Thema: Finchen - wie soll es weiter gehen mit ihr?

Hallo zusammen,

nicht wundern, es wiederholt sich ein bisschen die Infos aus meiner Vorstellung. Für den Kontext finde ich es aber hier wichtig.

Nun habe ich seit vielen Jahren immer ein Welli Pärchen. Ich hab viel mit ihnen mitgemacht: zu gute Esser und schlechte Esser, PBFD, Fußgänger, Tumore, Leberprobleme, Milben und leider auch immer wieder Tod. Immer wieder hab ich dann ältere Wellis aufgenommen, meist Alter unbekannt, oft in fragwürdigen Zustand.

Letzte Woche war es wieder so weit. Mein geliebter Schlumpf ist verstorben.

Er war ein aufgeweckter Fußgänger nach einer schlecht verheilten Flügelverletzung. Aber nachdem er nicht mein erster Fußgänger war, hat er sich in seiner großen Kletterlandschaft wohl gefühlt. Für Hirse oder als Aufzug ist er gerne auf die Hand gekommen und war einfach rundum entspannt.

Seine geliebte Partnerin Finchen ist aber das genaue Gegenteil. Obwohl sie auch schon länger bei uns wohnt, hat sie sich nie an Menschen gewöhnt. Sie wurde von Schlumpfi liebevoll gefüttert und gekrault, aber Sie hat immer Alarm gerufen, wenn er zur Hand hingegangen ist. Sie ist sehr ängstlich wenn man in ihre Nähe kommt. Sie hat quasi für ihn das Fliegen eingestellt und hat daher nun keine Flugmuskulatur mehr. Dadurch ist sie auch das ein oder andere mal Abgestürzt. Aber im Gegensatz zu Schlumpfi nimmt sie nicht mal Stöckchentaxi an.

Nun ist diese ca. 5 jährige, extrem ängstliche Dame wieder alleine.

Und nun?

Weiter machen wie bisher? Wieder einen älteren Hahn finden. Hoffen, dass er sie mag und sie ihn?
Weiter akzeptieren, dass sie zittert, wenn man sie anspricht?

Die Alternative bricht mir irgendwie das Herz, aber vielleicht wäre es besser für sie.
Also die Idee ist, ob sie in einem größeren Schwarm sich wohler fühlen würde. Nicht so viel Kontakt zu Menschen.
Das fliegen in der Voliere würde sie sicher schnell wieder lernen. Da geht es nur darum die Muskulatur wieder aufzubauen.

Außerdem hätte ich nach den vielen Jahren mal wieder die Chance mit Jungen Wellis anzufangen.

Was meint ihr?


Ich wälze seit Tagen die Gedanken und weine viel.

Vielleicht habt ihr noch etwas input oder Zuspruch für mich.


Ich danke euch schon mal.

Viele Grüße
Lilli

Hallo Lilli,

auch mir tut es leid, dass du wieder einen Schatz verloren hast. Und ich kann deine Gedanken sehr gut verstehen. Auch ich habe eine sehr scheue Henne und dachte immer, es wäre für sie in einem Schwarm wesentlich angstfreier und entspannter. Mit viel Geduld und Clickertraining habe ich sie aber nun soweit, dass sie für einen Moment ihre Füßchen auf meinen Finger setzt. Denn mir ist es wichtig, dass meine Vögel keine Angst vor meiner Hand haben und ich ohne Panik die Näpfe füllen kann. Wir üben weiter und ich bin zuversichtlich. Trotz allem wäre sie in einer Außenvoliere sicher glücklicher, aber sie hat in meiner kleinen Gruppe ihren Platz gefunden und einen festen Partner.
Du kannst dich ja mal nach einem passenden Platz für Finchen umsehen. Wenn sich was ergibt, dann schau, ob sie sich woanders wohler fühlen würde, wenn nicht, dann bleibt sie bei dir. Mach dir da jetzt keinen Stress. Und ich muss gestehen, dass ich auch schon einmal eine junge Henne zur Züchterin zurück gebracht habe, weil sie tagelang am Fenster gesessen und nach ihren Artgenossen gerufen hat. Sie war so unglücklich, das konnte ich nicht ertragen.
Sicher musst du diese Entscheidung letztendlich alleine treffen, aber falls du sie abgibst würde ich dich ganz sicher nicht verurteilen und als herzlos bezeichnen. Schließlich willst du nur das Beste für Finchen.
Lass dein Herz entscheiden.
Alles Gute für Euch
Steffi

Hallo Lillichen,
Jeder von uns mußte schon Wellis über die Regenbogenbrücke ziehen lassen und kann deine Gefühle
gut verstehen. Man ist hin und hergerissen zwischen einem neuen Partner oder den Witwer/Witwe wegzugeben.
Bei zwei Wellis ist es eine Endlosschleife, einer geht ,einer kommt.
Auch junge Wellis sind keine Garantie für Zutraulichkeit und ein langes Leben.
Meine Wellis waren noch nie wirklich zahm. Angst und Panik vor der Hand kann man ihnen mit viel Geduld ab-
gewöhnen. Immer wieder sich langsam dem Bauer nähern und leise und ruhig mit ihnen sprechen
Meine Näpfe sind so angeordnet, dass ich sie von außen abnehmen kann. Dem Welli im Käfig einen Rückzugsort
lassen, wo man nicht hingreift und er sich sicher fühlt.Irgenwann wächst das Vertrauen, dass die Hand nichts tut
Wie bei jeder Zwangsgemeinschaft gibt es keine Garantie dafür, dass sich die Partner verstehen.
Auf keinen Fall einen ganz jungen Welli dazusetzen. Die Jugendmauser sollte der neue Partner schon hinter
sich haben.Wenn er dann noch aufgeweckt ist, wird er Finchen sicher zum Fliegen animieren können.
Mein Horst lebte zwei Jahre mit den flugunfähigen Zwitscher zusammen. Anfangs hat er immer versucht,
Zwitscher zum Fliegen zu animieren. Im Endeffekt spazierten beide über den Fußboden. Inzwischen lebt er mit Mira
zusammen und fliegt wieder sehr gut.
Vielleicht ist auch das Aufstocken auf 4 eine Option.
Da Du Finchen am besten kennst, kann auch die Abgabe in einen größeren Schwarm die bessere Lösung sein.
Die Entscheidung kann Dir leider keiner abnehmen, brich nichts über Knie und lass dein Herz entscheiden.
Gruß Ratio

Hallo Lillichen,
die Würfel sind also gefallen, es gibt einen neuen Partner für Finchen.
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass es natürlich eine Umstellung ist, von Fußgängern auf Flieger
umzusteigen.
Zwitscher, der letztes Jahr im September den Weg über die Regenbogenbrücke nahm, war 10 Jahre lang
auf Grund einer nicht erkannten Flügelverletzung flugunfähig. Sein damaliger Partner Serkalow fand
das alleine Rumfliegen langweilig und beide spazierten dann nur noch auf dem Fußboden rum.
Serkalow war nach einer Lebererkrankung und dem Verlust der Schwanz- und teilweise Schwungfedern später
auch flugunfähig.
Nach Serkalows Ableben habe ich leider keinen flugunfähigen Partner gefunden,so dass wieder ein Flieger
ins Haus kam. Genau wie Serkalow stellte Horst sehr schnell das Fliegen ein.Als Horst etwa 2 Jahre und Zwitscher
schon mindestens 11 Jahre alt war, habe ich mich entschlossen, für Horst einen fliegenden Partner zu holen.
So kam Mira über die berühmten Kleinanzeigen zu mir.
Statt nur auf den Fußboden zu schauen mußte ich jetzt auch nach oben sehen, wo wer gerade ist.
War nach 10 Jahren eine große Umstellung. Aufpassen, dass die Küchentür immer geschlossen ist,
da dort das Fenster auf Kippe steht, Fenster während des Freifluges öffnen, ging nicht mehr,Balkon nur
bei vorgezogener Gardine betretbar. Hausarbeit (Fenster putzen, Wäsche auf dem Balkon aufhängen) mußte vorher
geplant werden.Aber man gewöhnt sich sehr schnell wieder daran.
Der Welli ist übrigens ein hübsches Kerlchen. Zewa auf dem Käfigboden finde ich persönlich nicht tragisch.
Da meine generell nicht auf den Käfigboden gegangen sind, habe ich jahrelang keinen Einstreu mehr
verwendet, sondern nur noch Zeitungspapier untergelegt.

Ich wünsche Euch alles Gute
Ratio

Hallo Lillichen,
ich hab dir eine private Nachricht geschickt. Ich hätte ein paar Ideen. Melde dich einfach!

Liebe Grüße,
Clara

So meine lieben.

Vor wenigen Stunden ist Piewi eingezogen.

Ein sehr aufgeweckter Kerl. Bildschön und neugierig.
Jeder ist jetzt in seinem Käfig. Und man beäugt sich durch die Gitterstäbe.

Allerdings hat er eben angefangen zu würgen und spuckt Körner. Auch klingt seine Stimme sehr piepsig. TA steht für morgen auf dem Plan.
Ich hoffe, dass es nur der Stress ist.

Allerdings war der Typ von dem ich ihn habe auch etwas seltsam.
An der Haustür mit samt Box in die Hand gedrückt. Keine Worte des Abschieds oder so. Nicht Mal wie der kleine bei ihm hieß.

In der Transportbox war etwas feines Buchholz Granulat drin und ein paar Körner rein gestreut. Unter anderem ganze Sonnenblumen Körner mit Schale.

In seinem Übergangskäfig angekommen, hat er alles freudig angenommen.
Vor allem der Grit Stein ist toll.

Ich hoffe, dass ich nicht direkt wieder einen kranken welli mir geholt habe.

Drückt mir die Daumen.

Oh mein Gott, Leute. Piewi ist ein Traum. Ich mach dazu einen neuen Beitrag ??

Danke euch.

Du kannst auch den Titel ändern lassen und hier weiter schreiben.
Was für ein niedlicher Name. Bin schon sehr auf Fotos gespannt.

LG Steffi

Hallo Lillichen,
habe jetzt erst deinen ganzen Thread nachgelesen. Es tut mir so leid wegen Schlumpf und auch, dass die junge Dame so extrem verschüchtert ist. Hoffentlich ist Piewi genau ihr Fall und die zwei finden sich toll. Im Prinzip bin ich aber auch der Meinung, dass du, wenn es irgendwie möglich ist, auf 4 Vögel aufstocken solltest, Wellis sind nun mal Schwarmvögel. Ich hatte auch 4 und unsere Feeni ist vor kurzem gestorben, aber da waren dann wenigstens noch 3 übrig, so dass niemand einsam war. Wenn sich Piewi eingewöhnt hat und deine Kleine nicht mehr ganz so verschreckt ist, kannst du ja mal darüber nachdenken. Ich freu mich sehr, vor allem für den armen kleinen Piewi. Manche Leute sollten keine Tiere halten dürfen! Wir haben auch vorgestern wieder eine Kleine aufgenommen, die auch kein schönes Leben geführt hat bisher.
Ich denke an euch und drücke die Daumen für eine erfolgreiche Verkupplung .

Ich hoffe, du kannst uns bald Bilder zeigen, darauf freue ich mich immer. So schön, daß du Piewi aufgenommen hast. Warst du beim TA ? Entwarnung? Ich drück alle Daumen, die ich habe

Danke für den Hinweis, mache ich sofort