Hallo liebe Wellifreund*innen,

ich hatte schon Wellis in meinem Leben und bin nicht ganz unerfahren. Und bevor es jemand hier kommentiert: Ja, es kommt noch ein vierter Welli dazu - derzeit sind es drei. Eigentlich haben wir erst einen Rainbow aufgenommen (der etwa 3 Tage alleine war) zu dem ein Partner kommen sollte, haben dann aber spontan zwei (grün-gelb und mauve-dunkelblau) dazu geholt, weshalb ein vierter bald folgt Einen vierten konnten wir nicht mehr sofort mitnehmen. Der Züchter hatte noch zwei junge Tiere und ich wollte nicht eins der Jungtiere mitnehmen und das andere dort lassen.
Die drei sind seit kurzer Zeit bei uns. Etwa zwei Wochen.

Der kleine Rainbow ist aber völlig unproblematisch und die drei verstehen sich bis auf erste Zickereien auch gut. Nur ist einer der beiden Neuzugänge (grün-gelb) total verängstigt. Der kleine, der mit ihm groß geworden ist und auch vorher mit ihm zusammenwohnte, kommt sogar auf die Hand, ist zutraulich und hat keine Angst vor uns. Ist aber auch der jüngste. Als jüngster schafft er es manchmal nicht, für den Freiflug den Weg alleine aus dem Käfig oder zurück zu finden usw., bringt dafür aber viel Ruhe und Entspannung rein. Außerdem springt er ganz entspannt auf einen Ast, wenn ich ihm den hinhalte und lässt sich dann dahin führen, wo er hinwill, probiert es dann später sogar manchmal allein - also rundum ein sorgenfreies Kind
Er und der kleine Rainbow sind beide noch jünger als 3 Monate und haben gar keine Angst vor uns - weshalb auch Beide wirken total entspannt. Der Rainbow ist ziemlich verspielt

Aber der älteste in der Runde, der grün-gelbe, zeigt eben schon Angst. Er ist schon etwas älter, etwa 6 Wochen älter als die anderen beiden und der einzige, bei dem das Geschlecht deutlicher sichtbar wird (männlich). Manchmal fängt er laut an zu atmen, wenn ich mich nähere, fliegt zum Teil panisch umher und krabbelt das Gitter hoch, um zu fliehen. Ich gehe dann immer weg, und sitze etwa 1,5-2m entfernt, bis sich sein Atem beruhigt hat, er wieder entspannt aussieht und er sich putzt oder ähnliches. Manchmal muss ich zehn Minuten warten, bis er sich wirklich beruhigt hat. Ich halte manchmal dann vorsichtig Kolbenhirse hinein, weil ich weiß, dass die anderen beiden davon fressen. Dann schaut er meistens interessiert und wenn die Kohi dann irgendwann in seiner Nähe ist, knabbert er auch.
Soweit sieht das immer so aus, als würden die beiden anderen ihn beruhigen.
Nun zu meiner ersten Frage:
Manchmal jedoch habe ich das Gefühl, durch die Panik als Ältester, beängstigt er die anderen beiden auch. Wenn er schreit, fliegen sie dann manchmal doch weg, obwohl sie sogar schon ganz von sich aus Interesse meine Schulter oder meine Hand angeflogen haben. Die Zutraulichkeit scheint zu verhuschen, je mehr sie miteinander und insbesondere mit dem Ältesten sind. Die drei miteinander verstehen sich aber wirklich gut und das Gezanke wird jeden Tag weniger.

Wir brauchen keine super handzahmen Vögel, das ist nicht so wichtig für uns. Wir wollen aber nicht, dass sie so Angst haben wie es der grüne jetzt schon hat. Das ist ja nur Stress für das Tier.

Was kann ich, insbesondere für den Ältesten denn tun? Gegen Abend beruhigt er sich meistens langsam.

Sie sind in einer Zimmervoliere und haben genug Platz. Sie sitzen auf Naturästen aus dem Natuschutzgebiet, die ich gewaschen und getrocknet habe - allesamt ungiftig und mit einer Freundin, die Biologin ist, sorgsam ausgewählt. Die Äste sind von einer Pappel, von einem Apfelbaum und vom Weißdorn. Außerdem von der Hainbuche. sie knabbern auch gerne dran und freuen sich sichtlich an den Ästen, die ich alle zwei Tage auch etwas umstelle oder austausche, damit wieder bisschen Veränderung reinkommt - bisher wurde alles gerne beknabbert. Sie kriegen jeden Tag frisches Futter und Wasser. Freiflug klappt auch. Noch ist es schwierig für sie herauszufinden, wo sie sicher landen können und wo nicht. Ich habe nun extra im Zimmer überall Äste aufgehängt oder festgemacht und sogar ein größeres Geäst gebaut. Es ist noch schwierig, aber das wird bestimmt mit der Zeit.

Zweite Frage:
Meine zweite Frage bezieht sich ein wenig auf die Müdigkeit der drei. Liegt es daran, dass sie sich noch eingewöhnen müssen, dass sie recht häufig kleinere Mittagsschläfchen machen? Sie fliegen beispielsweise 5 Minuten und dann schlafen sie oder dösen sie erstmal irgendwo ein bisschen. Auch sonst sind sie selten richtig laut - außer ich telefoniere mit Lautsprechern in ihrer Nähe.
Ich weiß, wie kranke Wellis aussehen, da meine letzten Vögel leider vor einigen Jahren sehr krank wurden. Ich habe damals sehr viel Zeit investiert und viel gelesen, auch mit dem Tierarzt sehr viel Kontakt gehabt. Die drei sehen (zumindest bisher) sehr gesund aus.
Das Zimmer, in dem sie stehen, kriegt den ganzen Tag Sonne. Sie haben aber viele schattige Plätze für den Rückzug und auch der Käfig steht nicht in der direkten Sonne. Der Raum ist aber immer recht warm. So 22 bis 25 Grad. Eventuell liegt es auch daran?
Oder - und das ist meine größte Befürchtung - schlafen sie nachts nicht genug? Ich dunkele das Zimmer immer irgendwann ab. Ein kleines Licht brennt, falls nachts etwas ist. Die Voliere hat zu zwei Seiten eine Wand und oben steht ihr Freisitz drauf - das heißt von oben können sie auch keine Gefahr befürchten. Und sie schlafen auch recht früh immer schon, so um 20:00 oder 21:00. Sie knirschen dann auch immer mit den Schnäbeln und ich weiß, dass sie jetzt ihre Ruhe brauchen. Manchmal lasse ich leise Klaviermusik laufen, das mögen sie auch sehr gerne. Dann kriegen sie auch von sonstigen Geräuschen weniger mit.

Naja so. Viele Infos. Vielleicht kann ja jemand ein bisschen was beruhigendes sagen