Mein Name ist Jörg, ich bin 54 Jahre alt, verheiratet und vor ein paar Monaten zu einem Wellensittich gekommen. Mit 10 Jahren bekam ich mein erstes Wellipärchen und für die weiteren 15-20 Jahre hatten wir eigentlich immer Wellis, so dass ich nicht ganz unbedarft bin. Danach war ich aber ohne gefiederte Mitbewohner, aber irgendwie blieb immer eine gewisse Liebe zu Vögeln aller Art.
Nun zu Kücki: Kücki ist ein schon etwas älterer Herr, vermutlich zwischen 8 oder 10 Jahre alt. Er lebte anfangs mit Lars bei meiner Schwiegermutter. Vor einigen Jahren ist Lars wohl verstorben und Kücki blieb leider allein. Nun kann sich meine Schwiegermutter aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr um ihn kümmern und Kücki ist am 31.12.2020 bei uns eingezogen. Bis dahin war er leider schon eine ganze Weile komplett allein in der Wohnung. Lediglich die Nachbarin hat ihn versorgt.
Leider fehlen Kücki die langen Schwanzfedern, so dass er wohl ein Renner ist. Ob er mal welche hatte und theoretisch mal fliegen konnte, wissen wir nicht. Kücki war anfangs sehr scheu als er zu uns kam, so dass er sich in die hinterste Käfigecke zurückgezogen hat, wenn man an den Käfig (dieser befindet sich ca. auf Kopfhöhe) heran getreten ist. Das macht er mittlerweile nicht mehr. Er frisst auch Hirse aus der Hand, wobei er vor der Hand allein Angst hat. Hin und wieder badet er auch ganz gerne. Dazu stelle ich den Käfig ohne Unterteil auf den Tisch, so dass er gut raus- bzw. runterklettern kann um zu seiner Badewanne zu kommen (ein Tupperschälchen mit Sitzstange am Rand).
Außer seinem Körnerfutter interessiert er sich für keinerlei anderes Futter. Gurke, Apfel, Salat wird ignoriert bzw. mit Furcht betrachtet, vermutlich weil er es nie kennengelernt hat. Auch wenn man die Hirse im Käfig an eine andere Stelle hängt, geht er nicht dran. Mit den Augen hat er jedoch kein Probleme. Vom Tisch aus kann er aus de Fenster schauen. Dort sieht er Vögel selbst in größerer Entfernung und ruft dann lautstark nach ihnen.
Ansonsten ist er eher zurückhaltend, überhaupt nicht neugierig, so wie ich es von meinen früheren Wellis kannte. Er fällt auch immer wieder von der Stange. Manchmal wochenlang nicht, dann wieder dreimal am Tag. Wenn er auf dem Tisch sitzt und er mal einen Hopser macht, weil er es eilig hat oder sich erschreckt, landet er nicht immer auf den Füssen. Aber das scheint bisher zum Glück scheinbar zu keinen Verletzungen geführt zu haben. Sonst macht er eine recht lebendigen und gesunden Eindruck.
Zur Zeit ist er in der Mauser. Er hat letztes Wochenende über drei Tage sehr viel Federn verloren und sieht ein bisschen mitgenommen aus. Wir haben den Eindruck, dass er in der Zeit etwas nervöser und schreckhafter geworden ist, z.B. wenn wir die Futternäpfe auffüllen, und er schläft tagsüber etwas mehr. Aber das scheint alles im Rahmen des Normalen zu liegen.
Nun zu meinem Anliegen:
Kücki soll nicht allein bleiben. Jetzt ist die Frage, was ist besser? Gibt man ihn in einen Schwarm oder gar in eine Voliere? Ich stell mir das für einen Nichtflieger jedoch etwas schwierig vor.
Andererseits wären wir auch nicht abgeneigt ihm ein oder zwei Artgenossen ins Haus zu holen. Unsere Wohnung ist zwar nicht groß, aber sie geht über zwei Etagen mit vielen Balken, auf denen Flieger wunderbar landen könnten. Wäre es hier besser einen Einzelvogel hinzuzuholen oder ginge auch ein Pärchen? Wobei ich hier eine reine Männer-WG, glaub ich, besser fände. Aber wären bei einer Dreierkonstellation vielleicht Eifersüchteleien zu befürchten? Auf jeden Fall würden wir Wellis in ähnlichem Alter wie Kücki bevorzugen. Wir haben aber auch ein wenig die Befürchtung, dass Kücki durch das langen Alleinleben vielleicht nicht mehr ganz kompatibel ist und er vielleicht eher Panik bekommt.
Wir würden uns freuen, wenn wir hier den einen oder anderen Rat bekommen könnten, damit Kücki nicht weiter allein leben muss.
Herzliche Grüße
Jörg
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