Sich beim Essen verschluckende Molly => Diagnose entzündeter Kropf

[Gast]

Als ich BB und Molly Mitte April von der Vorbesitzerin übernommen habe, fielen mir zwei Sachen bei den beiden auf. (Drei, wenn man dazu zählt, dass der Käfig winzig und mit Plastikstangen und Außenfutternäpfen ausgestattet war.) BBs Nase sah komisch aus und Molly hustete ab und zu. Der Hausbesuch einer vkTA hat ergeben, dass BB Grabmilben hat. Er wurde mit einem Spot on behandelt, Molly gleich mit. Auf die Frage hin, was mit Mollys Husten sei wurde ihr in den Hals geschaut (alles OK), sie wurde abgehört (alles OK) und dann wurde gesagt, dass sie vielleicht Luftsackmilben hat und dass das Spot on auch gegen diese Milben helfen würde.

Die Grabmilben verschwanden, aber Mollys ab und zu Husten blieb. Ich hab dann mit der Zeit festgestellt, dass sie Kleine sich anscheinend beim Futtern verschluckt. Kolbenhirse, Gräser, normales Futter aus dem Futternapf und Kork lösen beim Knabbern/Futtern ab und zu einen Hustenanfall aus. Sie würgt dabei keine Körner hoch und wenn der Anfall vorbei ist (manchmal 6 Huster, manchmal 30) futtert sie ganz normal weiter.

Sie ist ansonsten aktiv und flattert rum, erzählt, schimpft und futtert ganz normal. Kot sieht auch OK aus. Und wie gesagt: Sie macht das so lange, wie ich sie habe.

Nachdem ich am Sonntag vor 12 Uhr bereits vier Mal Husten gehört hatte und ich schon in den Tagen davor das Gefühl hatte, sie würde öfter husten, hab ich einen Termin beim vkTA gemacht. Auch auf die Gefahr hin, dass meine aktuelle nicht sehr gute eigene Verfassung mich überängstlich macht und sie nichts hat. Leider gabs nur einen Termin bei der Urlaubsvetretung, aber die Praxis kümmert sich ausschließlich um Vögel und Reptilien von daher gehe ich davon aus, dass die TA sich mit Vögeln auskennt.

Heute dort gewesen. Allgemeinzustand: alles OK. Gewicht; knapp über 40g. Gut im Futter, die Kleine. Gefieder: OK. Nase, Ohren: alles OK. Augen ebenfalls. Dann: Abtasten: Kropf ist etwas verdickt. Abhören: Lungen OK. Kropfabstrich: gleich unter dem Mikroskop angeschaut. Ergebnis: grenzwertige Anzahl von Anzeichen für eine Entzündung. Molly hat ein Antibiotikum gespritzt bekommen. Ich hab Tropfen bekommen, die ich ins Trinkwasser tun soll (Stärkung des Immunsystems) und ich hab einen Folgetermin für nächste Woche Dienstag, wo erneut nachgeschaut werden soll ob die Behandlung anschlägt. Ich wurde gefragt, ob ich etwas mit Mineralien zuhause hätte - hab ich, Korvimin - das soll ich aufs Futter drauf geben. Hab noch nachgefragt, ob ich irgendwas anders machen soll, wie weniger Kohi geben - da meinte sie, ich könnte den Kork entfernen. Und ich soll versuchen, vom Hustenanfall ein Video zu machen und es beim nächsten Termin mitbringen. Und ich soll kein Grünfutter geben, damit Molly das Wasser mit den Tropfen trinkt.

Bin jetzt seit 14 Uhr wieder zuhause und Molly hat sie drei kleine Hustenanfälle gehabt, aber zum Glück keinen großen mehr. (Eventuell kann das aber auch vom Kropfabstrich kommen? Denn der sah überhaupt nicht angenehm aus.) Gefuttert hatte sie vorhin komplett ohne Husten. Rumgeflogen und BB herumgeschubst hat sie ebenfalls, genau wie Bälle und Klammern von Mövchenkäfig geworfen. Aktuell schläft sie, aber da es gerade 28°C sind und BB und die vier Japanischen Mövchen ebenfalls ein Schläfchen halten gehe ich mal davon aus, dass sie mir in den nächsten zehn Minuten nicht von der Stange kippen wird. Zum Glück muss ich die beiden nicht trennen. Hab nachgefragt. (BB hat übrigens sich bisher genau 1x verschluckt und das ist auch schon Wochen her.)

Ich hab natürlich die Artikel zum Thema Kropfentzündung gelesen und weiß dadurch, dass das keine eigenständige Erkrankung ist sondern ein Symptom. Aber da die Ärztin sich den Abstrich mehrere Minuten unter dem Mikroskop angeschaut und erst dann ihre Diagnose gestellt und das Antibiotikum verabreicht hat und ich einen Folgetermin für nächste Woche habe ... kann ich davon ausgehen, dass die Behandlung erstmal so stimmt. Oder?

[Silvia H]

Hallo Denise,
Mollys Kropfentzündung wird sich bestimmt nach der Antibiotika-Spritze und dem angereichertem Trinkwasser zurück bilden. Meine Kleine hatte auch eine bakterielle Kropfentzündung, die so behandelt wurde. Ich hatte seinerzeit die AB-Tropfen in Kamillentee gegeben, und auch kein Grünzeug mehr angeboten. Auch Sand und Grit, sowie Kork entfernt. Nach einer Woche war alles gut.
Ich hoffe sehr, dass Molly wieder ganz gesund wird. Bitte berichte weiter. Daumen sind gedrückt.

[Gast]

Danke für die aufmunternden Worte. :-) Erstes Mal mit einem Welli beim Tierarzt und dann noch bei einer neuen TÄ, da macht man sich über alles Gedanken. Ich hatte aber das Gefühl, dass die TÄ wusste was sie da machte. Hatte mich auch nach der Luftfeuchtigkeit im Wohnzimmer gefragt (konnte ich beantworten, weil ich mir extra vor Wochen wegen der Wellis ein Messgerät geholt hatte - endlich mal was, das ich richtig gemacht hab!).

Und Danke auch für den Hinweis mit dem Grit/Sand! Ich hatte die Extraschale schon weggenommen, aber ich werde gleich auch noch den Sand aus dem Käfig entfernen und durch Küchenpapier ersetzen. Die beiden waren zwar das letzte Mal vor Wochen auf dem Käfigboden, aber wenn sie ihre tägliche Extraschale mit frischem Grit nicht gereicht bekommen ... wer weiß, ob dann der Käfigboden nicht doch auf einmal interessant wird.

Aktuell überlegen die beiden, ob sie heute in den Käfig gehen werden oder ob er auf einmal böse ist weil ich Molly heute Vormittag unter viel Geflatter mit dem Käscher da rausgefangen hab. (Ging leider nicht anders, denn ich kann mein Wohnzimmer nicht abdunkeln. Für das Spot On damals, das ich 2x selbst auftragen musste, hab ich mir den Wecker vor Sonnenaufgang gestellt und hab sie im Dunkeln mit der Hand gefangen. Hat sie nicht davon abgehalten mich blutig zu beißen aber das Einfangen an sich hatte damit überraschend gut geklappt.) Sie haben sich in der letzten halben Stunde dem Käfig laaaangsam um ca. 30 cm genähert. Vielleicht treibt der Hunger sie doch noch vor Anbruch der Dunkelheit rein. Quatschköpfe. Hätte mir vor der Anschaffung der beiden im April nicht gedacht, dass sie mir so ans Herz wachsen würden und dass ich mir solche Sorgen um sie machen würde. Da hab ich mir ja was Schönes eingebrockt. (... aber ich bereue die Entscheidung nicht. Im Gegenteil.)

[Silvia H]

Hallo Denise,

ja, auch wenn die Kleinen Sorgen und Stress bereiten, wir lieben sie, so wie sie sind. Wenn dem nicht so wäre, dann sollte man sich keine Tiere anschaffen, denn sie sind auf uns angewiesen. Außerdem sind wir Tierhalter ja ganz schön egoistisch, denn das machen wir ja nur, um Freude an ihnen zu haben.
Also, Kopf hoch und konsequent mit der Behandlung weitermachen, dann wird Molly wieder gesund und Du hast dann nur noch Freude und keine Sorgen.
Alles wird gut.

[Gast]

Gestern nur 2x verschluckt und gehustet (und auch nur kurz), heute 2x kurz am Vormittag und 1x länger gerade eben - alle beim Knabbern. Weniger als an den Tagen vor dem Tierarztbesuch (und ich war heute drei Stunden nicht zuhause), aber das Verschlucken und Husten ist noch immer da. Ich versuche mich jetzt nicht komplett verrückt zu machen, achte weiterhin darauf wie oft ich es hört und warte dann den Termin am Dienstag ab. Ich werde die Tierärztin auf jeden Fall fragen, ob es tatsächlich sein kann dass Molly die Kropfentzündung schon seit April hat. Denn sie ist im April zu mir gekommen und hat ja schon immer bei mir gehustet.

OK. Tief durchatmen. Nicht verrückt machen. Weiterhin die Stärkungstropfen ins Trinkwasser geben und das Korvimin auf die Körner. Und den Dienstag abwarten.

[Silvia H]

Hallo Denise,
Du sollst Dich nicht verrückt machen, das stimmt. Es nutzt Deinen Wellis nichts, wenn Du kopflos wirst. Wenn es doch schon besser mit Molly ist, dann schlägt die Behandlung auch an. Dienstag zum Vogel-Doc kann aber nicht schaden.

Alles Liebe und Gute. Bitte berichte weiter.

[Gast]

Hallo Silvia,

Ich hab mich heute extra ins Schlafzimmer zurück gezogen um ne Runde Abstand zu bekommen und werde gleich auch nochmal eine längeren Spaziergang machen. Leider gab es heute schon drei Hustanfälle und bei dem vierten - den ich aus der Küche gehört habe - hat sie zum Schluss den Kopf hin- und hergeschüttelt und richtig mit dem ganzen kleinen Körper gewürgt. Das hat sie bisher (zumindest in meiner Gegenwart) noch nie gemacht. Körner hat sie aber keine gespuckt und Schleim war für mich auch nicht sichtbar. (Obwohl das Kopfschütteln schon darauf hinweisen würde, dass da was hochgekommen ist was sie loswerden wollte.) Hab das Ende vom Anfall mit dem Handy aufnehmen können und werde ihn am Dienstag der Tierärztin vorspielen. Immerhin hat sich ansonsten nichts geändert: Es wird nicht häufiger geschlafen, aufgeplustert ist sie auch nicht. Das Gefieder ist noch immer OK, gefressen wird auch, gequasselt und geputzt ebenfalls.

Und natürlich mache ich mir Vorwürfe, denn ab und zu sich verschluckt und ein wenig gehustet hat sie ja von Beginn an. Aber ich habe es zuerst der einen vkTÄ und dann der zweiten vkTÄ erzählt, die je wegen der Grabmilben einen Hausbesucht im April / Mai gemacht haben und beide haben Molly abgehört, abgetastet und in den Hals geschaut und beide meinten dass sie OK wäre und das manche Wellis halt husten bzw. dass es von potentiellen Luftsackmilben kommen könnte, die mit dem Spot On weggehen würden. Ich befürchte leider, dass mich die beiden nicht wirklich ernst genommen haben. Bei der Vogelpraxis hab ich ein wesentlich besseres Gefühl.

So. BB und Molly haben sich gerade ausgiebig geputzt und Molly quasselt jetzt fröhlich auf dem Dach des Mövchenkäfigs vor sich hin und BB hört zu. So, als ob überhaupt nix wäre. Ich hab das Küchenpapier im Käfig erneuert, hab frisches mit Stärkungstropfen versehenes Trinkwasser auf den Mövchenkäfig gestellt, sauge jetzt noch ein paar Federn auf und dann geh ich Spazieren. Hilft ja alles nix. Muss halt bis Dienstag abwarten.

[Silvia H]

Hallo Denise,
Du könntest Deinen Wellis mal einen verdünnten Kamillen, Fenchel, Salbei oder Thymian-Tee machen, statt Wasser. Das hilft auch bei Kropfentzündungen.
Ansonsten kannst Du nicht mehr viel für Molly machen, als ruhig zu bleiben, auch wenn es schwer fällt. Es ist eine gute Idee, einmal abzuschalten. Und am Dienstag wird sich der Arzt ganz bestimmt noch einmal mit Kropfabstrich und mikroskopischer Untersuchung ein Bild machen.
Weiterhin alles Liebe und Gute für Dich und Deinen Sorgenwelli.

[Gast]

Hallo Silvia,
Danke für den Tee-Tipp. Ich hab noch losen Bio-Thymian von meiner letzten Erkältung im Schrank gehabt und das Trinkwasser durch eine verdünnte Tee-Mischung im ersetzt. Hab mich dabei nach der Anleitung hier auf dieser Seite orientiert. Ein Napf mit normalem Wasser und den Stärkungstropfen von der TÄ ist aber auch noch im Käfig, da die beiden noch nie verdünnten Tee bekommen haben. Und ich hab auf der gleichen Seite von in Tee eingeweichter Kolbenhirse gelesen. Da die rote ja eh gut für den Kropf sein soll weil die Körner schön rund sind, hab ich eine in den Thymian-Tee gelegt und eine Runde ziehen lassen. Duftet jetzt zumindest sehr angenehm. Ich hatte was zu tun, fühlte mich nicht komplett nutz- und hilflos und vielleicht hilft es ja auch Molly ein wenig. :-)

[Silvia H]

Hey Denise,

tolle Idee mit der Hirse. Du machst für Molly schon alles, mehr geht nicht. Mach Dich nicht total verrückt, ich weiß, das ist schwer, denn jeder will, dass es den Kleinen gut geht und wenn sie krank sind, leidet man mit.
Am Dienstag wirst Du ja näheres erfahren und ich drücke feste die Daumen, dass der TA zufrieden ist und Du zur Ruhe kommst.

[Gast]

Hm. Also so wirklich glücklich bin ich mit der vkTÄ jetzt nicht.

Vogel abgehört, abgetastet, Kotprobe untersucht, alles OK und mir ein zweites Antibiotikum mitgegeben (Baytril) und ein Mittel gegen den Würgreiz. Obwohl ich ihr letztes Mal erzählt hatte, dass Molly schon seit April sich immer wieder mal verschluckt, meine sie es könnte mit ihrer Brutigkeit zusammen hängen. Bei der letzten (im Mai) hatte sie diese Anfälle nicht. Ich darf Molly jetzt entweder täglich einfangen (was eine Tortur wäre) oder sie von BB trennen und ihr das AB übers Trinkwasser geben. Was auch bedeuten würde, dass beide drin bleiben müssten, und das für mindestens 13 Tage. Eine Hormonspritze hat sie Molly auch noch gegeben.

Ich werde das natürlich alles machen, aber irgendwie ich hätte einfach gerne eine Diagnose und eine Behandlung die dazu passt und das möglichst bevor mir Molly an einem der Würganfälle erstickt. :-(

[Silvia H]

Hallo Denise,

das AB direkt in Mollys Schnabel zu träufeln, ist allemal besser, als über das Trinkwasser. Leider habe ich mit der Medigabe über das Trinkwasser schlechte Erfahrungen machen müssen, denn meine kleine, inzwischen verstorbene Henne, hatte davon viel zu wenig aufgenommen, sodass die Wirkung gleich null war. Dann lieber, wenn es sein muss, zweimal am Tag "quälen", das Mittel direkt geben und Du kannst sicher sein, dass sie die notwendige Portion bekommt. Und eine Trennung, also beide Wellis in Einzelhaft, das würde ich ganz bestimmt nicht machen. Nach der Hormonspritze wird Molly bestimmt müde sein, da ist wenigstens ihr Partner an ihrer Seite. Wen Du magst, kannst Du auch mal versuchen, Quellfutter oder Nackthafer anzubieten.
Ich hoffe sehr, dass Du und Molly, sowie auch BB endlich mal zur Ruhe kommt. Dafür werden alle Krallen und Daumen feste gedrückt. Seid tapfer, Ihr schafft das.

[Gast]

Danke. Das hoffe ich auch.

Beim Tierarzt hatte man mir gesagt, dass sie mir die Dosierung für beide Verabreichungsformen mitgeben würden - leider steht auf dem Fläschchen jetzt nur die Dosierung für das Trinkwasser. Ich hab eine Mail an die Praxis geschrieben und gefragt, ob sie mir die andere Dosierung zuschicken können oder ob das mit dem Mittel nun doch nicht möglich ist. Falls nicht würde ich nochmal hinfahren und mir das AB für den Schnabel geben lassen.

Molly hat gerade zum ersten Mal einen ganzen Schwall Körner hochgewürgt. Ich hoffe jetzt natürlich, dass das nur die ganze Tierarztaufregung und das Herumgedrücke auf ihrem Bauch und Kropf war. Aber es scheint mit jedem Besuch beim TA schlimmer anstatt besser zu werden. Ganz ehrlich: Ich sehe mich schon in zwei Wochen diesen Threat mit "der Welli ist gestorben" schließen.

[Wellimania]

Hallo Denise,

das ist sehr unbefriedigend, dass du keine wirkliche Diagnose für Molly bekommen hast. Die Kleine tut mir sehr leid.
Mir fällt dazu etwas ein, das oft auch die vk TÄ nicht auf dem Schirm haben. Wir hatten im anderen Forum zwei Vögel, an denen wochenlang herumgerätselt wurde, bis ein anderer TA das Problem entdeckte. Sie hatten einen Kropfwickler. Die entstehen durch die Aufnahme von Fremdkörpern bei Spielen oder Knabbern, vornehmlich Baumwoll- oder Sisalfasern. Diese sammeln sich im Kropf, fangen dort an zu gären und behindern die Vögel schließlich auch stark bei der Futteraufnahme. Die betroffenen Wellis mussten operiert werden, um die Fasern zu entfernen, und haben es beide gut überstanden.
Vielleicht ist es das?

Ich hoffe sehr, dass es Molly bald wieder besser geht. Alles Liebe für euch.

[Silvia H]

@Sandra, mensch, daran habe ich nicht gedacht. Stimmt, wenn keine Kropfspiegelung gemacht wurde, ist das schwer zu entdecken. Danke Dir, dass Du hier die Möglichkeit ansprichst.
Denise, bitte sprich den TA darauf an.