So, liebe Felos!
Hier nun mein Beitrag zum Thema Megabakterien (nach dem Tricho-Beitrag). Ich freue mich auf einen, hoffentlich regen, Austausch über eure persönlichen Erfahrungen und den Umgang mit Megabakterien.
Sky und Mojito haben ja nicht nur Trichos, sondern auch Megas. Mojito hatte gar keine Symptome. Sky jedoch hatte einige Symptome, die sich laut meiner Recherche und der vkTÄ´in auch den Megas (teilweise auch den Trichos) zuordnen lassen:
- leichtes Untergewicht (auch Symptom bei Trichos)
- gesteigertes Schlafbedürfnis (auch Symptom bei Trichos)
- starkes Aufplustern (auch Symptom bei Trichos)
- gekrümmte Sitzhaltung
Für die 30-tägige Behandlung habe ich eine Suspension bekommen, die ich den beiden 2 Mal pro Tag (abends und morgens) mit der Spritze in den Schnabel verabreichen soll. Das ist für mich und die Tiere sehr stressig. Ich habe gelesen, dass man die Suspension auch über das Futter geben kann. Morgens muss ich sie eh fangen, da ich auch das Gewicht festhalten muss, aber wenn ich ihnen abends den Stress ersparen kann, wäre das wenigstens etwas. Hier also Frage Nr. 1: Wie macht ihr das mit der Medikamentengabe?Ich habe mir eine Liste gemacht mit Maßnahmen, zu denen bei einem Schub geraten wird. Ich liste einfach mal auf, was ich so gemacht habe und ihr könnte ja sagen ob ihr das auch so macht bzw. was man nicht oder anders machen kann:
1) Quell- und Keimfutter füttern statt normalem Körnerfutter (ist bereits angesetzt)
2) infizierten Kot schnellstmöglich entfernen (Buchenholzgranulat wird jeden Abend getauscht)
3) Rotlicht anbieten (habe leider noch keine, werde aber eine kaufen)
4) kein Sand und Grit nutzen (habe Sand und Grit gegen Buchenholzgranulat getauscht)
5) viel Hirse füttern (hängt)
6) weniger Gemüse z.B. Gurke und Kräuter anbieten (ich biete ihnen gar nix an)
7) Eifutter zufüttern (konnte ich noch nicht besorgen)
8) Tee anbieten Thymian, Salbei, Kamille, Ringelblütentee 1:1 mit Wasser verdünnt (ist schon drin)
Darüber hinaus habe ich ihnen noch je einen Mineralstein und eine Sepiaschale in den Käfig gehangen und das "normale" Futter gegen eins getauscht, dass hoffentlich besser ist.
Ich denke fürs erste sind die Jungs damit gut versorgt. Es scheint Sky auch schon deutlich besser zu gehen.
Aber nach der Behandlung ist das Problem ja nicht ganz weg und es wird mich immer begleiten. Auf Dauer muss ich ja gewisse Maßnahmen treffen. Auch hier mache ich wieder eine Liste:
1) Da Megas chronisch sind und somit nie ganz heilbar sind, bin ich mittlerweile sehr verunsichert was ich nach der erfolgreichen Behandlung machen soll. Meine Damen, Blue und Hope, wurden am 22.04.2021 negativ auf Megas getestet. Allerdings wurde ausschließlich eine trockene, von mir gesammelte Kotprobe eingeschickt und kein Abstrich genommen. Die vkTÄ´in meinte, dass das Ergebnis daher nicht sehr sicher ist. Eine frische Kotprobe wäre besser gewesen und selbst dann ist das Ergebnis nicht 100%ig sicher. Habe ich jetzt auch schon vermehrt auf verschiedenen Internetseiten gelesen. 80% der getesteten Tiere sind ja positiv, aber nicht bei allen bricht es eben aus. Quasi wie beim Menschen mit dem blöden Lippenherpes. Zu der Übertragung gibt es ja leider keine sicheren Aussagen. Man vermutet nur, dass die Megas durch Fütterung von Paar- und Elterntieren, Schnäbeln, Kotaufnahme und Trinken infizierten Trinkwassers übertragen werden können. Ich habe Angst, dass Blue & Hope sich bei der Verpartnerung mit Sky & Mojito anstecken könnten und ich am Ende 4 dauerkranke Tiere habe. Aber was ist die Alternative? Wieder abgeben?! Möchte ich nicht! Eine zweite Voliere?! Dafür habe ich keinen Platz und der Sinn war ja, dass die beiden Mädels Partner bekommen! Bleibt also eigentlich nur die Variante das Risiko einzugehen und so vorbeugend wie möglich zu handeln oder?
Hope hatte ja ganz kurz Kontakt zu Mojito. Als die Jungs eingezogen sind, ist mit Hope beim Sauber machen entwischt und direkt auf dem Käfig der Jungs herumgeklettert. Es war allerdings maximal 1 Minute, wenn überhaupt. Sie haben sich nicht gefüttert und Hope hat auch nicht aus dem Napf getrunken. Sie haben sich allerdings durch die Gitter so ein kleines bisschen angepickt und miteinander geflirtet. Ich habe jetzt überlegt den Damen und das Medikament vorsichtshalber zu geben? Sie lassen sich leider absolut nicht fangen, aber ich habe eben ein paar Tropfen auf Hirse gegeben und sie haben hoffentlich eine kleine Menge aufgenommen über die Körner. Die vkTÄ´in meinte, dass sie aber nicht denkt, dass in der Kürze der Zeit eine Übertragung stattgefunden hat.
2) Stress vermeiden (wird gemacht)
3) zuckerhaltige Nahrungsmittel vermeiden (alles durchgeschaut und zuckerhaltiges entsorgt)
4) kein Obst (kein Problem, da meine Mädels bisher kein Obst angerührt haben)
5) Gemüse und Kräuter in Maßen (auch kein Problem) Welches Frischfutter verfüttert ihr?
6) Quell- und Keimfutter 1 Mal/Woche (wird immer sonntags gemacht)
7) 1 Mal/Monat 1 Woche lang täglich Tee (Thymian, Fenchel, Kamille, Salbei) 1:1 mit Wasser verdünnt (wird gemacht)
8) Korviminkur (davon habe ich noch nie gehört und nehme erst mal Abstand)
9) Verschlucken von Unverdaulichem (Faserns, Seile, Holz, Kork) vermeiden (Ganz ehrlich, wie soll ich das kontrollieren? Sachen zum Schreddern muss ich ja anbieten, sonst sterben die 4 ja vor Langeweile)
10) Magenreizende Kost vermeiden z.B. Weizen, Hanf, Kardisaat (Ich habe bisher kein Futter gefunden wo nicht mind. eine Sache davon drin ist. Habt ihr einen Tipp? Hab gesehen, dass es in einem Online-Shop eine spezielle Mischung für Megabakterien gibt.)
11) Grit und Vogelsand nur selten und kurzzeitig anbieten (Ich habe vor den Boden halb mit Sand und halb mit Buchenholzgranulat einzustreuen wenn die 4 in einen Käfig ziehen. Ist das ok? Bei einem Schub dann natürlich NUR Buchenholzgranulat.)
12) 1 Mal/Woche wiegen (wird gemacht)
13) Jodpickstein anbieten (haben alle 4)
14) Luftfeuchtigkeit auf 50-60% halten (hab einen Vernebler. Den werde ich regelmäßig mit Tees laufen lassen)
So. Das war wieder viel. Bitte verzeiht mir!
Was hab ich vergessen? Was ist überflüssig? Was geht ihr damit um?
Vielen Dank im Voraus!