Thema: Wellis getrennt nach Verdacht auf Polyoma

Hallo ihr Lieben,

ich war seit 2007 nicht mehr hier, aber jetzt sind wieder zwei Wellis bei uns eingezogen und ich brauche Rat und wünsche mir einen Austausch. Ich habe einige Sorgen und Fragen. Die Krankheitsfrage möchte ich hier loswerden, zum Verhalten gehe ich dann ins Verhaltensforum, richtig? Ich war auch ewig in keinem Forum mehr, falls ich irgendwas seltsames tue, sieht es mir nach. Ich muss ich erst wieder reinfinden.

Im Okotober 2019 habe ich vermeitlich zwei Jungs aus dem Tierheim geholt (geschlüpft im Juni/Juli 2019 in schlechter Massenhaltung). Die beiden verhielten sich ein wenig wie kleine Minihühner. Sie hatten noch nicht so viel Erfahrung im Fliegen. Ich sollte ihnen einfach Freiflug ermöglichen und dann würde sich das schon geben. So weit die Theorie. In der Praxis sah das so aus, dass sie nicht wirklich raus wollten und wenn sie versehentlich rausplumpsten, dann kamen sie alleine nicht wieder hoch. Sie hatten beide kaum Federn unter den Flügeln. Mit der Zeit änderte sich das Federwachstum und die Flugfähigkeit bei Phoenix, genauso wie die Wachshaut. Phoenix entpuppte sich als Weibchen.

Macho machte zwar Flugversuche (krallt sich gelegentlich an der Stange fest und schlägt ganz wild mit den Flügeln), aber wenn er auch dem Boden landet, kommt er einfach nicht wieder hoch. Ich dachte sogar, er sei unter seinen Federn vielleicht zu dick, beim Tierarzt stellt sich heraus, er ist im Gegenteil eher klein und leicht.

Ich dachte bis dahin, ok, Macho ist einfach etwas hinterher, er wird auch noch Fledern bekommen und fliegen können. Jetzt ist es aber so, dass Phoenix Macho vom Käfig schubst (vom Futtertopf ohnehin). Macho fliegt dann doch recht tief. Versuche dort Kissen hinzulegen habe nichts gebracht, er ist immer irgendwie daneben gelandet. Immer nachdem Macho gestürzt ist, hat er den rechten Flügel so komisch nach oben gehalten, aber nur so 5 Minuten lang.

Schließlich war ich vergangene Woche beim vogelkundigen Tierarzt. Nachdem ich Macho eingefangen und in den Transportkäfig gesetzt habe, hatte er eine blutige Federspitze. Der Tierarzt erklärte mir, dass sei ein durchbluteter Federkiel, der in der Wachstumsphase sehr empflindlich sei. Er hat Macho 3-4 Federn gezogen und hat mir geraten, die beiden für 4 Wochen zu trennen, damit Macho gut durch die Jungmauser kommt und die Federkiele in Ruhe nachwachsen können. Er hat mir Korvimin gegeben für beide. Ich könnte noch einen Test machen, um den Virus nachzuweisen, aber der koste 90 € und wenn es keine bakterielle Infektion/ Pilz sei, dann sei es ein Virus. Die Tests auf Bakterien und Pilze waren negativ.

Jetzt habe ich die beiden getrennt. Sie tun mir so leid. Phoenix versucht manchmal zu Macho in den Käfig zu kommen. Sie sitzen oft auf den Sitzbrettchen aneinander, getrennt vom Käfiggitter. Macho quasselt grade auch vor sich hin (Radio läuft). Ich habe das Gefühl, dass sich Machos Federn, obwohl erst seit einigen Tagen getrennt, vermehrt haben, sowohl unter den Flügeln als auch die Schwanzfedern; Schwungfedern hat er keine.

Der Tierarzt meinte, dass Phoenix Macho vermutlich nie so wirklich toll finden würde und ich habe darüber nachgedacht einen anderen Renner für Macho und einen Flieger für Phoenix zu suchen. Was ich nicht verstanden habe ist, ob Phonenix den Virus auch in sich trägt und damit einen anderen Welli anstecken könnte? Dann sollte ich wohl nach einem Partner schauen, der Polyoma hat und fliegen kann? Ich denke, ich warte erst einmal ab, wie es sich entwickelt und wie sich beide zusammen verhalten, wenn sie wieder zusammensei dürfen. Vielleicht wird Macho ja dann wieder fliegen können. Aber habe ich das richtig verstanden, dass dieser Federverlust bei jeder Mauser schlimmer wird?

Und sollte ich nicht doch den Virusnachweistest machen, denn es gibt wohl neben Polyoma noch einen anderen Virus, der die Flügel nicht wachsen lässt? Nicht, dass ein Welli, den ich evt. dazuhole dann zwei Viren am Hals hat!

Wenn ich doch nur besser ihre Sprache verstehen würde! Sie zetert ihn grade durch den Käfig durch an und fliegt hin und her und er geht schnell hin und her und macht sich groß und lang. Aber das ist ein Thema für das Verhaltensforum!


Vielen Dank schon einmal für's Lesen!

Liebe Grüße
Welline (oder benutzt ihr bei den Einträgen dann wieder Klarnamen?!)

Hallo Welline,
auf die schnelle vorab. Wenn eine Viruserkrankung vorliegt, ist trennen Blödsinn. Träger des Virus sind dann beide. D kannst die beiden so wieder zusammen lassen.
Ich antworte noch ausführlicher

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Hallo Welline,
das mit den Stürzen wenn einer losfliegt oder hektische Bewegungen macht, kenne ich. Zeitweise haben hier 3 Nichtflieger mit einem Flieger zusammen gelebt. Und der Flieger hat es oft genug hinbekommen, die anderen mit seiner Panik anzustecken, so das sie alle von der Stange gefallen sind. Allerdings konnten sich die 3 noch abfangen und sind nicht wie die Steine gestürzt.
Das Hennen ihre Hähne ein wenig drangsalieren, gehört ja quasi zum guten Ton einer gestandenen Welli-Henne
Gegen die Stürze kann man die Einrichtung im Käfig und drumzu so ändern, das Macho sich hoffentlich nicht verletzt.
Es wäre ja schon schön für dich und die zwei, wenn sie zusammen bleiben können.

Danke Indy für deine aufmunternden Worte!
sie sind grade sehr gechillt, obwohl getrennt. Jeder quasselt so vor sich hin. Ich freu mich schon, sie in spätenstens drei Wochen wieder zueinander lassen zu können!