richtig groß angelegte Studie oder Fernseh/Internetdokumentation über wildlebende Wellis richtig interessant.

    Ich bin auf die ganze Sache gekommen, weil der Züchter, von dem ich meine sechs Wellis habe, mir damals erzählt hat, dass von seinen etwa vierzig Wellis in den letzten sechs Jahren nur zwei gestorben sind.
    Das konnte ich kaum glauben bei den aktuellen Statistiken.
    Da wir allerdings im weitesten Sinne den gleichen Bekanntenkreis haben und andere Leute mir das bestätigt haben, habe ich mich mal bei ihm danach erkundigt, wie er seine Wellis ernährt.

    Ei- bzw. Aufzuchtfutter kriegen bei ihm nur Wellis unter drei Monaten.
    Alle anderen Wellis bekommen normales Körnerfutter, Kolbenhirse und als Extra-Leckerchen von der Wiese gesammelte Gräser. Grünfutter gibt es so gut wie gar nicht, höchstens in geringen Mengen als "Beifang" bei gesammelten Gräsern.
    Keimfutter gibt er nur Pärchen, die brüten sollen.
    Dazu lässt er sich die Pärchen allerdings auch von selbst finden, er vertraut darauf, dass die besten genetischen Voraussetzungen von allein zusammenfinden, also er würde nie auf bestimmte Farbvarianten abzielend Wellis separieren.
    Irgendwas macht er anscheinend richtig, denn auch meine sechs sind lebhaft, gesund, fit und verspielt.

  6. #6

    Stubenfalke
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    Album von Stubenfalke

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    Ja das gibt nicht mehr viele die freiwillig zu geben mal falsch gelegen zuhaben, aber warum eigentlich.
    Das zu ergründen will ich hier jetzt aber nicht ausdiskutieren, würde zu weit vom Thema wegführen.
    Der Züchter hat sicher sehr viel richtig gemacht, aber das wird sicher nicht nur an der Fütterung liegen, sondern sicher auch daran das er sich fürsorglich und verantwortungsvoll um sie kümmert.
    Glück gehört aber, wie eigentlich überall, sicher auch damit zu.

    S.G.
    Enno

  7. #7

    Gast

    Standard

    Leider kann ich kein Danke mehr abgeben - was ich als ehemals sehr aktiver User echt doof finde - aber ich stimme dir bei jedem einzelnen Satz zu, lieber Enno.

  8. #8

    Pips
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    In meinem großem Schwarm gibt es Paare ,die sehr brutfreudig sind, andere nur zeitweise und bei manchen ist die Brüterei gar kein Thema. Alle haben die gleichen Bedingungen.Im Winter ist die Brutlust am Höchsten.gerade da, wo ich am Wenigsten Grün gebe. da ich immer wieder Neuzugänge habe, gebe ich Frisches Grün, zumindest bis ich weiß, dass diese den Trinknapf finden.
    Die Haupttodesursache bei meinen sind ,außer Altersgründen, die Tumore. Ich glaube nicht, dass das vermehrte Auftreten von Tumoren am Futter liegt, jedoch scheint mir da die Überzüchtungstheorie plausibler. Ängstliche Vögel sterben bei mir meist früher als zutrauliche Vögel. Sie stehen viel mehr unter Stress und Panik, als Zutrauliche, was sich auf das Herz-Kreislaufsystem auswirkt. natürlich auch auf die Unfallgefahr. In der freien Natur erleben die wellis viel Stress, Aufregung und Panik. Sie leben auch viel intensiver. Es ist gut möglich, dass sie bis zum Tod nicht krank werden, aber sie leben auch aus diesem grund nicht so lange, wie hier bei uns. Verletzte und behinderte Vögel haben keine Chance. Sie fallen den Fressfeinden zum Opfer.

  9. #9

    Ramses
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    Die Ernährung spielt gewiss eine nicht unerhebliche Rolle beim Fortpflanzungsverhalten der Kleinen, nur wann tut es diese?

    Wenn wildlebende Wellensittiche ausreichend Futter finden, auch Frischkost, ist das noch lange kein Garant für eine aktive Vermehrung. Da spielen auch ganz andere Faktoren ihrer Umwelt eine Rolle.

    Denn: ausreichend Futter, auch Frischkost + kein Partner + keine Nistmöglichkeit = keine Fortpflanzung
    Weil: Futtermangel + Partner + Nistmöglichkeit = Fortpflanzung

    Das ist natürlich sehr oberflächlich beleuchtet, für eine Forendiskussion sonst aber zu weit führend.

    Ich mein, viel hat Enno schon gesagt, viel Richtiges. Da gibt es so viele Faktoren, warum Wellis früher sterben als andere. Überzüchtung, zu früh von den Eltern getrennt, mehrfaches Kreuzen der Blutlinien, beschissene Haltung und und und.

    Das Problem bei solchen Diskussionen ist, dass es nicht richtig ist, für die Allgemeinheit zu sprechen. Du kannst mit all deinen Aussagen recht haben, auch gestützt auf DEINE Erfahrungen.
    Jetzt hältst du sie aber in der Wohnung. In einem Käfig mit bissle Freiflug.
    Den Energiebedarf, den ein Welli in Haltung einer Außenvoliere hat, gerade im Winter, deckst du mit Samen nicht.

    Und auch wenn es gewisse Grundverhaltensmuster gibt, die immer gleich geblieben sind, so ist auch zu sagen, dass die hier lebenden Vögel von ihrem Ursprung weit weg sind.

    Um das zu im Detail zu diskutieren, müsste man ja genau wissen, wann die Breite Masse aller lebenden Wellis zu brüten beginnt, sowohl in Gefangenschaft als auch freilebend. Und mit wann meine ich kein Datum, sondern wann bekommt der Welli den Reiz: ich muss mich fortpflanzen
    Und was ist nötig, diesen auszulösen.

    Wir sind so weit, dass wir uns gewissermaßen in die Natur einmischen. Und zwar in das NATÜRLICHSTE VERHALTEN DAS DIE WELT JE ERLEBT HAT. Fortpflanzung oder Arterhaltung.

    Hier macht man es aus dem Aspekt, es gibt genug. Klar. Aber wir als Menschen, die ihre eigene Umwelt nicht geschissen kriegen, erlauben uns, die Umwelt anderer zu steuern. Auch durch gesteuerte Ernährung...

    ...

  10. #10

    Swen1974
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    Album von Swen1974

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    Hallo Zusammen,

    ich bin neu dazu gestoßen auf dieses Forum und habe mittlerweile 15 Jahre Erfahrungen mit Wellensittichen. Die Kleinen sind mir auch ans Herz gewachsen.
    Natürlich habe ich gewiss in den 15 Jahren so manch oder viele Fehler gemacht, aber Hey, ich lerne nie aus. :-)
    Was ich bestätigen kann, ist das mit dem Futter. Ich reiche mittlerweile selbst gemischtes Körnerfutter. Nicht das von ***, oder ***. Ich besorg die Sämerein bei Zoohandlungen die einzelne Samen zum Verkauf anbieten. Grünzeug bekommen meine 2 nur selten und Obst gar nicht. Ab und an mal einen Hirsekolben.
    Ich stimme meinen Vorrednern zu, dass Ernährung ebenso eine große Rolle spielt. Jedoch sterben die meisten an ... Tumoren. Ich hatte keinen Wellensittich der an Altersschwäche starb, leider.
    Zur Brut kann ich nichts sagen, weil ich meine Wellensittiche nicht brüten lasse. Da kenne ich mich nicht aus mit dem Thema und zum anderen, sind Risikien zu beachten, die ich mir schlicht weg nicht zutraue. Legenot, Zufüttern, Rupfen usw. Das sollen erfahrene Züchter übernehmen.
    Liebe Grüße - Swen

  11. #11

    ophfeli
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    Album von ophfeli

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    Hallo und guten Morgen allen zusammen

    ein großes DANKE an dich, liebe Diana, dass du dieses Thema zur Diskussion gestellt hast: ich halte seit mehreren Jahren einen Welli-Schwarm in einer Außenvoliere. Mittlerweile sind es 20 an der Zahl, aus Tierheimen ebenso wie Abgabevögel, als Jugendliche hatte ich Wellis und Ziervögel in Zimmerhaltung.

    Dein zur Diskussion gebrachtes Thema beschäftigt mich seit langer Zeit auch sehr. Ich habe mir auch viel Literatur gesucht, um die Zusammenhänge zwischen Erkrankungen-Ernährung-Haltung-Brutigkeit usw. zu sehen und um darauf bei meiner Haltung einwirken und beeinflussen zu können. Leider musste ich dabei feststellen, dass es hierzu äußerst wenig kompetente wissenschaftliche Forschungen , geschweige denn Studien dazu gibt. Sehr zum Leidwesen unserer gefiederten Freunde, finde ich jedenfalls. Jeder von uns gewissenhafter und verantwortungsvoller Wellihalter versucht ja, seine Lieblinge optimal und artgerecht, sofern man von in Gefangenschaft gehaltenen Wellensittichen davon überhaupt sprechen kann, zu halten.
    In den Jahren meiner Außenhaltung sind, wie Elke auch feststellen musste, die meisten meiner Wellis an Tumoren gestorben. Das Alter, sofern es mir bekannt war, spielte dabei keinerlei Rolle: sowohl 2-jährige als auch 10-jährige Wellis erkrankten daran. Ich glaube auch, dass ein direkter Zusammenhang zwischen bestimmten Tumoren wie Leber-TU oder Fettleber und der Ernährung zu sehen ist. Das sehen wir ja auch in der Humanmedizin: Zucker, gesättigte Fettsäuren etc., aber auch die Züchtungen/Überzüchtungen eine große Rolle spielen.

    In punkto Brutigkeit habe ich die Erfahrung gemacht, dass Frischfutter weit weniger Einfluß darauf zu nehmen scheint, als ich angenommen hatte. In meinem Schwarm sind mehrere Paare, die auch puscheln, aber dieses Jahr hatte ich das erste mal, dass Trixie vier Eier "gelegt" hatte (sie fielen zu Boden). Um hier gleich zu bemerken: ich will keinen meiner Wellis brüten lassen, mit diesem Thema kenne ich mich nicht aus und es wäre mir auch mit zu vielen unabsehbaren Risiken verbunden!). Und paradoxerweise "legte" sie die Eier, als es bei mir mehrere Wochen keinerlei Frischfutter gab! Und : sie war vorher vier Jahre fest verpaart mit einem Hahn, der 2018 an einem TU verstarb. Mit diesem hatte sie NIE Eier gelegt. Aber mit ihrem jetzigen neuen Partner passierte es dann.
    Alle anderen Paare haben, trotz puscheln, noch NIE Eier gelegt.

    Spielt hierbei vielleicht doch eine Rolle, dass auch die in Gefangenschaft gehaltenen Wellis sich nur mit Partnern fortpflanzen wollen, die "genetisch oder wie auch immer passen"? eine provokante Frage, ich weiß.

    Bei meiner Fütterung erhalten meine Wellis im Sommer viele halbreife Gräser aus dem Garten, selten anderes Grünzeug, ab und zu Salatgurke, keinerlei Obst (auch keine Karotten). Das Körnerfutter mische ich selbst aus mindestens 8 verschiedenen Hirsesorten, getrockneten Kräutern und Gräsern. Das Mischverhältnis passe ich den Temperaturen (Sommer/Winter) an, wenig ölhaltige Saaten.
    Keimfutter seltenst, Eifutter gar nicht.

    An der Uni Zürich arbeitet und forscht Frau Dr. Esther Wullschleger Schättin, die ein für mich sehr interessantes Buch geschrieben hat. Wer sich dafür interessiert, kann mir eine Pin schreiben, dann nenne ich den Titel, da ich nicht weis, ob ich den hier veröffentlichen darf. In diesem Buch beschreibt sie die natürlichen Lebensbedingungen der Wellis in ihren Heimatländern und bringt diese Erkenntnisse in Zusammenhang mit in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln. kann ich jedem sehr empfehlen.

    Ich denke es gibt nicht DIE alleinige Ursache oder DEN Grund für Brutigkeit, wie so oft wird es die Summation verschiedener Faktoren sein, die ein Paar dazu veranlasst, sich fortzupflanzen. Sicherlich spielt die Zusammensetzung des Futters dabei auch eine gewisse Rolle.

    Ein interessantes Thema. Ich bin gespannt, was andere Forenleser/innen dazu meinen.

    Schöne Grüße Kristin

  12. #12

    Gast

    Standard

    Hey, ihr Lieben,

    mich lässt dieses Thema einfach nicht los. Mittlerweile ist es fast zwei Jahre her, seit ich diesen Thread eröffnet habe.
    90 Prozent aller Wellihalter, die ich kenne, haben in dieser Zeit mehrere Verluste zu beklagen gehabt. Ich habe in derselben Zeit 9 Wellis gehabt und genau einen verloren. Dieser hat die meiste Zeit seines Lebens allerdings nicht bei mir gelebt.

    Nachdem ich einen Welli-Züchter in meinem Bekanntenkreis gefragt habe, weshalb so viele Wellis um uns
    herum krank werden und sterben, meinte er: "Wegen dieser bescheuerten Überfütterung"
    Ich dachte zuerst, er meinte, dass zu viele Leute Honig- und Zuckerstangen aus dem Supermarkt füttern, aber er meinte nur, dass Wellis heutzutage behandelt werden, als handele es sich um Tropenpapageien.
    Da wird Obst, Gemüse, Fruchtfutter gegeben als seien Wellis irgendwelche Dschungelvögel. Selbst Tierärzte unterstützen diesen Nonsens.

    Tatsächlich sind sie Steppen- und Wüstenvögel, deren Organismus daran angepasst ist, mit wenig, nicht mit viel Nahrung klarzukommen.
    Das Hauptfutter ist immer noch trockenes Körnerfutter. Als Ergänzung dazu kann man hin und wieder getrocknete Kräuter reichen, am besten etwa einmal die Woche. Frischfutter 1-2 mal im Monat.
    Täglich jede Menge Körnerfutter. Neben der Hauptmischung im Idealfall Kolbenhirse, Fonio Paddy, Pagema Green und/oder Knaulgras.
    Eifutter nur für Paare, die brüten sollen und Aufzuchtfutter nur für Küken, die gerade das Nest verlassen haben.
    Laut dieses Züchters reicht das. Und sein Erfolg gibt ihm meiner Meinung nach recht. Er hatt viele Jahre am Stück keine Verluste.
    Warum sollte man einem Steppen- und Wüstenvogel auch Papaya, Orange oder Kiwi geben?

    Kleine Ergänzung: Ich halte mich an den Rat des Züchters und gestalte in erster Linie das Körnerfutter möglichst abwechslungsreich.
    Darüber hinaus gebe ich aber 1-2 mal im Monat in geringen Mengen getrocknete Eukalyptusblätter, weil ich mir denke, was die Vögel in ihrer natürlichen Heimat vorfinden, MUSS einfach einen gewissen Vorteil haben, sonst hätten sie sich nicht evolutionär darauf spezialisiert.

  13. #13

    Gast

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    Darüber hinaus gebe ich nach Bedarf Gurkenwasser (also Wasser, in dem mehrere Stunden ein paar Scheiben Gurke gelegen haben) und getrocknete Vogelmiere bei Mauser, regelmäßig Kolbenhirse und alle ein-zwei Monate mal richtig frisches Futter aus dem Garten (Löwenzahn oder Spitzwegerich).
    Aber dieses tägliche Frischfutter-Gefüttere in unglaublichen Mengen ist schädlich, davon bin ich inzwischen hundertprozentig überzeugt.
    Wie gesagt, bis auf den einen Todesfall des Nachbarvogels hatte ich bis heute immer noch keinen einzigen verstorbenen Welli; nicht einmal einen Krankheitsfall.

    Irgendetwas mache ich offensichtlich richtig.

  14. #14

    Pezzy
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    Hallo Diana,

    ich kann mich jetzt nicht an die oberen Beiträge erinnern aber jetzt deinem letzten Beitrag stimme ich vollkommen zu. Aber es hat tatsächlich auch jetzt ein Umdenken stattgefunden. Besonders ein Online-Shop weist immer mehr darauf hin, dass die Wellis wie in der Wildinis Nahrung zu sich nehmen sollten, und dies hauptsächlich Grassamen und Sämereien und ein wenig bestimmte Beeren sein sollten. Es wird sogar ein reduzierter Anteil an Hirsesorten empfohlen.

    Leider sind meine Wellis noch sehr auf Hirse fixiert und nehmen auch Kräuter oder getrocknete Sachen eher selten an, deshalb strecke ich das normale Futter noch mit Grasmischungen. Meine Wellis bekommen kein Obst, und eher selten Gemüse aber etwas öfter Basilikum und Golliwoog.

    Ich denke aber trotzdem, dass viel an der Überzüchtung liegt besonders wenn es um Tumore geht.

  15. #15

    Silvia H
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    Hallo Diana,

    2019 habe ich 3 Wellis verloren, meist durch Bakterielle- oder Pilzerkrankungen. Aus Unwissenheit hatte ich meinen Wellis alles gegeben, was sie mochten, natürlich auch diese berühmten Knabberstangen, von denen sie nie genug bekamen. Ich habe also meine Wellis regelrecht umgebracht.
    Als ich dann im Februar 2019 neue Wellis hatte, habe ich dieses Forum entdeckt. Ich habe den Tierchen dann vernünftiges Futter gegeben und alles ungesunde weg gelassen. Bin mit ihnen zum vkTA gesaust, wenn ich meinte, dass etwas nicht stimmt. Obst gab es nie, das mochten sie auch nicht. Möhrengrün und Kräuter gab es, aber sie haben dort meist nur mit gespielt und zerfleddert. Auf die Hygiene habe ich immer schon großen Wert gelegt, aber meine Wellis wurden krank. Wieder waren es Megas und Bakterien. Mein Hähnchen hatte zwei Tumore am Bauch, die operativ entfernt wurden. Danach war alles soweit gut, bis wieder ein neuer Tumor wuchs, der nicht mehr entfernt werden konnte und mein Kleiner daran gestorben ist, ganz schnell. Danach bekam meine Henne einen Schub und ist sehr rasch verstorben.
    Also habe ich im Zeitraum von 2 Jahren 5 meiner kleinen Flauschis verloren. Bei den letzten Wellis meine ich, alles hinsichtlich der Ernährung alles richtig gemacht zu haben, möchte also ausschließen, dass es daran lag. Ich habe sie nicht überfüttert, Hirse gab es nur einmal in der Woche, nur zuletzt, als meine Henne so schlimm abgenommen hatte, bekam sie so viel, wie sie wollte.
    Und meine jetzigen Wellis bekommen einmal am Tag je 2 TL Körnerfutter, welches überwiegend aus Grassamen und Kräutern besteht. 1 x in der Woche eine kleine Hirse und auch mal frischen Basilikum und Möhrengrün, letzteres wird nur zum "Baden" und Spielen angenommen. Nach ca. 3 Stunden nehme ich alles Grünzeug weg. Diese Wellis habe ich bei einem Züchter in der Nähe gekauft, die Tiere machten für mich alle einen glücklichen und gesunden Eindruck, und auch die Haltung der Tierchen machte einen guten Eindruck. Jetzt habe ich sie seit 10 Monaten und musste, bis auf die Eingangsuntersuchung, noch nie zum vkTA.
    Ich bin aus den vielen Jahren der Wellihaltung zu dem Schluss gekommen, dass die Wellis überzüchtet sind, es gilt ja leider Angebot und Nachfrage nach so vielen Farbvarianten. Hinzu kommt, und das ist nicht unerheblich hinsichtlich des frühen Versterbens der kleinen Piepser, dass die Halter, genau wie ich es gemacht habe, die Tiere falsch ernähren. Alles zusammen führt dazu, dass die Wellis krank werden und meist jung versterben.
    Aber, was mich aufregt, wir lernen ja alle immer dazu, nur die Hersteller der unnötigen und schädlichen Futtermittel (leider auch Spielzeug) wollen nicht lernen, nicht aufklären, nur Umsatz machen. So fallen viele Tierhalter auf sie rein, wenn dann auf den Verpackungen steht "Nur das Beste für Ihre Lieblinge".

    Jedenfalls finde ich es sehr hilfreich, dass es seriöse Foren gibt, in denen man sich informieren und wenn man nicht beratungsresistent ist, alles besser machen kann, als früher, wo es noch keine Informationsquellen gab.

    Auf ein langes, gesundes und glückliches Leben unserer kleinen Flauschis.

  16. #16

    SaSu9380
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    Hallo Diana,

    schön, mal wieder etwas von Dir zu lesen.
    Ich habe auch in 2 Jahren 2 Wellis verloren, der eine ist aufgrund einer Kropfenzündung gestorben, der andere hatte eine Erkältung.
    Mir ging es damals, in den Anfangsjahren meiner Wellihaltung genau wie Silvia. Ich habe ihnen auch allen möglichen Kram zum Knabbern gegeben.
    Immer diese Knabberstangen in dem Glauben, den Wellis damit was gutes zu tun. Und dann habe ich mich auch noch gewundert, dass sie kein Frischzeug mochten.
    Heute bin ich da natürlich sehr viel schlauer.
    Diese Knabberstangen habe ich verbannt. Hin und wieder bekommen meine mal rote Kolbenhirse und einmal pro Woche frisch gesammeltes Grünzeug, wie z.B. Klee. Löwenzahn usw.
    Da der Winter jetzt vor der Tür steht, wird also das selbst gesammelte Grünzeug auch vom Speiseplan runter fliegen, dann werden sie wohl Gurkenscheiben oder Bio-Salat bekommen.
    Meine Vögel sind alle munter, gesund und quietschfidel, worüber ich auch sehr froh bin.

  17. #17

    Gundel
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    Hallo zusammen,

    wenn die meisten von uns auch inzwischen viel gelernt haben, was gesund und ungesund für Wellis ist, so können wir ihre Lebenserwartung dennoch nur begrenzt beeinflussen.

    Wenn sie keine guten Gene mitbringen, sterben sie früh. An Tumoren oder anderen vererbten Risiken.

    Wir können statistisch gesehen das Lebensalter durch gute Haltung zwar verlängern - aber das verhindert trotzdem nicht den Tod durch einen Nieren-, Leber- oder Schilddrüsentumor.

    Es gehört einfach auch eine große Portion Glück dazu, dass sie gute Erbanlagen mitbringen und so lange leben wie Deine, Diana!

  18. #18

    Joerg
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    Hallo Diana,

    ich finde diesen Thread wirklich sehr interessant. Deine Theorie klingt auf jeden Fall nicht abwegig, allerdings würde ich auch andere Einflüsse, wie z.B. die Zucht nicht völlig außen vorlassen. Ich denke, dass die Wahrheit vermutlich irgendwo dazwischen liegt.

    Und was das Frischfutter betrifft, so macht hier vermutlich die Dosis das Gift. Das ist bei uns Menschen ja auch nicht anders. Ich glaube nicht, dass ein Welli krank wird, wenn er gelegentlich mal ein Salatblatt oder ein Stück Apfel bekommt. Wenn man solche Kostverächter hat wie ich, muss man sich da eh keine großen Gedanken machen. Vieles wurde zwar bereits probiert, aber mehr als zwei, drei Bissen waren es selten. Auch muss ich mir über Rationierung keine Gedanken machen. Ich habe drei Futternäpfe, zwei sind für das täglich Körnerfutter, im dritten wird eine besondere Saatmischung angeboten. D.h. im Prinzip könnten sie den ganzen Tag futtern, aber das tun sie nicht. Beide sind auch eher zart was den Körperbau betrifft, so dass es bisher keinen Grund gab hier einzugreifen. Das ist zwar nur mein optischer Eindruck, da Wiegen mit den beiden Schissern nicht denkbar ist, aber das sieht schon ganz stimmig aus.

    Was mich eigentlich ein wenig verwundert, dass wir über die wilden Wellis und ihre Lebensumstände doch eigentlich immer noch recht wenig wissen. Das Netz ist zwar voll von Filmchen über Stubenwellis, aber Dokus zu den wilden Wellis findet man doch eher selten. Es gibt eine zerstückelte Doku der Schweiger-Brüder - deren Dokus liebe ich - aber so richtig ergiebig ist auch die nicht.

    Wenn ich aber unseren Kücki anschaue, dann ist auch er ein gutes Beispiel, dass es genauso gut funktioniert, wenn man sich nicht so viele Gedanken um die Ernährung macht. Er wird jetzt 10 Jahre alt und bekam in der Zeit alle möglichen Knabberstangen, also viel Zucker, und bis auf die Tatsache, dass er nicht fliegen kann, ist er kerngesund .

    Gruß
    Jörg

  19. #19

    Gast

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    Hallo Gundel, naja, soo alt sind meine Wellis ja auch noch nicht. Theoretisch kann es ja sein, dass in ein, zwei Jahren bei mir das große Sterben anfängt und sich herausstellt, dass meine Theorie für die Katz ist und letztlich doch alles von den Genen abhängt. Ich will's nicht hoffen.

    Jörg, du hast übrigens recht, ich würde mir auch mal eine richtig tolle eineinhalb- bis zweistündige Doku über Wellis in Australien wünschen, besonders mit der heutigen Kameratechnik und der entsprechenden Bildqualität.
    Bin mir nicht sicher, weshalb es sowas nicht gibt.
    Vielleicht liegt es daran, dass Australien so riesig ist und es so unvorhersehbar ist, wann und wo die Wellensittich-Schwärme auftauchen.

    Ich hab mal irgendwo gelesen, dass manche Australien-Urlauber in zwei Wochen 5 mal ganze Schwärme sehen und andere, die ein ganzes Jahr bleiben, nicht mal einen einzigen zu Gesicht bekommen.

  20. #20

    Joerg
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    Hallo Diana,

    die Schweiger-Brüder, in der erwähnten Doku, waren wohl auch sehr lange unterwegs bis sie die ersten Wellis vor die Linse bekommen haben, daher scheint wohl an dem was dran zu sein was du gelesen hast. Ich werde mal schauen, ob man diese Doku irgendwo auch in einem Stück finde kann. Die Bildqualität ist aufgrund des Alters nicht die beste, aber ich mag deren Stil.

    Gruß
    Jörg

    PS: Ich habe gerade festgestellt, dass ich mich korrigieren muss. Das waren keine Brüder. Das Team bestand aus Hans Schweiger und Ernst Arendt.

    PPS: Die haben auch eine kleine Internetseite auf der man die DVD´s bestellen kann.

  21. #21

    Gundel
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    Besitzt keine Vögel


    Album von Gundel

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    Hab gerade die Doku 11 und 12 bestellt! Danke für den Hinweis!

  22. #22

    Joerg
    Frisch geschlüpft


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    Bitte, gerne. Bei mir steht sie auf der Weihnachtswunschliste .

  23. #23

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    Zitat Zitat von Gundel Beitrag anzeigen
    Hab gerade die Doku 11 und 12 bestellt! Danke für den Hinweis!
    Ich hab mir die Welli DVD schon vor einiger Zeit bestellt, da war für mich noch ein ganz netter handgeschriebener Brief von einem der beiden Tierfilmer dabei. Ich weiß jetzt nicht mehr ob von Arendt oder Schweiger, ist ja auch egal.
    Eine sehr schöne Doku, die beiden machen übrigens immer ganz tolle Filme. Jetzt sind sie wohl im Ruhestand und filmen nicht mehr?

  24. #24

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    Ich bin übrigens der Meinung, das unsere gezüchteten bunten Mutationsformen des Wellensittichs Haustiere sind, die in der australischen Wildnis nicht mehr überleben würden. Geschweige die Standardwellis.
    Wildwellis mit Heimtier - Wellis zu vergleichen verhält sich in etwa wie der Vergleich Wolf zu Mops.

    Die Lebenserwartung eines Wildwellis liegt übrigens auch nur bei 3-4 Jahren! Das Leben ist hart im australischen Busch.

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